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Das Thema geht von der Frage aus, ob es eine Regel gibt, nach der Charaktere weniger Erfahrungspunkte bekommen, wenn Gegner keine Herausforderung mehr darstellen.

 

Eine Harmonisierung wurde ja schon öfter angesprochen. Meist kam sie dadurch auf, dass ein neuer Charakter mit niedrigem Grad zu einer Gruppe mit höherem Grad mitlief (z.B. weil eine alte Spielfigur gestorben ist und nun eine neue auf Grad 1 ausgewürfelt wurde). Hier geht es mir allerdings darum, dass ein Charakter dem Rest der Gruppe deutlich davon zieht. Ist das schlimm oder egal? Soll der Spielleiter hier nun regulierend eingreifen und wenn ja, wie?

 

Damit wir nicht im luftleeren Raum diskutieren müssen, mache ich das mal an einem konkreten Fallbeispiel klar:

 

Gruppenzusammensetzung: BN (Grad 3), Or (Grad 1), Ma (Grad 1), Sw (Grad 1)

Bisher wurde ein Abenteuer (Die Vögel vom langen Hügel /aus MERS) gespielt. Die Gruppe befindet sich im zweiten Abenteuer (Unter den Nebelbergen) mit neuem Spielleiter. Die Erfahrung wird nach dem fortgeschrittenen System vergeben. Pauschal-EP stehen nicht zur Debatte. Das fortgeschrittene System zur EP-Vergabe soll beibehalten werden.

 

Der Or ist die neue Spielfigur des alten Spieleiters des ersten Abenteuers, darum Grad 1.

Der Ma war nur die Hälfte des ersten Abenteuers dabei, darum nur 190 GFP und somit immer noch Grad 1.

Der Sw ist eine neue Spielfigur eines neuen Spielers, darum Grad 1.

Der BN hat viel Glück (=PP) und Erfolg (=KEP) gehabt und regelmäßig mitgespielt (=AEP). Nun steht er bei 750 GFP mit Schlachtbeil+11 (1W6+6) und bei 30 AP.

 

Wenn der BN nicht oder nur selten schwer getroffen wird, so wird der Charakter in Kämpfen (wovon viele anstehen, da Orkhöhlen...) den Löwenanteil an KEP abschöpfen. Dadurch zieht er den anderen Charakteren noch deutlicher davon und das Ungleichgewicht in der Gruppe nimmt zu. Ein Teufelskreis. Einzig der Or kann dank Wagemut und Heiligem Zorn da einigermaßen mithalten, ist aber sehr schnell aus der Puste, weil er nur 1/3 der AP des BN hat.

 

Der Spielleiter steht nun in der unangenehmen Situation, dass die Orks für den BN nur leichte KEP-Lieferanten sind, während sie für die anderen Gruppenmitglieder eine deutliche Herausforderung darstellen. Gibt er dem BN nun auch Herausforderungen (Schwarzorks, Trolle, Oger), so sind die Kämpfe spannender. Der BN wird aber noch stärker von den KEP (durch den höheren EP-Faktor) profitieren. Stellt der SL keine zusätzlichen Herausforderungen, nimmt der BN den anderen Gruppenmitgliedern die Möglichkeit auf KEP, weil er seine Gegner schneller besiegt als der Rest der Gruppe die ihren und dann sich um deren Gegner kümmert. Egal, welche beiden Varianten der SL wählt, wird sich die Situation dadurch nicht entspannen.

 

Eine Idee ist nun, den BN für Kämpfe gegen deutlich schwächere Gegner (z.B. Standard-Orks) nur einen Bruchteil bis zu gar keine KEP zuzugestehen.

Das würde die Kämpfe für den BN von den EP her unattraktiv machen und der Rest der Gruppe könnte wieder Anschluss finden. Dadurch könnte der Grad harmonisiert werden.

Auf der anderen Seite schmeckt das nach Spieler kleinhalten und Spielleiter-Willkür.

 

So, und jetzt kommt Ihr!

Kennt Ihr ähnliche Situationen? Falls ja: Wie wurde das Problem bei Euch gelöst?

Was haltet Ihr von der Situation und welche Vorschläge zur Milderung/Auflösung dieses Spannungsfeldes könnt Ihr Euch vorstellen?

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Lass es laufen und die Gruppe sich arrangieren. Grad 3 ist zwischen 500 und 1.000 GFP, D.h. im schlechtesten Falle hat der "höhergradige" ~900 GFP Vorsprung. Selbst wenn der Vorsprung auf 2.000 GFP anwächst. Spätestens ab Grad 7 ist das sowas von egal.

 

Wir haben auch ohne dass jemand neu eingestiegen ist mit Standardpunktevergabe (nicht pauschal) mehrere hundert GFP Unterschiede erreicht. Das war nie ein Problem. Warum sollte es? Bei uns steht der Gruppengedanke im Vordergrund. Es ist doch gut, wenn ein "Großer" dabei ist, der den "Kleinen" etwas unter die Arme greifen kann, wenn es brenzlig wird.

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Serdo, hat die Gruppe es schon einmal mit Reden versucht? Das ist, nach meiner Erfahrung immer das beste Mittel, um Unstimmigkeiten jeder Art in der Gruppe zu "bekämpfen". Bittet den Spieler des BN sich in den Kämpfen ein wenig zurückzuhalten, indem er z.B. zwar Angriffe auf sich lenkt, um die schwächeren SF zu schützen, sich dabei aber auf die Abwehr konzentriert. Dann steht er nicht nutzlos in der Gegend herum, zieht aber auch nicht, was die Punkte betrifft, an den anderen meilenweit vorbei.

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Warum wird hier wieder (zum größten Teil) nur vom Kampf gesprochen. Mann kann auch dafür sorgen das die Gruppe mal ein paar andere Situationen erlebt wo die niedrigstufigen Charaktere glänzen können und der Barbar etwas zurück steht! Wenn man das gut hinkriegt wird sich auch das mit den EP angleichen!

 

Reden ist allerdings auch immer eine Möglichkeit :)

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Hi Serdo

 

Also, erstens kommt mir die Abenteuerauswahl sehr auf den BN zugeschnitten vor - klar, dass der da Vorteile hat. Hänge vielleicht direkt den zweiten und dritten Teil von "Der Weg nach Vanasfarne" an, mit der Vorbedingung des ersten Teils (in den Nebelbergen Orkjagen waren deine Chars ja genug), und der BN wird nicht mehr so davonziehen (können).

 

Zweitens: der Spieler des BN war als einziger (oder einzige) immer dabei und hat am meisten gespielt. Klar, dass er/sie da vorne weg ist. Warum willst du ihn/sie dann durch Punkteabzug bestrafen, dass er/sie immer da war?

 

Wie schon von anderen geschrieben, der vorläufige GFP-Vorsprung des BN wird sich schon relativieren über die Zeit hinweg. Häng ein paar weniger kampflastige Abenteuer an und die anderen werden durchaus auch ihre Sternstunden erleben ;)

 

LG GP

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Hallo Serdo,

 

hmm, ich kann das Problem nachvollziehen, allerdings existiert es NUR auf der Spielerebene, weswegen eine Lösung auch nur dort erreicht werden sollte. Also denke ich, reden wäre tatsächlich das Beste. Aber nicht, um den BAR zu zwingen, sich im Kampf zurückzuhalten (würde irgendwie nicht logisch in die Welt passen, wenn der Kämpfer plötzlich nur noch abwehrt oder hinten steht...), sondern um erstmal eine Sensibilität für das Thema zu wecken. Damit alle wissen, was los ist - auch und vor allem der Spieler des BAR.

Dann kann der SL auch andere Dinge bringen, wenn nicht in diesem Abenteuer, dann halt im Nächsten - ein Detektivabenteuer z.B. lässt reine Kämpfer ziemlich arm in der Ecke stehen, was auch nicht toll ist, aber den anderen Möglichkeiten bietet, aufzuholen.

 

Ansonsten schließe ich mich Akeem an - spielt einfach ne Weile, das wird sich (wenn nicht NUR Kampfabenteuer laufen) selbst regulieren und egalisieren. Mein Or ist mittlerweile (bei reiner pauschaler Vergabe!) um 2000 GFP (ca.) den anderen voraus. Das liegt an seiner Art zu lernen - er macht fast alles mit dem 1/3 Goldanteil (mehr geht bei uns nicht), der Rest lernt viel über Selbsstudium und mit PP. Na ja, da kann sowas dann schon mal passieren. ABER das wirkt sich KEIN BISSCHEN aus. Der Rest ist deutlich stärker (als es der reine Grad vermuten ließe), selbst einen besseren Kämpfer (rein von den Werten her) gibt es in der Gruppe. Du siehst - lass es erstmal laufen, das wird sich irgendwann angleichen oder eben egal werden, solange jeder Char irgendwo seine Sternstunden bekommt (dafür muss der SL sorgen) und nicht extremes PG betrieben wird. Ist bei uns zumindest so.

 

LG Anjanka

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Öhm, ich glaube, ich sollte da mal was klarstellen: Der Spieler des Barbaren bin ich. Die Situationsbeschreibung habe ich so neutral wie möglich gefasst, weil ich einfach mal von meinem beschränkten Blickwinkel wegkomme und einen Schritt nach hinten machen wollte, damit ich die Sache von außen betrachten kann. Auch in der Hoffnung, auf eine Lösung gestoßen zu werden, die keiner von uns in der Situation Gefangene so direkt sieht (Wald vor lauter Bäume nicht sehen etc.). Also gut, dann beschreibe ich eben meinen Blickwinkel als unmittelbar von der EP-Kürzung Betroffener:

 

Als wir nach dem letzten Abend auf dem Heimweg noch miteinander das Geschehene Revue passieren ließen, kamen eben von unserem SL solche Aussagen wie die Minderung von EP durch fehlende Herausforderung. Das hat mich emotional ziemlich aufgewühlt.

 

Nachdem ich in den letzten Jahren nahezu ausschließlich Zauberwirker gespielt habe, wollte ich nun wieder zu blanken Kämpfern greifen. Und so habe ich auch meinen Nordlandbarbaren in jeder Schlacht ganz nach vorne geworfen. Während andere sich meist nur mit einem Gegner begnügten oder zaghaft aus dem Kampf raus hielten, band mein BN des Öfteren mehrere Gegner gleichzeitig. Nun, er hatte viel Glück und überlebte. Die 20 kam oft genug. Und dadurch kam er natürlich auch zu entsprechend guten Werten. Die KEP habe ich nicht ausschließlich in das Schlachtbeil investiert, sondern durchaus auch in einige Bewegungsfertigkeiten, was ihm dann schon eine breitere Basis verschaffte. Ja, man kann durchaus sagen, dass er (bis auf die Muskelpakete) durchaus in Richtung Conan geht. Dabei ist er nichtmal stark genug, um sein Schlachtbeil einhändig führen zu können. Und einen Schadensbonus von +3 halte ich für einen primär auf den Nahkampf ausgelegten Charakter jetzt nicht für so übermächtig oder selten.

 

Als nun eben die Aussage kam, die EP für ihn zu reduzieren, fühlte ich mich schon ziemlich verschaukelt. Es fühlt sich an, als würde mein Barbar bzw. ich als sein Spieler dafür bestraft, weil der Charakter erfolgreich war. Da kommen dann in mir so patzige Gedanken hoch wie: "Sollen die anderen Charaktere eben auch Schlachtbeil lernen, wenn sie hart zuschlagen wollen." Das ist natürlich illusorisch und keineswegs zielführend. Oder auch sich einfach nach hinten zu dem soeben befreiten Magier-NSC zu stellen, der beim letzten Kampf meinte: "Ach, wegen zwei Orks zaubere ich nicht. Das kriegt Ihr auch so hin." (Er sollte Stille zaubern, damit die beiden Orks nicht Verstärkung rufen können...) Einfach daneben stellen und mit einer Tüte Popcorn den restlichen Gruppenmitgliedern zuschauen: "Nein, das sind Eure KEP. Dieses Dutzend Orks gehört Euch...". Das ist doch nicht sinnvoll! Das ist doch kontraproduktiv! Der Barbar verzichtet doch nicht auf seine Hauptwaffe+11, um die Orks im Faustkampf+5 umzuhauen, nur damit sie für ihn wieder eine "Herausforderung" darstellen. Ihr merkt schon: Da kocht wieder was hoch bei mir.

 

(Durchatmen, Perspektivenwechsel...)

 

In den letzten Jahren haben meine Zauberwirker durchaus mit offenem Mund dagestanden, wenn da so ein Monster von einem Kämpfer in der Gruppe war, der mit Schadensbonus+4 sich durch die Gegner fräste. Auch als SL habe ich durchaus solche Charaktere schon erlebt. Aber dann war das eben so. Diese Charaktere haben dann eben ihre Einschränkungen, wenn es auf Stadt- oder Detektivabenteuer geht. Dort ziehen sie wieder den Kürzeren. Aber es ist bei Weitem nicht so dramatisch, wenn der Spitzbube ein kompliziertes Schloss aufschließt, als wenn der Kämpfer den gegnerischen Schwarzorkhäuptling mit einem Streich fällt. Diese unterschiedliche Wahrnehmung kenne ich.

 

Wir wollen doch alle irgendwo mit unseren Spielfiguren Helden spielen, die sich - manchmal im wahrsten Sinne des Wortes - erfolgreich durch's Leben schlagen. Warum können wir es nicht zulassen ("es laufen lassen", wie Akeem so schön sagte), dass ein Charakter heldenhafter ist als ein anderer? Ist das Neid? Ist die Gleichmacherei und der Zwang zum Spielgleichgewicht denn nötig?

 

Das Schwierige beim Gleichmachen ist, dass es eben dies nicht tut. Die Gruppe wird nicht besser, nur weil z.B. der Spielleiter den nicht so schlagkräftigen Charakteren mit magischen Waffen mehr WUMMS verleiht, diese aber dem Frontschwein verweigert, weil der ja ohne magische Waffe schon hart zuschlägt. Das bedeutet nur, dass die Kompetenznische des Kämpfers von den anderen Charakteren mit belegt wird, er aber seinerseits mangels sozialen oder intellektuellen Fertigkeiten nicht in deren Kompetenznische mitmischen kann. Und wenn der SL dem Kämpfer die KEP kürzt, können die anderen SC dort zwar nachziehen, aber deswegen bekommt der Kämpfer trotzdem keine ZEP, einfach weil er nicht zaubern kann. Der Versuch, hier harmonisierend einzugreifen ist in meinen Augen nur die Schaffung eines viel schlimmeren Ungleichgewichts und Ungerechtigkeit.

 

So, ich denke, ich habe meine Position markiert. Wer will, darf jetzt gerne darauf rumhacken. Seid herzlich dazu eingeladen. Denn ich will ja bewusst von meiner unmittelbaren Perspektive weg zum Blick auf das große Ganze. Und vor allem möchte ich einen schlichten und eleganten Weg, wie man mit so einer Situation in der Gruppe umgehen kann, ohne jemanden ungerecht zu behandeln.

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Hallo Serdo,

 

wenn es sich bei Deinen Mitspielern um erfahrene Spieler handelt und alle generell das fortgeschrittenen System bevorzugen dann muss auch akzeptiert werden, dass ein Kämpfer in einem kampflustigen Abenteuer mehr Erfolg erzielt.

 

Korrigierend eingreifen könnte man bei dem AEP Ausfall durch verhinderte Teilnahme, indem man Spielern die an Spieleabenden fehlen, an diesen Abenden einen Mindestwert an AEP zugesteht.

 

Wenn die Spieler, die gefrustet sind schon immer für das Pauschalsystem waren, wäre dies für mich ein Grund womöglich darauf umzuschwenken.

 

Sich bei Kämpfen zurückzuhalten fände ich unlogisch, aber sich generell bei Aufgaben ein wenig zurückzuhalten, die in die Kompetenz anderer Spielfiguren fallen und somit deren Spielanteile zu erhöhen könnte Sinn machen.

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Ganz ehrlich? Wenn mein SL meinte, erfolgreiches Spiel bestrafen zu müssen und auch nach einem klärenden Gespräch mir regelgerecht verdiente EP vorenthalten würde, wäre das ein Fall für Regel 0 und ich wäre weg. Sorry, aber Kleinhalterei auch mit der Begründung, es geschähe nur für die anderen, anscheinend lahmarschigeren Spieler ist indiskutabel. Sollen die sich doch mehr anstrengen.

 

Boah, ich kann so Neid am Spieltisch nicht ausstehen.

 

Nochwas zur Sache: Solange man ein so leistungsorientiertes EP-System wie das von Midgard nutzt, ist es eben so, dass Figuren unterschiedlich Punkte bekommen. Dieses Faktum nicht zu akzeptieren ist hirnrissig. Will man das nicht, dann schaltet man entweder Midgard per Hausregel auf Pauschalvergabe um oder spielt gleich ein System wie DS, bei dem die Figuren gleichmäßig EP bekommen.

Bearbeitet von Rosendorn
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@Serdo: Ziel des Rollenspiels ist es doch, dass alle gemeinsam Spaß haben. Und die Regeln sollen das unterstützen. Die Kategorie 'Gerechtigkeit', die du in deinem zweiten Beitrag benutzt scheint mir da nicht viel weiter zu führen.

 

Um mal wieder eines meiner geliebten Sportbeispiele zu bringen: Vor einigen Jahren wurden beim Fußballspielen die Regeln so geändert, dass der Torwart einen vom Verteidiger zurückgespielten Ball nicht mehr mit der Hand aufnehmen darf. Dadurch wurden offenbar die Chancen der Abwehrspieler verringert und die der Angreifer erhöht (gegenüber dem vorherigen Zustand). War das nun eine ungerechte Bevorteiligung der Stürmer?

Eine ziemlich sinnlose Frage. Man erhoffte sich halt einfach durch Einführung dieser Regel, dass mehr interessante Spielsituationen entstehen. Und das hat wohl auch ganz gut geklappt.

 

Die Rollenspielregeln dienen dazu, dass möglichst alle Spieler einen gemeinsamen Spielspaß haben. Und wenn einige der Spieler diesen Spielspaß nicht haben, weil sie gefühlt einen zu geringen Anteil am gesamten Spielerlebnis haben, dannn sollte man darüber nachdenken, die Regeln zu ändern.

 

Ich würde daher zunächst einmal in der Gruppe darüber diskutieren, ob ein solches Problem überhaupt vorliegt. Wenn nicht, umso besser. Wenn doch, dann sollte man darüber nachdenken, ob es ein anderes von allen als sinnvoll empfundenes System gibt. Mein Favorit ist ja das Pauschalsystem (und wenn ich pauschal sage, dann meine ich sehr pauschal). Du schreibst, dass das für eure Gruppe nicht in Frage kommt. Daraus schließe ich, dass ihr irgendwelche Anforderungen an das EP-System habt, die durch das Pauschalsystem nicht abgedeckt werden. Wahrscheinlich solltet ihr zunächst einmal diese Anforderungen identifizieren, bevor ihr überlegt, wie das für euch beste System aussieht.

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[...]Die Rollenspielregeln dienen dazu, dass möglichst alle Spieler einen gemeinsamen Spielspaß haben. Und wenn einige der Spieler diesen Spielspaß nicht haben, weil sie gefühlt einen zu geringen Anteil am gesamten Spielerlebnis haben, dannn sollte man darüber nachdenken, die Regeln zu ändern. [...]

 

Leider ist die Schlussfolgerung nicht zwingend. Es müssen nicht die Regeln sein, es könnte (was ich für wahrscheinlicher halte) ein unausgewogener Abenteuer-Mix sein, wie es weiter oben schon dargestellt wurde. Mein Ansatz wäre daher: Reden über die Art der Abenteuer, die gespielt werden, besseren Mix erzielen und ansonsten alles unverändert lassen.

 

... und da ja auch mal wieder der Pauschalvergabe (habe ich eigentlich schon mal gesagt, dass ich die in Heimrunden nicht mag?) das Wort geredet wurde: Lass die Charaktere wie in einer Sandbox sich selbst ihre Herausforderungen suchen, und es wird sich bei den EP's (on a long run) auch ausgleichen, weil irgendwann halt dann doch die Stadt-, Detektiv- und sonstigen Abenteuer kommen, bei denen der Barbar seine Nachteile hat ... ;)

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Wenn gemäß Regeln Punkte vergeben werden, dann bedeutet das Vorbeiziehen eines einzelnen Charakters, dass Spielanteile falsch verteilt sind. Eine reduzierung der Punkte ändert ja nichts am Problem der falsch verteilten Spielanteile. Hier ist eindeutig der Spielleiter gefragt Abenteuer auszuwählen die die Spielanteile gerechter verteilen.

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Wenn eine Figur Punkte für häufiges Spielen bekommt, dann hat doch keiner was dagegen, oder?

 

Es wird also immer mal ein Ungleichgewicht zwischen den Figuren geben, entscheidend ist der Umgang damit. Gerade bei davon eilenden Kampfspezialisten dürfte aber der Anteil der Kämpfe zu groß sein, wodurch sich der Vorteil für die Figur immer und immer wieder zeigt. Daran ist aber der Spieler einer solchen Figur nur dann schuld, wenn es vorher Abmachungen gegeben hat und diese dann nicht eingehalten wurden. Ansonsten liegt es am Spielleiter und seiner Auswahl der Abenteuer. Künstliches klein halten wäre für mich aber ein KO-Kriterium.

Bearbeitet von Solwac
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Serdo hat doch beschrieben, wie es dazu kam, dass der Ordenskrieger bereits in Grad 3 ist, während der Rest teilweise gerade eben noch Grad 1 ist. Hier über ungerecht verteilte Spielanteile fachzusimpeln hilft doch nicht weiter, weil es auf die Situation schlicht nicht passt.

 

@Stephan: Ich teile deine Meinung nicht und halte insbesondere dein Fußball Beispiel für unpassend. Passender wäre es, wenn man Usain Bolt ein Gewicht von 5 kg mit auf die 100 m geben würde, damit die anderen aufholen können.

 

Per Spielleiterentscheidung einfach mal Punkte zu kürzen ist schlicht nicht der richtige Weg. Das ist Willkür. Ein passender Vorschlag war es doch, dass Serdo ein (oder auch zwei) Abenteuer leitet, damit die anderen aufholen können. Das ist das bei weitem Vernünftigste, was ich hier gelesen habe.

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[...]

 

@Stephan: Ich teile deine Meinung nicht und halte insbesondere dein Fußball Beispiel für unpassend. Passender wäre es, wenn man Usain Bolt ein Gewicht von 5 kg mit auf die 100 m geben würde, damit die anderen aufholen können.

 

[...]

 

Nö, da halte ich dein Beispiel für deutlich unpassender als das von Stephan. Schließlich geht es beim Rollenspiel darum miteinander zu spielen, nicht gegeneinander. In einer Gruppe, die das nicht beherzigt, würde ich z.B. nie mitspielen wollen.

 

Tschuess,

Kurna

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@Akeem

 

Ich weiß nicht was Du meinst. Ich hab Serdos Beiträge nochmal gelesen und bin noch immer der Meinung, dass es um ungleichmäßig verteilte Spielanteile geht.

 

:männlicherhändedruc

 

oder anders ausgedrückt, die bisherigen Abenteuer haben dem BN gelegen, während die anderen Charaktertypen damit ihre Schwierigkeiten hatten. Ein oder zwei klein Stadtabenteuer, bei denen die anderen ihre Stärken haben, sollten das nahezu ausgleichen ....

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Wenn eine Figur für häufiges Spielen bekommt, dann hat doch keiner was dagegen, oder?

...

Der Satz erscheint mit grammatikalisch unvollständig. Ich vermute, du meinst, dass es unbestritten ist, dass Spieler, die am Spielabend fehlen, keine Punkte bekommen sollen.

In dem Fall würde ich widersprechen.

In Serdos Beispiel ist es ja sogar so, dass in einem Fall das 'Fehlen' daran lag, dass der Spieler als SL agierte. Dass dies dann automatisch zu einem EP-Rückstand führt, ist doch eher ein ungewolltes Feature. Und dass man nun deshalb dafür sorgen muss, die SL-Rolle gleichmäßig zu verteilen, scheint mir auch unplausibel. Der Wunsch und das Talent zum Spielleitern kann doch in der Gruppe ungleichmäßig verteilt sein. Da würde ich eher vorschlagen, dem SL die Durchschnittsanzahl der von den Spielern gemachten Punkte gutzuschreiben (haben wir früher so gemacht).

 

Aber zum eigentlichen Thema: Ich akzeptiere, dass es bei meinen Mitspielern wichtigere Dinge im Leben gibt als Rollenspiel. Beruf und Familie gehören auf jeden Fall dazu. Aber vielleicht auch ein anderes Hobby. Wenn jemand in der misslichen Situation ist, dass er den Spieltermin wegen anderer Verpflichtungen nicht wahrnehmen kann, warum sollte er dann auch noch mit Punktabzug bestraft werden? Das Nichtmiterlebenkönnen des Spielabends ist doch schon ärgerlich genug.

 

Ich konstruiere mal einen extremen Spezialfall: Bei der Diskussion der Gruppe über den wöchentlichen Spieltermin:

Spieler A: Ich kann eigentlich immer, aber montags habe ich gelegentlich eine berufliche Verpflichtung.

Spieler B: Ich kann nur montags.

 

Man einigt sich auf den Montag als regelmäßigen Termin, wodurch B immer und A fast immer teilnehmen kann. Ich sehe nicht ein, warum B jetzt mehr Punkte bekommen soll als A.

 

In dieser Reinform wird es nicht vorkommen. Aber in Ansätzen vielleicht schon. Und da ich sowieso kein Interesse daran habe, dass die Spieler Entschuldigungsschreiben abgeben müssen, plädiere ich für eine Punktevergabe auch an nicht anwesende Spieler.

Bei Pauschalpunktevergabe besonders einfach. Aber bei individueller Vergabe kann man ja nichtanwesenden Spielern das Minimum der Punkte der anwesenden geben.

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@Akeem

 

Ich weiß nicht was Du meinst. Ich hab Serdos Beiträge nochmal gelesen und bin noch immer der Meinung, dass es um ungleichmäßig verteilte Spielanteile geht.

 

Vielleicht bedingt ja auch das Eine das Andere? Mehr KEP -> mehr AP und höhere Werte -> länger im Kampf -> bei einem kampflastigen Abenteuer mehr Spielanteile?

 

Ich kenne eine ähnliche Situation aus Sicht eines der "schwächeren" Charaktere durchaus. Ich denke, man kann durchaus sagen, dass meine Gruppe eher kampflastige Abenteuer bevorzugt. Die Charaktere in einer der Gruppen (wir haben mehrere) sind irgendwann aus einer bestehenden Gruppe und bestehenden Charakteren (oder neu ausgewürfelt und gleich ein bisschen gesteigert auf einen ähnlichen Grad) der Neuzugänge zusammengestellt worden. Dazu kam dann später ein Zwerg (Krieger oder Söldner), der in einer anderen Gruppe wegen diverser Streitigkeiten (der Charaktere, nicht der Spieler :D) nicht mehr gern gesehen war. Meine Waldläuferin war bis dahin eigentlich mehr so einer der Haupt-Kämpfer der Gruppe. Wenn dann aber zu den Grad 5-Charakteren noch ein Grad 7 oder 8-Kämpfer kommt, der beidhändig kämpfend (und durch ein Artefakt auch noch beschleunigt) alles sofort umhaut, was sich der Gruppe entgegenstellt - dann kann schon öfter mal das Gefühl aufkommen: Oh, darf ich auch mal wieder würfeln? Ach, Mist, vorbei. Na, dann warte ich wieder ein paar Minuten.

 

Lösen kann man das (v.a. auf diesen Graden) sicherlich nicht durch verminderte EP. Aber es war auch für den jeweiligen Spielleiter immer eine große Herausforderung, alle Spieler adäquat zu beschäftigen! Und nein, stattdessen öfter mal ein Detektivabenteuer zu spielen war auch keine Option.

 

Was will ich damit sagen? Eine tolle Lösung habe ich auch nicht :dunno:. Aber ich kann die Situation und das Problem durchaus verstehen!

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Was will ich damit sagen? Eine tolle Lösung habe ich auch nicht :dunno:. Aber ich kann die Situation und das Problem durchaus verstehen!

Ich schon. Einfach für ausgeglichene Spielanteile sorgen. Und nein, dass heisst nicht, dass die anderen länger im Kampf stehen sollen. Das heißt, dass der Spielleiter (oder die Gruppe in einer Sandbox) eine ausgeglichene Auswahl von Abenteuern aussucht, damit auch nichtkampflastige Abenteurer ihren Spielanteil bekommen.

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