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Risa al-Feymans Kaftan der Gelassenheit


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Hi,

 

hier habe ich ein kleines Artefakt, welches ich für meine Runde entworfen habe. Vielleicht gefällt es ja dem einen oder anderen.

Es ist ein Kaftan, dessen Träger eine erhöhte Selbstbeherrschung erhält.

 

Ich hänge den Text auch als Doc-Datei an.

Al-FeymansKaftanderGelassenheit.docx

 

Al-Feymans Kaftan der Gelassenheit

 

Aussehen:

 

Es handelt sich hierbei um einen typischen scharidischen Kaftan, der aber irgendwie seltsam zusammengenäht wirkt. Ein Fachmann (z. B. ein Schneider oder ein Tuchhändler) erkennt, dass es sich um ein ursprünglich sehr wertvolles Kleidungsstück handelt. Es ist aus feinem Stoff gemacht und grundsätzlich sehr gut verarbeitet, wie man etwa am Saum erkennen kann. Allerdings scheint der Kaftan irgendwann zerrissen und danach von einem Laien wieder geflickt worden zu sein. Bei genauem Hinschauen merkt der Fachmann zudem, dass dies sogar mehrfach passiert sein muss und er wohl von unterschiedlichen Leuten geflickt wurde.

 

Geschichte:

 

Vor vielen Jahren lebte in Amarija ein wohlhabener Kaufmann names Djamil al-Torum. Seine Geschäfte liefen gut und so hatte er nur ein Problem, seinen Jähzorn. Er glaubte, wenn er geduldiger wäre und sich selbst besser im Griff hätte, hätte er noch manch gutes Geschäft mehr abschließen können. Bei einer seiner Handelsreisen hörte er nun von dem Meisterthaumaturgen Risa al-Feyman, der in Meknesch lebte. Der Kaufmann änderte extra seine Reiseroute, um den berühmten Thaumaturgen besuchen zu können. In Meknesch angekommen wurde er bei ihm vorstellig und schilderte seine Bitte. Der Thaumaturg hörte geduldig zu und meinte schließlich, dass er da etwas machen könne. Es würde etwa einen Monat dauern und natürlich nicht billig werden. Doch der Kaufmann akzeptierte den stolzen Preis.

 

Nach der genannten Zeit, die er für weitere Geschäfte in der Gegend genutzt hatte, kehrte al-Torum zum Thaumaturgen zurück. Der präsentierte ihm einen schönen Kaftan und erläuterte dessen Funktionsweise. Ein begabter Schneider habe ihm dieses Kleidungsstück erstellt und er selbst es dann in einem aufwändigen Ritual verzaubert. Der Kaufmann war mit diesem Ergebnis sehr glücklich, doch al-Feyman gab ihm noch eine Warnung mit auf den Weg.

 

„Ich habe sehr gute Arbeit geleistet und übergebe Euch hier ein Meisterstück. Doch bedenkt, nur Ormut ist ewig. Wenn dieser Kaftan zu Schaden kommt, wird seine zauberische Wirkung verfliegen und ihr werdet von heftigen Emotionen beherrscht werden.“

 

„Vielen Dank für den Hinweis, Meister. Ich werde den Kaftan besonders pfleglich behandeln und auch nur zu wichtigen Anlässen tragen.“

 

Mit diesen Worten verabschiedete sich der Kaufmann und reiste in seine ferne Heimat zurück. Lange Jahre erfüllte der Kaftan seinen Zweck und verhalf al-Torum zu noch größerem Reichtum. Doch eines Tages passierte das, was der Thaumaturg angekündigt hatte. Bei einem wichtigen Geschäftsessen, das sich länger als erwartet hingezogen hatte, bekam der Kaufmann plötzlich einen Wutanfall. Er riss sich den Kaftan vom Leib und zerteilte ihn dann in mehrere Stücke. Damit war die magische Wirkung verflogen. Und auch das geplante Geschäft platzte.

Nachdem Djamil al-Torum sich wieder beruhigt hatte, fasste er sofort den Beschluss, sich einen neuen Kaftan zu besorgen. Als er nach langer Reise schließlich in Meknesch ankam, begab er sich sofort zum Hause des Thaumaturgen. Doch dort wurde er nur zu einem Assistenten namens Makub geführt, dem er sein Anliegen erklärte. Dieser machte ihm die traurige Mitteilung, dass Risa al-Feyman vor drei Wochen verstorben sei. Als der Kaufmann hörte, dass seine weite Reise vergeblich war, brach mal wieder sein Jähzorn durch. Er pfefferte dem verdatterten Maruk die Fetzen des ersten Kaftans vor die Füße und verschwand grußlos.

 

Damit hatte ihm seine Unbeherrschaft einen weiteren Streich gespielt, denn Maruk war zwar nur al-Feymans Assistent gewesen, aber durchaus schon selbst ein begabter Thaumaturg. Er nahm die Fetzen an sich und versuchte mit Hilfe von al-Feymans Aufzeichnungen, den Herstellungsprozess zu reproduzieren. Leider waren die Aufzeichnungen aber unvollständig, so dass er nicht in der Lage war, einen komplett neuen Kaftan gleicher Art herzustellen. Aber immerhin schaffte er es, den alten Kaftan wieder zu reparieren. Jedoch funktionierte es nur, als er sämtliche Flickarbeiten selbst übernahm. Da Maruk natürlich kein Schneider war, wurde der Kaftan durch seine Näharbeit etwas entstellt. Weil al-Torum ihn so unhöflich behandelt hatte, machte er sich keine Mühe, ihn darüber zu verständigen. Stattdessen verkaufte er den Kaftan später für gutes Geld an einen anderen Kunden.

 

Inzwischen ist der Kaftan durch viele Hände gegangen. Dabei hat sein Aussehen noch weiter gelitten, denn noch immer gilt, dass ihn ein guter Thaumaturg zwar reparieren kann, aber sämtliche Arbeiten dazu eigenhändig durchführen muss. Warum das so ist, weiß wohl nur Ormut. Abenteurer könnten den Kaftan heutzutage an vielen Orten finden, aber am wahrscheinlichsten irgendwo in Kairawan. Dort gibt es auch die größten Chancen, einen Thaumaturgen zu finden, der den Kaftan des al-Feyman reparieren könnte.

 

Werte und Besonderheiten:

 

Der Kaftan erhöht, wenn er getragen und aktiviert wird, für eine Stunde die Selbstbeherrschung des Trägers um 30 Punkte (aber maximal auf 100).

Zur Aktivierung legt er beide Handflächen auf den Bauch (Finger gespreizt und nach unten zeigend), und streicht dann nach oben bis zum Brustbereich. Danach dreht er die Hände vom Körper weg, so dass die Handflächen nach oben zeigen, und sagt auf Scharidisch: „Ich bin völlig ruhig.“

 

Die ABW beträgt 15%. Allerdings wird er nicht bei der Aktivierung gewürfelt, sondern nach Ablauf der Wirkung, d. h. nach einer Stunde (oder früher, wenn der Träger das Kleidungsstück vorzeitig ausziehen möchte). Wenn es zum Ausbrennen kommt, bedeutet das, dass der Träger in einem plötzlichen Wutanfall sich den Kaftan vom Körper und dann in Stücke reißt.

 

Ist der Träger in dem Moment daran gehindert, diesen Akt der Zerstörung durchzuführen, z. B. durch Fesseln oder den Spruch Lähmung, dreht er durch. Dann leidet er unten den gleichen Auswirkungen, wie sie der Spruch Wahnsinn hervorruft. Dieser Zustand kann, zusätzlich zu den üblichen Methoden, dadurch aufgehoben werden, dass der Kaftan in seiner Gegenwart doch noch zerrissen wird. Da der Kaftan das Unterbewusstsein beeinflusst, hat Schlaf diese Wirkung nicht. Der Träger zerreißt ihn einfach trotzdem.

 

Wenn der Kaftan durch natürliche Umstände beschädigt wird, muss bei der nächsten Aktivierung ebenfalls ein Wurf auf die ABW gemacht werden (d. h. sofort, wenn der Kaftan gerade im aktiven Zustand ist).

 

Der Kaftan hat noch einen Nebeneffekt. Durch die mehrfachen, teilweise laienhaften Reparaturen, wirkt er etwas schäbig. Darum bekommt der Träger einen Abzug von 5 Punkten auf die pA bei Treffen in gehobenen Kreisen.

 

Ein sehr guter Thaumaturg ist in der Lage, den ausgebrannten Kaftan zu flicken. Allerdings muss er ihn dafür selber zusammennähen. Wenn ihm eine Geschicklichkeitsprobe misslingt, steigt der pA-Abzug um einen Punkt (bei einer 100 um zwei Punkte, bei einer 1 sinkt er um einen Punkt). Die Kosten dafür betragen 75% des Verkaufswerts.

 

Zahlenwerte kurz zusammengefasst:

 

- Erhöht Sb um 30 Punkte (maximal auf 100)

- Wd 1 Std.

- ABW 15% (nach Ablauf der Wd zu würfeln)

- pA -5 (gilt nur in gehobener Gesellschaft)

- Reparaturkosten 75% des Kaufwerts (bei missglückter Gs-Probe des Thaumaturgen steigt pA-Abzug um 1)

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