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Einstellung zu Abtreibung auf Midgard


Elodaria

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Abtreibungen wurden ja schon im Mittelalter druchgeführt, entweder mittels Kräutern oder auch manuell, wobei das meist ein sehr großes Risiko barg. Mein Hauptaugenmerk liegt aber nicht in der Methodik, sondern vielmehr darin wie die Gesellschaft auf Midgard reagiert, sollte es bekannt werden, das eine Frau abgetrieben hat.

 

Im Mittelalter stellte dies eine große Sünde dar und wurde sogar mit dem Tod bestraft. Sieht es auf Midgard ähnlich aus und welche Rolle würden die Götter in diesem Falle spielen? Könnte ein Fluch zB. von Vana die betreffende Frau treffen?

 

Ich habe mich die letzten Tage hier durchs Forum gelesen und mich versucht übers iNet schlau zu machen, bin aber zu keinem vernünftigen Endergebniss letzt endlich gekommen. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen bzw. Denkanstöße liefern.

 

Wichtig: Ich möchte hier keine Diskussion über das Für und Wider einer Abtreibung als solches führen! Es geht mir nur um die gesellschaftlichen Auswirkungen und die möglichen Reaktionen der Götter auf Midgard!

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Hallo Elodaria,

 

Deine Frage ist komplex, da Du nach "der Gesellschaft" fragst. Vor allem will ich zu bedenken geben, dass das irdische Mittelalter, wie es die Historiker kennen, in der christlichen Tradition fußt, während z.B. Alba heidnische Ursprünge und Traditionen pflegt. Will heißen, dass in Alba die Abtreibung nicht zwingend moralisch sanktioniert ist, sondern allein aus gesundheitlichen Gründen verpönt sein kann.

 

Da es keine Pendants zu irdischen Ethiken gibt respektive diese zum Großteil nicht expliziert sind, hast Du mehr oder weniger freie Hand, was das Thema betrifft. Man könnte natürlich versuchen, anhand des Quellenmaterials, das vorliegt, eine Haltung zur Abtreibung zu rekonstruieren. Allerdings sind allein in Alba die regionalen Bräuche zu divers, als dass man generalisieren dürfte.

Im Endeffekt kannst Du es halten, wie Du möchtest. Und dies betrifft nur Alba. In anderen Regionen der Welt sieht es wieder ganz anders aus.

 

Vielleicht nutzt Du, wenn Du es doch lieber etwas "realitätsnaher" halten magst (so absurd es klingen mag), Suchmaschinen, in denen Du den Begriff "Abtreibung" mit dem historischen Äquivalent der Midgardregionen verknüpfst. Das World Wide Web spuckt Dir sicher für jedes Land etwas Brauchbares aus.

 

Die Midgard-Götter kannst Du dann einfach implementieren, indem Du dem Aberglauben oder den religiös fundierten Begründungen der damaligen Menschen Wirklichkeit verleihst.

Bearbeitet von Slasar
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Hallo Elodaria,

 

Deine Frage ist komplex, da Du nach "der Gesellschaft" fragst. Vor allem will ich zu bedenken geben, dass das irdische Mittelalter, wie es die Historiker kennen, in der christlichen Tradition fußt, während z.B. Alba heidnische Ursprünge und Traditionen pflegt. Will heißen, dass in Alba die Abtreibung nicht zwingend moralisch sanktioniert ist, sondern allein aus gesundheitlichen Gründen verpönt sein kann.

 

Da es keine Pendants zu irdischen Ethiken gibt respektive diese zum Großteil nicht expliziert sind, hast Du mehr oder weniger freie Hand, was das Thema betrifft. Man könnte natürlich versuchen, anhand des Quellenmaterials, das vorliegt, eine Haltung zur Abtreibung zu rekonstruieren. Allerdings sind allein in Alba die regionalen Bräuche zu divers, als dass man generalisieren dürfte.

Im Endeffekt kannst Du es halten, wie Du möchtest. Und dies betrifft nur Alba. In anderen Regionen der Welt sieht es wieder ganz anders aus.

 

Gut, das heißt, das ich dann freie Hand in Bezug auf die Reaktionen der Menschen habe.

 

Vielleicht nutzt Du, wenn Du es doch lieber etwas "realitätsnaher" halten magst (so absurd es klingen mag), Suchmaschinen, in denen Du den Begriff "Abtreibung" mit dem historischen Äquivalent der Midgardregionen verknüpfst. Das World Wide Web spuckt Dir sicher für jedes Land etwas Brauchbares aus.

 

Habe mich in den letzten Tagen schon eingehend damit auseinander gesetzt und mir reichlich Informationen angelesen. Ich vergaß dazu zu schreiben, das es mir da mehr um Alba und die angrenzenden Gebiete geht. Wenn ich mar dann das Äquivalent anschaue, da war es schon so das Abtreibungen nicht zum alltäglichen Einerlei zählten, sondern verpönt waren und eben auch (hart) bestraft wurden.

 

Die Midgard-Götter kannst Du dann einfach implementieren, indem Du dem Aberglauben oder den religiös fundierten Begründungen der damaligen Menschen Wirklichkeit verleihst.

Tja, die Götterwelt ist da sehr interessant ... ich könnte mir wirklich gut vorstellen, das es Vana nicht sehr gefällig ist. Aber es kann auch gut möglich sein, das es die Götter überhaupt nicht interessiert.

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Wenn ich mar dann das Äquivalent anschaue, da war es schon so das Abtreibungen nicht zum alltäglichen Einerlei zählten, sondern verpönt waren und eben auch (hart) bestraft wurden.

 

Es wäre auch interessant, wenn es einen Unterschied geben würde zwischen dem Traditionalismus der Kirgh und dem "Modernismus" der Vraidos-Anhängerschaft. Während die Dheis Albi, mit Xan als Vorsteher, dafür Sorge tragen, dass die Seele bei Geburt an ihren Platz in der Gesellschaft gesetzt ist und Ylathor den Zeitpunkt des Todes bestimmt, könnte Vraidos diesbzgl. einen nicht sonderlich radikalen Individualismus vertreten, der es jedem Menschen erlaubt, in weiterem Rahmen eigene Entscheidungen zu treffen (vllt. sogar in bezug auf die Abtreibung)?

 

Tja, die Götterwelt ist da sehr interessant ... ich könnte mir wirklich gut vorstellen, das es Vana nicht sehr gefällig ist. Aber es kann auch gut möglich sein, das es die Götter überhaupt nicht interessiert.

 

An dieser Stelle ist nicht nur die Sicht der Götter interessant, sondern vor allem auch die albische Seelentheorie. Xan setzt die Seele an ihren Platz, aber: Geschieht dies bei der Geburt oder bereits während der Schwangerschaft. In ersterem Fall wäre das ungeborene Leben nach Kirghdoktrin kein Mensch und die Tötung kein Verbrechen. Nur der Kindsmord wäre dämonisiert. Im zweiteren Fall, wenn die Seele im Körper der Mutter heranwächst, als "Leibesfrucht", wäre die Abtreibung ein Sakrileg.

 

Sollte dies so sein, dann könnte man dies verbinden mit den albischen Wicca, den Hexen. Während der albische Klerus die Abtreibung als widernatürlichen Eingriff untersagt, könnten Frauen Hilfe bei den Hexen suchen, den Kräuterweiblein, die fernab der Tempel und der Oberaufsicht der Priesterschaft Abtreibungen mithilfe von besagten Kräutern oder Tränken erzeugen. Dieses Verhalten wäre dann sanktioniert, aber am Rande der Gesellschaft praktiziert. Die Wiccas wären dann u.a. auch deswegen verschrien, weil sie diese diabolische Prozedur durchführen.

 

Mit diesen Beispielen wollte ich Dir nur zeigen, wie Du die einzelnen Optionen mit der albischen Kultur verweben kannst.

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Es wäre auch interessant, wenn es einen Unterschied geben würde zwischen dem Traditionalismus der Kirgh und dem "Modernismus" der Vraidos-Anhängerschaft. Während die Dheis Albi, mit Xan als Vorsteher, dafür Sorge tragen, dass die Seele bei Geburt an ihren Platz in der Gesellschaft gesetzt ist und Ylathor den Zeitpunkt des Todes bestimmt, könnte Vraidos diesbzgl. einen nicht sonderlich radikalen Individualismus vertreten, der es jedem Menschen erlaubt, in weiterem Rahmen eigene Entscheidungen zu treffen (vllt. sogar in bezug auf die Abtreibung)?[/Quote]

 

Da ich davon ausgehe, das die meisten Einwohner in Alba den Dheis Albi zugehörig sind würden sie daher schon ein Problem mit einer Abtreibung haben. Denn nur die Götter bestimmen den Tod.

 

 

An dieser Stelle ist nicht nur die Sicht der Götter interessant, sondern vor allem auch die albische Seelentheorie. Xan setzt die Seele an ihren Platz, aber: Geschieht dies bei der Geburt oder bereits während der Schwangerschaft.

Deine Ausführungen erinnern mich gerade stark an die Lehre der Sukzessivbeseelung. Ich finde es immer wieder erstaunlich wie sehr reeles mit der Welt Midgards verwoben ist.

 

Im zweiteren Fall, wenn die Seele im Körper der Mutter heranwächst, als "Leibesfrucht", wäre die Abtreibung ein Sakrileg.

 

Sollte dies so sein, dann könnte man dies verbinden mit den albischen Wicca, den Hexen. Während der albische Klerus die Abtreibung als widernatürlichen Eingriff untersagt, könnten Frauen Hilfe bei den Hexen suchen, den Kräuterweiblein, die fernab der Tempel und der Oberaufsicht der Priesterschaft Abtreibungen mithilfe von besagten Kräutern oder Tränken erzeugen. Dieses Verhalten wäre dann sanktioniert, aber am Rande der Gesellschaft praktiziert. Die Wiccas wären dann u.a. auch deswegen verschrien, weil sie diese diabolische Prozedur durchführen.

 

Gehen wir davon aus das Xan die Seele bereits bei der Schwangerschaft setzt, so würden Frauen, welche ihr ungeborenes abtreiben, mitunter eine göttliche Strafe erhalten. Sollte dies auch noch öffentlich werden, dann droht der Frau dann nicht nur die Strafe der Götter (Xan?) sondern auch noch der Kirgh?!

 

Mit diesen Beispielen wollte ich Dir nur zeigen, wie Du die einzelnen Optionen mit der albischen Kultur verweben kannst.

 

Danke Dir für deine Denkanstöße. :thumbs:

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Huhu,

 

interessantes Thema - neulich las ich noch im KTP-QB, dass ein Kind dort erst ab einer bestimmten Zeit (ich glaube, wenn ihm Haare gewachsen sind und es das erste Mal gelächelt hat), als beseelt gilt. Für dieses Land würde also der Embryo nicht direkt als Mensch mit Seele gelten...

 

Wie und ob man dies auf Alba übertragen kann, steht natürlich auf einem anderen Blatt - aber wenn die KanThai so etwas denken, warum auch nicht einige Albai?

 

Und noch etwas: In Midgard gibt es Götter. Sie bekommen Dinge mit und können handeln. Anders als in unserer Welt. Also: Wenn Vana mitbekommt, wie einer armen Frau Gewalt angetan wird und dass die dann noch ein Kind davon bekommt - könnte die Göttin dann nicht Mitleid haben und der werdenden Mutter gestatten, es loszuwerden? Oder sogar selbst mit göttlicher Macht das neue Leben "austreiben"? (Dies kann dann schon sehr früh passieren, schließlich wissen Götter alles ;))

 

Aber eine Frau, die nur mal so mit Männern schläft und dann schwanger wird, dürfte weniger mit dieser Gnade rechnen ;)

 

LG Anjanka

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Da ich davon ausgehe, das die meisten Einwohner in Alba den Dheis Albi zugehörig sind würden sie daher schon ein Problem mit einer Abtreibung haben. Denn nur die Götter bestimmen den Tod.

 

Das ist richtig. Scharfrichter und Henker z.B. sind Geächtete, die sich außerdem nur mit dem Segen Ylathors ungestraft daran machen, anderen das Leben zu nehmen.

 

Deine Ausführungen erinnern mich gerade stark an die Lehre der Sukzessivbeseelung. Ich finde es immer wieder erstaunlich wie sehr reeles mit der Welt Midgards verwoben ist.

 

Ja, das geht in die Richtung. Obwohl Du Dich hierbei prinzipiell fragen musst, auf welchem Reflexionsniveau sich die theologische Spekulation in Alba abspielt. Für das Alba meiner Spielrunde würde ich die Theorie der Sukzessivbeseelung für möglich erachten.

 

Gehen wir davon aus das Xan die Seele bereits bei der Schwangerschaft setzt, so würden Frauen, welche ihr ungeborenes abtreiben, mitunter eine göttliche Strafe erhalten. Sollte dies auch noch öffentlich werden, dann droht der Frau dann nicht nur die Strafe der Götter (Xan?) sondern auch noch der Kirgh?!

 

Ja natürlich, vor allem der Kirgh. Der Klerus ist die Exekutive der Götter in Midgard, so dass göttliche Strafen primär durch die Priesterschaft interpretiert bzw. vertreten werden. Natürlich wären auch Flüche der Götter denkbar bzw. negative Umstände der Mutter, welche die Priester als solche deuten (z.B. Krankheitsfälle nach der Abtreibung). Wenn die Abtreibungen gegen das kirchliche Recht verstoßen, dann natürlich auch gegen das weltliche. Du sprachst selbst "harte Strafen" an, die herangezogen werden, die abschreckend wirken sollen. Begründung der Sanktionen wäre das Ziel, das Seelenheil der Menschen zu schützen.

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Ich dachte, daß einer Frau diese Form von Gewalt anzutun ein Mittel ist, um sie zu ehelichen.

Also kann das Ergebnis, die Schwangerschaft, nur gottgewollt sein.

 

Vana hätte das sonst nie zugelassen.

 

Ah, stimmt, Midgard ist ja noch finsteres Mittelalter...

Hatte ich verdrängt - also klar, deine Ansicht wird unter der Männerwelt dort ebenfalls weit verbreitet sein...

 

*seufz* *die armen Frauen*

 

LG Anjanka

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Mal vollkommen abseits von eher ethischen Gesichtspunkten und unter der Voraussetzung, dass effektive Verhütungsmittel nicht gebräuchlich sind:

 

Ist Abtreibung verboten und geächtet, haben Männer die Kontrolle darüber, wie, wann, wo sie ihre Nachkommenschaft in die Welt setzen.

 

Ist Abtreibung in gewissem Maßen erlaubt oder geduldet, haben Frauen die Kontrolle darüber, mit welchem Mann sie Nachkommen in die Welt setzen oder nicht.

 

Je patriarchaler eine Kultur ist, desto eher ist von einer Ächtung der Abtreibung auszugehen. Die Männer schützen so das Überleben ihrer Kinder in der schwangeren Frau. Je mehr Rechte einer Frau zustehen, desto eher wird sie entscheiden können, was in ihrem Körper passiert.

 

Auch eine Fruchtbarkeitsgöttin muss nicht grundsätzlich gegen Abtreibungen eingestellt sein, denn es macht ja nicht unbedingt die bloße Masse der Kinder. Eventuell sieht sich die Göttin ja als Wächterin eines freudigen Sexlebens, einer erfüllten Schwangerschaft, einer leichten Geburt und eines freundlichen Familienlebens - da könnte es geboten sein, Schwangerschaften, die dieses Idyll bedrohen, zu unterbrechen.

 

Bezogen auf Alba: Xan und Irindar: Abtreibung ist Sünde. Vana: Im Prinzip ja, aber ... Allgemeine Haltung im konkreten Fall: "Besprich dieses Problem am besten mit einer Vana-Priesterin."

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Hallo Eleazar!

 

Je patriarchaler eine Kultur ist, desto eher ist von einer Ächtung der Abtreibung auszugehen. Die Männer schützen so das Überleben ihrer Kinder in der schwangeren Frau. Je mehr Rechte einer Frau zustehen, desto eher wird sie entscheiden können, was in ihrem Körper passiert.
Ich sehe darin eine verkürzte Zusammenfassung unserer heutigen Sicht der Dinge. Mit der gleichen Begründung einer patriarchalischen Kultur kann man aber auch Abtreibungen legitimieren. Ich kann mir in diesem Zusammenhang eine Gesellschaft vorstellen, in welcher der Frauenraub ein wichtiges Element darstellt und dabei die Abtreibung von Kindern anderer Männer üblich ist. Ebenso kann eine matriarchalische Gesellschaft aus religiösen oder ethischen Gründen jegliche Abtreibung untersagen.

 

Hier sollten meiner Meinung nach allgemein offenere Denkmodelle angestrebt werden, um im Fantasy-Kontext den Spielern auch einmal ihnen fremde Vorstellungen vermitteln zu können.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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Ich kann mir in diesem Zusammenhang eine Gesellschaft vorstellen, in welcher der Frauenraub ein wichtiges Element darstellt und dabei die Abtreibung von Kindern anderer Männer üblich ist.

 

Da eine Abtreibung immer die Gefahr beinhaltete, sich auf die künftige Gebärfähigkeit auszuwirken, scheint mir das unwahrscheinlich. In der Natur sieht man eher, dass die Nachkommen anderer Männer im Säuglingsalter getötet werden, so dass die Frau schnell wieder gebären kann.

 

Generell war Infantizid quer durch alle Kulturen verbreitet und in der Antike zumindest zeitweise durchaus gesellschaftlich akzeptiert - als normales Mittel der Geburtenkontrolle.

 

Bei der Abtreibung durch Kräutertränklein, wie ich sie mir für die albischen Wicca gut vorstellen könnte, ist der Vorgang vermutlich sehr schwer von einer natürlichen Fehlgeburt zu unterscheiden.

 

Gruß von Adjana

Bearbeitet von Adjana
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@ Fimolas:

 

Mit dem Hinweis auf die Kindstötung oder das Aussetzen von Kindern durch die Männer wird es noch mal klarer. Dazu käme noch die Verstoßung der "entehrten" Frauen. In eine patriarchalen Gesellschaft behalten sich die Männer sehr wohl vor, welche Kinder sie in "ihrer" Familie aufnehmen.

 

Damit könnte auch eine Kultur von Frauenräubern gut leben.

 

Ich denke jedoch, dass die "Furcht des Mannes vor der Abtreibung" und deren Verbot in Patriarchalen Gesellschaften durchaus was logisches haben. Wie Adjana schon sagte: Für einen Mann wird eine Abtreibung nicht immer erkennbar sein und er sieht einfach die Gefahr, dass die Frau selbstbestimmt entscheidet, ob sie seine Kinder austrägt oder nicht und dass er in die Entscheidung nicht involviert ist. Diese Möglichkeit, dass Frauen heimlich irgendwas machen können, möchte er ausschließen.

 

Und: Ich habe durchaus historische Vorbilder im Auge gehabt.

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Mal vollkommen abseits von eher ethischen Gesichtspunkten und unter der Voraussetzung, dass effektive Verhütungsmittel nicht gebräuchlich sind:

 

Ist Abtreibung verboten und geächtet, haben Männer die Kontrolle darüber, wie, wann, wo sie ihre Nachkommenschaft in die Welt setzen.

 

Ist Abtreibung in gewissem Maßen erlaubt oder geduldet, haben Frauen die Kontrolle darüber, mit welchem Mann sie Nachkommen in die Welt setzen oder nicht.

 

Je patriarchaler eine Kultur ist, desto eher ist von einer Ächtung der Abtreibung auszugehen. Die Männer schützen so das Überleben ihrer Kinder in der schwangeren Frau. Je mehr Rechte einer Frau zustehen, desto eher wird sie entscheiden können, was in ihrem Körper passiert.

 

Auch eine Fruchtbarkeitsgöttin muss nicht grundsätzlich gegen Abtreibungen eingestellt sein, denn es macht ja nicht unbedingt die bloße Masse der Kinder. Eventuell sieht sich die Göttin ja als Wächterin eines freudigen Sexlebens, einer erfüllten Schwangerschaft, einer leichten Geburt und eines freundlichen Familienlebens - da könnte es geboten sein, Schwangerschaften, die dieses Idyll bedrohen, zu unterbrechen.

 

Bezogen auf Alba: Xan und Irindar: Abtreibung ist Sünde. Vana: Im Prinzip ja, aber ... Allgemeine Haltung im konkreten Fall: "Besprich dieses Problem am besten mit einer Vana-Priesterin."

Folgendes Beispiel: Eine Frau des Clans MacX wird schwanger durch einen Mann des Clans MacY. Leider liegen beide Clans miteinander in Fehde, so dass der Laird/Syre/Vater/werauchimmer entscheidet, dass die Frau den Bastard der anderen Clans nicht austragen darf. Wie die Schwangerschaft zustande kam, ob durch Vergewaltigung, Verführung oder gegenseitige Zuneigung, ist erst da irrelevant, wenn der Clan MacX von dem Mann der MacY womöglich noch "Schadenersatz" haben will, weil z.B. der Fötus schon zu weit entwickelt ist, als dass eine Abtreibung noch erfolgen kann ohne Gefahr für die Schwangere.

 

Ja, Clanspolitik ist oft unappetitlich, aber ein Faktum in Alba, das man nicht vergessen darf.

 

Abtreibung "Sünde"? Naja, außer man besticht einen Kirchenfürsten, in diesem bestimmten Fall eine Ausnahme zu machen.

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Also gut ich versuche mal zusammenzufassend ein Paar Ansätze zu finden:

 

Gesellschaft (in Alba und angrenzend:

 

1. Frau ist aus niedrigen Stand

- Abtreibungen sind verpönt und werden als solches nicht akzeptiert bzw. hart bestraft sobald es heraus kommt, jedoch je weiter man auf's Land kommt um häufiger werden die nicht geahnteten Abbrüche durch Methoden der Wiccas in ihrer Anzahl steigen.

 

2. Frau aus höherem Stand

- Abtreibungen sind verpönt werden unter Umständen hart bestraft, aber wenn genügend "Spenden" dem jeweiligen Priester der Dheis Albi in die Hände fallen, kann eine mildere Strafe angesetzt werden. Im allg. würde versucht werden das Ganze zu vertuschen.

 

3. Eine Eagrel

- Abtreibungen sind ihre Sache. Sie bestimmt über sich selber, jedoch wird man die Nase rümpfen sollte es herauskommen und evtl. würde es auch in besonderen Fällen zu Problemen mit ihrer Akzeptanz in der Gesellschaft kommen.

 

Götterwelt:

 

Da finde ich die abschließenden Worte von Eleazar gut:

Bezogen auf Alba: Xan und Irindar: Abtreibung ist Sünde. Vana: Im Prinzip ja, aber ... Allgemeine Haltung im konkreten Fall: "Besprich dieses Problem am besten mit einer Vana-Priesterin."
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@Elodaria:

 

Das könnte man als grobe Vorgehensweise, was die meisten Fälle angeht so stehen lassen. Solange man nicht aus den Augen verliert, dass der Einzelfall sich natürlich nicht daran halten muss.

 

Was Einzelfälle angeht sieht es eh meist anders aus ... aber mein Ziel des Ganzen war es eine Herangehensweise im allgemeinen zu haben, mit welcher die meisten auch zurecht kommen. Das sich dies von Midgard-Region zu Midgard-Region ändern kann/wird ist ja auch klar. Wie schon von Anjanka erwähnt könnten Abtreibungen in KhanThaiPan völlige Akzeptanz haben, da dort ein anderer kultureller Hintergrund besteht.

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Ich könnte mir auch vorstellen, dass das innerhalb eines Landes von Stand zu Stand unterschiedlich ist. Es gibt ja kein gleiches Recht für alle (noch was?) und Sozialleistungen (wäre ja noch schöner) oder Bevölkerungspolitik gibt es auch nicht.

 

Wenn es aber so läuft wie in unseren irdischen postmodernen Industrieländern, dann würden die Herrscher Midgards wohl etwas unternehmen.

 

Kinder sind ja auch nötig und gewünscht, weil sie einerseits die Rentenversicherung für die Eltern sind und andererseits sicherstellen, dass die jeweilige Fürstenlinie nicht ausstirbt.

 

Und dann braucht man auch viele Menschen fürs Wirtschaftswachstum - wobei auf Midgard keiner in diesen volkswirtschaflichen Maßstäben denken wird, da eher Hunger, Krankheit und Krieg die akuten Probleme sind. Bis zur Industrialisierung war das Bruttosozialprodukt (soweit man das ermitteln kann) "bei uns" ans Bevölkerungswachstum gekoppelt. Wobei das in einer magischen Welt auch anders laufen kann, wenn man Magie als sowas wie Technik sieht.

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In einer Zeit, in der die Kindersterblichkeit bei 50% innerhalb der ersten 5 Lebensjahre liegt, werden sicher Abtreibungen keiner gesetzlichen Regeln bedürfen (50%= irdischer Maßstab Anno 1000). Es kommt sicher vor, dass ein ungewünschtes Kind von einer Kräuterkundigen heimlich abgetrieben wird, doch dafür braucht es keine Gesetze.

 

Man darf nicht immer alles mit den Ethik- und Moralvorstellungen des 21. Jahrhunderts betrachten, ich empfehle die Zeitschrift Karfunkel in der es immer wieder nette Artikel für Rollenspieler gibt.

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Man darf nicht immer alles mit den Ethik- und Moralvorstellungen des 21. Jahrhunderts betrachten, ich empfehle die Zeitschrift Karfunkel in der es immer wieder nette Artikel für Rollenspieler gibt.
Die Moralvorstellung, dass Abtreibung Sünde ist, ist aber nicht modern, sondern entstand bei uns schon im 2. Jhdt. Unter Kaiser Konstantin wurde erstmals die Todesstrafe für Abtreibung verhängt.

 

Ob die Kirgh in Alba ähnliche Moralvorstellungen hat, ist die zentrale Frage.

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