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Zufällige historische Fakten


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Am 14. Februar 1834 wird in Westerland auf Sylt Henriette Therese Friederike Pagelsen geboren. In einer Zeit, in der es für Frauen immer noch nicht selbstverständlich war, lesen und schreiben zu können, wurde sie von ihrem Vater unterrichtet. Mit 19 Jahren wurde sie verheiratet mit Christian Hirschfeldt, mit 26 verließ sie ihren gewalttätigen Mann und ließ sich scheiden – ein damals fast unerhörter Vorgang. Zudem fasste sie den Entschluss, Zahnärztin zu werden, was man natürlich als Frau in Europa nicht werden konnte. In den USA in Philadelphia gelang es ihr schließlich jedoch, 1869 mit 35 Jahren den Doktortitel zu erwerben. Sie eröffnete in Berlin eine Praxis als allererste Zahnärztin in Deutschland, heiratete wieder und wurde zweifache Mutter. Dennoch – ebenfalls unerhört – gab sie ihren Beruf daraufhin nicht auf, sondern blieb praktizierende Zahnärztin und Mutter. Schließlich gründete sie in den späten 70ern eine Reihe von sozialen Einrichtungen für junge, ledige Frauen aus benachteiligten Schichten in Berlin, sowie 1876 die erste nur von weiblichen Ärzten geführte Poliklinik Deutschlands, wenn nicht überhaupt. Henriette Hirschfeldt-Tiburtius starb 1911.

Bearbeitet von Bro
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1865 gibt der Leipziger Arzt Moritz Schreber posthum „seinen Namen“ für eine ursprünglich als Spiel- und Turnanlage konzipierte Einrichtung in Leipzig. Die erste Kleingartenkolonie auf deutschem Boden liegt allerdings in Kappeln an der Schlei, wo bereits 1814 der Pastor Schröder, mit einem Pachtvertrag für Kleingartenflächen den Grundstein für die Kleingartenbewegung in Deutschland legte. Er ließ als erster auch die Parzellen durchnummerieren, verpachten und machte den Pächtern zur Auflage, Vorsteher aus ihren Reihen zu wählen.

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„Du hast keinen Begriff, wie hier der schwarze Tod herrscht.“ (Detlev von Liliencron)

Im Spätsommer 1892 herrschte in einigen Hamburger Stadtteilen eine Cholera-Epidemie, der fast 9000 von 640.000 Hamburgern zum Opfer fielen. Grund waren hauptsächlich die miserablen sanitären Bedingungen in den Arbeitervierteln. Verantwortlich war der Senat, dem der Handel und der Hafen wichtiger waren als beispielsweise eine Sandfiltrierungsanlage für Trinkwasser, wie das benachbarte Altona sie bereits besaß. Die Wasserentnahmestellen für die Bevölkerung wurde bei Flut oft von verschmutztem Hafenwasser verunreinigt. Erst zehn Tage, nachdem der erste Verdachtsfall in ein Hamburger Hospital eingeliefert wurde und dort verstarb, riefen die Hamburger Behörden aus Berlin Robert Koch zu Hilfe, der – entsetzt über die Verhältnisse („Meine Herren, ich vergesse, dass ich in Europa bin!“) - sogleich umfangreiche Maßnahmen einleitete: Er ließ Schulen schließen und ein Versammlungsverbot durchsetzen. Er setzte einen Kontrolleur für den Hafen ein, einen gewissen Bernhard Nocht, der dann 1900 das Tropeninstitut gründete. Effektiv stellte Koch die gesamte Stadt unter Quarantäne und stoppte jeglichen Schiffsverkehr auf der Elbe. Wer die Hamburger Reeder und ihren Einfluss kennt, kann sich vorstellen, wieviel Kraft das gekostet haben muss. Etliche Reeder machten Konkurs, Blohm & Voss musste zwischendurch den Betrieb einstellen, aber: nach zehn Wochen nahm die Zahl der Neuerkrankungen erstmals ab, am 16. November wurde die Seuche offiziell als besiegt erklärt. Hamburgs Ruf war für viele Jahre ruiniert, aber die Stadt lernte: das Gängeviertel wurde saniert, es wurden neue Baugesetze erlassen, 1893 wurde endlich ein Filtrierwerk errichtet. Außerdem errichtete Hamburg 1893 als erste Stadt im Deutschen Reich eine Müllverbrennungsanlage.

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Manchmal ist Geschichte so bescheuert – das kann man sich nicht ausdenken: Im April 1883 begann der französische Konteradmiral Pierre, mit Hilfe einer Flottille unter Leitung seines Flaggschiffs, des Kreuzers „La Flore“, die Küste Madagaskars zu beschießen. Am 31.5. verlangt er die Kapitulation Tamataves und der einheimischen Hova-Regierung, andernfalls würde er die unverteidigte Hauptstadt beschießen. Der zufällig im Hafen Tamataves anwesende britische Kapitän Johnstone bot den Europäern auf Madagaskar an, Zuflucht auf seiner Sloop „Dryad“ zu suchen, was aber z.B. der schwerkranke britische Konsul Pakenham ablehnte. Er versuchte, zu vermitteln, wurde aber von Admiral Pierre abgewiesen. Daraufhin bat Pakenham Johnston um 20 britische Marinesoldaten zum Schutz seines Konsulats, was die Franzosen als britischen Invasionsversuch werteten. Sie verlangten, dass Johnsone mit der „Dryad“ den Hafen verlässt, was dieser auch tat. Nach Ablauf des Ultimatums begann das Bombardement – auf eine unverteidigte Stadt mit einem leeren Fort ohne Geschütze, auf dem nicht einmal eine Hova-Flagge flog. Nach zwei Stunden Bombenregen durch sechs größere französische Kriegsschiffe lag die überwiegend aus Holz und Stroh erbaute Stadt Tamatave in Schutt und Asche. Gottseidank waren die Bewohner geflohen. Dennoch behauptete Pierre, die Feuer in der Stadt wären von Hova-Truppen mit Hilfe der britischen Soldaten gelegt worden. Die Franzosen feuerten weiter, bis zum Abend, als einsetzender heftiger Regen das Inferno beendete.

Am nächsten Morgen wagten sich erstmals französische Truppen an Land und waren auf alles gefasst, Minen, Fallen, Hinterhalte, aber nicht auf eine völlig verlassene und zerstörte Stadt. 600 Mann besetzen die Festund, und Pierre erklärte Tamatave zur Stadt unter Belagerungs- und Kriegsrecht. Inzwischen begann ein englischer Missionar, Rvd. Shaw, seine Mission in Tamatave wieder aufzubauen. Er bat die Franzosen um eine Wache für sein umfangreiches Medizinlager und bekam sie. Am nächsten Morgen bemerkte er, dass „jemand“ in sein Lager eingebrochen und etliche Medikamente, Drogen und auch Alkohol gestohlen hatte. Inzwischen war Pakenhams Krankheit dermaßen schwer, dass er nicht mehr in der Lage war, als Konsul zu arbeiten, so dass Cpt. Johnstone ihn als selbst ernannter „geschäftsführender Konsul“ ablöste. Rvd. Shaw ging zum Fort und beklagte sich über den Diebstahl – und wurde erst einmal festgenommen, unter der Anklage, er hätte versucht, französische Soldaten mit vergiftetem Wein zu töten, denn in der Tat litten etliche Dutzend französische Soldaten unter heftigen Vergiftungserscheinungen nach dem Konsum von Alkohol. Admiral Pierre begann allmählich, den Kopf zu verlieren: Es gab immer noch keinen Feind, der die ganzen bisherigen Ausgaben rechtfertigen würde und nun drohte auch noch Krieg mit den Engländern, denn Cpt. Johnstone war nicht bereit, Rvd. Shaw einfach den Franzosen zu überlassen, zumal inzwischen der echte Konsul Pakenham verstorben war, der einzige Mann vor Ort, der in der Lage gewesen wäre, die Situation evtl. noch zu retten.

Nächster Akt: Am 26.6. war die Situation immer noch verfahren, kein Feind in Sicht und ein britischer Geistlicher unter fadenscheiniger Anklage in französischer Haft. Auftritt: britisches Dampfschiff „Taymouth Castle“, das einen Brief von Cpt. Johnstone nach London befördern sollte mit Bitte um weitere Befehle und Hilfe. Das Schiff wurde von den Franzosen abgefangen und der Brief mit ihm – ein Akt der Piraterie und im Grunde sogar eine Kriegserklärung. Johnstone machte seine „Dryad“ kampfbereit. Zufälligerweise hatte aber der britische Gouverneur auf Sansibar inzwischen von der ganzen Aktion erfahren und Kontakt mit der Admiralität und Regierung in London aufgenommen – und diese wiederum mit Paris. Die Briten schickten Admiral Sir W. Hewitt mit einer größeren Flotte nach Tamatave, um dem tapferen Cpt. Johnstone zur Seite zu stehen. Die französische Regierung hingegen musste kleinlaut eingestehen, dass sie keine Ahnung hatte, was ihr Admiral da eigentlich treibt. Am 7.8. bekam Admiral Pierre schließlich den Befehl. Rvd. Shaw freizulassen. Pierre wurde nach Frankreich zurückgerufen und starb nicht lang danach. Man vermutet, er hatte einen Hirntumor, der ihn verrückt machte. Shaw bekam für seine 54tägige Haft von den Franzosen die stolze Summe von 1.000 Pfund zugesprochen. Die Madegassen bekamen für die Zerstörung ihrer Hauptstadt … nichts. Zwei Jahre später wurde Madagaskar von den Franzosen unter General Gaillard schließlich doch unterworfen und kolonisiert. Wenn es 1893 zum Krieg zwischen den Franzosen und Briten gekommen wäre, wäre es durchaus denkbar, dass die Entente Cordiale nie ausgesprochen worden wäre, mit katastophalen Folgen für die weitere Geschichte, und das alles nur wegen eines kranken Admirals

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Stolz kann tödlich sein, Nationalstolz noch tödlicher: Am 15.3.1889 lagen ein paar Kriegsschiffe im Hafen von Apia in Samoa: drei deutsche, drei US-amerikanische und ein britisches. Sie lagen dort, weil politische Unstimmigkeiten in Samoa ganz dringend die Anwesenheit europäischer und amerikanischer Schiffe verlangte. Leider war das dem dortigen Wetter völlig egal. Als die Einheimischen anfingen, ihre Boote an Land zu vertäuen oder aufs offene Meer zu fahren du ihre Häuser zuzunageln, passierte nichts. Als man den Amis und Europäern dann sagte, es sei ein Taifun im Anmarsch, waren diese zwar im Prinzip bereit, den Hafen zu verlassen, um auf offenem Meer sich in Sicherheit zu bringen, aber keiner wollte den Anfang machen. Der nationale Stolz verbot das. Dem Taifun war das egal… Am nächsten Morgen waren zwei US-Schiffe, die „Trenton“ und die „Vandalia“, und zwei deutsche Schiffe, die „Adler“ und die „Eber“ gesunken, die „Olga“ war vollständig auf den Strand geschoben, das dritte amerikanische Schiff war nur ein Wrack. Das einzige Schiff, das den Taifun überstand, war die Calliope, weil es Cpt. Kane und seinen Männern gelang, den Kreuzer doch noch auf das offene Meer zu steuern, wegen des Sturm mit bescheidenen, aber beharrlichen zwei Knoten Geschwindigkeit. Nationalstolz kostete hier fast 200 Männern das Leben.

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Schiffsdesigner haben mitunter auch lustige Ideen. Die russische Marine baute in den 1870ern zwei Schiffe mit kreisrundem Rumpf, die „Admiral Popov“ und die „Novgogod“. Gebaut als Küstenverteidigungsschiffe, waren sie zwar unglaublich wendig, aber auf Grund ihres Baus kaum in der Lage, geradeaus zu fahren. Bei einer Fahrt auf dem Unterlauf des Dnjepr wurden die beiden Schiffe von einer starken Strudelströmung erfasst, und wer mal gesehen hat, wie sich ein Blatt in einem Bach im Kreis dreht, kann sich ausmalen, was die hilflosen Mannschaften an Bord der Schiffe ertragen mussten. Kurze Zeit später wurden die Schiffe außer Dienst gestellt und als schwimmendes Fort, später dann als Touristenattraktionen im Hafen von Odessa eingesetzt…

Bearbeitet von Bro
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Ständige Designänderungen können auch tödlich sein für ein Schiff: In den 1880ern baute und designte die französische Marine an mehreren Schiffstypen herum – man kann es nicht anders sagen. Im Laufe von 12 Jahren wurden vier Schlachtschiffe gebaut, die „Hoche“, die „Marceau“, die „Magenta“ und sie „Neptune“. Die Schiffe waren nach und nach immer toplastiger geplant und gebaut, die Geschütze wurden immer größer, ohne der nicht wachsenden Rumpfgröße Rechnung zu tragen. Schließlich trugen die Schiffe 60 Geschütze mit 5 verschiedenen Kalibergrößen, weit mehr als ursprünglich vorgesehen. Wenn eine gewisse Anzahl Geschütze zu einer Seite gedreht hätten, hätte die Schiffe starke Schlagseite erhalten und bei bestimmten Seegang wären sie schlicht gesunken, aber bei der Höhe der Aufbauten wären sie eh leichte Ziele für jegliche Gegner gewesen. Selbst als man dann, um noch etwas zu retten, ein Drittel der Geschütze wieder entfernte, konnten die Schiffe nicht so schnell fahren, wie es die Maschinen erlaubt hätten, weil das oberste freie Deck unter Wasser gestanden hätte. Zumindest die Mannschaftsquartiere müssen superb gewesen sein, denn die „Hoche“ hatte den Spitznamen „Le Grand Hôtel“

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Im Salpeterkrieg kam es 1879 zu einer kleinen Seeschlacht zwischen der chilenischen „Huascar“ und der peruanischen „Abtao“. Der chilenische Admiral Grau ließ zum ersten Mal in diesem Tel der Erde einen Torpedo abfeuern, der aber nach etwa 100 Metern drehte und in einen Kreisbogen wieder zurückfuhr. Zum Glück war Leutnant Diaz Canseco so geistesgegenwärtig, ins Wasser zu springen und den Torpedo mit der Hand so umzulenken, dass dieser an der Huascar vorbei ins offene Meer fuhr. Grau ließ Canseco wieder an Bord holen, führte die Schlacht „konventionell“ weiter und ließ in seiner ganzen Karriere nie wieder einen Torpedo abfeuern.

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In den 1880ern waren die Briten die Herren der Weltmeere. Niemand wagte es, sich mit der Royal Navy anzulegen. In Folge dessen ließen die Briten etwas in ihrer Schusstechnik nach. Vielleicht hätten sie sogar die „Hoche“ und ihre Schwestern verfehlt. Bei der Bombardierung Alexandrias jedenfalls brachten 1882 acht britische Schlachtschiffe das Kunststück fertig, 3000 Granaten auf die Forts abzuschießen und ganze zehn mal zu treffen. Aber die Hälfte der Granaten waren ohnehin Dummies oder nur halb mit Pulver gefüllt und hätten nicht einmal detoniert, wenn sie getroffen hätten. Den britischen Offizieren war es wichtiger und prestigeträchtige, dass die Schiffe gut aussahen. Es war ihnen zu mühsam und zu teuer, nach jeder Schießübung das Schiff neu streichen zu lassen. Grund dafür war, dass nur gut aussehende Schiffe ein hohes Prestige besaßen und nur ein Kommandant eines Schiffs, das gut aussah, konnte damit rechnen, befördert zu werden. Weitere Folge war, dass die Mannschaften schlecht ausgebildet waren und die Kanonenrohre schlecht kalibriert waren, was überdurchschnittlich viele Rohrkrepierer zur Folge hatte. Also, da es ja keinen Krieg gab, ließ man das Schießen ganz bleiben. Das änderte sich erst, als 1906 ein gewisser Winston Churchill First Lord der Admiralität wurde.

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Auch Monarchen können inkognito verreisen: Im Sommer 1888 verbrachte eine gewisse Carmen Sylva ihre Sommerfrische im Hotel Roth in Westerland auf Sylt. Dahinter verbarg sich niemand geringere als Königin Elisabeth von Rumänien, die unter ihrem Pseudonym auch als Schriftstellerin tätig war.

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Zufälliger historischer Fakt: Ende 1896 erlässt die britische Regierung ein Gesetz, das das Betreiben von Autos auf englischen Straßen gestattet - mit der bahnbrechenden Höchstgeschwindigkeit von 12 Meilen pro Stunde! Zur Feier des Ereignisses findet am 14.11. eine Autowettfahrt von London nach Brighton statt. Noch heute führen Automobilenthusiasten am ersten Sonntag im November Neuauflagen dieses Ereignisses durch:

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Zufälliger historischer Fakt: Die Einführung von "Prinz Karneval" als Sinnbild der rheinischen Fastnacht entstammt der Kaiserzeit. Zuvor hatte man (seit 1823) einen "Held Carneval" gehabt, aber seit der Reichsgründung konnte neben dem "Heldenkaiser" Wilhelm I. kein weiterer "Held" mehr Platz haben. Und so gibt es seit der Kampagne 1871/72 den "Prinzen" Karneval.

 

Literaturtipp hierzu: Das erste Kapitel von Alaaf und Heil Hitler - Karneval im Dritten Reich von Carl Dietmar und Marcus Leifeld.

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  • 4 Wochen später...

Knut und Knautschke lassen grüßen: Das ägyptische Flusspferd Obaysch war von seiner Ankunft 1850 bis zu seinem Tode 1878 eine Attraktion, die zeitweilig bis zu 10.000 Besucher täglich in den Londonder Zoo lockte.

 

1881 eröffnete der Londoner Zoo als erster ein separates Insektenhaus.

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Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gibt es Kampfrakaten, die, getrieben von Festtreibstoff, 14 kg Sprengstoff über eine Entfernung von bis zu 2 km transportieren können. In den folgenden Jahrzehnten stellen einige Armeen Raketenbrigaden auf, die allerdings mit der technischen Weiterentwicklung der Artillerie an Bedeutung verlieren und um 1870 zumeist wieder aufgelöst sind. Bis Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bleiben Raketen nur als Feuerwerkskörper, Signalraketen und im Walfang von Bedeutung.

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  • 3 Wochen später...

1860 entwickelt Giovanni Lupis den ersten schraubengetriebenen Torpedo. George Whitehead entwickelt die Waffe 1866 weiter. Sein Torpedo trägt eine 9 kg schwere Sprengladung, hat eine Reichweite von bis zu 400 m und erreicht eine Geschwindigkeit von 6 Knoten. Den Antrieb liefert verdichtete Luft in einem Druckbehälter. Der erste erfolgreiche Einsatz eines Whitehead-Torpedos, bei dem ein Schiff versenkt wurde, findet am 26.01.1878 im Hafen von Batum statt. Schon gegen Ende des Jahrhunderts gibt es die ersten Torpedoboote.

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  • 3 Wochen später...

Im Jahr 1889 gründen die Maler Fritz Mackensen, Hans am Ende und Otto Modersohn in der Gemeinde Worpswede (Niedersachsen) im Teufelsmoor, 18 km nordöstlich von Bremen, die Künstlerkolonie Worpswede. Bereits 1863 hatte der Reiseschriftsteller Johann Georg Kohl durch einen Bericht über die Lebensweise der Moorkolonisten die Aufmerksamkeit auf dieses Gebiet gelenkt. Die "Kolonie" wird zur Heimat bedeutender Künstler des deutschen Impressionismus und Expressionismus.

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  • 3 Wochen später...

Am 15. Juni 1882 stellt der Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann für Elfriede von Maltzahn in Rostock den ersten Strandkorb auf - er benutzt damals noch den Begriff "Strandstuhl". Die Nachfrage steigt schnell, und bereits ein Jahr später baut Bartelmann den ersten Zweisitzer. Die verstellbare Rückenlehne wird 1897 eingeführt, so dass man den Strandkorb auch zum Sonnenbaden benutzen kann.

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  • 2 Wochen später...

Ab 1865 fanden die ersten Küstenschutzmaßnahmen an der Westküste Sylts statt. die ersten Buhnen wurden 1867 testweise gesetzt. Da man offenbar zufrieden war, wurden nach und nach entlöang der ganzen Westküste diese Buhnen aus Holz gesetzt, ab 1913 auch aus Eisenbeton. In den etwa 100 Jahren des Buhnenbaus wurde die Technik immer weiter entwickelt, bis man in den 1960ern schließlich zu dem Schluss kam, dass die Dinger doch nicht das bringen, was sie bringen sollen. Nach dem totalen Irrweg der Tetrapoden kam dann die Sandaufspülung.

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Am 18.08.1883 läuft die deutsche Kreuzerkorvette Carola die Bucht Angra Pequeña an, nachdem der Kommandant, Korvettenkapitän (später Kapitän zur See) Karcher, in Kapstadt von dem Landerwerb des Bremer Kaufmanns Lüderitz erfahren hatte. Gerade rechtzeitig, um der kurz nach ihr dort ankommenden britischen Fregatte Boacendia, die dort eine Flaggenhissung zum Zeichen der Besitzergreifung vornehmen sollte, klar zu machen, dass es sich hier um deutschen Boden handele. Dies war das erste Eingreifen eines deutschen Kriegsschiffes in die Geschichte Deutsch-Südwestafrikas.

Bearbeitet von Leachlain ay Almhuin
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Im Jahr 1878 wurden die ersten "Normalien für die Betriebsmittel der Preußischen Staatsbahnen" herausgegeben. Diese Normalien sind Konstruktionszeichnungen im Maßstab 1:40 auf einzelnen Blättern und zeigen unter anderem Lokomotiven, Schlepptender, Güterwagen, Personenwagen, Eisenbahnweichen oder auch Einrichtungen für Bahnhöfen, wie Uhren, Öfen und Möbel. Initiator war Moritz Stambke, zu der Zeit auch Eisenbahndirektor der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME). 1881 wurde er in das Preußische Ministerium für öffentliche Arbeiten als Vortragender Rat berufen und übernahm später die Verantwortung für die Maschinentechnik und wurde 1895 als der Geheimer Oberbaurat in den Ruhestand verabschiedet.

 

Vorher gab es nur wenige Absprachen in technischen Fragen zwischen den einzelnen Eisenbahngesellschaften (z.B. Spurbreite, Lage der Zug- und Stoßeinrichtungen). Dies hatte zur Folge, dass Güter teilweise beim Übergang von einer zur nächsten Eisenbahngesellschaft mühsam umgeladen werden mussten und das übergehende Wagen im Betrieb außerhalb der Heimatgesellschaft keine Ersatzteile für allfällige Reparaturen fanden.

 

Die Normalien fanden zuerst Anwendung im Betrieb der verschiedenen staatlichen preußischen Eisenbahngesellschaften und wurden von einigen anderen Länderbahnen übernommen. 1909 wurde auf dieser Basis der Deutsche Staatswagenverband gegründet, mit dem Ziel eines freizügigen Güterwagenaustauschs. Der Deutsche Staatswagenverband konnte nun im Gegensatz zum Preußischen Staatswagenverband einheitliche Wagenbauarten durchsetzen. Es entstanden elf verschiedene Wagengattungen.

 

Die letzten preußischen Musterzeichnungen wurden 1923 herausgegeben und ab 1925 wurden die Normalien durch Deutschen Industrie-Norm des "Normenausschuss der deutschen Industrie" (DIN) abgelöst.

 

Das Rollmaterial ist inzwischen längst verschwunden und auch viele Hochbauten sind im und nach dem zweiten Weltkrieg zerstört worden. Aber gerade auf Nebenstrecken im ehemals preußischen Gebiet kann man die Ähnlichkeiten immer noch bei vielen Bahnhöfen sehen.

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1860 entwickelt Giovanni Lupis den ersten schraubengetriebenen Torpedo. George Whitehead entwickelt die Waffe 1866 weiter. Sein Torpedo trägt eine 9 kg schwere Sprengladung, hat eine Reichweite von bis zu 400 m und erreicht eine Geschwindigkeit von 6 Knoten. Den Antrieb liefert verdichtete Luft in einem Druckbehälter. Der erste erfolgreiche Einsatz eines Whitehead-Torpedos, bei dem ein Schiff versenkt wurde, findet am 26.01.1878 im Hafen von Batum statt. Schon gegen Ende des Jahrhunderts gibt es die ersten Torpedoboote.

 

Kleine Korrektur: Das war Robert Whitehead.

 

Da sich die (damalds noch) kk Marine die Exklusivrechte nicht leisten konnte (Interesse daran gab es genug) wurden die Torpedos bzw Rechte daran weltweit verkauft und entwickelten sich zum exportschlager.

 

Robert Whitehead wurde später seitens des Kaisers geadelt und zum Baron ernannt.

 

LG

 

Chaos

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Heute vor 170 Jahren führte Thomas Cook die erste organisierte Pauschalreise durch - mit 500 Personen vom englischen Leicester nach Loughborough. 1855 gab's die erste Europa-Rundreise. In "Sturm über Ägypten" kann man nun nachlesen, wie wichtig Cook und sein Reiseimperium dann bereits 1882 geworden sind ...

 

https://www.facebook.com/notes/thomas-cook-de/thomas-cook-feiert-170-jahre-pauschalreisen/243226212355792

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  • 2 Wochen später...
Paris, Gare de l’Est, 4. Oktober 1883, 7 Uhr abends: Vierzig Arme von der einen Seite strecken sich hundert Händen von der anderen entgegen; die Schlafwagenschaffner in ihrer kastanienbraunen Uniform, welcher das helle Licht aus dem Innenraum einen rötlichen Schimmer gibt, machen sich mit Paketen auf den Schultern und Säcken in der Hand in den Abteilen zu schaffen ... In der ganzen Szenerie erregt von den zwei Waggons und dem Gepäckwagen der Speisewagen mit kokett geöffneten Vorhängen besonderes Interesse. Die großen Gaslichter beleuchten einen wahren Festsaal ... Als ob sich die Veranstalter vorgenommen hätten, uns durch die Präzision des Ablaufs und Exaktheit des Programms zu verblüffen, kommen die Kellner, tadellos gekleidet und behandschuht, durch die Gänge der Wagen: ‚Meine Herren Reisenden, das Diner ist serviert!‘“

 

Dieser gekürzte Auszug aus einer mir nicht bekannten Zeitschrift beschreibt den Beginn der europäischen Luxuszüge. 1883 fuhr der Orient-Express noch nicht bis Konstantinopel, bis 1888 war noch im rumänischen Giurgiu Schluss, es musste mit einer Fähre auf das andere Donauufer übergesetzt werden. Erst dann konnten die Züge von Paris aus ohne Umsteigen durchfahren.

 

Der Zug bestand meist aus zwei Gepäckwagen (als Schutzwagen, für das umfangreiche Reisegepäck und für die Vorräte des Speisewagens), zwei Schlafwagen mit je 18 Betten und einem Speisewagen mit 36 Plätzen. Dazu kamen noch etliche Kurswagen, die dem Zug jeweils für einen Teil des Weges angehängt wurden.

 

1914 endete der Betrieb nach dem Attentat von Sarajewo. Am 15. Januar 1916 startete mit Flügelzügen aus Straßburg und Berlin der Balkanzug ins Osmanische Reich bis der Verkehr am 15. Oktober 1918 aus Mangel an Kohle und Transportmaterial eingestellt werden musste. Schon 1919 gab es wieder einen Luxuszug von Paris über die Schweiz und Österreich bis nach Prag, Wien und Warschau. 1921 gab es auch wieder einen Zweig durch Süddeutschland und bis nach Wien und später Bukarest mit dem Namen Orient-Express. Der Schlafwagenverkehr Paris-Wien-Istanbul wurde erst 1932 wieder aufgenommen.

 

Heute gibt es die "Luxusklasse" schon lange nicht mehr und nur wenige Charterverbindungen erinnern noch an die große Zeit, als der Flugverkehr noch keine echte Alternative war.

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