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"Frodo, Aragorn, Legolas"


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Hallo zusammen,

das hier ist ein kurzer Exkurs aus dem Theorie-Forum. ;)

 

Da wurde (unter vielem anderen, verkürzt und versimpelt) geschrieben, dass Rollenspielneulinge zb den Herr der Ringe kennen und dann "Frodo, Aragorn, Legolas" spielen wollen. Und dass es eben schwer ist, nach Midgard-Regeln epische, heldenhafte Charaktere zu erschaffen.

 

Mich interessiert: Würde eine solche Runde euch Spaß machen? Ein Charakter wie Aragorn besticht dadurch, dass er viel besser ist als die Charaktere um ihn herum. Müsste die Runde dann nicht so aussehen, dass ein Grad-9-Waldläufer mit einem Grad-1-Halbling unterwegs ist? Heldenhaft wird Aragorn ja dadurch, dass er dauernd die ihm anvertrauten Halblinge retten muss. Oder gibt es in "epischeren" Rollenspielrunden eben doch nur Aragorne und keine Frodos?

 

Interessiert mich nur mal. :lookaround:

 

Gruß von Adjana

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Ist schwierig für mich, darauf zu antworten, weil ich damit zumindest keine Erfahrung habe.

 

Vielleicht kann ich etwas aus dem Computerspielebereich als Vergleich heranziehen.

 

Also es hat mich nie gereizt, mich in Spielen hochzucheaten oder einen "GodModus" zu spielen. Das wäre ja ähnlich.

 

Ich habe zwei Charaktere Grad 9, einen Ninya und einen Söldner, und noch heute habe ich jedesmal Herzklopfen, wenn ich die gegen 5 Orks in den Kampf schicke. Eben weil immer was passieren kann. Das macht das Spiel für mich aufregend. Auch der Aufwärmwolf ist eben kein Ast, den ich abschlage.

 

Vielleicht relativiert sich das bei epischem Spiel, weil dann eben Drachen und Todlose die spannenderen Gegner sind. Das kann gut sein.

 

Auf jeden Fall fände ich zu überlegende Figuren persönlich langweilig.

 

Aber jedem Tierchen sein Plaesierchen. :)

Bearbeitet von Einskaldir
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Wenn eine Spielrunde gut zusammen arbeitet - also die Spieler am Spieltisch! - dann ist ein Grad 1 Charakter in einer Grad 10+ Runde auch schön spielbar, haben wir in meiner Freitagsrunde schon so gespielt und es hat mehrfach sehr gut funktioniert.

 

Episches Spiel à la Herr der Ringe halte ich mit den normalen Midgard Regeln für schlecht darstellbar. Hier würden die Regeländerungen für epischeres Midgard helfen, würde ich sagen.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Wenn eine Spielrunde gut zusammen arbeitet - also die Spieler am Spieltisch! - dann ist ein Grad 1 Charakter in einer Grad 10+ Runde auch schön spielbar, haben wir in meiner Freitagsrunde schon so gespielt und es hat mehrfach sehr gut funktioniert.

 

Nur interessehalber: Mussten die dann auch dauernd gerettet werden (wie die HdR-Halblinge)?

 

Gruß von Adjana

 

PS: Abd schrieb mal, dass ein Charakter mit Konsti 21 unter seiner Leitung nicht überleben würde, daher frage ich mich, wie er einen Grad1-Char durchgekriegt hat.

Bearbeitet von Adjana
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Ich hatte mal eine ähnliche Diskussion mit einem Bekannten, der aus diesem Grund eben kein Rollenspiel spielte. Seine Ansichten waren zugegebenermaßen extrem:

 

Er wollte einen heldenhaften, epischen Charakter - dazu gehörte für ihn auch, dass bei ihm immer alles klappen müsste, er sozusagen der Größte, Beste, Schönste wäre. Er fand nur keine Mitspieler, die ihn anhimmeln wollten, denn diese durften natürlich nicht so gut sein.

 

Darüber hinaus gab es dann natürlich auch keine Herausforderungen mehr, da er ja per Definition nicht scheitern konnte.

 

Das ist ganz schön langweilig. Außerdem finde ich, dass man sich einen epischen Charakter auch verdienen muss, und er kann schließlich nur episch werden, wenn es eben die vielen Möglichkeiten gibt, zu scheitern.

 

Viele Grüße

Ticaya

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Für mich ist "Heldenspiel" auch nicht sonderlich interessant. Mich interessiert mehr der Weg dorthin und die Geschichte, die sich daraus ergibt.

 

Was speziell den Herrn der Ringe angeht, könnte ich mir die Geschichte übrigens gut als typischen Begleitschutzauftrag vorstellen. Die Spieler übernehmen Aragorn, Gimli, Legolas etc. und müssen die NSC-Hobbits sicher zum Ziel bringen.

 

Tschuess,

Kurna

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Für mich stellt es wenig Spaß dar, einen Legolas mit "Refill"-Köcher (hat irgendjemand mal gesehen, dass Legolas die Pfeile ausgehen?) zu spielen, ebenso wenig interessiert mich Aragorn oder die anderen "Helden". Nicht das alles können macht den Helden aus, sondern wie es Samweis Gamdschie so schön ausdrückte, "sie hatten jederzeit die Möglichkeit umzudrehen und haben es nicht gemacht, weil sie an etwas glaubten".

 

In diesem Sinne kann ich auch mit Grad 1-Charakteren "epische" Helden spielen, die sich der Gefahr bewusst stellen, denn das "Besiegen mit einem Schlag" hat für mich nichts "episches".

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Mich interessiert: Würde eine solche Runde euch Spaß machen?

Nein, sicher nicht. Für mich wäre die "Vorgeschichte" eines Charakters wie Aragorn, seine Entwicklung zu dem Aragorn der Trilogie, mindestens so interessant wie sein von Tolkien geschilderter letzter, "epischer" Lebensabschnitt - und weit überwiegend auch "abenteuerlicher", weil die Herausforderungen und Risiken während dieser "Vorgeschichte" noch vergleichsweise größer waren und damit für das Rollenspiel auch ein geschickteres Spiel des Charakters erfordern würden. Für mich ist ein Charakter, dem Erfolge leicht fallen, und bei dessen Spiel ich mich nicht wirklich bemühen muß, diese Erfolge zu erreichen, einfach nur ein sehr langweiliger Charakter.

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Wenn eine Spielrunde gut zusammen arbeitet - also die Spieler am Spieltisch! - dann ist ein Grad 1 Charakter in einer Grad 10+ Runde auch schön spielbar, haben wir in meiner Freitagsrunde schon so gespielt und es hat mehrfach sehr gut funktioniert.

 

Nur interessehalber: Mussten die dann auch dauernd gerettet werden (wie die HdR-Halblinge)?

Nein, mussten sie nicht. Es war sogar so, dass sie von Anfang an Nischen besetzt haben, in denen "die Großen" doch noch Fähigkeitslücken hatten, was zu netten Szenen führte, wenn der Frischling als einziger was machen konnte in einer bestimmten Situation.

 

Man muss als Spieler des Frischlings auch darauf achten, solche Nischen besetzen zu können. Es macht keinen Sinn, einen Grad 1 Händler zu spielen, wenn der Grad 12 Händler schon in der Gruppe ist. Aber der Kundschafter Grad 1 kann von Anfang an was tun, wenn alle anderen Krieger oder Magier sind. Auch das gehört zu gutem Zusammenspiel, dass man als Gruppe schaut, dass jeder was eigenes tun kann.

 

PS: Abd schrieb mal, dass ein Charakter mit Konsti 21 unter seiner Leitung nicht überleben würde, daher frage ich mich, wie er einen Grad1-Char durchgekriegt hat.
Ich denke, da geht es um die wenige LP. Wenn alle anderen zwischen 17 und 20 LP haben, kommt man halt mit 10 oder 11 LP schon schnell ins Schwitzen, wenn die Gegner entsprechend auf die anderen in der Gruppe angepassten Schaden machen.
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Also bei kompletten Neulingen arbeite ich durchaus mit solchen Vorbildern (auch ergänzt durch Xena, Herkules, Sandokan, Sindbad oder anderen medialen Vorbildern).

 

Ich habe festgestellt, dass dadurch einfachere Einstiege möglich sind, weil man als Neueinsteiger ein Bild von dem hat, was man ist. Das der 1.Grad dann eigentlich ein sehr "schlechte" (bei niedrigen EW-Werten) Adaption ist, erkläre ich dann so, dass der SC noch nicht so weit ist und wir die Zeit zurück gedreht haben. Aragorn ist also noch ein junger Mann, der kaum Erfahrung hat. Diese kommt dann im Laufe der Abenteuer.

 

Das hat bisher sehr gut geklappt und dann auch zu Spielspaß geführt. Die nachfolgenden Sc wurden dann schon anders ausgewählt, aber so hatten die Neulinge dann mehr Überblick.

 

Raven

Bearbeitet von Raven
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Mich interessiert: Würde eine solche Runde euch Spaß machen? Ein Charakter wie Aragorn besticht dadurch, dass er viel besser ist als die Charaktere um ihn herum. Müsste die Runde dann nicht so aussehen, dass ein Grad-9-Waldläufer mit einem Grad-1-Halbling unterwegs ist? Heldenhaft wird Aragorn ja dadurch, dass er dauernd die ihm anvertrauten Halblinge retten muss. Oder gibt es in "epischeren" Rollenspielrunden eben doch nur Aragorne und keine Frodos?

 

Mit MIDGARD sicherlich nicht (ich lasse den Sonderfall "Neueinsteiger fangen mit Grad 1 an" außen vor). Es gibt allerdings tatsächlich Systeme, mit denen sowas gut funktioniert. Im prinzip funktioniert das mit Verteilung von Erzählrechten. Hoch kompetente Charaktere beeinflussen ihre Umgebung durch ihre Werte und Fertigkeiten. Spieler von Durchschnittscharakteren erhalten dafür mehr Erzählrechte. Das heißt, diese Spieler können Fakten in der Spielwelt einfach durch erzählen schaffen. Das lässt ihre Figuren Herausforderungen bestehen, für die sie nicht kompetent genug sind.

 

Das Resultat wäre, dass auf der Spielwelt Aragorn als kompetenter angesehen wird, auf der Metaebene allerdings kein Unterschied besteht. Beide Charaktere meistern ihre Herausforderungen ähnlich erfolgreich. Ein Vertreter dieser Art von Rollenspiel, das ich mal angetestet habe, ist Dresden Files.

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Mich interessiert: Würde eine solche Runde euch Spaß machen? Ein Charakter wie Aragorn besticht dadurch, dass er viel besser ist als die Charaktere um ihn herum. Müsste die Runde dann nicht so aussehen, dass ein Grad-9-Waldläufer mit einem Grad-1-Halbling unterwegs ist? Heldenhaft wird Aragorn ja dadurch, dass er dauernd die ihm anvertrauten Halblinge retten muss. Oder gibt es in "epischeren" Rollenspielrunden eben doch nur Aragorne und keine Frodos?

 

Mit MIDGARD sicherlich nicht (ich lasse den Sonderfall "Neueinsteiger fangen mit Grad 1 an" außen vor). Es gibt allerdings tatsächlich Systeme, mit denen sowas gut funktioniert. Im prinzip funktioniert das mit Verteilung von Erzählrechten. Hoch kompetente Charaktere beeinflussen ihre Umgebung durch ihre Werte und Fertigkeiten. Spieler von Durchschnittscharakteren erhalten dafür mehr Erzählrechte. Das heißt, diese Spieler können Fakten in der Spielwelt einfach durch erzählen schaffen. Das lässt ihre Figuren Herausforderungen bestehen, für die sie nicht kompetent genug sind.

 

Das Resultat wäre, dass auf der Spielwelt Aragorn als kompetenter angesehen wird, auf der Metaebene allerdings kein Unterschied besteht. Beide Charaktere meistern ihre Herausforderungen ähnlich erfolgreich. Ein Vertreter dieser Art von Rollenspiel, das ich mal angetestet habe, ist Dresden Files.

 

Ah, das verstehe ich. Interessant.

 

Gruß von Adjana

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Kurzfassung: Ich schlage als alternativen Beginn eines Abenteuerlebens vor, dass die Figuren in einer Fertigkeit besonders gut sind, sonst aber Grad 1 (regeltechnisch sind die dann vielleicht Grad 3)

 

Ausführlicher formuliert: Schwierigkeit mit den Helden bei Midgard ist, meiner Meinung nach, dass die fiktionalen Vorbilder durch die Bank weg Helden sind, die Stärken, Schwächen, Kanten und Macken haben. Und gerade die Stärken fehlen bei Grad 1 dann doch. Innerhalb der Gruppe ist man ein relativ guter Spurenleser, aber absolut betrachtet nunmal nicht. Und da stößt sich Anspruch mit Wirklichkeit und das macht nicht immer Spaß.

 

Manchmal sollte man mit einer Gruppe vielleicht gleich hochgradig (eng mit den anderen und dem SL abgestimmt) einsteigen, damit man auch mal der fantastische Jäger, Reiter, Händler oder Spurenleser ist. Vielleicht reicht ja eine Spezialbegabung, so dass jeder etwas aber nicht alles kann, was aber zum Abenteurer passt. So wie ein Schmied bestimmt Schmieden +16 hat, nur das selten abenteuerrelevant ist.

 

Andererseits bildest sich der Charakter der Figur erst in den Abenteuern heraus, und wird so zum Helden mit Stärken, Schwächen, Kanten und Macken.

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@Marc: Auch die Idee kann ich nachvollziehen. :thumbs:

 

Da sind wir eher beim "Kleinen Hobbit" als beim HdR: Bilbo kann nichts, aber schleichen kann er. Und das macht ihn zum Meisterdieb. Allerdings sind die Zwerge nicht gerade eine ausgewogene Truppe. :lookaround:

 

Gruß von Adjana

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Wird Aragorn (zumindest im Film) nicht auch lebensgefährlich verletzt von einem Wolfsreiter?

 

Ich denke schon, dass "Herr der Ringe"-Szenarien grundsätzlich spielbar wären.

 

Man muss auch immer zwischen Buch und Film differenzieren. Im sehr epischen Buch sammeln die Hobbits im Laufe der Geschichte auch sehr viel Erfahrung, schon relativ zu Beginn kommen sie an starke mächtige Gegenstände (in den Hügelgräberhöhen). Pippin tötet in der Schlacht am Schwarzen Tor einen Trollhauptmann. Sam Gamdschie und Frodo kämpfen sich irgendwann durch einen Turm in Mordor, usw.

 

Die herkömmlichen Lernregeln müsste man bei dem Szenario mit anfangs niedriggradigen Hobbits aber stark vereinfachen, bzw. vergleichbar dem Lernen mit Praxispunkten regeln.

 

Das Buch oder den Film kann man mit einem Rollenspiel niemals zu 100% simulieren, dazu sind Buch/Flm und Rollenspiel zu unterschiedliche Medien.

 

Kurzum, ich denke, man kann das Epos, oder besser ein vergleichbares Epos auf Mittelerde, das nicht jeder Erdenbürger kennt, mit leicht angepassten Midgardregeln durchaus spielen, allerdings sollte auch eine Möglichkeit des Scheiterns gegeben sein (dafür sorgen ja die Midgard-Regeln).

 

Es gibt allerdings auf dem Tolkienschen Midgard nur 7 Magier (die Istarii), und (keine mir bekannten) Priester, die des Wunderwirkens mächtig wären.

Da es allerdings einige magische Artefakte gibt, könnte es Zauberschmiede und Zauberhandwerker (bei Elfen und Zwergen) geben.

 

Die daraus resultiernden mechanischen Unterschiede zum herkömmlichen Midgard-Regelwerk würden die Spielbalance vielleicht zu sehr durcheinanderbringen.

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Also, ich würde gerne einen mehr oder weniger legendären Helden spielen, dem vieles gelingt und der große Erfolgschancen hat. Ich genieße es, wenn man auch mal die Option hat, richtig spektakuläre Aktionen anzugehen und zu überleben. Sowas wie damals, als ich mit meinem Zwerg alleine ein voll besetztes waelisches Drachenboot angriff und gewann.

 

Natürlich wäre ein garantierter Erfolg langweilig, aber wesentlich bessere Erfolgschancen zu haben als bei Midgard üblich, finde ich durchaus attraktiv. Ich habe abgesehen von einer kurzen Bier&Brezel-Runde eher weniger Spaß, schwache Figuren zu spielen oder in der Gruppe mitzuschleifen.

 

Mich interessiert allerdings auch weniger die Hintergrundgeschichte und das Entwickeln der Figur abseits der Regeln und Werte. Ich kann mir Abenteuer (ohne legendäre Heldenaktionen) sowieso nicht wirklich merken, ergo haben sie auch kaum Einfluss auf die Figur.

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Wir spielen gerne Helden. Allerdings ist die Truppe heldenhaft. Einzeln betrachtet sind wir alle eher gehobener Durchschnitt auf Grad 8 bis 9.

 

Uns liegen Geschichten bei denen es - um es überspitzt auszudrücken - nicht darum geht die Frau des Fischers wiederzufinden sondern die Prinzessin vor dem bösen Drachen zu retten.

 

Also sind unsere "Endgegner" Vampire, mächtige Zauberkönige, Untote Rächer und so weiter. Ja, aus einiger unserer "Heldentaten" könnte man durchaus Bardenlieder machen.

Dennoch sind unsere Charaktere immer noch Menschen, mit all ihren Fehlern und Schwächen.

 

Ich denke (sofern wir die momentane Charaktergruppe weiterspielen) auf höheren Graden wird es ähnlich weitergehen. Die nächsten Abenteuer haben mit dem Wilden König und der Kamordin Kampagne durchaus Potential.

 

 

Sicher, im Vergleich zum Herrn der Ringen sind das kleine Übel, aber dennoch...

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Uns liegen Geschichten bei denen es - um es überspitzt auszudrücken - nicht darum geht die Frau des Fischers wiederzufinden sondern die Prinzessin vor dem bösen Drachen zu retten.

 

Also sind unsere "Endgegner" Vampire, mächtige Zauberkönige, Untote Rächer und so weiter.

Ist leider ein wenig off topic, würde mich aber sehr interessieren: Wie vermeidest Du dabei eine "Machtinflation", die der Glaubwürdigkeit der Spielwelt schadet, weil böse Drachen, Vampire, mächtige Zauberkönige und dergleichen bei Euch weit häufiger anzutreffen sind, als einigermaßen plausibel zu erklären und mit den Quellenbänden in Einklang zu bringen wäre ?

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Frodo, Pippin und Sam besetzen ja keine "Nischen" in der Gruppe.

 

Gruß von Adjana

 

So? Gibt es denn noch andere Spitzbuben oder (Ring-)Magieresistente in der Truppe? Sind doch sonst alles nur Krieger, Waldläufer, Magier. Oder warum schickt Gandalf Pippin los um das Leuchtfeuer zu entzünden und tut es nicht selber?

 

Ich habe mal in einer Storytelling-Shadowrun-Runde mitgespielt, d.h. dort wurde zwar vorbereitet und geplant, die Ausführung selbst hat aber automatisch funktioniert, fand ich für einmal ganz nett, aber wohl nur, weil die Planung und Vorbereitung halt auch Spaß machte, für den Rest hätte ich genausogut ein Buch lesen oder Film gucken können.

 

Wenn bei uns neue Mitspieler einsteigen, starten sie auch auf Grad 1, normalerweise wählen sie Nischen für ihre Charaktere und haben damit auch was zu tun, mehr jedoch weil ja Fertigkeiten und Erfolgswürfe nur ein kleiner Teil eines Abenteuers ist ;-)

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Mich interessiert: Würde eine solche Runde euch Spaß machen? Ein Charakter wie Aragorn besticht dadurch, dass er viel besser ist als die Charaktere um ihn herum. Müsste die Runde dann nicht so aussehen, dass ein Grad-9-Waldläufer mit einem Grad-1-Halbling unterwegs ist? Heldenhaft wird Aragorn ja dadurch, dass er dauernd die ihm anvertrauten Halblinge retten muss. Oder gibt es in "epischeren" Rollenspielrunden eben doch nur Aragorne und keine Frodos?

 

Ich leite eine solche Runde monatlich seit 4 Jahren, und es funktioniert sehr gut. Wir spielen auf Mittelerde am Ende des dritten Zeitalters (im 10Jahres- Umfeld des Herrn der Ringe). Die erfahrensten Charaktere sind in der 12. Stufe, die unerfahrensten 3.- 5. Stufe. Da müßen auch die "Großen" nicht ständig die "Kleinen" retten. Jeder hilft beim Lösen der Abenteuer so weit es in seiner Macht steht. Schon oft genug war ein Niedrigstufiger die helfende Hand in der Not oder das Zünglein an der Waage.

Vielleicht liegt es daran, weil die Gruppe natürlich gewachsen ist. Ich fing mit fünf Spielern an. Ein paar sind geblieben, ein paar sind gegangen; und Neue hinzugekommen.

Wir spielen zwar nach Rolemasterregeln. Aber ich hätte, glaube ich, auch nach Midgard- Regeln kein Problem damit.

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Hi Adjana

 

Da du hier direkt nach Erfahrungen gefragt hast: ich habe auch in Rolemaster jahrelang eine RS-Gruppe geleitet. Die hatten am Ende (nach RM-Regeln) Stufe 30 bis 40. Zum Vergleich: Gandalf hat dort am Anfang des Ringkriegs Stufe 30, am Ende 50. Der Herr der Nazgul Stufe 50 (Daten nach dem alten LotR-RPG von ICE). Die Gruppe hat sehr gut funktioniert, aber nur, weil sie lang gewachsen ist und von Stufe 3 weg gespielt wurde (mit Stufe 1 in RM ist nicht sehr einfach zu spielen). Ich habe die Herausforderungen der Gruppe angepasst und es war auch so für die Leute spannend zu spielen. Und ja, ich habe neben vielen eigenen Sachen vor allem Midgard-Abenteuer geleitet, auch wenn ich in Rolemaster gespielt habe.

 

Am Ende war es allerdings schwierig, noch irgendwelche Herausforderungen zu finden, zugegebenermaßen. Deshalb habe ich nach dem Land, das nicht sein darf, aufgehört. Noch eine Steigerung hätte ich mir nicht mehr ausdenken können (und ja, ich habe auch den Wilden König vorher mit ihnen gespielt und die ganze hochstufige Gruppe ist auf dem Zahnfleisch aus dem Wald gekrochen!).

 

Danach habe ich heuer mit M4 begonnen (nachdem ich vor 20 Jahren mit M3 auf Mittelerde aufgehört habe), mit Grad 1 Figuren und es hat allen Spaß gemacht! Es ist also nicht unbedingt notwendig, epische Helden spielen zu müssen. Vor allem macht es auch mir mehr Spaß, weil es einfacher ist, mit normalen Abenteurern zu spielen und nicht mit solch hochstufigen Figuren. Und ja, man kann wieder normale Herausforderungen für die Spieler finden.

 

Zum Schluss: ich habe in den letzten Wochen versucht, die alten, hochstufigen RM-Figuren nach Midgard umzurechnen, sodass sie etwa dasselbe können: herausgekommen sind Figuren zwischen 100000 und 130000 GFP. Zum Spielen eindeutig zu hoch, als NSF werde ich sie aber durchaus und mit viel Spaß in Zukunft auftreten lassen! Vielleicht sogar als Gastspieler in späteren Abenteuern, wenn auch bei dem jeweiligen Spieler/Spielerin der Wunsch besteht. Das stelle ich mir dann wirklich interessant und lustig vor, vor allem, weil die Figuren wirklich gewachsen sind und eine komplette Geschichte haben.

 

LG GP

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