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Heute dann endlich zum Kolpotageroman. In der Zeit um 1880 handelt es sich um auf billigem Papier gedruckte Fortsetzungsromane oder auch Lexika und religöse Schriften, die von den meist aus einfachen sozialen Schichten stammenden Kolporteuren (Hausierern, die Bücher verkaufen) im Abonnement direkt an die Haustür geliefert werden. Insbesondere Menschen auf dem Land oder aus ärmlichen Verhältnissen, die keinen Zugang zu Leihbibliotheken haben, werden von Kolporteuren beliefert. Die (Roman-) Hefte enthalten Liebesgeschichten, historische Romane (z.T. mit aktuellen Themen wie dem Tod Ludwigs II. von Bayern oder dem Balkankrieg von 1912-13), Reiseromane oder Kriminalgeschichten, wie man sie noch heute in der Trivialliteratur in Form von Heftromanen findet. Nach dem Ersten Weltkrieg muss die Kolportageliteratur langsam dem Kioskbuchhandel weichen; in Deutschland werden die letzten Kolportageverlage 1935 von den Nationalsozialisten verboten.

 

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Auch Charles Dickens und Alexandre Dumas (der Ältere) und viele andere, heute berühmte Schritsteller fingen seinerzeit als Kolportage-Autoren an. In Frankreich hießen diese Roman-feuilleton in England dime novel.

 

Die Gartenlaube Jahrgang 1871 gibt es bei Google Books als kostenloses eBook incl. Kolportageroman

  • "Pulver und Gold" (Abschluß)
  • "Die Zuwiderwurzen" (Seite 134 - 275)
  • "Ein Held der Feder" (Seite [b]238[/b] - 593)
  • "Das Geheimnis des alten Kärner" (Seite 558 - 584)
  • "Die stumme Signora" (Seite 598 - 619) und
  • "Das Haideprinzesschen" (Seite 632 - 985).

Die Seitenangaben sind jeweils die PDF-Seiten.

 

Bemerkenswert ist, dass die Romane oft 2-3 Folgen überlappend erscheinen (siehe farbliche Kennzeichnung), d.h. ein neuer auf der Titelseite beginnt, während der andere noch weiter hinten in der Ausgabe zu Ende geht. Geschickte Leserbindung!

 

Und natürlich beschäftigt sich die Ausgabe 1871 intensiv mit dem deutsch-französischen Krieg. Vermutlich deswegen steht sie als Zeitzeugnis zur Verfügung.

Bearbeitet von Uigboern
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