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Aussehen - wozu?


Bro

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Hier treffen einfach völlig unterschiedliche Auffassungen von Rollenspiel aufeinander. Mir persönlich sind solche Fragen, wie beispielsweise nach einer Kleiderordnung, völlig egal, da sie für mich in keiner Weise dem Spielspaß dienen, sondern ihn im Zweifelsfall sogar mindern. 'Meine' Spieler dürfen sich völlig frei entscheiden, was ihre Figuren an Kleidung tragen, entscheidend ist für mich das Verhalten ihrer Figuren im Spiel, das möglichst einfach nachvollziehbar aus der Typenwahl und/oder der Vorgeschichte hervorgehen möge - bei größeren Abweichungen hoffe ich auf eine entsprechende Erklärung.

 

Wenn man erstmal mit solchem Unsinn wie Kleidervorschriften angefangen hat, eröffnen sich alsbald neue Überlegungen, die auf Äußerlichkeiten basieren, die Spieler willkürlich einschränken könnten und dem Spielspaß abträglich sind, beispielsweise eine Au von 01. So etwas hat als Vorgabe von Spielleiterseite nichts im Spiel zu suchen, das sollen Spieler bitte, wenn sie es möchten, freiwillig und selbstständig ausspielen.

 

Grüße

Prados

Im Grunde hast Du Recht. Aber dann könnte man auch ganz auch z.B. das Attribut "Aussehen" verzichten. :dunno:

 

Oder?

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Finde ich nicht.

 

In meiner Gruppe ist ein Char der sehr gut aussieht und eine niedrige selbstbeherschung hat. Das nutze ich als SL mit leidenschaft aus. Und die Mitspieler haben bei den Eskapaden (an denen sie nicht immer ganz unschuldig sind) in die sich der Schönling reinreitet einen heidenspaß.

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Im Grunde hast Du Recht. Aber dann könnte man auch ganz auch z.B. das Attribut "Aussehen" verzichten. :dunno:

 

Oder?

 

Nein, man sollte nicht darauf verzichten. Es wird überwiegend übersehen, wie auch in den Antworten im ursprünglichen Strang, aus dem mein zitierter Beitrag stammt, dass ich es ablehne, dass Spielleiter willkürliche Einschränkungen aufgrund bestimmter Werte vornehmen. Ich spreche mich aber nicht gegen bestimmte Werte und deren Konsequenzen grundsätzlich aus.

 

Der Spieler entscheidet sich für eine Figur, er trägt die Verantwortung für die Werte, schließlich kann er ja erneut würfeln, wenn ihm die Werte nicht zusagen. Unter diesen Bedingungen halte ich es für selbstverständlich, dass ein Spieler seinen Werten entsprechend agiert und der Spielleiter mit der Umwelt vor allen Dingen reagiert. Auf diese Weise entsteht aus einem Wert kreatives Rollenspiel. Denn wenn es anders läuft, wenn der Spielleiter also die Spielwelt agieren lässt und der Spieler auf diese Einschränkungen fast ausschließlich reagieren muss, entsteht Gängelung.

 

Grüße

Prados

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Ich glaube, Prados, da rennst du einfach offene Türen ein, zumindest bei mir. ;) Natürlich ist das Aussehen wichtig, natürlich ist es wichtig, dass SL und Spieler sich auf eine gemeinsame Interpretation einigen. Wie du zu recht sagtest, muss die konkrete Ausgestaltung in Zusammenspiel zwischen Spieler und SL geschehen. Unter keinen Umständen darf (sollte) es so sein, dass der SL diktatorische Bestimmungsmacht darüber hat, wie z.B. das Aussehen einer Figur interpretiert wird. Allerdings darf er es eben auch nicht ignorieren.

 

Natürlich ist es der Spieler, der agiert und der SL, der überwiegend reagiert. Ich halte das für so grundsätzlich, dass ich da eigentlich gar nicht mehr stetig darauf hinweisen mag, für mich ist es eine grundlegende Prämisse.

Allerdings überlege ich mir eben auch, welche Erwartungen die Umwelt haben dürfte, nicht in dikatorischer Absicht, um Spieler zu gängeln, sondern umgekehrt, um gemeinsam mit den Spielern diese Umwelt kreativ auszugestalten und der Figur einen mehr oder minder verläßlichen Rahmen eines Erwartungshorizonts zu bieten.

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Der Spieler entscheidet sich für eine Figur, er trägt die Verantwortung für die Werte, schließlich kann er ja erneut würfeln, wenn ihm die Werte nicht zusagen. Unter diesen Bedingungen halte ich es für selbstverständlich, dass ein Spieler seinen Werten entsprechend agiert und der Spielleiter mit der Umwelt vor allen Dingen reagiert. Auf diese Weise entsteht aus einem Wert kreatives Rollenspiel. Denn wenn es anders läuft, wenn der Spielleiter also die Spielwelt agieren lässt und der Spieler auf diese Einschränkungen fast ausschließlich reagieren muss, entsteht Gängelung.

So soll es sein. :thumbs:

 

Wenn jemand einen Char mit Au 100 spielt, diesen aber unauffällig und schüchtern spielt, ist er selber schuld. Wenn aber vom Spieler / Spielerin entsprechende Wortmeldungen kommen, sein / ihr Char agiert entsprechend seines Aussehens, dann kann ich als SL darauf eingehen. Ich kann auch als SL den Char entsprechend seines Auftretens, seines Aussehens, seiner adligen Kleidung durch NSC anspielen, die sich entsprechend verhalten - wenn dann aber keine Reaktion des Spielers erfolgt, verpufft der Wert auf dem Charakterblatt....

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Im Grunde hast Du Recht. Aber dann könnte man auch ganz auch z.B. das Attribut "Aussehen" verzichten. :dunno:

 

Oder?

 

Nein, man sollte nicht darauf verzichten. Es wird überwiegend übersehen, wie auch in den Antworten im ursprünglichen Strang, aus dem mein zitierter Beitrag stammt, dass ich es ablehne, dass Spielleiter willkürliche Einschränkungen aufgrund bestimmter Werte vornehmen. Ich spreche mich aber nicht gegen bestimmte Werte und deren Konsequenzen grundsätzlich aus.

 

Der Spieler entscheidet sich für eine Figur, er trägt die Verantwortung für die Werte, schließlich kann er ja erneut würfeln, wenn ihm die Werte nicht zusagen. Unter diesen Bedingungen halte ich es für selbstverständlich, dass ein Spieler seinen Werten entsprechend agiert und der Spielleiter mit der Umwelt vor allen Dingen reagiert. Auf diese Weise entsteht aus einem Wert kreatives Rollenspiel. Denn wenn es anders läuft, wenn der Spielleiter also die Spielwelt agieren lässt und der Spieler auf diese Einschränkungen fast ausschließlich reagieren muss, entsteht Gängelung.

 

Grüße

Prados

Wenn also jemand eine SpF mit Au01 erstellt, dann muss er also auch damit leben, dass diese SpF als "widerwärtig hässlich" angesehen wird. Wie würdest Du das jetzt sehen, wenn z.B. einm Heiler Au01 hat? Ich stelle mir da eine Szene vor, dass da ein völlig entstellter, pockannarbiger, schiefnasiger Typ mit total gelben und schiefen Zähnen sowie Schorf auf der Haut zu einen hingeht und sagt: "Ich mach Dich wieder gesund." Als SpL käme ich mir merkwürdig vor, wenn ich die NSpF sagen ließe: "Oh, danke, mein Herr. Ja, heil mich." Eine auf mich eher natürlich wirkende Reaktion wäre: "Ahhhh! Nehmt diesen Freak weg von mir." Wohlgemerkt, ich meine jetzt nicht eine NSpF, die gerade mit 4LP und einer dicken blutenden Bauchwunde daliegt und sich eh nicht wehren könnte, sondern einen Kranken oder Leichtverletzten. Wenn der Spieler damit nicht umgehen mag, wäre meine Reaktion als SpL, den Spieler des Heilers zu bitten, dessen Au bitte zu erhöhen.

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Wenn also jemand eine SpF mit Au01 erstellt, [...] Wenn der Spieler damit nicht umgehen mag, wäre meine Reaktion als SpL, den Spieler des Heilers zu bitten, dessen Au bitte zu erhöhen.

 

Die Lösung liegt doch auf der Hand: warum hat der Spieler überhaupt eine Figur mit Au 01 erstellt? (Ja, ich weiß, die Würfel...) Wenn er eine solche Figur nicht spielen mag, muss er eben eine neue erstellen oder aber - in Absprache mit SL/Gruppe - das Aussehen nach Wunsch anpassen.

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Der Spieler entscheidet sich für eine Figur, er trägt die Verantwortung für die Werte, schließlich kann er ja erneut würfeln, wenn ihm die Werte nicht zusagen. Unter diesen Bedingungen halte ich es für selbstverständlich, dass ein Spieler seinen Werten entsprechend agiert und der Spielleiter mit der Umwelt vor allen Dingen reagiert. Auf diese Weise entsteht aus einem Wert kreatives Rollenspiel. Denn wenn es anders läuft, wenn der Spielleiter also die Spielwelt agieren lässt und der Spieler auf diese Einschränkungen fast ausschließlich reagieren muss, entsteht Gängelung.

So soll es sein. :thumbs:

 

Wenn jemand einen Char mit Au 100 spielt, diesen aber unauffällig und schüchtern spielt, ist er selber schuld. Wenn aber vom Spieler / Spielerin entsprechende Wortmeldungen kommen, sein / ihr Char agiert entsprechend seines Aussehens, dann kann ich als SL darauf eingehen. Ich kann auch als SL den Char entsprechend seines Auftretens, seines Aussehens, seiner adligen Kleidung durch NSC anspielen, die sich entsprechend verhalten - wenn dann aber keine Reaktion des Spielers erfolgt, verpufft der Wert auf dem Charakterblatt....

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

Hallo,

 

ein unglaublich gut aussehendes Wesen kann durchaus schüchtern sein - das muss sich nicht widersprechen. Aber bin ich der Spielleiter, dann erzeugen Spielfiguren bei mir mehr Auffälligkeit, wenn sie besonders gut oder besonders schlecht aussehen, als wenn sie durchschnittlich aussehen. Auch haben gutaussehende Spielfiguren mit mehr Interesse vom anderen Geschlecht zu rechnen als andere Spielfiguren. Ich orientiere mich dabei ein wenig an der Realität (ich weiß, "Du sollst keinen Realismus im Rollenspiel haben!", aber das macht es irgendwie leichter.)

 

Betritt also eine junge Dame mit einem Aussehen von 100 das Wirtshaus, dann drehen sich sicherlich eher alle männlichen Köpfe zu ihr als bei einer Dame mit einem Aussehen von 50. Damit wird das unauffällige Beschatten von jemandem natürlich schwieriger, Ermittlungen in der Horizontale jedoch um ein Vielfaches leichter;-).

 

Mit anderen Worten: Ich denke schon, dass zumindest in meiner Spielewelt das Aussehen einen Einfluss auf das hat ,was dem Char begegnet. Damit ist es aber automatisch nicht mehr überflüssig, sich über diesen Wert Gedanken zu machen.

 

Bisher habe ich nicht gedacht, dass man den Spieler auf solche Auswirkungen hinweisen muss, aber wenn man das denn muss, werde ich das in der Zukunft gerne tun...

 

Mit anderen Worten: In gewisser Weise provozieren Charaktere mit bestimmten Setzungen eben Reaktionen in meiner Spielewelt. Das, denke ich, ist aber für einen Spielleiter legitim und vielleicht sogar notwendig, weil sonst die Werte tatsächlich überflüssig wären...

Bearbeitet von Alas Ven
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Na ja, Prados' Eingangsthese könnte man durchaus extrem in die Richtung auslegen, dass dieses Kneipenbeispiel nicht zulässig wäre, weil eben der SL die NSCs agieren läßt, obwohl der Spieler nicht bereit ist, ein Au 100 als Aufmerksamkeitserregend anzunehmen. In extremo ist Prados These, sämtliche Reaktionen auf Spielwerte wie Au etc sind nur zulässig, wenn der Spieler diese aktiv durch Handlungen der Figur provoziert hat. Wobei diskutabel ist, ob alleine schon das Betreten einer Kneipe diese Provokation erfüllt.

Ich unterstelle Prados allerdings, dass er diese Interpretation genausowenig intendiert hat, wie die anderen Schreiber im Ursprungsthread ihre Darstellung in dem Sinne verstanden haben, wie dies Prados aufgenommen hat, mag mich da aber durchaus irren.

 

Wichtig halte ich allerdings durchaus, dass solche Umweltreaktionen nur dann spielverlaufkritisch sein dürfen, wenn dies vom Spieler akzeptiert ist, ansonsten aber nur Episoden sein sollten.

Nichts ist enervierender, als wenn eine Figur immer durch den SL (oder die Mitspieler) auf ein bestimmtes Attribut reduziert wird, wenn der Spieler dies selbst nicht tut. Genauso aber eben auch die totale Ignoranz solcher Attribute.

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... Ermittlungen in der Horizontale [werden] jedoch um ein Vielfaches leichter;-)....

 

Ich versuche mir gerade vorzustellen wie man beim Sex jemanden ausfragen kann:" Ja! Ja! sag mal, ja Du bist so gut, wo war noch mal der magische Ring?"

 

oder macht Mann/Frau das eher nach dem Akt: " Puh, ich fühle mich so entspannt, hat es Dir auch gefallen? Ja schon... Wie öffnet man, mir kannst Du es ja jetzt sagen, den Eingang zum Verlies?"

 

Ich bin da selber etwas unerfahren, aber vielleicht könnt ihr mich ja aufklären :notify:

Bearbeitet von Dengg Moorbirke
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... Ermittlungen in der Horizontale [werde] jedoch um ein Vielfaches leichter;-)....

 

Ich versuche mir gerade vorzustellen wie man beim Sex jemanden ausfragen kann:" Ja! Ja! sag mal, ja Du bist so gut, wo war noch mal der magische Ring?"

 

oder macht Mann/Frau das eher nach dem Akt: " Puh, ich fühle mich so entspannt, hat es Dir auch gefallen? Ja schon... Wie öffnet man, mir kannst Du es ja jetzt sagen, den Eingang zum Verlies?"

 

Ich bin da selber etwas unerfahren, aber vielleicht könnt ihr mich ja aufklären :notify:

 

Hm, es wird wohl seinen Grund haben, warum Geheimdienste relativ oft auf Prostituierte setzen, wenn es um das Ausspionieren von "Zielpersonen" geht... Für die Stasi ist das z.B. gut dokumentiert. Es ist wohl auch eher so, dass die Leute von sich aus erzählen, weil sie schlicht entspannter sind. Und es wird wohl einen ähnlichen Effekt wie ein Beichtstuhl haben, eine gewisse gefühlte Anonymität.

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... Ermittlungen in der Horizontale [werde] jedoch um ein Vielfaches leichter;-)....

 

Ich versuche mir gerade vorzustellen wie man beim Sex jemanden ausfragen kann:" Ja! Ja! sag mal, ja Du bist so gut, wo war noch mal der magische Ring?"

 

oder macht Mann/Frau das eher nach dem Akt: " Puh, ich fühle mich so entspannt, hat es Dir auch gefallen? Ja schon... Wie öffnet man, mir kannst Du es ja jetzt sagen, den Eingang zum Verlies?"

 

Ich bin da selber etwas unerfahren, aber vielleicht könnt ihr mich ja aufklären :notify:

 

Hm, es wird wohl seinen Grund haben, warum Geheimdienste relativ oft auf Prostituierte setzen, wenn es um das Ausspionieren von "Zielpersonen" geht... Für die Stasi ist das z.B. gut dokumentiert. Es ist wohl auch eher so, dass die Leute von sich aus erzählen, weil sie schlicht entspannter sind. Und es wird wohl einen ähnlichen Effekt wie ein Beichtstuhl haben, eine gewisse gefühlte Anonymität.

 

Genauso hatte ich das gemeint! Super!

LG Alas Ven

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... Ermittlungen in der Horizontale [werde] jedoch um ein Vielfaches leichter;-)....

 

Ich versuche mir gerade vorzustellen wie man beim Sex jemanden ausfragen kann:" Ja! Ja! sag mal, ja Du bist so gut, wo war noch mal der magische Ring?"

 

oder macht Mann/Frau das eher nach dem Akt: " Puh, ich fühle mich so entspannt, hat es Dir auch gefallen? Ja schon... Wie öffnet man, mir kannst Du es ja jetzt sagen, den Eingang zum Verlies?"

 

Ich bin da selber etwas unerfahren, aber vielleicht könnt ihr mich ja aufklären :notify:

 

Hm, es wird wohl seinen Grund haben, warum Geheimdienste relativ oft auf Prostituierte setzen, wenn es um das Ausspionieren von "Zielpersonen" geht... Für die Stasi ist das z.B. gut dokumentiert. Es ist wohl auch eher so, dass die Leute von sich aus erzählen, weil sie schlicht entspannter sind. Und es wird wohl einen ähnlichen Effekt wie ein Beichtstuhl haben, eine gewisse gefühlte Anonymität.

 

Ich denke zusätzlich auch, dass ja trotz des beruflichen in gewisser Weise auch eine Art Vertrauensverhältnis entstehen kann, oder ein gefühltes Vertrauensverhältnis entsteht, so dass derjenige eben mehr redet, auch von sich aus, als wenn er eben nicht in der Horizontale mit der Person gewesen wäre. Abgesehen davon findet ja, wenn es sich nicht um eine Prostituierte, sondern um eine Verführerin oder einen Verführer handelt, oft vor dem eigentlichen Akt noch so einiges an Gesprächen statt, wo man ja auch versucht, Vertraulichkeit herzustellen. Rosendorns Katarnin bei PR hatte das in der Runde prima drauf; sie hat erst alle Kerle scharf gemacht, dann die Aufmerksamkeit des wichtigen auf sich gelenkt und dann ihn dazu verführt, alles Wichtige auszuplaudern vor dem eigentlichen Akt...

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Hm, es wird wohl seinen Grund haben, warum Geheimdienste relativ oft auf Prostituierte setzen, wenn es um das Ausspionieren von "Zielpersonen" geht... Für die Stasi ist das z.B. gut dokumentiert. Es ist wohl auch eher so, dass die Leute von sich aus erzählen, weil sie schlicht entspannter sind. Und es wird wohl einen ähnlichen Effekt wie ein Beichtstuhl haben, eine gewisse gefühlte Anonymität.

 

stimmt, davon habe ich auch schon gelesen, allerdings im Zusammenhang mit dem "Dritten Reich".

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... Ermittlungen in der Horizontale [werden] jedoch um ein Vielfaches leichter;-)....

 

Zumindest wird dieses Klischee gerne bedient...

Wäre ja auch unfair, wenn die Anstrengungen nicht belohnt werden würden. :plain:

 

Zum Thema zurück:

Ich finde nicht, dass der Spieler alleinige Deutungshoheit über seine Attribute hat oder haben sollte.

Er darf Werte ablehnen (und einen neuen Charakter würfeln) oder sogar nach Gruppenkonsens Werte ändern.

Er darf ganz zu Beginn näher definieren, was die einzelnen Werte genau bedeuten. Au 100 heißt ja erstmal nur, dass die Person blendend aussieht... Aber wie jetzt genau? Nach welchen kulturellen Empfinden? Und natürlich: Blond? Brünett?

Danach richtet sich der Spielleiter nach den Werten und lässt seine NSC's dementsprechend handeln. In der Kneipe dreht sich nun mal jeder Gast nach der eintretenden Schönheit um - auch wenn der Spieler das nicht gerne hat. Er muss sich eben was einfallen lassen, damit seine Schönheit nicht so zur Geltung kommt :dunno: (Kapuze, Verkleidung,...)

 

Man kann hier schlecht von agieren und reagieren sprechen. Sowohl Aktionen und Reaktionen der NSC's werden beeinflusst durch die Werte (und Fähigkeiten) der Spielfiguren.

Bearbeitet von Tellur
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Im Grunde hast Du Recht. Aber dann könnte man auch ganz auch z.B. das Attribut "Aussehen" verzichten. :dunno:

 

Oder?

 

Nein, man sollte nicht darauf verzichten. Es wird überwiegend übersehen, wie auch in den Antworten im ursprünglichen Strang, aus dem mein zitierter Beitrag stammt, dass ich es ablehne, dass Spielleiter willkürliche Einschränkungen aufgrund bestimmter Werte vornehmen. Ich spreche mich aber nicht gegen bestimmte Werte und deren Konsequenzen grundsätzlich aus.

 

Der Spieler entscheidet sich für eine Figur, er trägt die Verantwortung für die Werte, schließlich kann er ja erneut würfeln, wenn ihm die Werte nicht zusagen. Unter diesen Bedingungen halte ich es für selbstverständlich, dass ein Spieler seinen Werten entsprechend agiert und der Spielleiter mit der Umwelt vor allen Dingen reagiert. Auf diese Weise entsteht aus einem Wert kreatives Rollenspiel. Denn wenn es anders läuft, wenn der Spielleiter also die Spielwelt agieren lässt und der Spieler auf diese Einschränkungen fast ausschließlich reagieren muss, entsteht Gängelung.

 

Grüße

Prados

Wenn also jemand eine SpF mit Au01 erstellt, dann muss er also auch damit leben, dass diese SpF als "widerwärtig hässlich" angesehen wird. Wie würdest Du das jetzt sehen, wenn z.B. einm Heiler Au01 hat? Ich stelle mir da eine Szene vor, dass da ein völlig entstellter, pockannarbiger, schiefnasiger Typ mit total gelben und schiefen Zähnen sowie Schorf auf der Haut zu einen hingeht und sagt: "Ich mach Dich wieder gesund." Als SpL käme ich mir merkwürdig vor, wenn ich die NSpF sagen ließe: "Oh, danke, mein Herr. Ja, heil mich." Eine auf mich eher natürlich wirkende Reaktion wäre: "Ahhhh! Nehmt diesen Freak weg von mir." Wohlgemerkt, ich meine jetzt nicht eine NSpF, die gerade mit 4LP und einer dicken blutenden Bauchwunde daliegt und sich eh nicht wehren könnte, sondern einen Kranken oder Leichtverletzten. Wenn der Spieler damit nicht umgehen mag, wäre meine Reaktion als SpL, den Spieler des Heilers zu bitten, dessen Au bitte zu erhöhen.

Könnt Ihr das Au100 bittebitte mal kurz beiseitelegen und zu meinem Problem mit der Au01 kommen? Danke.

 

Darum ging es ja auch im Eingangsbeitrag, und ich hätte als SpL beinahe das Problem mit einer SpF bekommen, die dieses Problem (aus meiner Sicht) hat.

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Wenn ich auf einem Con jemanden habe mit einer Spielfigur mit extrem schlechtem Aussehen und / oder pA, dann höre ich mir die Charaktervorstellung umso genauer an und frage auch ggf. nach, wie der Spieler / die Spielerin sich den eigenen Charakter vorstellt.

 

Als SL erwarte ich von Spielern schon, dass sie sich über die Konsequenzen der Werte auf dem Charakterbogen klar sind. Ein Char mit Stärke 19 wird auch keine Kraftakte vollbringen wollen, einer mit Kon 11 wird sicher nicht in der ersten Reihe einer Schlacht stehen wollen und einer mit Au 01 muss sich eben damit abfinden, dass die NSC auf ihn erst mal ablehnend, erschrocken, angewiedert oder sonstwie wenig positiv reagieren.

 

Will ein Spieler einen solchen Char nicht spielen, soll er andere Werte auf seinen Charakterbogen schreiben. Wo er die her nimmt ist mir schnurzpiepegal...

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Im Grunde hast Du Recht. Aber dann könnte man auch ganz auch z.B. das Attribut "Aussehen" verzichten. :dunno:

 

Oder?

 

Nein, man sollte nicht darauf verzichten. Es wird überwiegend übersehen, wie auch in den Antworten im ursprünglichen Strang, aus dem mein zitierter Beitrag stammt, dass ich es ablehne, dass Spielleiter willkürliche Einschränkungen aufgrund bestimmter Werte vornehmen. Ich spreche mich aber nicht gegen bestimmte Werte und deren Konsequenzen grundsätzlich aus.

 

Der Spieler entscheidet sich für eine Figur, er trägt die Verantwortung für die Werte, schließlich kann er ja erneut würfeln, wenn ihm die Werte nicht zusagen. Unter diesen Bedingungen halte ich es für selbstverständlich, dass ein Spieler seinen Werten entsprechend agiert und der Spielleiter mit der Umwelt vor allen Dingen reagiert. Auf diese Weise entsteht aus einem Wert kreatives Rollenspiel. Denn wenn es anders läuft, wenn der Spielleiter also die Spielwelt agieren lässt und der Spieler auf diese Einschränkungen fast ausschließlich reagieren muss, entsteht Gängelung.

 

Grüße

Prados

Wenn also jemand eine SpF mit Au01 erstellt, dann muss er also auch damit leben, dass diese SpF als "widerwärtig hässlich" angesehen wird. Wie würdest Du das jetzt sehen, wenn z.B. einm Heiler Au01 hat? Ich stelle mir da eine Szene vor, dass da ein völlig entstellter, pockannarbiger, schiefnasiger Typ mit total gelben und schiefen Zähnen sowie Schorf auf der Haut zu einen hingeht und sagt: "Ich mach Dich wieder gesund." Als SpL käme ich mir merkwürdig vor, wenn ich die NSpF sagen ließe: "Oh, danke, mein Herr. Ja, heil mich." Eine auf mich eher natürlich wirkende Reaktion wäre: "Ahhhh! Nehmt diesen Freak weg von mir." Wohlgemerkt, ich meine jetzt nicht eine NSpF, die gerade mit 4LP und einer dicken blutenden Bauchwunde daliegt und sich eh nicht wehren könnte, sondern einen Kranken oder Leichtverletzten. Wenn der Spieler damit nicht umgehen mag, wäre meine Reaktion als SpL, den Spieler des Heilers zu bitten, dessen Au bitte zu erhöhen.

Könnt Ihr das Au100 bittebitte mal kurz beiseitelegen und zu meinem Problem mit der Au01 kommen? Danke.

 

Darum ging es ja auch im Eingangsbeitrag, und ich hätte als SpL beinahe das Problem mit einer SpF bekommen, die dieses Problem (aus meiner Sicht) hat.

 

Hi!

 

Eine Figur mit Aussehen 01 ist ja übertrieben hässlich. Viele Menschen werden vor ihr zunächst zurückschrecken. Sie wird sicherlich, wenn sie eine Kneipe betritt, auch Aufmerksamkeit auslösen - aber entgegengesetzte, sprich, jeder wird versuchen, woanders einen Platz zu bekommen. Als Ermittler würde diese Figur gar nicht taugen, als Heiler könnte sie deswegen Probleme bekommen, bis sie sich einen gewissen positiven Ruf in der Gegend erworben hat.

 

Einfach hat es so eine Figur bei mir nicht. Genau wie Du würde ich die betreffende Figur vorwarnen, wenn ich so einen Wert vorher bekäme, dass Menschen gegenüber extrem hässlichen Menschen nicht immer freundlich und natürlich oft auch misstrauisch sind. Vielleicht würde ich Kinder mit Spottliedchen auftauchen lassen (tut mir leid, aber in der Realität ist das auch so bei extrem hässlichen Menschen), und sicherlich hätte der Mensch es nicht ganz so leicht, Leute zu finden, die sich von ihm heilen lassen würden, bis er die ersten richtig lebensgefährlichen Krankheiten geheilt hätte in der Gegend; dann aber könnte derjenge ja jemand sein, dem sein Ruf vorauseilt, gerade, weil er oder sie so hässlich ist.

 

Mit anderen Worten: Extremwerte lösen in meiner Spielewelt auch Extremreaktionen aus. Aber das hattest Du ja in dem Strang auch so gesehen... Und meiner Meinung nach auch richtig reagiert, indem Du den Spieler vorgewarnt hast.

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Aussehen ist bei mir schon ein Faktor darin, wie Nichtspielerfiguren auf Abenteurer reagieren. Ebenso übrigens in der Beschreibung von NSFs. Dabei warte ich nicht immer darauf, daß der Spieler einen "Einsatz" gibt. Der Au 01 sieht häßlich aus, ob er nun sein Haar herumwirft oder nicht.

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Ich habe gerade Schwierigkeiten mit dem scheinbar so klaren Konzept von Aktion und Reaktion. Der Spielleiter kann doch gar nicht aktiv agierend den Spieler einschränken, denn dieser hat doch bereits in einer ersten Aktion das Au 01 festgelegt/hingenommen. Der Spieler der Figur mit dem schlechten Aussehen agiert doch immer, auch durch das Verzichten auf eine Verschleierung, sodass der Spielleiter gar nicht anders kann, als auf die Aktion des Spielers zu reagieren.

 

Ich fände es einen merkwürdigen Spielleiter, der gar nicht auf ein Au01 oder meinetwengen auch Au11 reagiert. Natürlich darf er nicht die Bemühungen des Spielers ignorieren, das Aussehen irgendwie auszugleichen. Wenn der Spieler extra Verkleiden bemüht oder sonstwie sein Aussehen verschleiert oder in den Hintergrund spielt, so ist das zu berücksichtigen. Auch hierbei hat der SL zu reagieren.

 

Prados schreibt im dritten Posting etwas dazu, dass der Spielleiter "also die Spielwelt agieren lässt und der Spieler auf diese Einschränkungen fast ausschließlich reagieren muss". Wie muss ich mir diese Gängelung konkret vorstellen? Der Spieler hat doch schon agiert, indem er seine Au01-Figur in die Spielwelt einführte und eventuell auf jede Verschleierung verzichtete. Der SL kann doch gar nicht anders als auf den Spieler zu reagieren. Was verstehe ich hierbei falsch?

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