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Artikel: Charakterautonomie vs. Selbstbeherrschung


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Ich möchte hierauf noch hinweisen:
[...]So oder so würde ich mir an deiner Stelle noch Gedanken zu einer Entwicklung des Charakters machen. Das System klingt zunächst sehr starr, aber so ein Abenteurerleben verändert doch bestimmt auch den Charakter und damit die Versuchungen. Denke auch mal an Drogensucht usw.

 

Das ist in der Tat ein interessanter Punkt, zumal ich es mit meinem Hanno gerade spieltechnisch erlebe. Der hat als ehemaliger Abstinenzler aufgrund von Recherchen im Rotlichmillieu ein wenig zu oft in den Bierhumpen geschaut und ertappt sich nun dabei, wie er immer wieder auch einfach mal so einen Krug einfährt. Ich werde wohl den Alkohol von meiner Tabuliste streichen müssen. Aber wie sich solche Entwicklungen in meine Hausregel integrieren lassen, muss ich noch überlegen.

 

Bei manchen Kommentaren habe ich übrigens den Eindruck, als würde die Verführungsregel geradezu inflationär genutzt. Wie ist das denn so in Euren Runden? Kommt es öfter vor, das der Spielleiter die Handlungen von Spielercharakteren bestimmt? Und wenn ja, was sagen die betroffenen Spieler dazu? Finden die das in Ordnung, oder empfinden sie es als störend?

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Bei manchen Kommentaren habe ich übrigens den Eindruck, als würde die Verführungsregel geradezu inflationär genutzt. Wie ist das denn so in Euren Runden? Kommt es öfter vor, das der Spielleiter die Handlungen von Spielercharakteren bestimmt? Und wenn ja, was sagen die betroffenen Spieler dazu? Finden die das in Ordnung, oder empfinden sie es als störend?
Ich glaube nicht, dass es so übermäßig häufig vorkommt. Aber den Geschichten nach scheint ein hoher Anteil der Versuchungen stark gegen die Vorstellungen der Spieler zu laufen (egal warum und ob eine solche Vorstellung sinnvoll in irgendeiner Art und Weise ist).

 

Manchmal scheint es mir allerdings auch, dass Figuren häufiger an Versuchungen "zerbrechen" als im Abenteuer zu sterben. :silly:

 

Solwac

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Bei manchen Kommentaren habe ich übrigens den Eindruck, als würde die Verführungsregel geradezu inflationär genutzt. Wie ist das denn so in Euren Runden? Kommt es öfter vor, das der Spielleiter die Handlungen von Spielercharakteren bestimmt? Und wenn ja, was sagen die betroffenen Spieler dazu? Finden die das in Ordnung, oder empfinden sie es als störend?

 

ganz im Gegenteil. Deswegen sei ich auch keinen Grund für die Einführung einer starren Regel mit Stärke und Schwächen. Charakterkonzept => Spielleiter mitteilen => gemeinsam Spass haben und darauf vertrauen, daß der SL mir nicht auf Biegen und Brechen eins reinwürgen will sondern einen schönen Spieleabend gestalten

Bearbeitet von Blaues_Feuer
Rechtschreibkorrektur und Ergänzung
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...

Bei manchen Kommentaren habe ich übrigens den Eindruck, als würde die Verführungsregel geradezu inflationär genutzt. Wie ist das denn so in Euren Runden? Kommt es öfter vor, das der Spielleiter die Handlungen von Spielercharakteren bestimmt? Und wenn ja, was sagen die betroffenen Spieler dazu? Finden die das in Ordnung, oder empfinden sie es als störend?

 

Also ganz generell schicke ich mal eines vorweg: Bei uns herrscht ein gewisser Vertrauensvorschuss gegenueber dem Spielleiter, der auch vom SL nicht enttäuscht wird. Beispiel: Ich nehme mir als SL die Freiheit, stimmungsvoll einfach mal Handlungen des Chars zu beschreiben, nutze das aber nicht zum Nachteil des Chars aus. Beispiel:

 

So: Während deiner Nachtwache drückt die Blase und du hockst dich ins Gras. Dabei findest du eine blinkende Goldmünze.

 

So nicht: Während deiner Nachtwache drückt die Blase und du hockst dich ins Gras. Dabei beisst Dich eine Klapperschlange...

 

Und ähnlich auch bei Verführungen. Ich möchte vermeiden, dass der Char das Gefühl hat, der SL lässt ohn Dinge tun, die er nicht tun würde. Ich sehe es aber (wie oben schon geschrieben) in der Verantworung des Spielers, mir klarzumachen, was der Char tun wuerde und was nicht, vor allem wenn es vom Standard abweicht...

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Ich kann sehr gut damit leben, wenn ein Abstinenzler, den Schnaps links liegen lässt oder der der Vegetarier den Schweinebraten unangetastet lässt.

 

Nur hat jemand mit Sb 10 wahrscheinlich einfach nicht die richtigen Werte für einen Abstinenzler, Vergetarier, Keuschheitsfanatiker.

 

Es sind dann tendentiell eher "Eigentlich trinke ich ja gar nicht, aber hier in dieser gemütlichen Runde mache ich dann heute mal eine Ausnahme"-Typen. Das geben die Werte des Charakters einfach her und dann sollte man die Figur auch nicht in das Gegenteil umbiegen.

 

Diesen Ansatz halte ich für vollkommen falsch. Wenn ich mich selbst als Beispiel nehme, dann würde ich mich mit einer Sb von 60 einordnen (Mittelfeld). Wenn Du mir den besten Kaffee, Espresso oder Cappuccino der Welt servierst, von mir aus mit Versuchungsgrad 60, so werde ich ihn nicht trinken. Ganz einfach, weil ich den Geschmack so widerlich finde, dass ich mich übergeben würde.

 

Darum sehe ich keinen Zusammenhang zwischen Selbstbeherrschung und Abstinenz/Vegetarismus/Homosexualität etc. Es kommt vielmehr darauf an, warum jemand etwas vermeidet. Es gibt Leute, die keinen Kaffee trinken, weil es ihnen der Arzt verboten hat oder weil sie ihn für ungesund halten. Diese könnten entsprechend verführt werden. Mich kannst Du mit Kaffee jagen und ich werde ihn nicht trinken.

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Ich kann sehr gut damit leben, wenn ein Abstinenzler, den Schnaps links liegen lässt oder der der Vegetarier den Schweinebraten unangetastet lässt.

 

Nur hat jemand mit Sb 10 wahrscheinlich einfach nicht die richtigen Werte für einen Abstinenzler, Vergetarier, Keuschheitsfanatiker.

 

Es sind dann tendentiell eher "Eigentlich trinke ich ja gar nicht, aber hier in dieser gemütlichen Runde mache ich dann heute mal eine Ausnahme"-Typen. Das geben die Werte des Charakters einfach her und dann sollte man die Figur auch nicht in das Gegenteil umbiegen.

 

Diesen Ansatz halte ich für vollkommen falsch. Wenn ich mich selbst als Beispiel nehme, dann würde ich mich mit einer Sb von 60 einordnen (Mittelfeld). Wenn Du mir den besten Kaffee, Espresso oder Cappuccino der Welt servierst, von mir aus mit Versuchungsgrad 60, so werde ich ihn nicht trinken. Ganz einfach, weil ich den Geschmack so widerlich finde, dass ich mich übergeben würde.

 

Darum sehe ich keinen Zusammenhang zwischen Selbstbeherrschung und Abstinenz/Vegetarismus/Homosexualität etc. Es kommt vielmehr darauf an, warum jemand etwas vermeidet. Es gibt Leute, die keinen Kaffee trinken, weil es ihnen der Arzt verboten hat oder weil sie ihn für ungesund halten. Diese könnten entsprechend verführt werden. Mich kannst Du mit Kaffee jagen und ich werde ihn nicht trinken.

 

Es mag es ja Sachen geben, die ein Charakter einfach nicht mag. Die mag er dann auch bei einer Sb von 01 nicht. Ob es dann aber grundsätzlich ganze Felder gibt, die deswegen ausgeschlossen sind, wage ich aber zu bezweifeln.

 

Ich mag zum Beispiel persönlich keinen Whisky, weil ich den Geschmack nicht mag. Das ist so unabhängig von meiner Sb und so etwas gestehe ich jeder Spielfigur zu.

 

Nun gibt es aber im Bereich der alkoholischen Getränke eine reiche Auswahl, so dass "Geschmack" nicht alles ausschließen kann. "Ich trinke keinen Alkohol" ist hingegen eine prinzipielle Entscheidung, die ich einem Charakter mit niedriger Sb so grundsätzlich kaum zugestehen würde.

 

Zumal das Trinken ja auch noch flankiert werden würde mit gewissen sozialen Zwängen (wer mittrinkt, gehört mit dazu usw.). In gewisser Weise kann ich mir sogar vorstellen, dass jemand mit einer Sb von 01 öfters auch mal Sachen mittrinkt, die ihm gar nicht schmecken - weil ihm das jemand eingeschenkt hat/ weil es mit dazu gehört/ weil er kein Außenseiter sein will usw.

 

Das könnte im Prinzip mit dem Kaffee genau so laufen: Normalerweise trinkst du keinen Kaffee, weil du ihn nicht magst und würdest das überall auch so vertreten.

 

Mit einer geringen Sb gibt es jedoch genügend Einflüsse, die dich dazu bewegen würden, dieses eklige Gesöff dennoch runterzustürzen und danach eventuell gemessenen Schrittes den Waschraum aufzusuchen.

 

Vielleicht trinkst du den Kaffee aber auch nicht - egal. Ich halte die Kaffeefrage eh in 99,9% der Abenteuer für vollkommen belanglos. Insofern wird auch nicht gegen die Sb gewürfelt.

 

Bei den von mir angegebenen Beispielen handelt es sich eigentlich um Dinge, die die Mehrheit der Bevölkerung gerne tut oder die ein Suchtpotential haben und von denen man sich wenn dann erehr aufgrund prinzipieller Erwägungen fernhält.

 

Und Prinzipien sind eben nicht das Feld, auf denen Personen mit geringer Sb brillieren.

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  • 1 Monat später...

grundsätzlich finde ich Jorgarins Vorschlag gut, und nein, ich denke auch nicht, dass eine Frau mittels Verführen einen schwulen oder sexuell uninteressierten Mann in ihren Bann ziehen kann, ebensowenig, wie ein Mann mittels Verführen einen heterosexuellen Mann in sein Bett locken wird.

 

Was mir allerdings bei der vorgeschlagenen Formel noch fehlt, ist die Willenskraft, wobei ich die Trennung Sb/Wk eh schwierig finde. Was passiert denn, wenn ich (Wk 100) etwas unbedingt wiil, meine Sb mich aber scheitern lässt? Hier wird es leicht etwas unlogisch.

 

Mir persönlich genügt es, besondere Charaktereigenschaften einfach festzulegen und dem Spielleiter mitzuteilen. In unseren Runden reicht das völlig aus, der jeweilige Spielleiter wird adequat damit umgehen. Auf Cons, wo man sich oft persönlich nicht so gut kennt, kann allerdings eine Regel hilfreich sein.

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