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Wer schreibt und liest in Alba?


SMH

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Hallo,

 

wie verbreitet ist in Alba die Kompetenz, lesen und schreiben zu können? Ist der Schriftverkehr Alltag für Mittelstand und Oberschicht? Ist es üblich, sich per Brief, Nachrichten zukommen zu lassen, oder eine Ausnahme? Wann sind Briefe in Albisch und wann in der Comentang verfasst?

 

Kann man vielleicht eine Auflistung von Ständen, Personen etc. machen, in denen Schreib- und Lesefähigkeit prinzipiell vorhanden sind?

 

Vielen Dank

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Verglichen mit dem irdischen Mittelalter dürften in Alba zwar mehr Leute lesen und schreiben können, aber dennoch ist es bei weitem nicht selbstverständlich.

 

Ich kann mir den adligen Clansman vorstellen, der Botschaften mündlich ausrichten lässt (weil er nicht bzw. kaum schreiben kann) und den Krämer aus dem Volk, der von seinen Eltern schreiben gelernt hat.

 

Letztlich wird es nach Regionen, Stadt und Land und Spielleiter zu Spielleiter große Unterschiede geben und alle Versionen sind gleichberechtigt "offiziell" abgedeckt.

 

Comentang ist ein Problem: Die Beschreibung in DFR und Quellenbuch wird dadurch ausgehebelt, dass es für Abenteurer billiger ist, eine verwandte Fremdsprache zu lernen. In meinem Alba ist Comentang vor allem im Umgang mit Fernhändlern und anderen Ausländern üblich. Schriftlich geht es da nur um kurze Notizen und einfache Rechnungen. Aller aufwendiger Schriftverkehr dürfte dagegen eher auf albisch oder der Sprache des Geschäftspartners abgewickelt werden.

 

Solwac

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Auf jeden Fall vorhanden sind diese Kenntnisse bei Priestern, magisch Ausgebildeten und Heilern (DFR S. 51). Ich würde sagen, auch unter Barden ist lesen und schreiben verbreitet.

 

Zieht man den Beginn des europäischen Hochmittelalters als Vergleich heran, so dürften daneben nur sehr wenig Menschen Lesen und Schreiben können. Bis zum Mittelstand nur in absoluten Ausnahmefällen. Oberschicht und Adel etwas verbreiteter. Ausserdem ist lesen und schreiben etwas "weibisches" - ein Mann hat besseres zu tun, als in der Stube zu hocken. Daher dürfte die Schriftkultur unter adligen Frauen signifikant höher sein, als bei Männern.

In der wohlhabenden Mittelschicht dürften vor allem die Fernhändler lesen und schreiben können, um mit entfernten Handelspartner zu korrespondieren.

Daraus folgt für mich, es ist unüblich, Briefe zu schreiben.

 

Ob Comentang auch geschrieben wird ist schwer zu sagen, ich würde da den Vergleich mit Pidgin ziehen und das hat meines Wissens nach keine Schriftform. Es dient der direkten Verständigung, vermutlich unterstützt durch Gesten und sehr kontextabhängig. Eine differenzierte schriftliche Kommunikation in Comentang, kann ich mir nicht vorstellen.

 

Blaues Feuer

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Ich gehe davon aus, dass in Alba die Schriftlichkeit weit verbreitet ist. Zumindest die Fähigkeit, zu lesen dürfte üblich sein. Die Schreibfähigkeit dürfte da kaum mithalten. Aber auch die dürfte deutlich über dem vergleichbaren Zeitrahmen unseres Mittelalters liegen.

 

Daran dürfte u.a. die Verbreitung des Vraidos-Kultes eine gewisse Mitschuld tragen. Dieser ist zum einen stark an schriftlichen Quellen orientiert, zum anderen regt er seine Anhänger zu eigenständigem Schriftstudium an. Das ist in etwa vergleichbar mit dem Einfluss der Reformation auf die Schriftlichkeit in Europa, die hier auch stark das Bibelstudium des einzelnen forderte.

 

Anders sieht es mit der Fähigkeit aus, selbst Schreiben zu können, ohne die regeltechnische Verknüpfung dieser beiden eigentlich getrennten Fähigkeiten, würde ich hier eher davon ausgehen, dass das Schreiben nur einer deutlich kleineren Gruppe zugänglich wäre.

Andererseits hing dies in unserer Vergangenheit auch damit zusammen, dass als Schriftsprache eine Fremdsprache verwendet wurde. Diese (ziemlich harte) Grenze ist in Alba nicht vorhanden, die Schriftsprache ist zugleich Landessprache, was den Zugang deutlich erleichtert.

Ich gehe zudem davon aus, dass neben einer extrem kunstvollen Schrift für Urkunden und andere offizielle oder sakrale Dokumente noch eine Kanzleischrift zum allgemeinen Gebrauch existiert, die im Alltag Verwendung findet und entsprechend verbreitet ist. Zumindest seinen eigenen Namen dürften in Alba auch die einfachen Bauern zu schreiben vermögen. In der Stadt dürfte die Fähigkeit allgemein sogar darüber hinausgehen. Diese Schriftlichkeit ist nicht zwingend "schön", aber für kurze Notizen und Nachrichten sollte es durchaus ausreichen.

 

Briefe zu schreiben halte ich aber auch durchaus für wenig verbreitet. Dies dürfte unter Akademikern und Klerikern am üblichsten sein. Ebenso mag es unter jenen Adligen verbreitet sein, die der ritterlichen Tugend der Minne anhängen, dann in Form von mehr oder minder expliziten Liebeserklärungen in Lyrikform. (Und nein, ich teile nicht BFs Einschätzung, dass Lesen/Schreiben als "weibisch" angesehen wird, dafür ist die sakrale Bedeutung zu groß.)

 

Comentang sehe ich auch eher als rein gesprochene Sprache, in meinem Alba kann sie aber zumindest jeder Städter auf einen gewissen Niveau, da dies nun eben das Handelspidgin ist.

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Briefe zu schreiben halte ich aber auch durchaus für wenig verbreitet. Dies dürfte unter Akademikern und Klerikern am üblichsten sein. Ebenso mag es unter jenen Adligen verbreitet sein, die der ritterlichen Tugend der Minne anhängen, dann in Form von mehr oder minder expliziten Liebeserklärungen in Lyrikform. (Und nein, ich teile nicht BFs Einschätzung, dass Lesen/Schreiben als "weibisch" angesehen wird, dafür ist die sakrale Bedeutung zu groß.)

 

Ich habe mir bei dieser Einschätzung auf das reale Mittelalter bezogen. :dunno:

Die Bedeutung der sakralen Texte sehe ich nicht viel stärker, da das heilige Buch Albas auf Altoqua geschrieben ist, was der albischen Bevölkerung so vertraut sein dürfte, wie in der realen Welt das Latein.

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Letztlich wird es nach Regionen, Stadt und Land und Spielleiter zu Spielleiter große Unterschiede geben und alle Versionen sind gleichberechtigt "offiziell" abgedeckt.

 

Solwac

 

Der Meinung kann ich mich nur anschliessen.

 

Es treffen hier meiner Meinung nach zwei eigentlich Widersprüche aufeinander...

 

Bedenkt man den "Realismus" der Regeln, um einigermaßen sicher lesen und schreiben zu können, so lernt man jede Sprache in Midgard innerhalb kürzester Zeit sprechen und auch schreiben. Ich glaube, der Gesamt Zeitaufwand beträgt insgesamt 30 Tage, um eine Sprache mit +12 Sprechen und Schreiben zu können.

 

Mit Sprechen:+12 sind "Gespräche über komplexe Themen [...] möglich, Grammatik und Vokabular werden gut beherrscht" (DFR, S. 178f) und mit Schreiben: +12 können "alle Schriftstücke [...] flüssig und ohne Verständnisprobleme gelesen werden" (DFR, S. 172ff).

 

Schauen wir uns das nun in der realen Welt an, die ja hier zum Teil als Bezugspunkt genommen wird (Mittelalter, s.o.). Selbst wenn ich einen Intensivkurs einer mir unbekannten Sprache belegte, in 30 Tagen könnte ich diese nicht so gut beherrschen, wie oben beschrieben.

 

Übertragen wir dieses dann mal auf Midgard.

 

Eigentlich müsste die Analphabetenrate meiner Meinung nach extrem klein sein, da ja der Zeitaufwand gering ist, eine Sprache neu zu sprechen und schreiben zu lernen und auf die explizite Fragestellung angewandt, müsste ja noch nicht ein mal das Sprechen separat gelernt werden, ergo müsste fast jeder Lesen/Schreiben können.

 

Auf der anderen Seite gibt es ja u.a. den Beruf des Schreibers, was wiederum darauf schließen lässt, dass es doch nicht so verbreitet ist. Und will man überhaupt eine sehr niedrige Analphabetenquote in seinem Alba?

 

Von daher, gestalte dein Alba, wie du es magst :D.

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Hallo!

 

Alba wurde ursprünglich als frühmittelalterlich beschrieben, da wäre die Schriftlichkeit praktisch ausschliesslich auf den Klerus beschränkt, sowie natürlich Magier usw da ein Fantasysetting.

In den Ausarbeitungen wirkt Alba allerdings, ausser vieleicht der Norden, Hoch- bis Spätmittelalterlich. Ich denke man kann davon ausgehen dass in den Städten die Mittel- und Oberschicht grossteils lesen und schreiben kann. So ist zb in Abenteuern festgehalten, dass auch bereits Handwerksgilden schriftliche Dokumente verwenden. D.h. zumindest die Handwerksmeister müssen lesen können. Gleiches gilt für den Adel. Weiters existiert eine Universität mit einer groissen Bibliothek. In einer weitgehend schriftlosen Kultur wäre dies nicht möglich.

Die bäuerliche Bevölkerung stelle ich mir weitgehend schriftlos vor. Wieso sollte ein Bauer auch Lesen lernen? Er benötigt die Fertigkeit so gut wie nie! Eine Ausnahme mögen vieleicht Grossbauern bilden, die die notwendige Zeit und Geld haben und bei denen es als Prestigesache gelten mag.

 

LG

 

Chaos

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Briefe zu schreiben halte ich aber auch durchaus für wenig verbreitet. Dies dürfte unter Akademikern und Klerikern am üblichsten sein. Ebenso mag es unter jenen Adligen verbreitet sein, die der ritterlichen Tugend der Minne anhängen, dann in Form von mehr oder minder expliziten Liebeserklärungen in Lyrikform. (Und nein, ich teile nicht BFs Einschätzung, dass Lesen/Schreiben als "weibisch" angesehen wird, dafür ist die sakrale Bedeutung zu groß.)

 

Ich habe mir bei dieser Einschätzung auf das reale Mittelalter bezogen. :dunno:

Die Bedeutung der sakralen Texte sehe ich nicht viel stärker, da das heilige Buch Albas auf Altoqua geschrieben ist, was der albischen Bevölkerung so vertraut sein dürfte, wie in der realen Welt das Latein.

 

Bei den sakralen Texten bezog ich mich auch mehr auf den Vraidos-Kult, in dem, soweit ich weiß, neben den "normalen" Altoqua-Texten auch viel "moderne" Grundlagentexte existieren, die zum Studium bereitstehen. Das sehe ich hier durchaus vergleichbar mit der lutherschen Bibelübersetzung, die eben auch den Zugang für die "breite Masse" ermöglichte.

Auch ist Altoqua als Quellsprache bei weitem nicht so fremd wie Latein. Vor allem: In Alba ist die normale Schriftsprache eben nicht eine Fremdsprache, sonder die Landessprache. In unserem (mittel)europäischen (Früh)Mittelalter war das durchaus anders.

Mir geht es darum, dass der Kultur-Gap zur Schriftlichkeit, den es in der realen Welt gab, in Alba nicht gibt. So wie auch in den islamischen Ländern dieser Gap (trotz des sakralen Textes in oft einer Fremdsprache) nicht vorhanden war. Dort war der entscheidende Punkt, dass jeder Gläubige selbst den Koran lesen muss. Ähnliches verlangt der Vraidos-Kult. Bei den DHeis Albi ist das nicht so ausgeprägt.

 

Wir unterliegen eh einer Fehleinschätzung, wenn wir heute generell dem europäischen Mittelalter Schriftferne unterstellen. Im Hoch- und Spätmittelalter ergriff diese Fähigkeit durchaus größere Kreise als die immer angenommenen Spezialisten. Die Schriftlichkeit betraf bei weitem nicht mehr ausschließlich, nicht einmal überwiegend, den klerikalen und den Herrschaftsbereich. Ab dem 11. Jh. griff der Schriftgebrauch doch deutlich darüber hinaus. Natürlich, wie auch hier angeführt, war dies im städtischen Umfeld verbreiteter als auf dem Lande.

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Bedenkt man den "Realismus" der Regeln, um einigermaßen sicher lesen und schreiben zu können, so lernt man jede Sprache in Midgard innerhalb kürzester Zeit sprechen und auch schreiben. Ich glaube, der Gesamt Zeitaufwand beträgt insgesamt 30 Tage, um eine Sprache mit +12 Sprechen und Schreiben zu können.

 

Mit Sprechen:+12 sind "Gespräche über komplexe Themen [...] möglich, Grammatik und Vokabular werden gut beherrscht" (DFR, S. 178f) und mit Schreiben: +12 können "alle Schriftstücke [...] flüssig und ohne Verständnisprobleme gelesen werden" (DFR, S. 172ff).

 

Schauen wir uns das nun in der realen Welt an, die ja hier zum Teil als Bezugspunkt genommen wird (Mittelalter, s.o.). Selbst wenn ich einen Intensivkurs einer mir unbekannten Sprache belegte, in 30 Tagen könnte ich diese nicht so gut beherrschen, wie oben beschrieben.

 

Übertragen wir dieses dann mal auf Midgard.

 

Eigentlich müsste die Analphabetenrate meiner Meinung nach extrem klein sein, da ja der Zeitaufwand gering ist, eine Sprache neu zu sprechen und schreiben zu lernen und auf die explizite Fragestellung angewandt, müsste ja noch nicht ein mal das Sprechen separat gelernt werden, ergo müsste fast jeder Lesen/Schreiben können.

 

Auf der anderen Seite gibt es ja u.a. den Beruf des Schreibers, was wiederum darauf schließen lässt, dass es doch nicht so verbreitet ist. Und will man überhaupt eine sehr niedrige Analphabetenquote in seinem Alba?

 

Von daher, gestalte dein Alba, wie du es magst :D.

 

Hi!

 

Der Zeitaufwand ist sicherlich sehr gering angesetzt. Dafür ist es umso teurer! Schreiben auf +12 zu lernen kostet durchschnittlich 500 GS. Für den Adel oder einen Grosshändler kein Thema. Für einen Angehörigen des Volkes, der durchschnittlich 1 GS / Tag zur Verfügung hat (abzüglich Steuern) und damit gerade so über die Runden kommt, ist dies ein Vermögen! Dafür kann er sich ein kleines Haus kaufen.

 

LG

 

Chaos

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Bei den sakralen Texten bezog ich mich auch mehr auf den Vraidos-Kult, in dem, soweit ich weiß, neben den "normalen" Altoqua-Texten auch viel "moderne" Grundlagentexte existieren, die zum Studium bereitstehen. Das sehe ich hier durchaus vergleichbar mit der lutherschen Bibelübersetzung, die eben auch den Zugang für die "breite Masse" ermöglichte.

Auch ist Altoqua als Quellsprache bei weitem nicht so fremd wie Latein. Vor allem: In Alba ist die normale Schriftsprache eben nicht eine Fremdsprache, sonder die Landessprache. In unserem (mittel)europäischen (Früh)Mittelalter war das durchaus anders.

Mir geht es darum, dass der Kultur-Gap zur Schriftlichkeit, den es in der realen Welt gab, in Alba nicht gibt. So wie auch in den islamischen Ländern dieser Gap (trotz des sakralen Textes in oft einer Fremdsprache) nicht vorhanden war. Dort war der entscheidende Punkt, dass jeder Gläubige selbst den Koran lesen muss. Ähnliches verlangt der Vraidos-Kult. Bei den DHeis Albi ist das nicht so ausgeprägt.

 

Wir unterliegen eh einer Fehleinschätzung, wenn wir heute generell dem europäischen Mittelalter Schriftferne unterstellen. Im Hoch- und Spätmittelalter ergriff diese Fähigkeit durchaus größere Kreise als die immer angenommenen Spezialisten. Die Schriftlichkeit betraf bei weitem nicht mehr ausschließlich, nicht einmal überwiegend, den klerikalen und den Herrschaftsbereich. Ab dem 11. Jh. griff der Schriftgebrauch doch deutlich darüber hinaus. Natürlich, wie auch hier angeführt, war dies im städtischen Umfeld verbreiteter als auf dem Lande.

 

Hi Kazzirah!

 

Latein stellte allerdings nur im Frühmittelalter sowie in Teilen des Hochmittelalters die praktisch ausschliessliche Schriftsprache dar. Sobald die Schriftlichkeit weitere Verbreitung gewann, wurde immer mehr begonnen im örtlichen Dialekt zu schreiben. Zb. Die Fernhändler der Hansezeit schrieben ihre Geschäftsbücher in Plattdeutsch, nicht Latein. Latein wurde auf den Klerus, akademischen Bereich sowie herrschaftliche Dokumente (teilweise) zurückgedrängt.

 

LG

 

Chaos

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Bedenkt man den "Realismus" der Regeln, um einigermaßen sicher lesen und schreiben zu können, so lernt man jede Sprache in Midgard innerhalb kürzester Zeit sprechen und auch schreiben. Ich glaube, der Gesamt Zeitaufwand beträgt insgesamt 30 Tage, um eine Sprache mit +12 Sprechen und Schreiben zu können.

 

Mit Sprechen:+12 sind "Gespräche über komplexe Themen [...] möglich, Grammatik und Vokabular werden gut beherrscht" (DFR, S. 178f) und mit Schreiben: +12 können "alle Schriftstücke [...] flüssig und ohne Verständnisprobleme gelesen werden" (DFR, S. 172ff).

 

Schauen wir uns das nun in der realen Welt an, die ja hier zum Teil als Bezugspunkt genommen wird (Mittelalter, s.o.). Selbst wenn ich einen Intensivkurs einer mir unbekannten Sprache belegte, in 30 Tagen könnte ich diese nicht so gut beherrschen, wie oben beschrieben.

 

Übertragen wir dieses dann mal auf Midgard.

 

Eigentlich müsste die Analphabetenrate meiner Meinung nach extrem klein sein, da ja der Zeitaufwand gering ist, eine Sprache neu zu sprechen und schreiben zu lernen und auf die explizite Fragestellung angewandt, müsste ja noch nicht ein mal das Sprechen separat gelernt werden, ergo müsste fast jeder Lesen/Schreiben können.

 

Auf der anderen Seite gibt es ja u.a. den Beruf des Schreibers, was wiederum darauf schließen lässt, dass es doch nicht so verbreitet ist. Und will man überhaupt eine sehr niedrige Analphabetenquote in seinem Alba?

 

Von daher, gestalte dein Alba, wie du es magst :D.

 

Hi!

 

Der Zeitaufwand ist sicherlich sehr gering angesetzt. Dafür ist es umso teurer! Schreiben auf +12 zu lernen kostet durchschnittlich 500 GS. Für den Adel oder einen Grosshändler kein Thema. Für einen Angehörigen des Volkes, der durchschnittlich 1 GS / Tag zur Verfügung hat (abzüglich Steuern) und damit gerade so über die Runden kommt, ist dies ein Vermögen! Dafür kann er sich ein kleines Haus kaufen.

 

LG

 

Chaos

 

Ein berechtigter Einwand

 

[OT] Sry schon mal dafür ;) ... Aber jeder, müsste doch Unmengen von diesem Gold haben, es ziehen doch genug Abenteurer durch Alba die was lernen wollen :rotfl:[/OT]

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Bei den sakralen Texten bezog ich mich auch mehr auf den Vraidos-Kult, in dem, soweit ich weiß, neben den "normalen" Altoqua-Texten auch viel "moderne" Grundlagentexte existieren, die zum Studium bereitstehen. Das sehe ich hier durchaus vergleichbar mit der lutherschen Bibelübersetzung, die eben auch den Zugang für die "breite Masse" ermöglichte.

Auch ist Altoqua als Quellsprache bei weitem nicht so fremd wie Latein. Vor allem: In Alba ist die normale Schriftsprache eben nicht eine Fremdsprache, sonder die Landessprache. In unserem (mittel)europäischen (Früh)Mittelalter war das durchaus anders.

Mir geht es darum, dass der Kultur-Gap zur Schriftlichkeit, den es in der realen Welt gab, in Alba nicht gibt. So wie auch in den islamischen Ländern dieser Gap (trotz des sakralen Textes in oft einer Fremdsprache) nicht vorhanden war. Dort war der entscheidende Punkt, dass jeder Gläubige selbst den Koran lesen muss. Ähnliches verlangt der Vraidos-Kult. Bei den DHeis Albi ist das nicht so ausgeprägt.

 

Wir unterliegen eh einer Fehleinschätzung, wenn wir heute generell dem europäischen Mittelalter Schriftferne unterstellen. Im Hoch- und Spätmittelalter ergriff diese Fähigkeit durchaus größere Kreise als die immer angenommenen Spezialisten. Die Schriftlichkeit betraf bei weitem nicht mehr ausschließlich, nicht einmal überwiegend, den klerikalen und den Herrschaftsbereich. Ab dem 11. Jh. griff der Schriftgebrauch doch deutlich darüber hinaus. Natürlich, wie auch hier angeführt, war dies im städtischen Umfeld verbreiteter als auf dem Lande.

 

Ich habe den Vraidoskult in Alba als nicht so beeinflussend angesehen. Ich möchte auch nicht sagen, daß das Hochmittelalter schriftfern war. Die Herausbildung von Stadtschulen und ersten höheren Bildungseinrichtungen ist ja ein Merkmal des Hochmittelalters. Ich hatte mich für Alba ehr auf das ausgehende Frühmittelalter und den Beginn des Hochmittelalters bezogen. (Meine "Weisheit" stammt übrigens aus diesem recht lesenswerten Artikel: Wendehorst: Wer konnte im Mittelalter lesen und schreiben. In: Fried: Schulen und Studium im sozialen Wandel des hohen und späten Mittelalters. Siegmaringen, 1986. Seitenzahlen weiß ich leider nicht mehr.)

 

Abgesehen davon wird Deine Einschätzung der weiter verbreiteten Schriftlichkeit wohl durch die Tatsache gestützt, daß es in Midgard allgemein sehr viel mehr Bücher zu geben scheint, als es in den entsprechenden irdischen Kulturen der Fall war und sie zudem vergleichsweise billig sind.

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Bei den sakralen Texten bezog ich mich auch mehr auf den Vraidos-Kult, in dem, soweit ich weiß, neben den "normalen" Altoqua-Texten auch viel "moderne" Grundlagentexte existieren, die zum Studium bereitstehen. Das sehe ich hier durchaus vergleichbar mit der lutherschen Bibelübersetzung, die eben auch den Zugang für die "breite Masse" ermöglichte.

Auch ist Altoqua als Quellsprache bei weitem nicht so fremd wie Latein. Vor allem: In Alba ist die normale Schriftsprache eben nicht eine Fremdsprache, sonder die Landessprache. In unserem (mittel)europäischen (Früh)Mittelalter war das durchaus anders.

Mir geht es darum, dass der Kultur-Gap zur Schriftlichkeit, den es in der realen Welt gab, in Alba nicht gibt. So wie auch in den islamischen Ländern dieser Gap (trotz des sakralen Textes in oft einer Fremdsprache) nicht vorhanden war. Dort war der entscheidende Punkt, dass jeder Gläubige selbst den Koran lesen muss. Ähnliches verlangt der Vraidos-Kult. Bei den DHeis Albi ist das nicht so ausgeprägt.

 

Wir unterliegen eh einer Fehleinschätzung, wenn wir heute generell dem europäischen Mittelalter Schriftferne unterstellen. Im Hoch- und Spätmittelalter ergriff diese Fähigkeit durchaus größere Kreise als die immer angenommenen Spezialisten. Die Schriftlichkeit betraf bei weitem nicht mehr ausschließlich, nicht einmal überwiegend, den klerikalen und den Herrschaftsbereich. Ab dem 11. Jh. griff der Schriftgebrauch doch deutlich darüber hinaus. Natürlich, wie auch hier angeführt, war dies im städtischen Umfeld verbreiteter als auf dem Lande.

 

Ich habe den Vraidoskult in Alba als nicht so beeinflussend angesehen. Ich möchte auch nicht sagen, daß das Hochmittelalter schriftfern war. Die Herausbildung von Stadtschulen und ersten höheren Bildungseinrichtungen ist ja ein Merkmal des Hochmittelalters. Ich hatte mich für Alba ehr auf das ausgehende Frühmittelalter und den Beginn des Hochmittelalters bezogen. (Meine "Weisheit" stammt übrigens aus diesem recht lesenswerten Artikel: Wendehorst: Wer konnte im Mittelalter lesen und schreiben. In: Fried: Schulen und Studium im sozialen Wandel des hohen und späten Mittelalters. Siegmaringen, 1986. Seitenzahlen weiß ich leider nicht mehr.)

 

Abgesehen davon wird Deine Einschätzung der weiter verbreiteten Schriftlichkeit wohl durch die Tatsache gestützt, daß es in Midgard allgemein sehr viel mehr Bücher zu geben scheint, als es in den entsprechenden irdischen Kulturen der Fall war und sie zudem vergleichsweise billig sind.

 

Woher die Annahme, dass Barden lesen/schreiben können? Zumindest bei keltischen Barden galt die mündliche Überlieferung und nach dem Regelwerk ist es eine verschworene Gemeinschaft. Da stört Schriftwerk eher.

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Woher die Annahme, dass Barden lesen/schreiben können? Zumindest bei keltischen Barden galt die mündliche Überlieferung und nach dem Regelwerk ist es eine verschworene Gemeinschaft. Da stört Schriftwerk eher.

 

Weil ich Barden grundsätzlich erstmal für neugierig und wissbegierdig halte. Die eigenen Geheimnisse werden natürlich nicht aufgeschrieben, aber es ist doch aufschlussreich, wenn man lesen kann, was andere Leute so notieren.

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Woher die Annahme, dass Barden lesen/schreiben können? Zumindest bei keltischen Barden galt die mündliche Überlieferung und nach dem Regelwerk ist es eine verschworene Gemeinschaft. Da stört Schriftwerk eher.

 

Die keltischen Barden sind mit der Charakterklasse Barde nur bedingt vergleichbar, da sie ein Rang innerhalb der Priesterschaft waren... Abgesehen davon ist das zudem ein deutlich anderer Zeitcluster als Alba.

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Ich sehe Alba im 10. - 11. Jh also Frühmittelalter, daher kann außer dem Klerus, den Magiern und dem Adel so gut wie keiner lesen und schreiben. Warum auch.

 

Die Mehrzahl der Bevölkerung besteht aus Bauern und einfachen Handwerkern, die von Morgens bis Abends arbeiten.

 

Schulbildung gibt es wohl eher auch nicht, also woher sollen die MEnschen lesen können?

 

Gruß

Sternenwächter

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Wie so oft, lässt sich das irdische Vorbild einfach nur unzureichend übertragen, dafür ist die Erde und Midgard einfach zu unterschiedlich. Aber das Fass eines umfangreichen Vergleichs möchte wohl niemand aufmachen, oder? Ich bin daher am ehesten Kazzirahs Meinung, der zumindest die Besonderheiten von Midgard (bzw. Alba) berücksichtigt.

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Wie so oft, lässt sich das irdische Vorbild einfach nur unzureichend übertragen, dafür ist die Erde und Midgard einfach zu unterschiedlich. Aber das Fass eines umfangreichen Vergleichs möchte wohl niemand aufmachen, oder? Ich bin daher am ehesten Kazzirahs Meinung, der zumindest die Besonderheiten von Midgard (bzw. Alba) berücksichtigt.

 

Also die These, das Lesen in Alba weit verbreitet ist halte ich für sehr gewagt. Das Argument mit Vraidos zieht für große Teile der albischen Bevölkerung nicht, da Vraidos seine Anhänger eher in den "gebildeten" Schichten hat und die können sowieso lesen und schreiben.

 

Es laufen keine Vraidospriester/ -anhänger durch die Highlands und lehren die Dorfbevölkerung. Das würde der Kirgh im übrigen ganz und gar nicht gefallen.

 

Ich denke, mehr als 2/3 der Albi sind schlicht und ergreifend Analphabeten.

 

Gruß

Sternenwächter

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  • 2 Wochen später...
  • 2 Wochen später...
...

In den Ausarbeitungen wirkt Alba allerdings, ausser vieleicht der Norden, Hoch- bis Spätmittelalterlich. Ich denke man kann davon ausgehen dass in den Städten die Mittel- und Oberschicht grossteils lesen und schreiben kann. So ist zb in Abenteuern festgehalten, dass auch bereits Handwerksgilden schriftliche Dokumente verwenden. D.h. zumindest die Handwerksmeister müssen lesen können. Gleiches gilt für den Adel. Weiters existiert eine Universität mit einer groissen Bibliothek. In einer weitgehend schriftlosen Kultur wäre dies nicht möglich.

...

Ich glaube das liegt zum guten Teil daran, dass wir uns eine weitgehend schriftlose Gesellschaft kaum vorstellen können. Heutzutage wird wirklich alles in Texte gefasst, dank dem Internet sogar weit mehr, als wohl notwendig wäre.

 

Besonders schwierig fällt wohl die Vorstellung, wie ein Vertrag ohne schriftliches Dokument Gültigkeit haben kann. Man stelle sich das einmal vor: Da erhält ein Handwerker einen Auftrag ein Haus zu bauen - und nirgends gibt es einen Vertrag über die Entlohnung, die geplante Bauzeit etc. Ja wahrscheinlich gibt es nicht einmal einen fixen Bauplan (evtl. auf einer großen Wachstafel).

Und später gibt es wohl auch keine Urkunde, die irgendwie belegt, dass der Bürger Eigentümer des Hauses ist. Je nach große der Stadt und Gründlichkeit eines Chronisten wird das vielleicht in einer Stadtchronik erwähnt. In kleineren Dörfern gibt es aber sicher keine Aufzeichnung darüber, dass der Hof hinten beim See dem Seppl gehört - wozu auch, das weiß doch eh jeder.

 

Fazit: Im mittelalterlichen Vorbild Albas haben nur wenige schreiben können - es war nämlich nur für wenige Leute notwendig. Da Midgard aber davon lebt, wie wir es spielen und wie wir es uns vorstellen, werden in Alba wohl unmittelalterlich viele Leute lesen und schreiben können. Da ist es nämlich notwendig, weil man sonst die plotrelevanten Geheimbotschafen nicht lesen könnte... ;)

 

Grüße,

Arenimo

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Rein von den Abenteuern her muß ein erklecklicher Teil lesen und Schreiben können, sonst würde niemand einen Zettel auf den öffentlichen Anschlag hängen, wenn er Abenteurer braucht ... Und die ganzen Handouts würden auch nur halb so viel Sinn machen ;)

 

Hängt von der Spielweise ab. Bei mir hat noch nie eine Abenteurergruppe etwas über einen öffentlich Ausgang bekommen sondern immer nur über direktes Ansprechen, herumfragen oder Herolde.

 

Handouts sind für mich in erster Linie Spielhilfen, weil ich einen Runenstein nun mal leichter zeigen als Beschreiben kann und Gedächtnisstützen für die Spieler, damit ich ihnen den Text nicht immer und immer wieder vorlesen muss. Ausnahmen sind Geheimbotschaften oder tatsächliche Briefe, aber die gibt es nicht ständig und auch nur, wenn die Abenteurer in einem gewissen Mileu unterwegs sind.

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