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Was macht einen guten SL aus?


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Nachdem in meiner Mittwochsrunde mehrfach der Spielleiter gewechselt hat und dabei einige Debütanten und jetzt neu eine Debütantin dabei waren / sind, kann man schon starke Unterschiede in der Herangehensweise feststellen.

 

Gute Spieler sind sie alle, doch wenn man auf der anderen Seite des Spielleiterschirms sitzt, ist die Welt oft ganz anders.... Es gibt SL, die sich aufwändig vorbereiten und sehr viele Details mit viel Akribie erarbeiten. Sie haben gute Regelkenntnisse und die NSC haben alle relevanten Werte. Und trotzdem kommt keine rechte Stimmung auf. Warum?

 

Nach meiner Erfahrung kommt es weniger auf die detailgetreue Vorbereitung an, sondern darauf, ob ein SL seinen eigenen Plot versteht, ob er wirklich weiß, was in seiner Welt unabhängig von den Abenteurern vor sich geht, ob die Welt lebt und in sich (einigermaßen) logisch ist. Und es kommt drauf an, ob er dies den Spielern und ihren Charakteren rüber bringen kann. Das gute Rollenspielen von NSC ist ein weiterer, wichtiger Punkt, hier sollte m.E. ein SL schon ein wenig Schauspieltalent mit bringen, wenn es gut werden soll.

 

Ein SL, der sich zwar akribisch vorbereitet, aber keinen Hintergrund für sein Midgard hat, verliert sich dann öfter in unwichtigen Details und der Welt fehlt Farbe und Tiefe.

 

Genaue Regelkenntnisse sind zwar nützlich für einen guten Spielleiter, aber ich habe es jetzt schon ein paar mal erlebt, dass SL super Abenteuer geleitet haben und alle Spaß & Spannung hatten, auch wenn diese SL nicht sehr regelfest waren und sich von den Spieler dann und wann regeltechnisch helfen lassen mussten. Das habe ich nie als schlimm empfunden. Gestern habe ich das gerade wieder beim Debüt unserer jetzt neuen Spielleiterin erlebt. Sie hat von Anfang an eine spannende Storie geliefert, in die sie sogar die losen Elemente ihrer SL-Vorgänger noch gut integriert hat; die NSC waren lebendig und die düstere Stimmung, die aufkommen sollte, kam auch rüber. Von den Regeln hat sie nicht viel Ahnung, das hat aber überhaupt nicht gestört.

 

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

 

Wie seht ihr das, was macht einen guten SL aus?

 

Euer

 

Bruder Buck

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Das hängt dann doch stark von der Erwartungshaltung des Spielers ab.

 

Ich stelle eine halbwegs fundierte Regelkenntnis defintiv über Improvisationstalent.

 

Im Ausgangsposting war ja davon die Rede, dass es durchaus erfahrene Spieler sind. Ich glaube auch, dass jemand der noch nicht selbst gespielt hat, sehr schwierig ein guter SL wird.

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Ich schreib mal, wie ich das erlebt habe:

Ich leite jetzt seit 20 Jahren. Ich hatte immer das Problem, dass ich mehr oder weniger immer mit den gleichen Leuten gespielt habe. Regeln waren kein Problem. Auf M2 Basis hab ich die immer wieder mal modifiziert. Nachdem ich keinen Kontakt zu anderen Rollenspielern hatte, hab ich in meiner eigenen Soße geschmort. Das hat so seine Tücken. Die größte war, dass das Vorbereiten des Spielabends immer mehr zur Arbeit wurde.

Mit meiner neuen Gruppe und M4 hat sich das jetzt geändert. Außerdem habe ich gesehen, wie ein junger Einsteiger voller Begeisterung seine ersten Abenteuer geleitet hat.

 

Neben Plotfestigkeit finde ich die spürbare Begeisterung, den Spaß am Leiten wichtig. Dann kommen Schauspielkunst und Regelfestigkeit.

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@Einsi: Mal provokativ gefragt, dir ist also ein SL lieber, der die Regeln gut kennt, dessen Abenteuer aber völlig abstrus ist und die NSC farblos, als einer, der die Regeln nicht gut kennt, der aber ein tolles Abenteuer bietet, mit farbigen, lebendigen NSC?

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

Mal provokativ geantwortet: ja

 

Ich gehe dabei von dem selben Extrem aus, wie du, nur in anderer Richtung:

 

Also ein SPL, der ein " tolles Abenteuer bietet, mit farbigen, lebendigen NSC", aber null Regelkenntnis hat.

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Das hängt dann doch stark von der Erwartungshaltung des Spielers ab.

 

Das ist der entscheidende Satz! Für den Gamisten ist Regelkenntnis äußerst wichtig, für den Storyteller eher Einfallsreichtum und Erzähltalent.

 

Daher halte ich Einfühlungsvermögen (in die Spieler) neben Persönlichkeit für die wichtigste SL-Eigenschaft.

 

Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

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Ich denke mit am wichtigsten für einen guten SL ist das er auf seine Spieler eingeht. Er muß ihre Stärken und Schwächen sowie Vorlieben und Abneigungen in seinem Abenteuer berücksichtigen. Ansonsten geht der Spielspaß baden und alle sind gefrustet. Genauso sollte ein guter SL auf die Tagesform der Spieler eingehen und ggf. sein Abenteuer anpassen.

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Neben den von BB im Eingangsbeitrag aufgeführten Punkte (bis auf Regelkenntnis) und den von Einskaldir richtigerweise aufgeführten Einwände habe ich noch einen Punkt:

 

Ein guter Spielleiter muss seine Art zu leiten hinterfragen. Ein guter Spielleiter macht sich über seinen Stil und das was seine Spieler wollen Gedanken. Das muss nicht immer übereinstimmen. Ein guter Spielleiter fragt sich in wie weit er seinen Stil den Wünschen der Spieler anpassen möchte bzw. kann, wo also Kompromisse gefunden werden können/müssen.

 

Viele Grüße

hj

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@Einsi: Mal provokativ gefragt, dir ist also ein SL lieber, der die Regeln gut kennt, dessen Abenteuer aber völlig abstrus ist und die NSC farblos, als einer, der die Regeln nicht gut kennt, der aber ein tolles Abenteuer bietet, mit farbigen, lebendigen NSC?

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

Mal provokativ geantwortet: ja

 

Ich gehe dabei von dem selben Extrem aus, wie du, nur in anderer Richtung:

 

Also ein SPL, der ein " tolles Abenteuer bietet, mit farbigen, lebendigen NSC", aber null Regelkenntnis hat.

 

Es kommt auf die Mischung an. Zu wenig Regelkenntnisse können für mich ein Spielspasshemmnis sein. Was nützt eine tolle Geschichte, wenn der Mord einfach mittels hören der Geister aufgeklärt werden kann, weil ein Spielleiter den Zauber nicht kennt, bzw. ihn bei der Vorbereitung nicht berücksichtigt? Was nutzt die schöne Geschichte, wenn der Spielleiter ohne Regelkenntnisse die Grenzen der Fertigkeiten der Charaktere nicht kennt und ihnen damit gegenüber ihren Mitspielern zu viel Spielraum gibt?

 

Viele Grüße

hj

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Ich gehe mal einen Schritt weiter und stelle eine These auf:

Während SpL X in seiner Stammgruppe als toller Spielleiter angesehen wird, finden ihn die Mitglieder der Gruppe Y eher mäßig.

Ich denke auch, dass das Allerwichtigste ist, dass Spieler und Spielleiter auf einer Wellenlänge sind. Das bedeutet, dass sie in puncto "Roleplay", Regelfestigkeit und andere bereits genannte Faktoren ähnliche Vorstellungen haben.

 

Raldnar

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Ich gehe mal einen Schritt weiter und stelle eine These auf:

Während SpL X in seiner Stammgruppe als toller Spielleiter angesehen wird, finden ihn die Mitglieder der Gruppe Y eher mäßig.

Ich denke auch, dass das Allerwichtigste ist, dass Spieler und Spielleiter auf einer Wellenlänge sind. Das bedeutet, dass sie in puncto "Roleplay", Regelfestigkeit und andere bereits genannte Faktoren ähnliche Vorstellungen haben.

 

Raldnar

Oder anders ausgedrückt: Jede Gruppe bekommt den Spielleiter, den sie verdient. :D

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Wie seht ihr das, was macht einen guten SL aus?

Ohne eine bestimmte Reihenfolge:

 

  • Souveränität
  • Einfühlungsvermögen
  • Improvisationstalent
  • Humor
  • Einfallsreichtum
  • guter Zuhörer
  • guter Erzähler
  • kennt seine Gruppe gut und weiß, was sie fordert
  • findet an sich selbst immer noch was zu verbessern

Bearbeitet von Akeem al Harun
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Ich gehe mal einen Schritt weiter und stelle eine These auf:

Während SpL X in seiner Stammgruppe als toller Spielleiter angesehen wird, finden ihn die Mitglieder der Gruppe Y eher mäßig.

Ich denke auch, dass das Allerwichtigste ist, dass Spieler und Spielleiter auf einer Wellenlänge sind. Das bedeutet, dass sie in puncto "Roleplay", Regelfestigkeit und andere bereits genannte Faktoren ähnliche Vorstellungen haben.

 

Raldnar

Diese Aussage ist so allgemein und nichts sagend, dass sie irrelevant ist.

 

Es gibt schon Unterschiede in der Qualität der SL. Genauso wie Schüler durchaus gute oder schlechte Lehrer recht treffsicher beurteilen können, so können Spieler gute und weniger gute SL beurteilen.

 

Es wird immer Leute geben, die einen SL toll finden, obwohl 90% der anderen Midgard Spieler ihn / sie bescheiden finden und es wird immer Leute geben, die einen SL schlecht finden, obwohl 90% der Midgard Spieler ihn / sie gut finden. Was hat das aber für eine Aussagekraft? :dozingoff:

 

Ich denke schon, dass man für die Mehrheit gültige Kriterien heraus arbeiten kann und das darin durchaus jeder seine eigenen Schwerpunkte setzt, wie man z.B. an Einskaldir merkt.

 

Euer

 

Bruder Buck

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[...]Genauso wie Schüler durchaus gute oder schlechte Lehrer recht treffsicher beurteilen können,[...]
Was übrigens eine urban legend, bzw. ein Irrtum ist. Sie können lediglich treffsicher beurteilen, wen sie mögen und wen nicht.

 

Ich muss eher Raldnar zustimmen. Es gibt einfach unterschiedliche Spielstile, die nur unterschiedliche SL wirklich gut bedienen können. Du kannst Kriterien für dich herausarbeiten und andere für andere. Unter Umständen gibt's eine Schnittmenge, aber ich sage mal voraus, dass die Einhaltung dieser Schnittmenge noch nicht genügen wird.

 

Aber ich will mal etwas beisteuern. Grundlagen, damit ein Spielleiter überhaupt nur in die Nähe des Attrbuts "gut" kommen kann, sind in meinen Augen zwei Dinge:

 

  1. Er lässt den Spielern (!) größtmögliche Handlungsfreiheit.
  2. Bei ihm haben die Handlungen der Spieler immer (!) Relevanz.

Liebe Grüße ...

Der alte Rosendorn

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Ein Punkt noch:

 

der SL kennt das Abenteuer gut.

 

Ich beobachte an mir selbst, daß ich zwar häufig das Abenteuer vorbereite, aber meistens dann doch nicht alles parat habe. Meine Spieler sind raus aus dem Fluss und ich gefrustet, weil ich ewig rumblättern muss.

 

Leite ich hingegen Abenteuer, die ich schon gut kenne, bwz. die sowieso nur wenig Vorgaben haben, so daß ich von vorneherein weiß, ich muss improvisieren, dann geht es viel flüssiger.

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[...]Genauso wie Schüler durchaus gute oder schlechte Lehrer recht treffsicher beurteilen können,[...]
Was übrigens eine urban legend, bzw. ein Irrtum ist. Sie können lediglich treffsicher beurteilen, wen sie mögen und wen nicht.

Wie jeder Vergleich hinkt auch der meine mehr oder weniger, das muss ich zugeben. Aber da der SL, im Gegensatz zu einem Lehrer, keinen übergeordneten Bildungsauftrag hat, der sich seinen Spielern (wie den Schülern ja manchmal) entzieht, funktioniert die Beurteilung durch die Spieler hier ganz gut, denke ich.

 

Und sicherlich gibt es so viele Spielstile, wie es Rollenspieler gibt, aber es gibt schon einige Hauptströmungen und viele Übereinstimmungen in den Vorlieben, was viele Spieler als gut empfinden. Immerhin sind es ja schon auch ähnliche Menschen, was ihr Hobby angeht, sonst hätten sie ja ein anderes Hobby, oder? ;)

 

Grüße

 

Bruder Buck

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[...]Und sicherlich gibt es so viele Spielstile, wie es Rollenspieler gibt, aber es gibt schon einige Hauptströmungen und viele Übereinstimmungen in den Vorlieben, was viele Spieler als gut empfinden. Immerhin sind es ja schon auch ähnliche Menschen, was ihr Hobby angeht, sonst hätten sie ja ein anderes Hobby, oder? ;)
Täusche dich mal nicht: Bei vielen Rollenspielern kommt es mir durchaus so vor, als spielten sie ein ganz anderes Spiel als ich. Und damit meine ich nicht das Regelsystem.

 

Beispielsweise sehen manche einen guten Erzähler und genialen Geschichtenausdenker als supertollen Spielleiter an. Für mich wären diese Fertigkeiten eher irrelevant oder oftmals auch störend, bzw. Spielspaß vernichtend. Zumindest, wenn ich meine Art von Rollenspiel spielen will.

 

sayahs Aussage zum Beispiels verstehe ich nicht mal, da sie in meinen Augen vollkommen widersprüchlich ist.

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sayahs Aussage zum Beispiels verstehe ich nicht mal, da sie in meinen Augen vollkommen widersprüchlich ist.

Richtig die Aussage ist widersprüchlich und sie soll es auch sein. Gemeint ist: Aus meiner Sicht ist es ein Balanceakt ein gutes Abenteuer (Handlung, NSC, Umgebung) anbieten zu können und den SC die Handlungsfreiheit zu lassen. Die beste Geschichte ist witzlos, wenn die Spieler nur dasitzen und zuhören was mit ihren SC passiert. Absolute Handlungsfreiheit ist witzlos, wenn daraus keine Geschichte entsteht.

Genauer erklähren geht hier nicht, weil ich die Zeit nicht habe einen Roman darüber zu schreiben.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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Beispielsweise sehen manche einen guten Erzähler und genialen Geschichtenausdenker als supertollen Spielleiter an. Für mich wären diese Fertigkeiten eher irrelevant oder oftmals auch störend, bzw. Spielspaß vernichtend. Zumindest, wenn ich meine Art von Rollenspiel spielen will.

 

sayahs Aussage zum Beispiels verstehe ich nicht mal, da sie in meinen Augen vollkommen widersprüchlich ist.

Ich würde es vielleicht so ausdrücken: Der Spielleiter erzählt die Geschichte, die die Spieler gestalten. So verstehe ich ihn zumindestens.

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Ich gehe mal einen Schritt weiter und stelle eine These auf:

Während SpL X in seiner Stammgruppe als toller Spielleiter angesehen wird, finden ihn die Mitglieder der Gruppe Y eher mäßig.

Ich denke auch, dass das Allerwichtigste ist, dass Spieler und Spielleiter auf einer Wellenlänge sind. Das bedeutet, dass sie in puncto "Roleplay", Regelfestigkeit und andere bereits genannte Faktoren ähnliche Vorstellungen haben.

 

Raldnar

Oder anders ausgedrückt: Jede Gruppe bekommt den Spielleiter, den sie verdient. :D

 

Oder: Jede SpielleiterIn bekommt die Gruppe, die sie verdient. :D

 

Blox(sorumistrichtig)mox

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