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Zufällige historische Fakten


Empfohlene Beiträge

  • 3 Wochen später...

Am 13. Dezember 1872 führt Paul Haenlein in Brünn einen Versuch durch, ein Luftschiff zum Start zu bekommen. Der Entwurf der 50 m langen "Aeolus" ist seit 1871 patentiert. Das an losen Tauen gehaltene Gefährt erzielt nach Schätzungen seines Erfinders eine Geschwindigkeit von 5,2 m/sec., kann aber das Gewicht von zwei Menschen sowie der (offenen) Passagiergondel nicht tragen.

 

Ein weiterer Versuch findet 1874 keine Finanzierung, und Haenlein wandert als Maschinenbauer in die Schweiz aus. Erst 1903 befasst er sich wieder mit Luftschiffen, stirbt aber im Alter von 68 Jahren, bevor er noch einen Beitrag leisten kann.

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1882 wurde die Society for Psychical Research gegründet, zu deren Mitgliedern auch Alfred Lord Tennyson und Sigmund Freud zählten. Es ist die erste Gesellschaft, die Phänomene wissenschaftlich erforscht, welche (scheinbar) die Wissenschaft selbst in Frage stellen - darunter Mesmerismus und Spiritismus.

Bearbeitet von SabbePiDukkham
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Im August 1876 führt Richard Wagner in Bayreuth erstmals sein späteres Hauptwerk auf: "Der "Ring des Nibelungen", an dem er (mit Unterbrechungen) von 1848 bis 1876 gearbeitet hatte. Die über vier Tage verteilte, insgesamt 16-stündige Produktion mit über 100 Musikern und 34 Solisten setzt unter der musikalischen Leitung von Hans Richter neue Maßstäbe im Bereich der Oper - das "Musikdrama" ist erschaffen.

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Am 31. Mai 1879 wurde erstmals elektrischer Strom als Energiequelle für eine Eisenbahn verwendet. Schauplatz dieses Ereignisses war die Gewerbeausstellung des Jahres 1879 in Berlin. Die erste elektrische Bahn war von Werner v. Siemens erbaut worden und sollte die breite Öffentlichkeit mit den Möglichkeiten des elektrischen Stroms bekannt machen. Es war eine der ersten praktischen Anwendungen seit der Entdeckung des dynamoelektrischen Prinzips durch Werner v. Siemens im Jahr 1866. Bis dahin war die neue Energieform vor allem zur Beleuchtung benutzt worden, nun sollte sie auch Räder und Maschinen drehen.

 

Die Ausstellungsbahn des Jahres 1879 lief auf einem etwa 300m langem Gleisoval und bestand aus einer Lokomotive und drei zierlichen Wagen in der Form zweier, sich mit dem Rücken berührender Bänke, wie sie auf den Dächern der Omnibusse und Pferdebahnen üblich waren. Der Lokführer saß auf Lokomotive, die Hand an einem Hebel, mit dem er den Strom ein- und ausschalten konnte. Auf den Bänken hatten insgesamt 18 Personen Platz, die ein Fahrgeld von 2 Silbergroschen für wohltätige Zwecke zu entrichten hatten. Die Maschine zur Lieferung des elektrischen Stroms war in einer benachbarten Maschinenhalle untergebracht. Der Strom wurde durch ein zwischen den Schienen verlegte Flacheisen zugeführt. Eine Fahrt über die 300m lange Rundstrecke dauerte etwa zwei Minuten.

 

Bei der Eröffnung der Bahn am 31. Mai, morgens um 11 Uhr, führte Oberingenieur Frischen von Siemens & Halske selbst die Lokomotive. Seiner Führung vertrauten sich die Mitglieder der Ausstellungsleitung sowie einige Offiziere des Ingenieurskorps und der Kriegsakademie an. Die Bahn war bis zum Schluss der Ausstellung im September in Betrieb und beförderte insgesamt 80000 Ausstellungsbesucher.

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Am 1. Februar 1884 erscheint die erste Folge des New English Dictionary, das später als Oxford English Dictionary bekannt werden wird. Der Band umfasst die Wörter mit den Anfangsbuchstaben A-Ant. Unter der Führung des Schotten James Murry hatte ein Team von Philologen fünf Jahre daran gearbeitet. Das OED ist nach wie vor das umfassendste einsprachige Wörterbuch des Englischen.

 

Befragt, wie lange es wohl dauern würde, bis das gesamte Werk vorlag, gab Murray die eher vorsichtige Schätzung von elf Jahren ab; es wurden letztlich 44 - das Werk war erst 1928 vollständig. Murray selbst starb 1915.

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Im Jahr 1884 erscheint in den USA Samuel Longhorne Clemens' Roman "The Adventures of Huckleberry Finn", der mit seinen typisch amerikanischen Situationen und Charakteren zum ersten Mal eine eigenständige amerikanische Literatur erkennen lässt, die nicht mehr in den literarischen Traditionen des britischen Mutterlandes steht. Der Roman wird prägend für die "neue" Stimme der amerikanischen Literatur.

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Am 21. September 1876 berichtet der New York Independent von einem Baptisten-Gottesdienst in Burma, in dem statt Wein Bass's Pale Ale für die Kommunion benutzt wurde. 23 Jahre später legt Henry Graham in "Social Life in Scotland" dar, dass in Schottland eine Vielzahl alkoholischer Getränke (auch Schnaps) zu diesem Zweck eingesetzt wird.

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  • 3 Wochen später...

1885 veröffentlicht Vincent Holt das Buch "Why Not Eat Insects", in dem er die Vorzüge von Insekten als Nahrungsmittel preist. Den Geschmack von Asseln z.B. hält er für "mindestens ebenso gut wie den von Shrimp, wenn nicht gar besser", und gekochte Asseln gäben eine gute Fischsoße ab. Weitere seiner Empfehlungen sind: Motte auf Toast, Schneckensuppe, Wespenlarve im Wabenrock und mit Raupen garnierter Blumenkohl.

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Wenige Jahre nach dem Zug der Nez Perce im NW der USA 1877 gab es 1885 in Saskatchewan (Kanada), gleich hinter der kanadischen Grenze, eine Art "Indianerkrieg", auch wenn es hier Metins, also Mischlinge waren, die gegen die Zentralregierung kämpften. Es ging auch hier um Büffel und die indianische Lebensart. 15 Jahre vorher gab es bereits einen Krieg um ein eigenes Indianerterritorium in Kanada. Anführer auf Seiten der Metins war Louis_Riel.

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Die Weltausstellung 1883 in Amsterdam sieht einen neuartige Gegenstand: einen in Seidenpapier gewickelten Stift aus gefärbtem Rizinusöl, Hirschtalg und Bienenwachs zum Färben der Lippen, den ein Pariser Parfümhersteller entwickelt hat. Der Lippenstift ist erfunden. Anfangs hat es das neue Accessoir allerdings schwer, da es nicht nur teuer ist, sondern auch im biblischen Sinne als sündhaft gilt. Die allgemeine Akzeptanz des Lippenstifts setzt sich erst durch, als Sarah Bernhardt (s. Compendium. S. 32) ihn auf der Bühne benutzt. Es wird noch bis 1910 dauern, bis es Lippenstifte in Metallhüllen gibt.

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In Deutschland beginnt 1871 die Ära des nachfüllbaren Federhalters mit eigenem Tintenvorrat durch den Fabrikanten Friedrich Soennecken; ein Jahr später kommt mit Koch/Weber 1872 ein Konkurrent hinzu. Soennecken und KaWeCo werden in den 1890ern die Hauptproduzenten von Füllfederhaltern in Deutschland. Seine Beliebheit verdankt der Füller drei Erfndungen: der Goldfeder mit Iridiumspitze, dem Hartgummi und der gleichmäßig fließenden Tinte.

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Da Weihnachten ist, hier das Weihnachtsfest von Gerhard Rohlfs 1873 in der Libyschen Wüste: "Unsere deutschen Diener bekamen jeder ein Geldgeschenk und eine Flasche Wein und wir selbst feierten den Tag mit deutschem Rebensaft vom Rhein bei unserem gemeinsamen Mahle. Es wurden Gedichte vorgelesen, wir toasteten auf das Wohl unserer Frauen, unserer Freunde daheim und blieben ungeachtet wir einen anstrengenden Marsch vor uns hatten bis spät in die Nacht zusammen."

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Ende 1873 entwickeln in den USA die Herren Glidden, Haish und Ellwood den Stacheldraht aus Metall (seit 1867 sind in Draht eingewickelte Holzstückchen mit Metallspitzen üblich), um die zuvor weitläufigen Weidegebiete in den USA abzuzäunen. Die Erfindung führt in den 90er Jahren zu Massenarbeitslosigkeit bei den nun nicht mehr gebrauchten Viehtreibern, was wiederum dem Entstehen der "Revolverhelden" Vorschub leistet. Der neue Zaun erleichtert es zudem, die amerikanischen Ureinwohner aus ihren Gebieten zu vertreiben und fernzuhalten; sie prägen für die Erfindung das Wort "Teufelsseil". Den ersten militärischen Einsatz erlebt der Stacheldraht 1899 im Burenkrieg.

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Um noch einmal auf Herrn Rohlfs in der Libyschen Wüste zurückzukommen: Den Jahreswechsel 1873/4 feiert er mit seinen Leuten in der Oase Farafra. Es gibt ein "stattliches Fest", dessen Haupattraktion ein Puter ist. Es wird viel gesungen, und um Mitternacht "ertönten einhundert Schüsse und ein angezündetes Stück Magnesiumdraht erleuchtete tageshell unser Lager, die Palmgärten und Farafrah." Die Einwohner von Farafra sind, nicht wirklich überraschend, ob dieses Auftretens verängstigt und beunruhigt.

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  • 2 Wochen später...

Das erste Toilettenpapier, das speziell zu diesem Zweck gedacht war, wurde 1857 von Joseph Gayetty in den USA produziert. Es bestand aus einzelnen Blättern in einer Schachtel und war mit Aloe-Extrakten getränkt. Davor hatte man in er Regel alte Zeitungen verwendet, gern bereits in handliche Stücke gescnnitten und in kleinen Kästen auf der Toilette deponiert. Perforiertes Toilettenpapier auf Rollen stammt aus dem späten 19. Jahrhundert: 1880 entstand die British Perforated Paper Company, 1890 stellte die Scott Paper Company Toilettenpapier auf Rollen her.

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Am 11. Januar 1891 friert zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren der Rhein zu. Ein Zeitgenosse schreibt: "Wie ein kluger und geschickter Baumeister ging der Winter zu Werke. An der Oberfläche des Stromes das Wasser gefrieren zu lassen, war unmöglich. Deshalb baute er die Brücke aus Grundeis auf. Dieses bildete er auf dem Boden des Flußbettes, wo die Strömung am schwächsten ist und die Eisnadeln sich an feste Körper ansetzen können. Eine Bauzeit von 7 Wochen war zur Errichtung der Brücke erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte die Kälte oft einen sehr hohen Grad erreicht. 14 Tage lang blieb das Wunderwerk bestehen, dann wurde es von der Natur selbst wieder zerstört."

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Im Jahre 1877 beginnen die beiden Thüringer Firmen August Heissner und Philipp Griebel (gegründet 1872 in Gräfenroda) mit der Massenproduktion von Gartenzwergen. Es gibt zwar solche Figuren bereits seit etwa 1800 in England, aber nicht in dieser Art von Großfertigung. 1898 werden die Zwerge erstmals auf der Leipziger Messe angeboten. Der Exportabsatz der mittlerweile als "typisch deutsch" angesehenen Figuren kommt erst mit dem Ersten Weltkrieg ins Stocken.

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Fortbewegungsmittel für gehbehinderte Menschen sind seit der Antike bekannt. Das erste Patent für einen in Serie gefertigten Rollstuhl taucht aber erst 1869 in den USA auf. Ein Rollstuhl um 1880 hat einen stabilen Holzrahmen (kann also nicht zusammengeklappt werden), große Speichenräder als Holz, verstellbare Hand- und Fußstützen und muss von einer anderen Person geschoben werden.

 

Im Jahr 1894 gibt es das erste Patent für einen Rollstuhl, den der Insasse mit eigener Kraft bewegen kann (B6). Nachdem 1889 der mit Luft füllbare Gummireifen erfunden wird (für Fahrräder), findet dieser langsam auch bei Rollstühlen Verwendung. Zusammenklappbare Rollstühle aus Leichtmetall kommen indes erst 1933 auf den Markt.

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Heute vor 125 Jahren meldet Carl Benz das Automobil zum Patent an. Doch der Erfinder erntet Spott und Hohn: Zu laut sei der Moter, und er stinke. Die Erfindung verkümmert in der Garage. Erst am 5. August 1888 wird ihr Nutzen offenbar, als Benz' Frau Bertha von Mannheim aus ihre Mutter in Pforzheim besucht und dazu die neue Erfindung nutzt - ein Abenteuer ohne passende Straßen, Tankstellen und Reparaturmöglichkeiten. Unterwegs geht das Benzin aus - doch man holt einfach welches aus der Apotheke, wo die Substanz um diese Zeit noch als Reinigungsmittel Ligroin bekannt ist. Das Auto verbraucht auf einhundert Kilometer zehn Liter Benzin, aber zwanzig Liter Kühlwasser.

Bearbeitet von Olafsdottir
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Aus der Abteilung "Das Forum ist schuld": Zwischen 1871 und 1920 gilt Spremberg (51 Grad 34 Minuten 22 Sekunden nördlicher Breite und 32 Grad 2 Minuten 7,5 Sekunden östlicher Länge) als der geografische Mittelpunkt des Deutschen Reiches. Der nördlichste Punkt liegt beim Dorf Nimmersatt nördlich von Memel; der südlichste am Ursprung der Stillach, eines Quellflusses der Iller in den Allgäuer Alpen; der östlichste beim Dorf Schilleningken unweit Schirwindt an der Scheschuppe; und der westlichste beim Dorf Isenbruch, vier Kilometer von der Maas.

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  • 2 Wochen später...

Aus der Abteilung "Was wir heute im Unterricht behandelt haben": Das deutsche Kaiserreich hat keine Nationalhymne (was auf den bundesstaatlichen Aufbau des Reiches zurückgeht). Eines der wichtigsten Repräsentationslieder (z.B. bei den Kaiser betreffenden Anlässen) ist "Heil dir im Siegerkranz, gesungen auf die Melodie der britischen Nationalhymne. Aber auch andere Lieder (z.B. "Die Wacht am Rhein") sind bei offiziellen Anlässen beliebt.

 

"Das Lied der Deutschen", erstmals im Oktober 1841 zur Melodie von "Gott erhalte Franz den Kaiser" öffentlich gesungen, ist 1871 bis 1918 eher unbeachtet und wird erst 1922 deutsche Nationalhymne. Nach 1945 wird das Lied verboten, bis 1952 die dritte Strophe wieder zur deutschen Nationalhymne wird.

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