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Hausregeln - The Good, The Bad And The Ugly


obw

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Vorneweg: Mir war nicht klar, ob das besser in Das Buch der freien Entfaltung oder die Rollenspieltheorie passt. Ich habe mich jetzt hierfür entschieden, weil es doch eine relativ abstrakte Betrachtung ist.

 

Jeder kennt sie, jeder nutzt sie irgendwie - Hausregeln. Ob das die pauschale EP-Vergabe ist oder komplexe Kampftechniken oder die Portierung von Zaubern anderer Systeme nach MIDGARD. Alle möglichen Varianten kommen vor, durch das ganze Spektrum durch. Aber wie sieht es denn nun aus, dieses Spektrum? Ich möchte grob in drei Klassen von Hausregeln unterteilen, die schon in der Überschrift stehen.

 

The Good

Diese Hausregeln sind ausgewogen, ihre Anwendung ist leicht. Ein meiner Meinung nach wichtiges Merkmal für gute Hausregeln: Wenn ich mit einer Figur, die diesen Regeln unterworfen war, in eine andere Spielrunde wechsele, temporär oder permanent, so treten keine Probleme auf. Der Transfer in eine Con-Runde und aus einer Con-Runde heraus klappt, ohne dass dort auffällt, dass die Figur nach Hausregeln gespielt wurde. Und zurück in der heimischen Runde gibt es auch keine Probleme dadurch, dass die Figur zwischendurch nach offiziellen Regeln gespielt wurde.

 

The Bad

Jetzt wird es schon interessanter - in Grenzen. :rolleyes: Diese Klasse an Hausregeln zeichnt sich durch Unausgewogenheit aus. Ob jetzt die Spieler benachteiligt werden oder bevorteilt, spielt erst mal keine grosse Rolle. SpF mit derartigen Hausregeln stechen heraus. Ob nun dadurch, dass sie gewisse Zauber nicht beherrschen, die durch Hausregeln sinnlos geworden sind, oder dadurch, dass sie seltsame Artefakte besitzen, die sie nach Regelwerk unbesiegbar machen. Das Spielgleichgewicht wird durch Hausregeln dieser Art deutlich verschoben. Charaktere, die nach derartigen Hausregeln gespielt werden, haben echte Probleme, sich in standardkonformen Runden zurechtzufinden.

 

The Ugly

Hier hingegen geht es endgültig den Bach herunter. Viele Hausregeln, die aus Unkenntnis der Regeln heraus entstanden sind, fallen hier drunter. Genauso Regeln, die Abläufe unnötig verkomplizieren. Eine beliebte Klasse, die hier reinfällt, sind Kampfregeln, die nicht berücksichtigen, dass eine Kampfrunde mit einem EW:Angriff eben nicht nur einmal zuschlagen beinhaltet, sondern einen abstrakten Vergleich der Kampffertigkeiten der Kontrahenden darstellt. Hier haben nicht nur die Figuren sondern auch die Spieler Probleme, in Standardrunden klarzukommen.

 

Meinungen? Und scheut euch nicht, Beispiele für die einzelnen Kategorien zu benennen. :devil:Pauschale AEP-Vergabe ist zum Beispiel ein schönes Beispiel für Kategorie 1, die Zehntelung von Gold beim Lernen braucht schon eine Umrechnung beim Kampagnenwechsel und ist deswegen irgendwo zwischen 1 und 2 anzusiedeln...

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Charaktere, die nach derartigen Hausregeln gespielt werden, haben echte Probleme, sich in standardkonformen Runden zurechtzufinden.
Ich würde es fast umgekehrt formulieren: Standardkonforme Runden haben mit solchen Figuren echte Probleme.

 

Denn Spieler solcher Figuren verzichten nicht einfach auf alle ihre Besonderheiten während alle eventuell im Sinne des Spielgleichgewichts korrigierenden Faktoren fehlen.

 

Eine echte Zehntelung aller Beträge ist nur eine Renormierung und daher kein Problem (Kategorie 1), zumindest solange aus den Notizen immer hervorgeht, welcher Faktor verwendet wurde.

 

Solwac

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Eine Hausregel, die je nach Extremheit der Auslegung in alle Kategorien passt:

 

Man kann auch Fertigkeiten lernen, für die man nicht die nötigen Eigenschaftswerte hat, z.B. "Sagenkunde" mit In55. In solchen Fällen wird es dann z.B. so geregelt, dass die SpF mehr an FP zahlt ("Man muss länger lernen.") oder dass der Höchstwert verringert wird, was ich von beiden Varianten für die schlechtere halte.

 

Der Vorteil ist die Aufweichung der sehr starren Eigenschaftenregel, ohne dass das Spielgleichgewicht kippt, der Nachteil ist dann das Problem, dass man eigentlich dann doch eine Grenze ziehen muss, wenn man nicht will, dass auch jemand mit sagen wir Gs30 "Seilkunst" lernen darf, um mal ein anderes Beispiel zu nehmen. Je großzügiger man die Grenze setzt, desto stärker wandert diese Hausregel in der Kategorie abwärts.

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Charaktere, die nach derartigen Hausregeln gespielt werden, haben echte Probleme, sich in standardkonformen Runden zurechtzufinden.
Ich würde es fast umgekehrt formulieren: Standardkonforme Runden haben mit solchen Figuren echte Probleme.

 

Denn Spieler solcher Figuren verzichten nicht einfach auf alle ihre Besonderheiten während alle eventuell im Sinne des Spielgleichgewichts korrigierenden Faktoren fehlen.

 

Eine echte Zehntelung aller Beträge ist nur eine Renormierung und daher kein Problem (Kategorie 1), zumindest solange aus den Notizen immer hervorgeht, welcher Faktor verwendet wurde.

Letzten Endes ist da auch Arbeit und "Good Will" von Seiten des Spielers notwendig: er könnte auch einfach vergessen, sein Geld zurückzuzehnteln. ;) Genauso lassen sich Artefakte mit "Ladungen" auch mit einem ABW (100/Ladungen) versehen. Die Frage ist nur, ob man sich diese Arbeit macht. Und natürlich ist bei speziell bei dieser Sache doppelte Buchführung angemessen, da ein niedriger ABW sich ganz anders auswirkt als eine hohe Anzahl Ladungen.

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Man kann auch Fertigkeiten lernen, für die man nicht die nötigen Eigenschaftswerte hat, z.B. "Sagenkunde" mit In55. In solchen Fällen wird es dann z.B. so geregelt, dass die SpF mehr an FP zahlt ("Man muss länger lernen.") oder dass der Höchstwert verringert wird, was ich von beiden Varianten für die schlechtere halte.

 

Der Vorteil ist die Aufweichung der sehr starren Eigenschaftenregel, ohne dass das Spielgleichgewicht kippt, der Nachteil ist dann das Problem, dass man eigentlich dann doch eine Grenze ziehen muss, wenn man nicht will, dass auch jemand mit sagen wir Gs30 "Seilkunst" lernen darf, um mal ein anderes Beispiel zu nehmen. Je großzügiger man die Grenze setzt, desto stärker wandert diese Hausregel in der Kategorie abwärts.

Würde hingegen die Hausregel "Normal lernbar, aber mit negativen WM auf den EW" verwendet werden, sehe ich das persönlich eher weiter oben in der Einordnung.

 

Das Problem beim Rundentransfer kann bei einer derartigen Hausregel dadurch umgangen werden, dass die Fertigkeit dann eben nicht zur Verfügung steht. Charaktere haben auch andere GFP, die sich nicht in erlernten Fertigkeiten niederschlagen. (z.B. misslungene Spruchrollen)

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Hallo obw,

 

folgende Hausregeln habe ich als Testspieler in einer Fremdrunde entdeckt:

 

 

Kategorie 2: Jeder Abenteurertyp kann Weihwasser verwenden

 

Kategorie 2: Die Anwendung von Schusswaffen (sprich der normale EW:Angriff) wurde nur mithilfe dieser Regeln für Gezielte Schüsse absolviert (DFR S. 249 ff.). Begründung des Spielleiters:"Schusswaffen sind so krass im Vergleich zu Nahkampfwaffen. Mit dieser Regel will ich Fairness"

 

 

Kategorie 3: Es gibt nur Lernen beim Lehrmeister. Selbststudium und Lernen durch Praxis existieren nicht. (Kann das für M3 gelten?)

 

Ich bin nicht allzulange in dieser Runde geblieben.

Bearbeitet von Slasar
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Edit: "Alle SpF können Weihwasser verwenden." ist auch Kategorie 2

 

Ah, da wollte ich gerade drauf eingehen. ;) Das ist nämlich deshalb keine "good" Regel, da Priester das als Vorteil haben. Nimmt man ihnen diesen, so entwertet man die Priester im Spiel und obendrein entfernt man einen möglichen Plot im Abenteuer, nämlich dass SpF sich das Wohlwollen der Götter soweit verdienen müsseb, dass sie temporär in den Genuss des Vorteils "kann Weihwasser nutzen" kommen.

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Meinungen?

 

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht genau, was du hören willst. Die Einteilung, wie du sie vorgenommen hast ist okay und man kann sie so treffen. Nur: was willst du am Ende damit erreichen?

 

Beispiele:

 

Kategorie 1: Krits bestätigen (aber die PP gibt es ggf. trotzdem bei der 20) :thumbs:

Kategorie 2: Nach einem Sekundenzauber ist der Zauberer nicht wehrlos. :dozingoff:

Kategorie 3: Sekundenzauber kommen vor allen anderen Aktionen. :rolleyes:

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Mir ist nicht ganz klar, was wir hier betrachten sollen. Ja, Hausregeln jeder der drei Kategorien gibt es. Sollen wir nun jede Hausregel, die wir kennen, hier nennen und einordnen? Das wird eine lange Liste......

 

Ich habe das ganze auch als Orientierungshilfe für diejenigen gesehen, die Hausregeln entwerfen. Dass eine Reihe von Kriterien festgelegt wird, mit denen man seine Hausregeln überprüfen kann, um sie im Optimalfall unter "Die Guten" einsortieren zu können.

 

Dementsprechend bezieht sich die Frage "Meinungen" auch auf die Festlegung und Präzisierung von solchen Kriterien.

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Meinungen?

 

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht genau, was du hören willst. Die Einteilung, wie du sie vorgenommen hast ist okay und man kann sie so treffen. Nur: was willst du am Ende damit erreichen?

Wie gesagt, schön wäre es, eine objektive Prüfliste von Kriterien zu erstellen. Damit Leute ihre Hausregeln danach checken können. Aktuell kommt die Beurteilung von Hausregeln meistens nach dem Kriterium "Wir spielen damit, und es funzt toll!1!!" zustande. Letzten Endes also bessere Hausregeln. :satisfied:

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Puh, eine objektive Checkliste...

 

Ok, Spielspass ist kein objektives Kriterium. Hausregeln die für mich spielsapssfördernd sind, sind für andere die Hölle und umgekehrt.

 

Das einzige objektive Kriterium das mir einfällt sind Hausregeln, die durch die offiziellen Regeln bereits abgedeckt sind. Alles andere fällt unter Spielspass.

 

Viele Grüße

hj

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Solange Hausregeln nach dem Motto "will ich haben, finde ich gut" aufgestellt werden, solange hilft die Einteilung nicht wirklich. ;)

 

Als Beispiel kann man neue Abenteurertypen nehmen: Da gibt es den Fian, mit seiner Beschreibung im Kompendium durchaus keine Hausregel. Einige stören sich aber daran und wollen z.B. die Ausrüstung nicht zulassen und ähnliches. Dann gibt es Abenteurertypen wie z.B. meinen Filou. Auf dem Papier wohl ausgewogen (die Kritik geht in alle Richtungen, also scheint die Mitte ganz gut getroffen zu sein. Und dann gibt es welche, bei denen die Kritik etliche Mängel aufzeigt.

 

Ich habe extra ein Beispiel gewählt, wo die Verwendung auf Cons nicht durch weglassen o.ä. erreicht wird, sondern wo eine Ergänzung vorgenommen werden muss.

 

Wie soll das in die drei Gruppen einsortiert werden?

 

Solwac

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Puh, eine objektive Checkliste...

 

Ok, Spielspass ist kein objektives Kriterium. Hausregeln die für mich spielsapssfördernd sind, sind für andere die Hölle und umgekehrt.

 

Das einzige objektive Kriterium das mir einfällt sind Hausregeln, die durch die offiziellen Regeln bereits abgedeckt sind. Alles andere fällt unter Spielspass.

Jede Regel, die einer Gruppe Spielspass bereitet, ist sicherlich für sich genommen in Ordnung.

 

Es kann natürlich auch sein, dass meine Analyse so perfekt war, dass ihr nichts hinzuzufügen ist. :D Dann lauern wir einfach auf die als nächstes auftauchenden Hausregeln und sortieren wir sie ein. :satisfied:

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Als Beispiel kann man neue Abenteurertypen nehmen: Da gibt es den Fian, mit seiner Beschreibung im Kompendium durchaus keine Hausregel. Einige stören sich aber daran und wollen z.B. die Ausrüstung nicht zulassen und ähnliches. Dann gibt es Abenteurertypen wie z.B. meinen Filou. Auf dem Papier wohl ausgewogen (die Kritik geht in alle Richtungen, also scheint die Mitte ganz gut getroffen zu sein. Und dann gibt es welche, bei denen die Kritik etliche Mängel aufzeigt.

 

Ich habe extra ein Beispiel gewählt, wo die Verwendung auf Cons nicht durch weglassen o.ä. erreicht wird, sondern wo eine Ergänzung vorgenommen werden muss.

 

Wie soll das in die drei Gruppen einsortiert werden?

Bei Abenteurertypen kommen noch ganz andere "Hausregeln" rein, die den Leuten noch nicht mal bewusst sind.

 

Ein Fian auf einem Con ist zum Beispiel meiner Meinung nach definitiv unausgewogen. Warum? Ein Teil der Balance der Charakterklasse wird durch den Hintergrund besorgt, durch die verstärkte Einbindung in eine Befehlsstruktur. Damit ist er auf einer Ebene z.B. mit dem Ordenskrieger, den Priestern und dem NinYa. Allerdings ist diese Einbindung in einem Con-Abenteuer seltenst vorhanden. Damit ist dieser Charakter eigentlich übervorteilt. Genauso wenn die Hausregel gilt, dass diese Einbindung nicht ausgespielt wird.

 

Die "fehlende Einbindung" als Hausregel ist meiner Meinung nach in die zweite Kategorie einzuordnen. Sie verschiebt das Spielgleichgewicht einseitig.

 

Die Charakterklassen an sich sind bei Ausgewogenheit eindeutig in die erste Kategorie einzuordnen. Es darf keine Lücken geben (hässliche Regeln) und das Spielgleichgewicht muss gewahrt bleiben (schlechte Regeln). Eigentlich gehört dazu ein Playtest bis Grad 7 oder vielleicht sogar noch höher (um eventuelle hochstufige Zauber für die Klasse im Zusammenhang auszutesten). ;)

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Puh, eine objektive Checkliste...

 

Ok, Spielspass ist kein objektives Kriterium. Hausregeln die für mich spielsapssfördernd sind, sind für andere die Hölle und umgekehrt.

 

Das einzige objektive Kriterium das mir einfällt sind Hausregeln, die durch die offiziellen Regeln bereits abgedeckt sind. Alles andere fällt unter Spielspass.

Jede Regel, die einer Gruppe Spielspass bereitet, ist sicherlich für sich genommen in Ordnung.

 

Es kann natürlich auch sein, dass meine Analyse so perfekt war, dass ihr nichts hinzuzufügen ist. :D Dann lauern wir einfach auf die als nächstes auftauchenden Hausregeln und sortieren wir sie ein. :satisfied:

Ein neutrales Kriterium fällt mir noch ein: Hat die Hausregel Seiteneffekte? Wie viele neue Hausregeln brauche ich um diese Seiteneffekte zu beheben? Aus der Anzahl und der Schwere der Seiteneffekte könnte man eine Einsortierung in die von Dir genannten Kategorien vornehmen.

 

Viele Grüße

hj

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Ein Fian auf einem Con ist zum Beispiel meiner Meinung nach definitiv unausgewogen. Warum? Ein Teil der Balance der Charakterklasse wird durch den Hintergrund besorgt, durch die verstärkte Einbindung in eine Befehlsstruktur. Damit ist er auf einer Ebene z.B. mit dem Ordenskrieger, den Priestern und dem NinYa. Allerdings ist diese Einbindung in einem Con-Abenteuer seltenst vorhanden. Damit ist dieser Charakter eigentlich übervorteilt. Genauso wenn die Hausregel gilt, dass diese Einbindung nicht ausgespielt wird.
Hm, interessante These.

 

Was alles fällt denn unter "Einbindung"? Muss dazu ein NSC Befehle erteilen oder reicht nicht eine allgemeine Erwartungshaltung an die Figur? Und im Ausland, reicht da nicht der Wegfall der heimatlichen Vorteile?

 

Bei einem Con-Abenteuer werden immer einige Abenteurertypen Vorteile haben und nicht immer können Spieler beim Aushang ausgesprochen benachteiligte Figuren erkennen. Liegt das aber an der Figur oder am Abenteuer? Und hilft einem das bei der Beurteilung, ob ein Abenteurertyp als Hausregel zu bezeichnen ist und wenn ja, welcher Kategorie er zuzuordnen ist?

 

Solwac

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Meinungen?

 

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht genau, was du hören willst. Die Einteilung, wie du sie vorgenommen hast ist okay und man kann sie so treffen. Nur: was willst du am Ende damit erreichen?

Wie gesagt, schön wäre es, eine objektive Prüfliste von Kriterien zu erstellen. Damit Leute ihre Hausregeln danach checken können. Aktuell kommt die Beurteilung von Hausregeln meistens nach dem Kriterium "Wir spielen damit, und es funzt toll!1!!" zustande. Letzten Endes also bessere Hausregeln. :satisfied:

 

Das oben genannte Kriterium ist m.E. das einzige Kriterium bei Hausregeln, deswegen sind sie ja auf die eigene Gruppe beschränkt :dunno:

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Ein Fian auf einem Con ist zum Beispiel meiner Meinung nach definitiv unausgewogen. Warum? Ein Teil der Balance der Charakterklasse wird durch den Hintergrund besorgt, durch die verstärkte Einbindung in eine Befehlsstruktur. Damit ist er auf einer Ebene z.B. mit dem Ordenskrieger, den Priestern und dem NinYa. Allerdings ist diese Einbindung in einem Con-Abenteuer seltenst vorhanden. Damit ist dieser Charakter eigentlich übervorteilt. Genauso wenn die Hausregel gilt, dass diese Einbindung nicht ausgespielt wird.
Hm, interessante These.

 

Was alles fällt denn unter "Einbindung"? Muss dazu ein NSC Befehle erteilen oder reicht nicht eine allgemeine Erwartungshaltung an die Figur? Und im Ausland, reicht da nicht der Wegfall der heimatlichen Vorteile?

 

Zur Erläuterung beispielhaft der Priester:

Vorteile:

  • Kann auf geweihtem Boden teilweise ohne AP-Verlust zaubern (wird ausserhalb seiner Einbindung eher selten sein)
  • Braucht für Wundertaten keine Materialien
  • Leidet bei Wundertaten nicht unter den heftigen Nachteilen einer "1" (sondern hat andere, die aber in meinen Augen nicht so schwerwiegend sind)
  • Erhält leichter göttliche Gnade
  • Kann einige Dinge nutzen, die anderen verwehrt sind (Weihwasser)

Dass er in seinem Heimatgebiet mit Respekt behandelt werden sollte, lasse ich mal aussen vor, das ist eine positive Folge der Einbindung und Teil der von dir genannten Erwartungshaltung.

 

Natürlich kann ein NSC ihm Befehle erteilen. Auch seine Gottheit kann das direkt oder indirekt tun. Theoretisch kann ein SpF-Priester dafür auch ein gutes Wort für seine Gefährten einlegen, so dass die Gruppe Geld oder Probleme spart.

 

Bei einem Con-Abenteuer werden immer einige Abenteurertypen Vorteile haben und nicht immer können Spieler beim Aushang ausgesprochen benachteiligte Figuren erkennen. Liegt das aber an der Figur oder am Abenteuer? Und hilft einem das bei der Beurteilung, ob ein Abenteurertyp als Hausregel zu bezeichnen ist und wenn ja, welcher Kategorie er zuzuordnen ist?

Hausregel ist erst einmal alles, was nicht in den offiziellen Regelbüchern steht. Damit wäre z.B. der Filou definitiv eine Hausregel. "Gute" Hausregeln zeichnen sich nun dadurch auch aus, dass sie letztendlich ohne Bruch in den Kernregelsatz übernommen werden könnten. Ob der Filou darunter fällt, lässt sich jetzt erst nach Tests sagen, die ihn in Zusammenhang mit allen anderen existenten ofiziellen Regeln gebracht haben. (Ein Beispiel einer möglichen zu testenden Regel, von der ich jetzt aber nicht weiss, ob die aktuell zutrifft: Rapier als Thaumagral. Im Zusammenhang mit Waffenrang sehr heftig)

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Meinungen?

 

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht genau, was du hören willst. Die Einteilung, wie du sie vorgenommen hast ist okay und man kann sie so treffen. Nur: was willst du am Ende damit erreichen?

Wie gesagt, schön wäre es, eine objektive Prüfliste von Kriterien zu erstellen. Damit Leute ihre Hausregeln danach checken können. Aktuell kommt die Beurteilung von Hausregeln meistens nach dem Kriterium "Wir spielen damit, und es funzt toll!1!!" zustande. Letzten Endes also bessere Hausregeln. :satisfied:

 

Das oben genannte Kriterium ist m.E. das einzige Kriterium bei Hausregeln, deswegen sind sie ja auf die eigene Gruppe beschränkt :dunno:

 

Nun ist es aber auch so, dass hier im Forum Hausregeln vorgestellt werden. Es sollte möglich sein, im Vorfeld da ein wenig Qualitätsanalyse zu betreiben, denke ich. :lookaround: Und dann zu sagen "Die Regel funktioniert hervorragend, solange man ohne die Optionen X und Y spielt. Und fällt damit prinzipiell in Kategorie Z, also seit gewarnt."

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@obw: Du zählst Vorteile für den Priester auf, die meiner Meinung nach aber in Heimrunden genauso wie auf Cons zutreffen. Sie sind Teil des Abenteurertyps und sind nur dann unausgewogen, wenn Du prinzipiell das Spielgleichgewicht zwischen den verschiedenen Abenteurertypen in Frage stellst. Das hat aber nur dann etwas was mit Hausregeln zu tun, wenn Du hier zu "korrigieren" versuchst.

 

Beim Fian machen dies einige, indem sie die Ausrüstung nicht zulassen.

 

Der Filou braucht sicher noch Tests, ansonsten bleibt die Betrachtung theoretisch. Aber die Diskussion dort zeigt ein prinzipielles Problem von Hausregeln: Die Zulassung hängt von der Einschätzung ab. Wenn ich auf einem Con damit ankomme, dann bleiben dem Spielleiter nur wenige Minuten dafür. Wenn der jetzt hier im Forum die Diskussion verfolgt hat, dann kann er sich drauf stützen. Wenn nicht, wie soll er dann zwischen dem Filou und einer nicht ausgewogenen Figur unterscheiden?

 

Wobei selbst ausgesprochen gute Kenner des Materials hier im Forum erst nach teils tagelanger Diskussion halbwegs einen Konsens finden?

 

Da sehe ich das Problem Deiner Kategorisierung: Von Extremfällen abgesehen wird eine Hausregel erst mit Erfahrung bzw. längerem Nachdenken einschätzbar.

 

So wird jeder mit den Regeln vertraute Spieler sehen, dass eine mögliche Abwehr bei Sekundenzaubern ein Vorteil für den Zauberer ist. Aber wie groß ist der Vorteil? Wie muss ich meinen Endgegner abstimmen, damit er gegen diese Hausregel dieselben Chancen hat? Ich bezweifele, dass ein "normaler" Spielleiter dies mal so eben hinbekommt.

 

Solwac

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@obw: Du zählst Vorteile für den Priester auf, die meiner Meinung nach aber in Heimrunden genauso wie auf Cons zutreffen. Sie sind Teil des Abenteurertyps und sind nur dann unausgewogen, wenn Du prinzipiell das Spielgleichgewicht zwischen den verschiedenen Abenteurertypen in Frage stellst. Das hat aber nur dann etwas was mit Hausregeln zu tun, wenn Du hier zu "korrigieren" versuchst.

Nein, Du hattest nach Abenteuertypen als Beispiel gefragt und ich habe mal das aufgestellt, was einen Priester vom Standardhexer absetzt. Ich wollte das Gleichgewicht nicht in Frage stellen, das sollte nur zeigen, was ich meine.

 

Ein Abenteurertyp als Hausregel muss nun ähnliche Strukturen anbieten, um als "gute" Hausregel durchzugehen. Der Fall "Einbindung wird ignoriert" als Hausregel für vorhandene Abenteurertypen ist was anderes, der verschiebt das Gleichgewicht, aber offensichtlich kann man damit auch leben :schweiss:.

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