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Schlachtross - Versuch einer Ausarbeitung


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Pferde

 

Angeregt durch die Reitwidder-Ausarbeitung von Blaues Feuer habe ich versucht, Regeln für ein Schlachtross (und andere Pferdearten) zu entwickeln. Neben meinen eigenen bescheidenen Reitkenntnissen habe ich das Netz, Fachliteratur und eine S-Dressurreiterin zu Rate gezogen.

 

Man stellt sich Ritter gern auf riesigen Kaltblütern vor, die im gestreckten Galopp in die Schlacht preschten. Das entspricht aber wohl nicht den historischen Tatsachen. Tatsächlich wurden die wirklich großen Kaltblüter (über 160cm Stockmaß) erst ab dem 18. Jahrhundert gezüchtet. Selbst die Shirehorses, die vielerorts als klassische  „Ritterpferde“ gelten, gab es im Mittelalter noch gar nicht; sie entstanden aus Vorläufern der heutigen Friesenpferde, die zu jener Zeit ebenfalls noch deutlich kleiner waren, als sie heute werden können. Zudem können Kaltblüter für ihre Größe, Masse und Zugkraft erstaunlich wenig Gewicht tragen. Durch den meist sehr flachen Widerrist ist es außerdem schwer, eine stabile Lage des Sattels zu gewährleisten.

 

Auch Vollblüter sind nicht geeignet, um dauerhaft Lasten über 90 Kilo zu tragen – ein vollgerüsteter Ritter plus Sattel und Rossharnisch wog schnell das Doppelte. Dazu kommt, dass das schnelle und ausdauernde, aber sensible Vollblut der nervlichen Belastung eines Schlachtgetümmels weniger gewachsen ist als andere Pferdetypen.

 

Ein Schlachtross musste jedoch gute Nerven haben, viel Gewicht tragen können und wendig sein. Außerdem muss es so gebaut sein, dass der Sattel sicher sitzt, da der Reiter darauf angewiesen ist, sein Gewicht auf die Steigbügel, im Zweifelsfall sogar auf nur einen davon zu verlagern. Knochenfunde, Abbildungen und mittelalterliche Sättel weisen darauf hin, dass die Schlachtrösser für heutige Verhältnisse klein (max. 155cm) und gedrungen waren. Vergleichbare „moderne“ Rassen sind beispielsweise Norweger, Welsh Cob u.ä.

 

Natürlich soll niemandem sein Traum vom 2-Meter-Stockmaß-Hengst genommen werden; in einer Fantasywelt können die Pferde schließlich aussehen und sein, wie sie wollen. Ich mag’s aber gern realistisch und habe mich bemüht, die verschiedenen „Pferdearten“ Midgards für M5 darzustellen. Diese Ausarbeitung ist also nur für die, die auch Spaß daran haben ;)

 

 

Das ist ein normales Reitpferd (Grad 2) nach Kodex:

 

LP 4W6+1 AP 2W6+8 TR

St 80 Gw 60 In t50 B 48

Abwehr+12 Resistenz+11/13

Angriff: Hufschlag+7 (1W6) - Raufen+7 (1W6–2)

 

LP: Grundsätzlich finde ich die LP zu niedrig angesetzt (im Schnitt bei 15), was in etwa auch den menschlichen LP entspricht. Es muss aber ein durchschnittlich 400 Kilo schwerer Körper mit einem vielleicht 80 Kilo schweren verglichen werden – und da hinkt der Vergleich mMn. Daher würde ich sagen, dass ein Großpferd 1W3+20, ein Pony 1W3+15 LP haben sollte.

 

Stärke: Die Lasten, die lt. Kodex (S. 202) für Zugtiere möglich sind, ohne dass sie langsamer werden, halte ich für zu gering, vor allem im Vergleich zu den Traggewichten. Ein Zug- oder Rückpferd zieht völlig problemlos sein Eigengewicht, nicht zu schweres Gelände und einen vernünftigen Wagen vorausgesetzt. Da Pferde eine große Kluft zwischen Zug- und Traggewicht haben, muss man die Stärke des Pferdes nach Kodex aber nicht zwingend anpassen.

 

Resistenz: Nach M5 bemisst die psychische Resistenz die Belastbarkeit des Pferdes bei Lärm, hektischer Bewegung, Stress. Das finde ich sinnvoll. Je höher die Resistenz, desto gelassener der Zossen.

 

Raufen: Ich habe noch nie ein raufendes Pferd gesehen oder eins, dass sich in ein Handgemenge einlässt. Ich hab auch noch nie einen Menschen gesehen, dem es gelingt, ein Pferd ohne Hilfsmittel in einem "Handgemenge" festzuhalten. Entweder geht der Gaul also stiften oder er wehrt sich mit Zähnen oder Hufen. Ich habe Raufen daher durch Biss ersetzt.

 

Schaden: Wer mal von einem keilenden Pferd getroffen wurde, wird bestätigen können, dass das mehr weh tut als 1W6. Ich habe deshalb ein bisschen daran gedreht.

 

Ein Pferd beißt und tritt nicht gleichzeitig. Es gibt nur eine Situation, in der ein Pferd hinten und vorne zur gleichen Zeit gefährlich ist, ist der Schulsprung, den man „Kapriole“ nennt. Er zählt allerdings zur hohen Schule und wird in der Realität „auf Kommando“ nur von hervorragend ausgebildeten Pferden mit ebenso hervorragenden Voraussetzungen nach professionellem Training und unter einem hervorragenden Reiter beherrscht. Unnötig zu sagen, dass das Pferd dabei nicht durch übermäßiges Gewicht belastet ist.

 

Sprungkraft und Zuverlässigkeit des Pferdes werden durch „Reiten“ (Kodex S. 120 – 122) geregelt, was mir sehr gut gefällt.  

 

Da die Pferde im Mittelalter deutlich kleiner waren, als sie es heute sind, habe ich die Größe jeweils angepasst. Heute beginnt ein Großpferd (also das „normale“ Pferd) bei 148cm Stockmaß, alles darunter zählt als Pony.

 

 

Pony (Grad 2):

 

Stockmaß ca. 130 cm, Tragkraft ca. 70 Kilo

LP 1W3+15 AP 2W6+8

TR, St 70, Gw 80, In t70, B 34

Abwehr+12, Resistenz+13/13

Angriff: Tritt Vorderhand +8 (1W6), Tritt Hinterhand +8 (1W6+1), Biss +8 (1W6-1)

 

Wenn Ponys nicht zu sehr beansprucht werden, kommen sie mit Heu oder Gras aus, ohne zu entkräften. Sie sind mitunter frecher als Großpferde (wobei unklar ist, ob es an einer höheren Intelligenz oder mangelnder Erziehung liegt, schließlich werden sie von besonders leichten Personen, meist Kindern, erzogen und eingeritten) und können einen sehr starken Willen haben. Viele Ponys zeichnen sich durch Gelassenheit aus und sind sehr zuverlässige Begleiter. Ihr kompakter Körperbau und ihr dichteres Fell macht sie robuster als Großpferde. Ponys sind spätreif und werden spät eingeritten (ab 5 Jahre). Dafür haben sie eine höhere Lebenserwartung als Großpferde.

 

 

Normales Reitpferd (Grad 2)

 

Stockmaß ca. 160 cm, Tragkraft ca. 100 Kilo

LP 1W3+20 AP 2W6+8

TR, St 80, Gw 60, In t50, B 48

Abwehr+12 Resistenz+11/13

Angriff: Tritt Vorderhand +8 (1W6+1), Tritt Hinterhand +8 (1W6+2), Biss +8 (1W6-1)

 

Reitpferde unterscheiden sich optisch kaum von Schlachtrössern. Sie sind womöglich etwas schmaler gebaut. Sie benötigen zum Raufutter auch Kraftfutter (wie z.B. Hafer), wenn sie viel arbeiten müssen.

 

 

Leichtes, schnelles Pferd (Grad 2)

 

Stockmaß ca. 150 cm, Tragkraft ca. 80 Kilo

LP 1W3+18 AP 2W6+8

TR, St 80, Gw 60, In t50, B 55

Abwehr+12 Resistenz+09/13

Angriff: Tritt Vorderhand +8 (1W6+1), Tritt Hinterhand +8 (1W6+2), Biss +8 (1W6-1)

 

Die schnellsten Pferde sind Vollblüter, die ausschließlich aus dem aranischen oder scharidischen Raum stammen. Diese leichten, nervösen Tiere sind sehr ausdauernd, aber auch anspruchsvoll in der Haltung. Wenn sie gefordert werden, brauchen sie Kraftfutter. Bei Kälte und Nässe können sie krank werden. Es gibt Kreuzungen aus Vollblütern und normalen Reitpferden. Mit Glück findet man ein Exemplar, dass Robustheit und Schnelligkeit in sich vereint. Die Werte ergeben sich aus den Mittelwerten beider Pferdetypen. 

 

 

Schlachtross (Grad 4)

 

Stockmaß ca. 160 cm, Tragkraft ca. 150 Kilo

 

LP 1W3+22 AP 2W6+12 TR / KR

St 90, Gw 60, In t50, B 36 unter gerüstetem Reiter, sonst B 48

Abwehr+12, Resistenz+13/13

Angriff: Hufschlag Vorderhand +8 (1W6+1), Hufschlag Hinterhand +8 (1W6+3), Biss +8 (1W6-1) Niedertrampeln +8 (3W6)

 

Als Schlachtross eignen sich schwere, aber dennoch wendige Hengste, weil letztere ein höheres Aggressionspotenzial haben als Wallache oder Stuten und bestimmtes Imponiergehabe (wie z.B. das Piaffieren) von Natur aus einsetzen. Gleichzeitig sind sie jedoch auch schwerer zu handhaben, vor allem dann, wenn rossige Stuten in der Nähe sind. Dadurch wird auch die Haltung erschwert. In Ställen, in denen der Hengst nicht problemlos separiert werden kann, kostet das Unterstellen deshalb das Doppelte des üblichen Preises. Ein Schlachtross benötigt Kraft- und Raufutter.

 

Die Ausbildung eines Schlachtrosses dauert etwa 4 bis 5 Jahre, so dass das Pferd nach Beendigung der Ausbildung etwa 9 Jahre alt ist. Beherrscht es auch das strategische Auskeilen mit der Hinterhand und die Kapriole, ist es mindestens 12 Jahre alt. Es ist maximal bis zum 18. Lebensjahr im Kampf einsetzbar – falls es nicht vorher verletzt oder getötet wird. Auf Reisen wird das Schlachtross als Handpferd mitgeführt, um es zu schonen, da es auf Dauer auch nicht mehr tragen kann als ein normales Pferd.

 

Ein Schlachtross wird dazu ausgebildet, nicht vor Lärm und hektischen Bewegungen zu fliehen und nicht allen Hindernissen auszuweichen. Es ist an Rüstung gewöhnt. Zusätzlich kennt es einige Bewegungen und Sprünge, die im Kampf dienlich sind:

 

Fähigkeit Reiten +14: Das Schlachtross drängt Umstehende auf Befehl seines Reiters seitwärts ab: Das Schenkelweichen/die Traversale richtet keinen Schaden an, solange sich niemand freiwillig umwerfen lässt. Gegner können sich mit einem PW Stärke gegen das Abdrängen wehren.

 

Fähigkeit Reiten +16: Auf Befehl des Reiters trampelt das Schlachtross Gegner nieder: Die Sturmgangart, die dazu notwendig ist, können die schweren Tiere nicht lange durchhalten. Sie ist eine Art kurzschrittiger Galopp,  manchmal auch Trab. Das Überreiten benötigt eine Anlaufstrecke von etwa 30 Metern, danach braucht das Pferd weitere 30 Meter, um das Tempo für eine Wendung zu drosseln und wieder Fahrt aufzunehmen. So liegen zwischen dem zweiten und allen folgenden Angriffen mindestens 2 Runden.. Das Pferd verliert pro Angriff 1W3 AP. Der Gegner kann dem Niedertrampeln nur ausweichen; will er das Pferd stoppen, muss er es durch einen schweren Treffer, der das Tier mindestens 1/3 seiner LP kostet, zu Fall bringen.

 

Fähigkeit Reiten +17: Ein Schlachtross kann auf Befehl steigen, wobei es mit den Vorderhufen Schaden bei maximal zwei frontal stehenden Gegnern Schaden anrichten kann. Angriff Vorderhand +8 (1W6+1).

 

Fähigkeit Reiten +18: Ein Schlachtross keilt auf Befehl mit der Hinterhand aus. Gegner hinter dem Pferd (max. zwei) benötigen eine freie Fläche von jeweils 2m², um ohne einen Malus von -4 ausweichen zu können.

 

Fähigkeit Reiten +19: Ein Schlachtross steigt auf Befehl und keilt dann mit der Hinterhand aus. Die Kapriole ist der schwierigste aller Sprünge. Max. 2 Gegner vor und 2 hinter dem Pferd benötigten eine freie Fläche von jeweils 2m², um den Tritten ohne Malus auszuweichen. Das Pferd hat in dieser Runde 2 Angriffe: Angriff Vorderhand +8 (1W6+1) und Angriff Hinterhand +8 (1W6+3). Das Auskeilen kostet das Pferd 1W3 AP. Die Kapriole kann mit mehr als 100 Kilo Traglast maximal 2x hintereinander gesprungen werden. Ansonsten ist eine Folge von 5 Sprüngen möglich.

 

Trägt das Schlachtross mehr 100 Kilo Last, erhält der Reiter bei Sprüngen einen Anzug von  -2 auf seinen EW Reiten. Der normale Sprungweite (S. 121 Kodex)  ist auf  2 m, die normale Sprunghöhe auf 50 cm verringert.

 

("Fähigkeit" bedeutet die Summe aus EW und möglichem Attributsbonus, danke Seamus :))

 

Gewichte:

 

Sattel für den ritterlichen Lanzenkampf: 20 kg

Reitsattel aus Holz und Leder: 12 kg

Rossharnisch besteht aus Metallplatten oder Kette (-3 LP): 30 kg

Rossharnisch aus  Leder (-2 LP): 16 kg

Rossharnisch aus gepolstertem Stoff (-1 LP): 8 kg

Textilrüstung (TR): 7,5 kg

Lederrüstung (LR): 12,5 kg

Kettenrüstung (KR): 20 kg

Plattenrüstung (PR): 35 kg

Vollrüstung (VR): 45 kg

gepolstertes Unterkleid: 2,5 kg

Metallhandschuhe: 0,7 kg

Hals- und Nackenschutz: 0,7 kg

Lederhelm: 0,5 kg

Metallhelm ohne Visier: 1,5 kg

Metallhelm mit Visier: 2,0 kg

Lederarmschienen: 1,0 kg

Metallarmschienen: 1,5 kg

Lederbeinschienen: 1,2 kg

Metallbeinschienen: 2,5 kg

Bearbeitet von Blaues_Feuer
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  • Like 8
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Nachdem, was ich von Reitern erfahren habe, sind generell die kleineren und gedrungeneren Rassen besser in der Lage schwere Reiter zu tragen. So kann wohl ein Islandpony einen schweren Reiter tragen als die meisten Vollblühter. Der heutige Friese ist eigentlich nicht mehr mit dem ursprünglichen Friesen vergleichbar. In den letzten Jahrzehnten wurde aus einem vergleichsweise kleinen, aber breiten Pferd, ein großes schmales Pferd herausgezüchtet. Der ursprüngliche Friese sollte aber sehr gut als Schlachtross geeignet sein.

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Entschuldige, Seamus, das hab ich jetzt nicht verstanden, tut mir leid :oh: Meinst du, dass ich kenntlich machen muss, das beispielsweise "Fähigkeit Reiten +14" einen möglichen Attributsbonus/malus beinhaltet? Das hatte ich mir so gedacht, ja. Sinn der Sache ist u.a., dass man neben Können auch Talent (Attribut) braucht, um die höchste Weihe zu empfangen. Hilf mir bitte nochmal auf die Sprünge :-)

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 Meinst du, dass ich kenntlich machen muss, das beispielsweise "Fähigkeit Reiten +14" einen möglichen Attributsbonus/malus beinhaltet?

Genau das wollte ich damit sagen

(aber MUSS ist das sicherlich nicht, sollte man sich auf Grund der +19 ja auch selbst denken können)

habe meinen Beitrag überarbeitet

Bearbeitet von seamus
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Hab's ergänzt. Natürlich ist das nur ein Vorschlag. Wenn ich einen Spieler am Tisch hätte, der z.B. eine versehrte und damit in der GW eingeschränkte Figur spielt, der aber unheimlich viel an Pferden liegt, sich kümmert und trainiert wie wild und für sein Leben gern eine Kapriole reiten will, könnte ich mir auch eine Kompensierung durch beispielsweise Tierkunde oder bei einem Zauberer durch generelle "Absprache" per Tiersprache mit seinem Schlachtross vorstellen. In der realen Welt gibt es nur eine sehr kleine Anzahl Menschen und Pferde, die solche Sprünge zusammen hinkriegen, es sollte mMn dann auch auf Midgard etwas besonderes sein. Aber ich würde nicht so weit gehen, einem begeisterten Ingame-Reiter und Pferdemenschen die höchste Weihe zu verwehren, da kann man (im wahrsten Sinne) eine Krücke schaffen :-)

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Hallo Donnawetta,

 

gefällt mir sehr gut deine Zusammenfassung und ich denke, ich werde sie im Großen und Ganze so übernehmen. Aber, eine Frage hab ich auch, warum findet bei dir die Fertigkeit Abrichten keine Verwendung? Ich denke, dass die doch durchaus hilfreich sein kann, wenn man einem Schlachtross oder auch normalem Pferd, Tricks beibringen will.

 

Lieben Gruß und gratuliere für die schöne Zusammenfassung

Galaphil

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  • 2 Monate später...

Hallo,

 

Das nennt man mal sich mühe geben, es liest sich als ob eine menge arbeit drinsteckt :-).

 

Da ich gerade nach Pferden im Forum gestöbert habe, fiel mir allerdings ein kleiner Unterschied auf. In einem anderen Strang werden die leichten Pferde midgards eher mit den Achal-Tekkinern verglichen, also sehr robusten Tieren die auch mit Entbehrungen klar kommen. Während deine Beschreibung mich eher an Araber erinnert :-).

 

Hast du dir auch Gedanken gemacht zu einem Unterschied von Streitrössern gegenüber "zum Kampf ausgebildetes Pferd" ? Also ein Tier auf dem man kämpfen kann, weil es ruhig bleibt, aber nicht aktiv selbst mitkämpft und nicht daran gewöhnt ist einen Roßpanzer zu tragen ? So "Westernpferd" mäßig ?

 

Jetzt klingt mein Beitrag viel negativer als er soll :(

 

Super Artikel vielen Dank für die vielen Anregungen !! :-)

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Die Zusatztricks, die das Pferd ab +14 dann kann, sind eigentlich durch Abrichten abgedeckt....

Hast du dir Beitrag #7&8 angeschaut?

 

Ich würde das so handhaben, dass man dem Tier per Abrichten die ganzen Angriffsvariationen je Variation als einzelnen Trick beibringen muss - Alternativ kauft man sich ein ausgebildetes Schlachtross.

Zusätzlich muss man als Reiter a la Donnerwetta's #1 Reiten entsprechend beherrschen, um es dann auch "nutzen" zu können.  Sinnvoller wäre dann wohl dafür auch eher einen EW:Reiten (oder Abrichten) zu verlangen.

 

edit:

EW:Reiten-Satz nachgetragen.

Bearbeitet von seamus
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Hallo Ashoris,

 

wie auch der Araber ist der Achal-Tekkiner kein Gewichtsträger. Ein Pferd mit gutem Gebäude kann max. 15% seines Eigengewichtes tragen, ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen.Ein moderner Achal Tekkiner des großgewachsenen Idealtyps bringt gerade mal 450 Kilo auf die Waage. Damit trägt er, wenn er Höchstleistung bringen soll, maximal 68 Kilo - also kaum mehr als einen nackten Mitteleuropäer :-) Ich kann mir die leichten, schnellen Pferde, die vor einigen hundert Jahren noch leicher und kleiner waren als heute, nicht als klassische Ritterpferde vorstellen. Wem das anders geht (und das sind viele; die meisten Rollenspieler wollen ein außergewöhnlich gutes und gleichzeitig besonders großes und/oder edles Pferd ihr Eigen nennen), der kann sie ja ruhig so verwenden. Meine Ausarbeitung habe ich für mich gemacht und für diejenigen, die es lieber ein bisschen realistischer haben.

 

Zu "zum Kampf ausgebildeten Pferden" würde ich sagen: Ein solches Pferd kann ein Pony, ein normales Pferd, ein leichtes, schnelles Pferd oder ein junges Schlachtross sein. Mit Bodenarbeit und Gelassenheitstraining kann man theoretisch jedes Pferd dazu bringen, auch in erschreckenden Situationen die Ruhe zu bewahren. Um das absolvierte Training abzubilden, würde ich dem "zum Kampf ausgebildeten Pferd" einfach die Resistenzen des Schlachtrosses verpassen und es 50% teurer verkaufen verkaufen als das jeweilige Standardpferd. Beim Schlachtross ist das ganze natürlich inklusive.

 

Und nö, du klingst gar nicht negativ! Ich freu mich über deinen Kommentar! :)

 

Grüßkes

 

Donnawetta

Bearbeitet von donnawetta
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Die Zusatztricks, die das Pferd ab +14 dann kann, sind eigentlich durch Abrichten abgedeckt....

 

Ich glaube, da muss man unterscheiden. Beherrscht jemand "Abrichten", ohne "Reiten" zu können, kann er dem Pferd ein paar Zirkustricks beibringen, für die er irgendwo in der Nähe herumstehen und Befehle erteilen oder Zeichen geben muss. Er ist damit vielleicht in der Lage, einem Pferd zu verstehen zu geben, dass es jetzt seitwärts gehen soll, aber nicht, dass es eine bestimmte Gruppe Leute damit abdrängen oder dass es steigen und per Hufschlag eine bestimmte Person angreifen soll. Wenn der Ausbilder nicht reiten kann, ist er gar nicht erst in der Lage, auf dem Pferd zu sitzen und Befehle zu geben, da er das Pferd massiv in den Bewegungsabläufen behindern und verwirren würde und außerdem Gefahr liefe, selbst die Balance zu verlieren.

 

Beherrscht jemand "Reiten" hingegen auf  Maximum, sollte er in der Lage sein, ein Pferd auch ohne "Abrichten" auszubilden. Bildet ein meisterlicher Reiter ein Schlachtross aus und beherrscht gleichzeitig noch "Abrichten", würde ich ihm eine verkürzte Trainingsdauer zugestehen, weil er schneller eine funktionierende Arbeits-Beziehung zwischen sich und dem Tier herstellen kann und es mit dem Gelassenheitstraining leichter hat.

 

Ein "abgerichtetes" Pferd kann man darüber hinaus nicht sinnvoll verkaufen, weil es keine "Norm" für die Befehle oder Auslöser der Tricks gibt - anders als beispielsweise bei Hunden. Ein eingerittenes Pferd kann man jedoch sehr wohl gewinnbringend verkaufen, da die Kunst des Reitens mehr oder weniger universal ist. Sie beruht ja nicht auf willkürlichen Impulsen, sondern auf ganzkörperlichen reiterlichen Bewegungsabläufen, die das Pferd dazu auffordern und unterstützen, selbst bestimmte Bewegungsabläufe durchzuführen. 

Bearbeitet von donnawetta
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Beherrscht jemand "Reiten" hingegen auf  Maximum, sollte er in der Lage sein, ein Pferd auch ohne "Abrichten" auszubilden.

 

Das finde ich nicht so gut, das führt zu einer weiteren Abschwächung der Fertigkeit Abrichten X, die sowieso schon teuer genung ist.

 

weil es keine "Norm" für die Befehle oder Auslöser der Tricks gibt - anders als beispielsweise bei Hunden.

 

das mit der Norm verstehe ich nicht? Ich kann einen ausgebilteten Bordrer Collie für das Schafe hüten kaufen, da bekomme ich dann die Liste der gelernten Befehle und ich "Befehlsworte" (die sind pro Hund individuell, damit man auch wenn man 2 Hunde hat, jeden das seine befehlen kann) mit. So würde ich doch auch, wenn ich ein ausgebildetes Streitross kaufe, die Liste mitbekommen, das ist nix anderes....

Bearbeitet von Panther
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Hej Panther,

 

klar kann man ein Pferd für eine Zirkusnummer abrichten - oder für's Totstellen, wie Filmpferde es lernen. Es gab aber nie eine Abrichtung von Pferden zu militärischen Zwecken. Das wäre auch ein sinnloses Utnerfangen, weil das Pferd als Fluchttier reiterlich geführt werden muss, wenn es Getöse und Geschrei verkraften, Hindernissen nicht ausweichen oder gar Leute neidertrampeln soll. Auch ansosten ist ein Pferd eingeschränkter in seinen "Verwendungsmöglichkeiten" als ein Hund. Es gibt weder Wach-, noch Hirten- oder Blindenpferde, weil Hunde das einfach besser können. Als autarkes, mordendes Schlachtmonster (erst recht ohne Reiter) taugt ein Pferd nun mal nicht. Allein auf sich gestellt kann es im Kampfgetümmel höchstens noch ausrasten, aber das ganz sicher nicht gezielt und im Zweifelsfall auch gegen seinen Kumpel Mensch - Panik ist nun mal Panik. Gezielte Angriffe sind also weder durch Durchgehen, noch durch Handzeichen oder verbale Kommandos möglich, sondern eigentlich nur durch reiterliche Hilfe. Wenn man "Hüa!" ruft, setzt sich ein Pferd nicht automatisch in Bewegung, und wenn man "Brrrrrr!" macht, bleibt es auch nicht stehen - es sei denn, es geht schon seit Jahren auf der Kirmes im Kreis. Und ein Befehl wie "Hüa! Hoch! Der Mann vorne rechts!" würde nicht dabei helfen, dass ein Pferd sich einem Feind zuwendet, steigt und tritt.

 

Darüber hinaus war es nicht meine Intention, "Abrichten" auf- oder abzuwerten; mir geht es um Pferde und ihre Verwendungsmöglichkeiten im Spiel :-)

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Ich kann mir die leichten, schnellen Pferde, die vor einigen hundert Jahren noch leicher und kleiner waren als heute, nicht als klassische Ritterpferde vorstellen. Wem das anders geht (und das sind viele; die meisten Rollenspieler wollen ein außergewöhnlich gutes und gleichzeitig besonders großes und/oder edles Pferd ihr Eigen nennen), der kann sie ja ruhig so verwenden. Meine Ausarbeitung habe ich für mich gemacht und für diejenigen, die es lieber ein bisschen realistischer wollen

 

Donnawetta

Hi,

da sind wir dann nahe beieinander :-)

 

Ich glaube ich habe nun nach ein wenig grübeln auch verstanden warum wir uns falsch verstanden haben.

Die Regeln sind da etwas "schwammig".

Einerseits gibt es eine Trennung nach Rasse und dann noch so ein extraPferd das eine Mischung aus Rasse und Ausbildung ist.

 

Ich glaube eine klarere Trennung ist hier für mich der optimale Weg :-)

 

Es gibt also Dinge die durch die Rasse festgelegt werden und dazu die Ausbildung zum Reit Kampf- oder Schlacht "Pferd"

 

Schaden, Geschwindigk. Etc. und maximale Rüstung/ Belastung wird dann halt durch die Rasse festgelegt aber andere Dinge durch die Ausbildung :-)

 

Immerhin haben die ganzen "erfolgreichen" Reitervölker ja auch eher "Kleinpferde" gehabt und damit erfolgreiche Schlachten geführt (auch in das was in Midgard eine VR ist)

Bearbeitet von Ashoris
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Im MYS auf S.17 bei Pferde steht:

Man kann per Abrichten die halben Kosten für den Kauf sparen (da Pferd->Schlachtross-Ausbildung selbst erfolgt).

Die Kampfesweisen eines Schlachtrosses gehören zur normalen Ausbildung und sind keine Tricks, die ihm eigens beigebracht werden müssen.

 

Jetzt kann jeder von euch beiden -Donnawetta/Panther- für sich ja entscheiden, ob auch die Bewegungen/Sprünge aus #1 nun zur normalen Ausbildung gehören oder doch eher mehr als "Angriffs"-Tricks anzusehen sind.

 

Ich würde es (wie schon geschrieben in #12) eher "verbinden".

Bearbeitet von seamus
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  • 2 Wochen später...

Ich hatte ebenfalls kürzlich recherchiert, was sich so zu Schlachtrössern finden lässt und mir gefällt Deine Ausarbeitung sehr gut und sie war für mich sehr hilfreich.

 

[...]

Zusätzlich kennt es einige Bewegungen und Sprünge, die im Kampf dienlich sind:

 

Fähigkeit Reiten +14: [...]

 

Da es in M5 die Fertigkeit Reiterkampf gibt (KOD, S.122), würde ich persönlich eine erfolgreiche Ausführung dieser Manöver nicht an den Fertigkeitswert des Reiters in Reiten koppeln, sondern einen erfolgreichen EW:Reiterkampf dafür verlangen, ggf. mit Mali, welche die Schwierigkeit des jeweiligen Manövers berücksichtigen.

 

Ob ein Schlachtross diese Manöver sämtlich bereits gelernt hat, oder ob sie durch weiteres Abrichten verfügbar werden, hängt meines Erachtens von der Ausbildung des individuellen Schlachtrosses ab - also letztlich eine Spielleiterentscheidung.

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Hej Biggles, das kann man halten wie'n Dachdecker :-) Allerdings würde ich Reiterkampf weiterhin dann würfeln, wenn der Reiter selbst angreifen will (mit Lanze, Bogen, Schwert, Zauber usw.). Das Pferd wurde und wird zu seinen Schlachtross-Moves trainiert, ohne dabei Gegner zu haben. Alle Moves, die das Pferd damals zu einem "Kriegsgerät" machten, werden heute noch in der Dressur / hohen Schule geritten. Beim Dressur Worldcup vergangenen Sonntag in Schweden hat nicht mal der siegreiche Holländer jemanden per Pferd abgedrängt, getreten oder umgeritten :tounge2:

Liebe Grüße

Donnawetta

Bearbeitet von donnawetta
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