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Druide: Gleichgewicht wahren


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Ich habe die Druiden bisher so verstanden, dass sie sich in Zirkeln "organisieren" (wobei der Begriff Organisation wahrscheinlich viel zu extrem gewählt ist), um sich gegenseitig Informationen zukommen zu lassen.

Nur die inneren Zirkel habe genug Informationen und "Lebens"erfahrung, um aus den ganzen Informationen sich ein Bild machen zu können, ob und in welcher Form das Gleichgewicht in Gefahr ist. Und dementsprechend was eine sinnvolle Gegenmaßnahme ist.

D.h. ein "kleiner Druide" wird wahrscheinlich in seinem kleinen Umfeld agieren, ohne den wirklichen Überblick zu haben.

Die "größeren Druiden" werden wohl auch die Handlungen der "kleineren" beobachten und ggf. regelnd eingreifen, falls dadurch was aus dem Ruder gerät.

Viele Druiden handeln zudem nicht mal selbst, sondern haben manchmal eine Menge an - wissentlichen bzw. meist unwissentlichen - Handlangern.

Die Druiden sind also ein lockerer Verbund an gleichgesinnten, die eine gewisse geringe Form an Eigenreglementierung haben, aber in Extremfällen an einem Strang ziehen - in den dem Fall möchte ich nicht auf der falschen Seite stehen!

 

Liege ich damit falsch?

 

gruß

Wolfheart

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Also bisher hatten wir für eine Überpopulation mit einhergehender massiver Umweltzerstörung folgende Lösungsansätze:

Krieg: [...]

Politik: [...]

Umweltkatastrophen: [...]

Warten: [...]

Hm, das Thema mit der Überpopulation scheint dir ja ein richtiges Herzensthema zu sein.

Bei einigen Beispielen ist es relativ klar wie der Druide handeln würde. Wenn z.B. finstere Gestalten auftauchen, dann werden sie beseitigt. Aber es gibt ja auch noch andere Situationen die nicht so eindeutig sind bzw. wo wir verschiedene Meinungen haben (siehe das Beispiel mit den Rehen oder mein Beispiel mit der Überpopulation.

Und wenn du deinen Druiden recht dunkelgrün anlegen willst, hast du schon mal ganz gute Denkansätze. Denn das Herbeiführen von Kriegen oder Katastrophen ist ein schön einfaches Mittel. Und da du ja für einen guten Zweck arbeitest und der Zweck bekanntlich das Mittel heiligt ...

Auf einen Dunkelgrünen wird es wohl hinauslaufen.

Etwas nachhaltiger gestimmte Druiden werden diese Denkweise wahrscheinlich nicht teilen. Allerdings sind die nachhaltigen Methoden zur Lösung solcher großen Probleme sehr langwierig und daher nicht für Abenteurer geeignet.

Um beim Beispiel der Überpopulation zu bleiben: So etwas passiert ja nicht von heute auf morgen. Das entwickelt sich ja über Jahrzehnte hinweg und wenn ein Druide da rechtzeitig auf die Problematik aufmerksam wird, dann kann er auch einiges tun:

[...]Aber wenn er Erfolg hat, dann hat er eine hundertmal schönere Welt geschafften, als derjenige, dem nur Krieg und Pestilenz eingefallen sind.

Unser Druide wurde hier zu einem typischen modernen Entwicklungshelfer.

Deine Ideen gefallen mir prinzipiell schomal sehr gut. Bleibt nur die Frage wie stark man sich engagieren will und somit in den natürlichen Prozess eingreift. Versuche ich meine Landschaft und ihre Bewohner zu formen oder greife ich nur begrenzend ein, wenn es aus dem Ruder gelaufen ist.

Vielleicht sollten wir statt Überpopulation beim Menschen auf Tiere wechseln. In dem Fall würden viele wahrscheinlich anders handeln. Auch wenn es für den Druiden eigentlich das Gleiche sein sollte.

Diese Sicht ist in meinen Augen lediglich mentale Diarrhoe. Da liest jemand "Gleichgewicht" und denkt nicht weiter.

Ich würde es begrüßen, wenn Du auf solche Wertungen verzichten würdest. Es gibt nicht nur eine Wahrheit und es ist nunmal vieles Interpretationssache. Du würdest ja auch z.B. Dämonen und Elementare sofort zurückschicken während andere erst beobachten und nur finstere Wesen sofort töten.

Letztendlich ist die Betrachtung eines Ungleichgewichtes zu Gunsten der Ordnung (bzw. des Guten, wie ich es erst vermutet hatte) recht theoretisch. Alles strebt zum Chaos (Stichwort Entropie) und das Böse ist so stark, dass es nie gelingen wird Ordnung auf lange Sicht herzustellen. Außerdem ist auch hier wieder viel Spielraum für Interpretation (Beispiel Inquisition, Rehe/Wölfe).

Im Bereich der Natur wird ein Druide darauf achten, dass das natürliche Gleichgewicht gestärkt wird. Wenn die Menschen alle Wölfe und Bären in der Umgebung töten, aber keine Rehe erlegen (das dürfen nur Adlige und die haben gerade andere Sorgen als die Jagd), dann wird die Rehpopulation stark ansteigen. Das bewirkt einen starken Verbiss bei Jungbäumen im Winter, wodurch der Wald sich nicht mehr verjüngt und überaltert. Hier besteht also Handlungsbedarf für den Druiden. Ein normaler Druide wird die Rehpopulation dezimieren, um sie für den Wald in einer verträglichen Größe zu halten. Ein Droch-Druid wird die Wolfsjäger dezimieren (z.B. mit Pflanzenmännern oder Verdorren).

Oder man versucht die Adligen dazu zu bringen mehr Rehe zu jagen.

Es ist also immer die Frage an welcher Stelle ich ansetzen will. Bei den direkten Verursachern für den Verbiss oder bei denjenigen die dafür ursächlich verantwortlich sind.

Und es kommt darauf an, ob ein Menschenleben mehr Wert ist als ein Tierleben. Die Atwort auf diese Frage würde mich auch noch sehr interessieren.

 

Eigentlich bin ich (als Druide) für eine Gleichheit von Mensch und Tier. Aber wie erkläre ich dann schlüssig, dass ich gegen Kannibalismus bin und trotzdem kein Vegetarier?

Im Bereich der Sphären sind Druiden gegen das Eindringen von extrasphärischen Wesenheiten (Dämonen oder Elementare) eingestellt und werden versuchen, diese wieder dorthin zu schicken, woher sie kommen oder sie zu vernichten. Warum sie das tun, ist sehr einfach auf das natürliche Gleichgewicht zurückzuführen: Auch diese Wesen benötigen Nahrung. Ihr Auftauchen bringt also die Natur aus dem Gleichgewicht. Jetzt kann man sagen: Ein Dämon oder Elementar macht doch da nichts aus. Ein Druide wird entgegenhalten: Wehret den Anfängen!

Wehret den Anfängen ist genau mein Motto. Das Argument mit der Nahrung erschliesst sich mir allerdings nicht. Das Lebewesen Nahrung brauchen, ist nichts Neues und kein Tötungsgrund.

Ich würde es eher so begründen, dass ein Wesen in ein Ökosystem eindringt, welches nicht darauf vorbereitet ist. Somit würde sich nach kurzer Zeit ein Ungleichgewicht entwickeln. Das Gleiche gilt natürlich auch für Tiere die in ein fremdes Ökosystem eingesetzt werden.

 

Also überspitzt ausgedrückt sitzt der Druide dumm rum und macht gar nichts, weil sich das System ja selber regelt - über kurz oder lang.

So war das nicht gemeint.

Ein Druide würde den Verantwortlichen für geziehlte Störung des Gleichgewichts bekämpfen und zwar da wo er ihn antrifft.

Jemand der sich gegen die Natur in hohem Maß versündigt - sei es ein Dämon, ein Fürst, ein Zwerg ... - würde sicher mit allen Mitteln bekämpft.

Ein Krieg aber ist eine Art "Kollektiv-Strafe".

Hier sind wir wieder bei der Frage wo man ansetzt. Bei dem Rehbeispiel soll der normale Druide die direkten Verursacher töten. Übertragen auf dieses Beispiel wären das die Menschen die z.B den Wald roden.

Wenn das Unglück nicht zufällig ausbricht, sondern vom Druiden iniziiert wurde (Wetterzauber etc.), dann ist dies genauso ein Verbrechen.

Ein Wetterzauber oä anzuwenden um ein Umdenken einzuleiten bzw eine Warnung (im Sinne einer gelben Karte) auszusprechen muss ja nicht gleich in einer vernichtenden biblischen Sintflut enden.

Von totaler Vernichtung habe ich auch nicht geschrieben. Wenn ich die Ernteerträge durch einen Wetterzauber verringere, werden allerdings einige Menschen verhungern.

Das dauert aber ziemlich lange bis der Mensch sich selber die Lebensgrundlage entzieht. Bis dahin ist das Gleichgewicht schon längst gestört.

Nein, Gleichgewicht ist nichts statisches - sondern ein Prozess.

Wenn ein stabiles Gleichgewicht erreicht ist, dann kann dies nur durch eine äußere Kraft wieder verändert werden. Somit ist der Zustand (je nach dem Blickwinkel) doch statisch, zumindest makroskopisch.

Aber nur weil eine Gegend gerade ausgebeutet wird, wird er sicherlich nicht alle Menschen in dieser Gegend vernichten wollen.

Davon war auch nicht die Rede. Hast Du schonmal von einem Krieg gehört, wo am Schluß niemand mehr lebte? Wie schonmal erwähnt sehe ich den Druiden hier wie einen Jäger, der den Bestand kontrolliert.

Und für die geringen Eingriffe des Restbestandes können Ausgleichsmaßnahmen angesetzt werden.

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Und es kommt darauf an, ob ein Menschenleben mehr Wert ist als ein Tierleben. Die Atwort auf diese Frage würde mich auch noch sehr interessieren.

 

Grundsätzlich sind alle Lebewesen an sich gleichgestellt. Ganz neutral und ohne Wertung. Der Druide wird jedes Lebewesen retten, dass in Not ist - sofern es nicht dem Lauf der Dinge entspricht.

 

Eigentlich bin ich (als Druide) für eine Gleichheit von Mensch und Tier. Aber wie erkläre ich dann schlüssig, dass ich gegen Kannibalismus bin und trotzdem kein Vegetarier?

 

Mit der Nahrungskette. Menschen essen nun mal Fleisch und dafür müssen Tiere sterben. Es sterben ja auch gelegentlich Menschen um den Tieren als Nahrung zu dienen. Im übrigen sind auch Pflanzen Lebewesen. ;)

 

Die Quizfrage, die sich daraus ergibt ist: würde ein Druide auch einen Menschen retten, der sich gerade eines Angriffs eines Bären erwehrt. Nun, die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Manche würden den Menschen retten, manche nicht. Mein Druide würde es wohl tun, es sei denn er hat mitbekommen, dass der Mensch den Bären mit Absicht oder aus Leichtsinn angegriffen hat. Eine Alternative wäre, beide zu retten.

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Wenn ich den Mensch mit Tieren und Pflanzen auf eine Stufe stelle und Tiere und Pflanzen esse, dann müsste es auch legitim sein Menschen zu essen.

Oder sind Menschen doch wieder "gleicher"?

 

Natürlich ist mir bewusst, dass auch die einzelnen Druiden diese ganzen Fragen leicht anders beantworten würden.

Aber grundsätzlich muss es doch möglich sein, die Weltanschauung etwas greifbarer darzustellen. Ich denke, das viele von uns einfach zu sehr von unseren Wertevorstellungen geprägt sind und sich somit nur schlecht in die Denkweise eines Druiden versetzen können. Ich würde mal pauschalisieren, dass heutige Menschen mit verschiedenem Maß messen, wenn es um ihre eigenen Belange geht. Es ist oft schwierig bestimmte Dinge zu rechtfertigen, wenn man konsequent die eigenen Maßstäbe anwendet.

 

Ich möchte gerne einen roten Faden, den ich dann konsequent für mich umsetzen kann. Denn mein Druide ist konsequent, Individuen spielen keine Rolle und er wendet seine Regeln auch gegen sich selber an (wobei er natürlich auf Grund seiner tiefen Einsichten in die Natur der Dinge mehr Rechte hat als der unwissende Rest; nach dem Motto: Wer keine Ahnung hat, einfach mal die Fr.... halten).

 

Mein Druide würde dem Menschen nicht helfen. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Der Bär braucht Nahrung. Das Gleichgewicht ist nicht gefährdet.

Da wären wir wieder bei der Frage: Ist der Mensch etwas besonderes? Der Druide würde ja auch nicht anderen Beutetieren helfen.

 

Bin ich neutral, stehe außerhalb des Systems und lenke nur ein wenig wie ein Moderator oder greife ich ein, helfe, gestalte aktiv mit?

Trage ich der alten Frau ihr Holzbündel, weil sie es alleine nicht mehr schafft oder ist sie nicht mehr stark genug am Leben teilzunehmen und greife ich nicht zu stark in die natürliche Auslese ein, wenn ich ihr helfe?

Sollte man Lebewesen so lange wie möglich am leben erhalten oder aktiv Sterbehilfe leisten, weil man nicht möchte, dass sie lange leiden. Beispiel angefahrene Katze: viel Geld für Tierarzt investieren und verkrüppelte Katze bis zum Tod pflegen oder nochmal drüberfahren, um sie von ihren Leiden zu erlösen?

Gebe ich den Tieren im Winter Futter (wie es Jäger heute tun) oder ist das nunmal der Kreislauf des Lebens? Wahrscheinlich würde mein Druide nur füttern, wenn zuviele Rehe sterben würden.

 

Wenn ich das allerdings alles konsequent durchziehe, dann ist er mir wahrscheinlich dann doch zu grausam.

Bearbeitet von Aliena
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Wenn ich den Mensch mit Tieren und Pflanzen auf eine Stufe stelle und Tiere und Pflanzen esse, dann müsste es auch legitim sein Menschen zu essen.

Oder sind Menschen doch wieder "gleicher"?

1. Kannibalismus ist nicht ok, weder bei Mensch noch Tier.

 

2. Jedes Tier und auch die Menschen haben das Recht ihr Leben zu verteidigen. Pflanzen können es meist nicht. Tiere haben jedoch gegenüber Menschen den Vorteil, schärfere Sinne zu haben und sie sind auch meist stärker als Menschen. Der einzige Vorteil des Menschen ist sein Intellekt. Wenn ein Mensch in die Höhle des Bären schlurft, um ihn zu plätten, dann ist er selber Schuld, wenn es anders läuft, als er denkt. Wenn ein Kind unbedarft in die Höhle marschiert, sich über den strengen Geruch wundert und der Bär nun leichte Beute hat, nun, das Kind ist auf jeden Fall rettenswert (es sei denn, es ist das zehnte mal nacheinander).

 

Für den roten Faden wurde von Aeronimo in diesem Beitrag bereits auf die Deverry Romane hingewiesen.

 

Wenn ich das allerdings alles konsequent durchziehe, dann ist er mir wahrscheinlich dann doch zu grausam.

 

Na ja, letztendlich ist der Druide auch nur ein Mensch. Dass ein Tier dazu neigt, Angehörige der eigenen Art oder wenigstens der eigenen Familie zu beschützen, ist doch nur natürlich. Ich denke, das sollte man immer berücksichtigen.

Bearbeitet von Akeem al Harun
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Ich werde wohl keinen Unterschied zwischen Tier und Mensch machen (Vegetarier werden) und aktiv das Gute fördern. Ich möchte eine bessere, lebenswerte Welt für uns alle. Mit anderen Worten wird es eher der Entwicklungshelfer.

Ich werde der armen, alten Frau und der überfahrenen Katze helfen. Das Kind (und auch gesunde Tierjunge) vor dem Bären retten.

Die Wolfjäger versuche ich zu überzeugen weniger Wölfe zu töten bzw. mehr Rehe.

Bei der Überpopulation greife ich frühzeitig ein und versuche durch Weitergabe von Wissen die Bevölkerung zu sensibilisieren und bringe ihnen bessere Anbaumethoden bei. Ich fordere Ausgleichsmaßnahmen.

 

Meine Toleranzschwelle ist jedoch gering. Bei wiederholter Zuwiderhandlung meiner Empfehlungen, Undankbarkeit oder gar Aggressivität lasse ich die Menschen meinen Zorn spüren.

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  • 3 Wochen später...

@ Aliena: Das klingt nach einem schönen Charakter der viel Gutes bewirken kann. Falls dein Cahrakter zufällig mal doch einem Menschen gegen ein Tier helfen muss, muss der Druide deswegen kein schlechtes Gewissen haben: Es ist nämlich selbst nur ein Mensch und steht seinen Artgenossen natürlich näher als einem Tier (außer evtl. der Fylgie) - insbesondere falls besagter Mensch ein Freund / Mitabenteurer ist. Und glücklicherweise gibt es ja auch Methoden um in einen Kampf einzugreifen, ohne gleich jemanden zu töten oder (ernsthaft) zu verletzen.

 

Grüße,

Arenimo

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  • 11 Jahre später...
Am 29.10.2009 um 15:22 schrieb Serdo:

Auch ich bin schon auf Spieler und Spielleiter gestoßen, die Druiden als Wahrer des Gleichgewichts so verstanden haben, dass wenn es zuviel Gutes gibt, dann musste der Druide böse Sachen tun. Diese Sicht ist in meinen Augen lediglich mentale Diarrhoe. Da liest jemand "Gleichgewicht" und denkt nicht weiter.

:thumbs: 

Dieser Strang könnte eigentlich so in den M5-Bereich kopiert werden, denn die Frage hat nichts mit der Regelversion zu tun. :) 

Bearbeitet von Bro
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