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weshalb Drachen nicht fliegen dürften


sayah

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Aber können sie nicht vielleicht mit ihren Flügeln (wo vorhanden) auch das Äquivalent des Zaubers "Sturmwind" auf ein Abenteurerhäufchen loslassen?

 

Für gewisse grosse Drachen ist das so sogar beschrieben.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

 

Was ich mich jetzt gerade frag....:

 

Können die Drachen, die über Sturmwind verfügen diesen auch nach hinten benutzen um kurzfristig die Geschwindigkeit zu erhöhen, also gewissermassen als "Nachbrenner?":

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  • 5 Monate später...
Trotzdem, deine Korrelation ist falsch es gibt Insekten die Segeln, was übrigens auch ein Albatros die meiste Zeit tut. Verkehrsflugzeuge schlagen gar nie mit den Flügeln,

Es gibt auch Vögel (nämlich Kolibris) und "Flugzeuge" (nämlich Hubschrauber) die wie Insekten den Schwirrflug benutzen.

 

Flugzeuge schlagen nicht mit den Flügeln, weil sie zur Fortbewegung Propeller oder Düsen haben. Das Flügelschlagen bei Vögeln dient nicht direkt dem Fliegen, sondern der Fortbewegung. Sie schlagen die Flügel nicht von oben nach unten, sondern von vorn nach hinten. Es entspricht somit dem Propeller. Der Auftrieb kommt beim Vogel, genauso wie beim Flugzeug, dadurch zustande, daß die Luft mit einer ausreichenden Geschwindigkeit am Flügelprofil vorbeistreicht. Das funktioniert umso besser, je starrer dieses Flügelprofil ist. Große Vögel mit ausreichend Flügelfläche schlagen daher hauptsächlich nur mit den Handfedern und halten die Armfedern gerade.

 

Kurz deine Hochrechnung hat irgendwo einen grossen Haken (denke ich) weil sie Dinge vergleicht die so nicht zusammengehören. Nicht alles was man mathematisch irgendwie korrelieren kann (sprich eine statistisch signifikante Korrelation berechen kann) hängt auch tatsächlich so zusammen.

Wie dem auch sei, ich bleibe dabei, dass die Erklährung, weshalb ein Drache nach Midgardregelwerk in der Realität nicht fliegen kann, relativ einfach ist: das Verhältniss Volumen (=Gewicht) zu Oberfläche (Flügelfläche) erlaubt es nicht.

Doch, diese Dinge gehören zusammen. Wenn man tatsächlich die Flugfähigkeit eines Drachen für die Realität berechnen will, dann muß man sich an die Gesetze der Aerodynamik halten. Und diese sind für Vögel, Flugzeuge und Drachen die selben.

Und für diese Gesetze ist eben nicht nur das Verhältnis Volumen(=Gewicht) zu Fläche (der Flügel) interessant. Es fehlt eine dritte wichtige Zahl, nämlich die Geschwindigkeit:

Gewicht = Volumen x XY

Auftrieb = Flügelfläche x Geschwindigkeit x XY

(wobei XY für Dinge wie Körperbau etc. steht, die wir nicht genau kennen und die sich mit der Größe nicht ändern).

Wenn ein Albatros doppelt so lang ist wie eine Möwe, dann wäre (bei gleichem Körperbau), seine Oberfläche, und auch die Fläche seiner Flügel, viermal so groß, und sein Volumen, also sein Gewicht, achtmal so groß.

Er hat also nur viermal so große Flügel, die das achtfache Gewicht tragen müssen. Deshalb glauben manche Leute (wie z. B. Sayah), daß der Albatros nicht so leicht fliegen kann wie die Möwe, und daß ein wirklich großes Tier es überhaupt nicht können darf. Dabei muß der Albatroß nur doppelt so schnell sein wie die Möwe, dann hat den achtfachen Auftrieb (in Wirklichkeit fliegen Albatrosse schneller als Möwen, haben aber auch einen anderen Körperbau und im Verhältnis größere Flügel).

 

Vergleichen wir einen Drachen und einen Vogel: beispielsweise ist der Vogel einen Meter lang, der Drache zehn Meter, also zehnmal so groß. Dann hat er (bei gleichem Körperbau) das tausendfache Volumen (=Gewicht). Wenn der Vogel also 10 Kilo wiegt (es ist ein großer Vogel :D), dann wiegt der Drache 10 Tonnen. Die Flügelfläche des Vogels beträgt einen Quadratmeter, die des Drachen nur das Hundertfache, also Einhundert Quadratmeter. Wenn der Vogel zehn Meter pro Sekunde fliegt, dann ist sein

Aufrieb = 1 Quadratm x 10 m/sec = 10 Kg

Gewicht = 10 Kg

(natürlich entsprechen diese runden Zahlen nicht der Wirklichkeit)

Der Vogel kann also fliegen.

 

Der Auftrieb des Drachen bei gleicher Geschwindigkeit beträgt:

100 Quadratm. x 10 m/sec = 1000 Kg = 1 Tonne

So kann er also nicht fliegen.

Wenn er aber mit 100 Metern pro Sekunde fliegt, dann ist sein Auftrieb:

100 Quadratm. x 100 m/sec = 10.000 Kg = 10 Tonnen

Der Drache muß also zehnmal schneller sein als der Vogel, dann fliegt er ohne Probleme.

Wenn der Drache seine Flügel nun genauso schnell bewegt wie der Vogel, also z. B. in einer Sekunde einmal von vorne nach hinten zieht, dann treibt er sich damit die zehnfache Strecke vorwärts, da er zehnmal so lang ist.

Dabei muß er den hundertfachen Luftwiderstand überwinden (dieser hängt von der Fläche ab), braucht also hundertmal mehr Kraft. Da sein Muskelquerschnitt (ebenfalls eine Fläche) ebenfalls hundermal den des Vogels beträgt, ist er bei gleichem Körperbau gaenau hundertmal stärker und fliegt somit zehnmal schneller.

Sein Auftrieb ist also tausendmal größer als der des Vogels, und er fliegt ohne Probleme.

Tatsächlich fliegt er sogar besser, denn auch der Körper muß ja Luftwiderstand überwinden, und der ist beim Drachen im Verhältnis zum zu bewegenden Gewicht geringer als beim Vogel (Luftwiderstand ist abhängig von der Oberfläche, Gewicht vom Volumen).

Nach den Gesetzen der Aerodynamik fliegen große Körper leichter, das ist eine Tatsache.

Bearbeitet von Big Bene
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Gewicht = Volumen x XY

Auftrieb = Flügelfläche x Geschwindigkeit x XY

Sorry, nein. Wenn du schon rechnest, dann bitte richtig:

Auftrieb (und Luftwiderstand) berechnet sich als

F = ca*rho/2*v^2* A

Dabei ist ca Auftriebskoeffizient, rho Dichte des Mediums, v die Fluggeschwindigkeit, A die Tragfläche

wesentlich ist also das Quadrat der Fluggeschwindigkeit.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

  • Like 1
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Mir ging es darum, daß der Auftrieb auch proportional zur Geschwindigkeit ist, nicht nur zur Flügelfläche. Daher hab ich das "XY" eingeführt, um nicht noch alle anderen physikalischen Größen mit berechnen zu müssen.

 

Wenn der Auftrieb sogar proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit ist (sorry, hatte ich anders in Erinnerung), dann um so besser:

 

Dann muß der Drache in unserem Beispiel - also wenn er zehnmal größer ist als der Vogel - nicht einmal 10 mal, sondern nur nur 3,16 mal so schnell fliegen (Wurzel aus 10).

"Vogel": 1 qdm x (3,16 m/sec)^2 = 10 kg

"Drache": 100 qdm x (3,16*3,16 m/sec) = 100 x 10^2 = 100 x 100 = 10.000kg

Für den Drachen würden also schon 10m/sec reichen.

 

Natürlich sind diese runden Zahlen wieder nicht realistisch. Ein Vogel dieser Größe müßte deutlich über 3,16m/sec fliegen. Aber ein Drache eben auch nur das jeweils 3,16 fache davon, und das schafft er leicht, wie in meinem letzen Post berechnet.

 

Oder Allgemein:

Wenn Lv die Länge eines Vogels ist, und Fv die notwendige Fluggeschwindigkeit, um ihn in der Luft zu halten, dann ist die benötigte Fluggeschwindigkeit Fd für einen Drachen der Länge Ld (und sonst gleichem Körperbau):

Fd = Fv x Wurzel aus (Ld/Lv)

 

Konkret:

Der Steppenadler ist laut Wiki 60-81 cm lang (sagen wir 70), seine Geschwindigkeit beträgt 50-60 km/h (sagen wir 55 - bei Bedarf kann er übrigens sehr viel schneller fliegen). Wenn wir diesen Adler nun auf 14m vergrößern (nennen wir ihn "Riesenadler" statt "Drache", wir wollen den Körperbau ja exakt beibehalten). Er ist also 20mal länger.

Nach meiner alten Rechnung müßte er dann 55x20 = 1100 km/h fliegen (etwa Schallgeschwindigkeit), um oben zu bleiben. Seine Flügel und seine Kraft würden dazu ausreichen. Rechnet man mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, dann müßte er nur 55 x Wurzel aus 20, also etwa 4,48 x 55 = 246 km/h fliegen. Die erreicht sogar ein realer Steppenadler, wenn er Beute verfolgt.

Dabei kann der Drache ja sogar noch besser an das "Hochgewichtsfliegen" angepaßt sein als der "Riesenadler", z. B. im Knochenbau.

 

Den Luftwiederstand habe ich hier nicht eingerechnet, aber auch der begünstigt das größere Tier (einen toten Vogel kannst Du leicht 10m werfen, eine tote Mücke nicht mal ein m).

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Alles im Zusammenhang mit dem Luftwiderstand wächst quadratisch (Drache mit zehnfacher Länge/Breite/Spannweite im Verhältnis zu einem Vogel hat also den hundertfachen Auftrieb ohne Berücksichtigung von Turbulenzen und unter der Voraussetzung von derselben Flügelschlagfrequenz - aber es geht ja eh nur um eine Abschätzung), die beteiligten Massen aber mit der dritten Potenz (der Drache wiegt also tausend mal so viel wie der Vogel).

 

Rein praktisch dürften eher Vergleiche mit einem Hubschrauber oder Senkrechtstarter sinnvoll sein. ;)

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Leute mal ganz ehrlich das ist nunmal ein FANTASY-Rollenspiel.

So was is genauso als ob man versucht die Magie selbst zu erklären.

Solche Sachen bringen meiner Meinung nach nichts. Es ist wie oben gesagt Fantasy und da sind meiner Meinung nach solche Rechnungen am falschen Platz, genauso wie überntiebener Realismus oder Geschichliche Fakten. Es macht Meiner Meinung nach ein Fantasy Rollenspiel aus, es muss nicht alles einen Sinn haben oder erklärbar sein .

 

Es tut mir Leid wenn ich damit jemanden vor den Kopf gstoßen haben sollte oder jeamnden beleidigt habe.

Jeder kann natürlich machen was er will.

Ich wollte nur mal das loswerden was mir dieganze zeit in verschiedenen Diskussionen aufgefallen ist.

 

 

Gruß Wolf,

der der Meinung ist das Drachen fliegen, weil sie es können.

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Natürlich sind diese runden Zahlen wieder nicht realistisch. Ein Vogel dieser Größe müßte deutlich über 3,16m/sec fliegen. Aber ein Drache eben auch nur das jeweils 3,16 fache davon, und das schafft er leicht, wie in meinem letzen Post berechnet.

Ich bezweifle 'das schaft er leicht'. Und ich bezweifle dass deine Berechnungen so richtig sind. Das heisst nicht so sehr die Berechnungen, aber vielmehr die Annahmen die du triffst um rechnen zu können. zum Beispiel vernachlässigst du (meine Meinung) die Menge an Futter die ein Tier brauchte um diese Energien freisetzen zu können, sowie die Belastbarkeit der Flügel, denen du ohne weitere konstruktive Massnahmen einfach so eine 20x grössere Belastung zumutest. In der Praxis geht das in der Regel schief.

Ebenfalls mächte ich dich auf die Reynolds-Zahl hinweisen die besagt dass sich die Physik von Strömungen wesentlich ändert, wenn man die Länge eines umflossenen Gegenstandes oder die Geschwindigkeit des strömenden Mediums verändert. Vergleicht man den Drachen mit dem Vogel hat der Drache eine sehr viel höhere Reynoldszahl und damit eine grundsätzlich andere Strömungsphysik.

Sei's drum. Inselbiogeographie lehrt uns, dass Tiere tendieren so gross wie möglich zu werden, wenn sie ein neues Biotop erobern. Dies muss auch für Vögel gelten. Die grössten Vögel sind wie erwähnt Andenkodor und Albatrosse. Auch wenn die Biester gross und schwer sind, sind sie im Vergleich zu Landlebewesen und im Meer lebenden Tieren vergleichseweise klein und vorallem leicht. Dafür muss es einen guten Grund geben, ich sage es ist die Flugfähigkeit.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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Laut Internet ist eines der größten flugfähigen Tiere das hier: Quetzalcoatlus.

 

Es fällt auf, dass er ganz andere Körperproportionen aufweist (kleiner Körper - riesige Flügel) als ein Drache und es daher für die These spricht, dass ein Drache nicht fliegen könnte.

Dabei muss man jedoch bedenken, dass wir Menschen schon seit ewigen Zeiten glauben, alles durch unser Wissen ableiten zu können und das es nichts außerhalb unserer Vorstellungen und Erfahrungen geben kann (--> z.B.: es ist nach unserem Erkenntnis-Stand unmöglich, dass ein Drache fliegt). Irgendwann kommt dann diese blöde Natur und präsentiert uns etwas, dass wir für unmöglich hielten. Schon müssen wir umdenken und es akzeptieren.

 

Ich will damit sagen, dass man zwar mit unseren Vorstellungen überlegen kann, ob etwas funktioniert oder nicht, aber bei etwas nicht Existentem (--> Drache), welches der Fantasy entsprungen ist, kann man es weder beweisen noch widerlegen.

Daher kann niemand jemals eine klare Antwort darauf finden, ob es einen fliegenden Drachen gibt oder nicht, sondern man kann nur davon ausgehen, dass es sehr unwahrscheinlich ist (oder auch nicht).

 

P.S. Würde ein fliegender Drache auftauchen, hätte er seine Existenz natürlich zweifelsfrei bewiesen. ;)

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Wieso sollte ein Drache nach aktuellen Wissensstand nicht fliegen können?

 

Stehen im Bestiarium so genau Angaben, wie etwa Flügelspannweite, aus welchem Material (ich tippe auf irgend einen Nanotube-Werkstoff) sie sind oder ob den Drachen die Gasblase in seinem inneren die er zum Feuerspucken braucht ihm zusätzlichen Auftrieb verschafft?

 

Nur weil es kein vergleichbares Wesen real gibt, heißt das noch lange nicht, dass es aus biologischer oder gar physikalischer Sicht unmöglich ist.

Solange nicht irgendwo ein detailliertes Werk über den exakten Körperbau und dessen Funktionen eines Drachen auftaucht, kann man davon ausgehen: Drachen können fliegen, da es bekannte Prinzipien gibt, die das ermöglichen könnten.

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P.S. Würde ein fliegender Drache auftauchen, hätte er seine Existenz natürlich zweifelsfrei bewiesen. ;)

Oh, das ist leicht: Arenimo himself hat schon einen fliegenden Drachen gesehen, dafür gibt es auch noch weitere Zeugen (größtenteils lebendig). Beweis also vollbracht.

 

Im Übrigen ist die Flugfähigkeit des Drachen sehr leicht zu erklären:

In den Flügeln des Drachen finden sich spezielle Blutgefäße, deren Anordnung in derblüffender Weise an die Zaubersiegel des Spruches Schweben* erinnert. Wünscht ein Drache nun zu fliegen, so leitet er sein (bekannterweise magisches) Blut durch Flügelschlagen in die richtigen Blutgefäße. Dadurch werden die Zaubersiegel aktiviert und - tadaa - der Drache fliegt.

Wer will, kann diese schier unglaubliche Anordnung der Blutgefäße gern einer Evolution zuschreiben. Ich glaube in diesem Fall hingegen an intelligent design durch ein höheres Wesen (J.E.F.).

 

Grüße,

Arenimo

_______________

*) Oder Fliegen oder so - habs Arkanum nicht da und werde deswegen auch nicht nachsehen. Aber der verwendete Spruch passt ideal.

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Solwac

Alles im Zusammenhang mit dem Luftwiderstand wächst quadratisch (Drache mit zehnfacher Länge/Breite/Spannweite im Verhältnis zu einem Vogel hat also den hundertfachen Auftrieb ohne Berücksichtigung von Turbulenzen und unter der Voraussetzung von derselben Flügelschlagfrequenz - aber es geht ja eh nur um eine Abschätzung), die beteiligten Massen aber mit der dritten Potenz (der Drache wiegt also tausend mal so viel wie der Vogel).

Eben - und daher ist das Verhältnis von Luftwiderstand zur beschleunigeten Masse für den Drachen günstiger als für den Vogel.

Rein praktisch dürften eher Vergleiche mit einem Hubschrauber oder Senkrechtstarter sinnvoll sein.

Nein - vom der Gesamtkonstruktion ist der Vergleich mit einem Verkehrsflugzeug am treffensten - großer Körper mit Flügeln, der ausreichend beschleunigt werden muß, um zu fliegen.

 

Wolf

Leute mal ganz ehrlich das ist nunmal ein FANTASY-Rollenspiel.

So was is genauso als ob man versucht die Magie selbst zu erklären.

Im Prinzip ganz Deiner Meinung. Ursprünglich hab ich mich mit dem Thema befaßt, weil ich es leid war, daß manche Leute argumentieren, daß Drachen aus Aerodynamischen Gründen nicht fliegen "dürfen" - und deshalb ingame darauf bestehen, daß sie Magie benutzen. Also hab ich mich ein bißchen mit Aerodynamik beschäftigt, und ausgerechnet, daß Drachen sehr wohl fliegen könnten und die Diskussion damit hinfällig ist.

Mein Beitrag in DDD 12 war eigentlich eine Reaktion auf "Die beiden Rohrspatzen" in Heft 1.

 

Ich bezweifle 'das schaft er leicht'. Und ich bezweifle dass deine Berechnungen so richtig sind. Das heisst nicht so sehr die Berechnungen, aber vielmehr die Annahmen die du triffst um rechnen zu können. zum Beispiel vernachlässigst du (meine Meinung) die Menge an Futter die ein Tier brauchte um diese Energien freisetzen zu können, sowie die Belastbarkeit der Flügel, denen du ohne weitere konstruktive Massnahmen einfach so eine 20x grössere Belastung zumutest. In der Praxis geht das in der Regel schief.

Meine Berechnungen stimmen. Sie betreffen die Flugfähigkeit. Ich will damit die verbreitete Aussage widerlegen, daß Drachen angeblich aus "aerodynamischen Gründen" nicht fliegen können.

Daß ein Tier solcher Größe noch ganz andere Probleme hätte, ist mir bewußt, und ich habe auch schon früher darüber nachgedacht, was diese Probleme sein würden. Schließich gibt es, so weit wir wissen, in unserer Welt keine Drachen, und es kann sie wahrscheinlich auch nicht geben.

Z. B. müßte so ein Drache Beine haben, die fast so dick wie der Körper sind (vgl. Gazelle- Nilpferd). Anders als beim Fliegen kann man das größere Gewicht beim Laufen nicht durch Geschwindigkeit ausgleichen. Oder, falls die Beine halbwegs normal proportioniert wären, müßten sie entsprechend stärker sein, z. B. mit Knochen aus Stahl. Auch die Kräfte, die beim Fliegen auf den Flügel wirken, setzen eine stabilere Konstruktion voraus als einen bloß vergrößerten "Vogelknochen".

Die Nahrungsversorgung ist auch ein Problem, wie Du sagtest, ebenso wie Blutdruck etc. Aber das sind Probleme, die nichts mit Aerodynamik zu tun haben und die Flugfähigkeit nur mittelbar betreffen. "Realistische" Rollenspieler können sich streiten, ob Drachen Knochen aus Stahl haben, oder ob sie "Magie benutzen" um stehen zu können.

 

Ein Problem ist natürlich das Starten. Durch bloßes Flügelschlagen wird ein Drache das nicht schaffen. Entweder er muß von einem Berg aus starten oder er hat einen besonderen "Sprungmechanismus" (wie Känguruhs), der im Bewegunsapparat Energie speichert und ihm erlaubt, höher zu springen als es die Muskelkraft eigentlich erlauben würde. (oder er "macht es mit Magie" :-p)

 

Ebenfalls mächte ich dich auf die Reynolds-Zahl hinweisen die besagt dass sich die Physik von Strömungen wesentlich ändert, wenn man die Länge eines umflossenen Gegenstandes oder die Geschwindigkeit des strömenden Mediums verändert. Vergleicht man den Drachen mit dem Vogel hat der Drache eine sehr viel höhere Reynoldszahl und damit eine grundsätzlich andere Strömungsphysik.

 

Die Reynoldszahl ist mir durchaus ein Begriff, ich habe sie hier nicht erwähnt, um nicht alles noch komplizierter zu machen (ich gebe zu, ich hätte auch noch mal nachschlagen müssen, wie man die einrechnet). Soweit ich mich erinnere, ist die Reynoldszahl in der Regel aber auch günstiger für große Objekte.

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Solwac

Alles im Zusammenhang mit dem Luftwiderstand wächst quadratisch (Drache mit zehnfacher Länge/Breite/Spannweite im Verhältnis zu einem Vogel hat also den hundertfachen Auftrieb ohne Berücksichtigung von Turbulenzen und unter der Voraussetzung von derselben Flügelschlagfrequenz - aber es geht ja eh nur um eine Abschätzung), die beteiligten Massen aber mit der dritten Potenz (der Drache wiegt also tausend mal so viel wie der Vogel).

Eben - und daher ist das Verhältnis von Luftwiderstand zur beschleunigeten Masse für den Drachen günstiger als für den Vogel.

Nur dass das keine Rolle spielt. :notify:

 

Rein praktisch dürften eher Vergleiche mit einem Hubschrauber oder Senkrechtstarter sinnvoll sein.

Nein - vom der Gesamtkonstruktion ist der Vergleich mit einem Verkehrsflugzeug am treffensten - großer Körper mit Flügeln, der ausreichend beschleunigt werden muß, um zu fliegen.

Verkehrsflugzeug? Dann brauchen Drachen ja doch ein Rollband! :notify:
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Nur dass das keine Rolle spielt.

Der Luftwiderstand spielt keine Rolle in der Aerodynamik? :?

Verkehrsflugzeug? Dann brauchen Drachen ja doch ein Rollband!
Ein Flugzeug steht auf einem drei Kilometer langen Laufband, so groß und breit wie eine Startbahn. Eine Geschwindigkeitsregelung setzt das Laufband in Bewegung sobald die Räder des Flugzeugs anfangen zu drehen, mit der gleichen Geschwindigkeit, nur in die entgegengesetzte Richtung.

Meines Wissens stellt diese Situation bis heute auch bei Flugzeugen noch eine Ausnahme dar.

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Nur dass das keine Rolle spielt.

Der Luftwiderstand spielt keine Rolle in der Aerodynamik?

Der Luftwiderstand behindert vor allem den Vortrieb. Das Problem beim Drachen ist aber der Auftrieb. Ein schönes Beispiel ist ein Papierflugzeug. Verdoppele einfach mal alle Dimensionen des Papiers. Das Flugzeug ist dann doppelt so lang, hat viermal so größe Flügel und das achtfache Gewicht. ;)
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Meine Berechnungen stimmen.

Ich liebe solche Aussagen. Deine Berechnungen stimmen natürlich mit 100% Garantie nicht, da sich der Auftrieb genau genommen durch ein Integral (ich glaube es ist sogar ein Kreisintegral) über die ganze Spannweite berechnet, was aber nur möglich ist, wenn die Druckverteilung über dem Flügel bei der entsprechenden Geschwindigkeit bekannt wäre. Dazu müsste man aber einen Drachen haben, der als Versuchsobjekt dient. Hätten wir einen Drachen könnten wir ihn auch einfach fliegen lassen und uns sämtliche Rechnerei und Diskussion sparen... oder, mangels lebender Drachen, können wir auch einfach im Bestiarium nachschlagen wo steht, dass Drachen fliegen können

:sigh:

In dem Sinn, wenn wir schon genau rechnen wollen, müssen wir auch noch den sogenannten Induzierten Widerstand berücksichtigen. Dieser ist ebenfalls abhängig von der Druckverteilgung und damit von der Flächenbelastung und der Geschwindigkeit mit der geflogen wird. Ob da nun der Drache oder der Vogel im Vorteil wären, weiss ich leider im Moment nicht.

:silly:

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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Moin,

 

Im Jura und Trias gab es Flugsaurier mit einer Spannweite von bis zu 12 Metern, und einem Gewicht von ca 100kg. Ein 30meter Drache koennte also bis zu einer Tonne wiegen, und braeuchte noch keine Magie um mit ca 50km/h im Gleitflug ein guter Segelflieger zu sein, bzw mit 80 bis 120km/h dynamisch zu fliegen.

 

Die Zahlen stammen aus ner Berechnung nach Truckenbrodt, wobei ich die Fluegelgeometry des Quetzalcoatlus so lange mit verschiedenen Profilen ausprobiert hab, bis das Ding flog. Der Drache koennte auch schwerer sein, z.b. waere bei 3 Tonnen Gewicht ein Gleiten bei 80km/h moeglich. Je schwerer der Drache waere, desto schneller und haerter waere die Landung.

 

Das Hauptproblem dabei waere, dass ein solcher Drache am Boden recht gross, unbeholfen und mit Hohlknochen bei dem Gewicht sehr fragil waere. An den 3 Tonnen Drachen mit Hohlknochen der mit ca 40km/h landet mag ich nicht recht glauben. Die 1 Tonnen Variante wuerde im Landeanflug ca 20km/h haben, und zur Landung einen Stall bei 6km/h. Mit zurueckverlegen des Schwerpunktes hinter das Stabilitaesmass (Drachen haben einen langen Hals) waere sogar eine Punktlandung moeglich. Zum Starten braeuchte er einen Hang oder Klippe am Meer, oder muesste auf Magie zurueckgreifen.

 

D.h. theoretisch waere ein 30 Meter Drache moeglich. Die Evolution hat jedoch bisher noch keinen Flugsaurier mit mehr als 14 Meter Spannweite hinbekommen, so dass es warscheinlich ist, dass groessere Flugsaurier nicht ohne Magie ueberlebensfaehig sind.

 

Die Magie braucht dabei noch nicht mal das Fliegen zu betreffen. Allein der Feueratem mag ausreichen, weil gegrilltes Fleisch quasi vorverdaut ist, d.h. ein feuerspeiender Drache braeuchte weniger Magen und Darm als andere Tiere. Aehnlich wie Menschen auch im Vergleich zu Affen einen viel zu kleinen Magen und Darm haben, weil wir gekochte Nahrung essen.

 

ciao,Kraehe

Bearbeitet von Kraehe
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  • 1 Jahr später...

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