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Wird die Gruppe der Midgard-Conbesucher inhomogener?


Ma Kai

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Wir werden tendenziell älter, damit sicher auch ein Stück wählerischer.

Wir machen Erfahrungen, mit wem wir gern und mit wem wir weniger gern spielen, und verallgemeinern diese gern auch auf uns noch Unbekannte.

Mit der zunehmenden Präsenz einer nächsten Generation, sei es als Störfaktor (sorry, aber das ist, sachlich gesehen, für das reine Spielen, z.B. die vierjährige Große Göttin ganz definitiv), sei es als vollwertige Mitspieler (wie viel Unterschied macht es, ob jetzt einer 17 oder 19 ist?).

Wir möchten gerne vorher fixieren, wann wir was spielen bzw. halten nichtspontane Runden für uncool.

Wir gewinnen bestimmte Configuren lieb und wollen die in bestimmten Gradbereichen und/oder mit bestimmten Mitspielern spielen.

Wir trennen uns zunehmend auf?

 

Bisher hat die Masse - auf den kleineren Cons um die 80, auf den größeren um die 120 - gereicht, um meistens alle zufrieden zu stellen.

Ändert sich das?

 

Erstens: ist das tatsächlich so, oder überreagieren wir auf Einzelfälle? Geht's uns so gut, daß wir hochdiskutieren, was früher mit einem Schulterzucken abgetan wurde, oder sehen wir den Anfang eines Trends?

Zweitens: was wäre zu tun? (dies wohlgemerkt bitte als Brainstorming-Diskussion, also nicht gleich fertige Konzepte präsentieren oder erwarten und nicht gleich wegen einzelner Widrigkeiten alles verreißen - "Totschlagargument" - sondern bitte versuchen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln).

 

Ursprungsthema: FSK18 Abenteuer auf Cons

 

Auf Midgard-Cons spielt eine einerseits relativ homogene (die Altersgruppe 30-50 männlich höherer Bildungsabschluß ist schon recht stark repräsentiert), andererseits auch durchaus inhomogene (hohe Grade/niedrige Grade, präferierte Regionen der Welt, episch/profan, viel/wenig Magie, Powergamer/Erzählspieler, ...) Gruppe von Menschen zusammen, gerne auch (das ist für viele ein wesentlicher Teil des Con-Erlebnisses) bunt durchmischt mit Leuten, die man noch nie vorher gesehen hat (das wird natürlich mit zunehmender Conerfahrung schwieriger, aber dann eben Leute, mit denen man erst einmal gespielt hat, usw).

Das alles unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach.

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An diesem Beispiel sieht man wunderbar die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft. Das Durchschnittsalter des gemeinen Midgard-Con-Besuchers steigt jedes Jahr vermutlich um 9 bis 10 Monate, da einfach viel zu wenig junge Spieler existieren. Ich selber bin gerade dabei, eine neue Midgardheimgruppe ins Leben zu rufen und da versammeln sich dann ältere Herrschaften ab 37 bis 47, womit ich natürlich keinerlei Problem habe, sitze ich doch alterstechnisch genau in der Mitte. So ähnlich fühlt sich das dann auch auf einem Con an. Okay, ich muss zugeben, dass der Süd-Con 2012 (glaub ich) bisher mein letzter Con war, aber die davor waren auch kaum anders.

Aus meiner Sicht ist es tatsächlich so, dass viel zu hohe Erwartungen an den Ablauf eines Cons gestellt werden, die bei Licht betrachtet so nicht haltbar sind oder nur unter dem Umstand, dass andere deutliche Abstriche machen müssen. Die Ellenbogen werden ausgefahren und wer sich anders als erwartet verhält, der hat dann eben Pech gehabt. Ich erinnere mich noch an meine Jugend/frühes Erwachsenenalter, als ich auf allgemeine Rollenspiecons gefahren bin, wo dann völlig egal war, was gespielt wurde, Hauptsache man hatte seinen Spaß. Man befand sich nicht in einer Comfortzone, wie sie möglicherweise einige gerne hätten. Man war frei und bereit für neue Erfahrungen, um hinterher zu beurteilen ob die ERfahrung nun gut oder schlecht war.

 

Was ist zu tun... Mein Vorschlag wäre, die Spontanität bzw. Flexibilität des einzelnen wieder mehr in den Fokus zu rücken. Im Leben außerhalb des Cons kann man doch auch nicht beliebig alles im Vorfeld planen, zumindest ich nicht. Wäre es nicht auch viel schöner völlig unvoreingenommen bei einem Con aufzulaufen, kurz mit alten Bekannten zu quatschen, die neuesten Gerüchte aus der Szene, die hier nicht formuliert werden, abzugreifen und dann in aller Ruhe an einen Tisch zu setzen um mit Gleichgesinnten unserem gliebten Hobby nachzugehen? Sicherlich kann ich nicht alle Gewohnheiten, die ich aus der Hausrunde kenne, zurückgreifen, aber das ist es doch, was den Con spannend macht. Wenn das Neue nicht mehr reizt, dann könnte ich ja auch zu Hause bleiben, oder nicht? Dort weiß ich ganz genau welcher Spieler auf welchen Reiz wie reagiert. Das kann ich dort ausnutzen. Auf einem Con ist das völlig anders. Vielleicht sollte sich jeder Teilnehmer einmal fünf Minuten Zeit nehmen und nachdenken, warum er überhaupt zu einem Con fährt.

Für mich bedeutet ein Con vor allem Spaß zu haben, neue Ideen aus dem Zusammenspiel mit anderen bisher mehr oder weniger Unbekannten zu entwickeln, neue Seiten an einem Hobby zu entdecken, dem ich schon Jahrzehnte fröhne. Möglicherweise probiere ich neue Sachen aus oder spiele einfach mal wieder uralte Charaktere, die schon vor Jahren eingemottet worden sind, um zu schauen, ob die Idee, die hinter dieser Figur steht bzw. stand noch funktioniert, immer im Kontext eines nicht planbaren Ökosystems, wie man es nur auf einem Con haben kann. Ich bin einfach Neugierig, was passiert, und vielleicht ist es diese Neugierde, die bei einigen Teilnehmern in dem Maß nicht mehr vorhanden ist, da sie glauben schon alles erlebt oder gesehen zu haben.

 

Sicherlich ist es schön, sich auf bekanntes Terrain zurückziehen zu können und die Umwelt auszublenden, wenn man Angst vor dem Unbekannten hat :rotfl:

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Um zur ursprünglichen Frage zurückzukommen:

Ich finde, unsere Gesellschaft im Allgemeinen hat eine Tendenz, dass alles immer perfekter wird - und das spiegelt sich wahrscheinlich auch beim durchschnittlichen Conbesucher wider.

Es hängt individuell von den jeweiligen Personen ab, ob diese Tendenz durchscheint oder nicht.

Ich z.B. geh öfter mal zum monatlichen Münchner Rollenspieltreffen, und wenn ich leite dann meist mit Minimalst-Regeln, und als Spieler mach ich auch bei "My Little Pony" und derartigem mit, einfach nur, weil man dann viel lachen kann und Spass hat. Und bei Midgard ist mir als SL auch Spass wichtiger als genaueste Regel-Auslegung.

Man sieht's auch in der Unterhaltungsindustrie - ich hör und seh alte Aufnahmen mit ihren technischan Mängeln genauso gern wie digitale HD Aufnahmen.

 

Vielleicht sollten manche den Anspruch auf Perfektionismus (ob bei sich od. anderen) etwas zurückschrauben.

Trotzdem werde ich vorausplanen, indem ich anspruchsvollere Abenteuer hier ankündige (spontan finden sich ev. zu wenige, z.B. gleichzeitig mit 2 Char's zu spielen), 0-8-15 Abenteuer kann man ja spontan aushängen.

 

Vielleicht könnte man ja eine Umfrage starten, was die Leute bewegt, zu Cons zu kommen.

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Bisher hat die Masse - auf den kleineren Cons um die 80, auf den größeren um die 120 - gereicht, um meistens alle zufrieden zu stellen.

Ändert sich das?

 

Sicher wird sich das ändern.

 

Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, reife Erwachsene, alte erwachsene, Senioren,...

Jeder spielt anderst. Ich kann nur sagen wenn ich heute durch meine ersten Abenteuer blättere komme ich ins Schmunzeln - wenn ich nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlage.

 

Die Burgen als Locations sind zwar schön aber wir schliessen eigentlich schon Gehbehinderte damit aus,... (nicht das die es einfach hätten irgendwo hin zu kommen - aber ich komme gerade von einem Con auf dem jemand Blind ist (und trozdem z.b. Spielleiter macht))

 

Da ich einen Tintus habe (was das Einschlafen wenn Schnarcher in der nähe sind nicht einfacher macht) hab ich zum Teil auch etwas probleme Leute zu verstehen welche mich von der falschen Seite bei einem zu hohen allgemeinen geräsuchpegel ansprechen. Auch so etwas wird wohl eher häufiger als seltener.

 

Auch ändert sich das Klientel: Es gibt Leute die Kinder haben die langsam erwachsen werden bzw sind da ist dann der Conbeitrag nicht einmal sondern eben vieleicht viermal fällig, aus 180€ werden dann eben 720€ das ist dann schon ne stange geld - für jemanden der nicht so dicke verdient (und auch solche gibt es eben die keinen "höherer Bildungsabschluß" haben.) Ich kennen zumindest eine Familie welche auf die Convention unseres Vereines nicht mehr gehen, und eine andere welche immer jammert (naja der Vater eben) wieviel es kostet. Andererseitz kenne ich Leute welche auf GenCon in die USA fliegen oder auf den ein oder anderen Con der wirklich GELD kostet und zum Beipsiel in Tagungshotels stattfindet (maximal doppelzimmer) - da geht dann eben die Schere zwischen "Arm-Reich" auseinander.

 

Früher waren "wir" homogener das stimmt schon.

 

Ich denke was man IMMER tun sollte ist: neue Locations suchen.

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Was ist zu tun... Mein Vorschlag wäre, die Spontanität bzw. Flexibilität des einzelnen wieder mehr in den Fokus zu rücken. Im Leben außerhalb des Cons kann man doch auch nicht beliebig alles im Vorfeld planen, zumindest ich nicht. Wäre es nicht auch viel schöner völlig unvoreingenommen bei einem Con aufzulaufen, kurz mit alten Bekannten zu quatschen, die neuesten Gerüchte aus der Szene, die hier nicht formuliert werden, abzugreifen und dann in aller Ruhe an einen Tisch zu setzen um mit Gleichgesinnten unserem gliebten Hobby nachzugehen?

Für mich bedeutet ein Con vor allem Spaß zu haben, neue Ideen aus dem Zusammenspiel mit anderen bisher mehr oder weniger Unbekannten zu entwickeln, neue Seiten an einem Hobby zu entdecken, dem ich schon Jahrzehnte fröhne. Möglicherweise probiere ich neue Sachen aus oder spiele einfach mal wieder uralte Charaktere, die schon vor Jahren eingemottet worden sind, um zu schauen, ob die Idee, die hinter dieser Figur steht bzw. stand noch funktioniert, immer im Kontext eines nicht planbaren Ökosystems, wie man es nur auf einem Con haben kann. Ich bin einfach Neugierig, was passiert, und vielleicht ist es diese Neugierde, die bei einigen Teilnehmern in dem Maß nicht mehr vorhanden ist, da sie glauben schon alles erlebt oder gesehen zu haben.

 

Sicherlich ist es schön, sich auf bekanntes Terrain zurückziehen zu können und die Umwelt auszublenden, wenn man Angst vor dem Unbekannten hat :rotfl:

 

:maennlicherhaendedru

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Ich habe schon mehrfach in den Diskussionen um Conbesucher auf die Gruppendynamik und "Vereinsmeierei" hingewiesen. Viele sind nun schon seit vielen Jahren auf den immer gleichen Cons unterwegs. Da pflegt man halt seine Vorlieben und Schrulligkeiten....

Vielleicht liegt das daran, dass viele in jungen Jahren noch aufbegehren, gegen "das Konservative" und mit steigendem Alter zunehmen wertzuschätzen wissen, was sie haben und daher - ohne es eigentlich zu wollen - selbst konservativ werden.

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  • 2 Wochen später...

Ich habe festgestellt, dass je älter ich werde desto weniger "eigene" Freizeit ich zur Verfügung habe. Es sind viele Dinge die im Laufe der Zeit hinzukommen: Job, Partner, soziale Verplichtungen, Haus/Eigentum, Kinder, etc.

Daraus ergibt sich für mich zwangsläufig, dass meine Freizeit für mich subjektiv wertvoller wird. Deshalb möchte ich, wenn ich auch Cons fahre, einen schönen netten Con haben (und ich glaube jeder hatte schonmal ne schechte Gruppenerfahrung).

 

Ich möchte niemanden ausgrenzen, aber ich bin auch nicht bereit meine persönlichen Vorlieben komplett hintenanzustellen.

Daher spreche ich mich, wenn ich Spielleiter bin mit ein paar Spielern ab, mit denen ich gut klar komme und lasse ein paar noch offen für "neue" Spieler. Das hat für mich bisher gut funktioniert.

 

Zu den jüngeren Spielern (U30) habe ich den Eindruck, dass es gar nicht so wenige sind. Kann das nicht mit konkreten Zahlen belegen. Ich denke aber nicht, dass wir uns um die Con-Welt Sorgen machen müssen. Breuberg war ausgebucht, der Nordlichtcon jetzt auch. Bei den anderen Cons weiß ich das nicht genau. Aber für mich sieht das nicht nach Spielerschwund aus.

 

Bei Kindern am Spieltisch kann ich nicht wirklich was sagen (Kinder sind für mich so bis 13 oder so...), ich hab überhaupt keine Erfahrung im Umgang mit ihnen und was man mit ihnen spielen kann und was nicht. Müsste ich wohl auch mal ausprobieren...

 

Bei Kleinkindern habe ich eine sehr feste Meinung: Sie gehören nicht an den Spielttisch, denn sie "unterbrechen" den Spielfluss und beeinflussen damit dann 5-7 Personen. Mal Hallo sagen ist kein Problem, aber wenn es störend wird, sollte jeder so rücksichtsvoll sein das spielgeschehen nicht zu stören.

In den Runden in denen ich geleitet habe, haben wir so gehandhabt, dass Kleinkinder nicht an den Tisch kommen (ausser um mal "Hallo" zu sagen), aber das wir regelmäßig Pausen machen. Ggf. auch spontan bei Quengelbedarf.

Interessant war, dass bei den spontanen Quengelattacken, ich von den Vätern (hab bisher nur mit Vätern zusammengespielt, keine ahnung wies bei den Muttis ist... :-) ) gesagt bekommen habe "ist ok. spielt weiter ich komm gleich wieder."

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Bei Kindern am Spieltisch kann ich nicht wirklich was sagen (Kinder sind für mich so bis 13 oder so...), ich hab überhaupt keine Erfahrung im Umgang mit ihnen und was man mit ihnen spielen kann und was nicht. Müsste ich wohl auch mal ausprobieren...

 

(...) gesagt bekommen habe "ist ok. spielt weiter ich komm gleich wieder."

 

Kann Dir meistenteils zustimmen.

Probier's ruhig mal mit Kindern - Deine Abenteuer - oft eher etwas handfester - passen da tendenziell sehr gut.

Die genannte Aussage ist eigentlich für Eltern "Standard"... sei's beim Kaffeetrinken oder beim Rollenspielen...

 

Ich wollte die Frage übrigens, deswegen auch nicht in der dortigen Diskussion, durchaus allgemeiner als nur auf Kinder bezogen diskutieren. Ich glaube, das Phänomen ist in vielen Punkten relevant, hinsichtlich einer großen Reihe von Rahmenparametern der Gruppenfindung.

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