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Artus Legende


Wulfhere

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„Die“ Artus-Legende gibt es nicht - und schon gar nicht auf einer halben Seite. Ich habe mich für das Hügelgrab an einer Kurzfassung versucht, aber das ist nur die walisische Fassung ohne die mittelalterlichen französischen und deutschen Zusätze. Da wird es richtig unübersichtlich. Sobald Artus mit dem Gral verknüpft wird (an sich zwei voneinander unabhängige keltische Legenden), wird es schwierig. Vieles von dem, was wir heute als festen Bestandteil der Artus-lehrende verzichten, ist entweder spätmittelalterlich oder noch später - T.H. White oder gar Marion Zimmer-Bradley.

 

Meine„keltische Kurzfassung“ stelle ich gern zur Verfügung.

 

Rainer

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Im Abenteuer wird das hier stehen:

 

 

 

Archäologen können das Alter der Anlage auf etwa 1400 Jahre einschätzen, das heißt, sie ist im späten fünften oder frühen sechsten Jahrhundert nach Christus entstanden. Das deckt sich mit den Lebensdaten, die man der historischen Figur des Königs Artus gemeinhin beimisst. Im späten neunzehnten Jahrhundert ist man grundsätzlich von seiner historischen Existenz überzeugt, und man hält auch die meisten der aus dem Mittelalter überlieferten Geschichten für im Kern wahr. Auch andere Relikte (so die Tafelrunde von Winchester) gelten noch als echt. Die Briten sind zu diesem Zeitpunkt auf der Suche nach ihrer nationalen Identität, und neben den Wikingern (s. Compendium, S. 123 – 125) ist dabei auch der Mythos von König Artus von großer Bedeutung.

 

Die Briten sind in der Auslegung der Legenden allerdings sehr großzügig und vergessen gern, dass der historische Artus ein Kelte war, der gegen die vordringenden Sachsen kämpfte: Als Kern des Artusmythos wird Ende des neunzehnten Jahrhunderts nicht der ursprüngliche, keltische Stoff angesehen, sondern Thomas Malorys Le Morte d’Arthur, entstanden zwischen 1450 und 1470 und 1485 erstmals gedruckt (das dritte in England gedruckte Buch). Malory schrieb „seinen Artus“ auf Grundlage von insgesamt fünf Versromanen von Chrétien de Troyes, die zwischen 1160 und 1180 entstanden sind (und von denen ab dem 13. Jahrhundert Prosaversionen vorliegen). De Troyes schlachtete die keltischen Legenden aus, durchsetzte sie mit selbsterfundenen Episoden und verlegte die Handlungen in eine Welt, die dem höfischen Zeitgeist des Hochmittelalters entsprach. Ideen wie Lancelot, Parzival und die Gralssuche dringen erst über das Französische in die britische Artusepik ein. Alfred Tennysons Idylls of the King erfreut sich seit 1859 großer Beliebtheit (ganz aktuell ist 1882 die deutsche Übersetzung Königsidyllen von H.A. Feldmann mit Illustrationen von Gustav Doré, erschienen bei Hofmann), Mark Twain wird sich 1889 mit A Connecticut Yankee at King Arthur’s Court des Themas satirisch annehmen.

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  • 4 Wochen später...
Traut sich jemand zu eine Kurzzusammenfassung der Artuslegende und ihrer realen historischen Quellen auf maximal einer halben DIN A 4 Seite Schriftgröße 10 hinzubekommen ? Wäre dann auch in einem Quellenband ;)

 

Hi Wulfhere!

 

Der historische Teil (Grundlage) der Artussage ist schnell umfasst:

 

Es gibt keine (zumindest in Bezug auf die Person Artur). Artus wird erstmals in der 'Historia Brittonum' aus dem 9. Jhd erwähnt. Frühere Autoren wie zb Gildas erwähnen in ihrem Werk (entstanden irgednwann zwischen 490 und 560) Artus mit keinem Wort.

 

Die einzig wahrscheinlich historische Person der Sage ist Ambrosius Aurelianus , ein bereits von Gildas genannter Heerführer/König.

Ansonsten sind die Kämpfe der römischen bzw keltisch-römischen Bevölkerung gegen die rebellierenden Angelsachsen (vermutlich ab 440) historisch gesichert. Laut Gildas führte der Sieg des Ambrosius bei Mons Badonicus (um 500) zu einem längerem Aussetzen der angelsächsischen Expansion. Quellen ausserhalb Britanniens berichten jedoch, dass 441 die Insel für Rom verlorengegangen sei und unter sächsische Herrschaft gefallen sei.

 

LG

 

Chaos

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