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Humpen-, Tisch- und Schemeltänze bei den Zwergen


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Ich überflog gerade den Artikel von Gerd Hupperich im Gildenbrief über die Musik bei den Zwergen und hatte sponta eine Vision samt Audition von einer sehr zwergentypischen musikalischen Nische:

 

In der Militärkantine, im Essenssaal oder bei gemütlichen Feierlichkeiten - eigentlich immer, wenn Zwerge in größerer Zahl zu Essen und Trinken zusammensitzen - kommt es nicht selten zu spontanen musikalischen Darbietungen.

 

Es beginnt, dass ein Zwerg seinen Humpen in einem einfachen Rythmus auf den Tisch schlägt und seine Kameraden so zum Mittun motiviert. Dann singt er zu seinem Rythmus eine einfache kurze Melodie, die die anderen im Chor wiederholen. Bei manchen Liedern werden Liedzeilen endlos verlängert und der Gemeinsinn des Trupps zeigt sich darin, dass er gemeinschaftlich auch einen langen Text wiedergeben kann. Zumeist werden jedoch nur kurze Textteile vorgesungen und anschließend wiederholt. Vom Inhalt her sind es rüde Sauflieder, knappe Schlachtengesänge oder deftig - humorige Schelmenstücke. Manchmal sind es auch Spottgesänge, dann vornehmlich gegen Zwerge anderer am Nachbartisch anwesender militärischer Einheiten.

 

So ein Humpentanz kann auch ganz ohne Text auskommen. In dem Fall werden komplizierte oder immer kompliziert werdende Rhythmen geschlagen.

 

Von hieraus ist der Weg nicht weit, zu immer aufwendiger werdenden Stücken und Tänzen. Löffel, Teller, Becher, Fäuste, Ellenbogen, sogar die Stirnen schlagen den Takt auf der Tischplatte. Man steht auf, rückt gemeinschaftlich die Bankreihe nach außen, zieht sie wieder ran, man springt auf die Bank, stampft den Takt und springt wieder herunter. Einzelne Zwergentrupps studieren richtige Choreopraphien ein, mit denen sie andere Einheiten beeindrucken und mit denen sie wetteifern wollen.

 

Eine Spielart ist der Schemeltanz, in dem bis zu vier Zwerge mit einem Stuhl oder Hocker um einen Tisch herum sitzen und mit ihren Füßen einen Rhythmus stampfen. Reihum versuchen sie sich nun nacheinander gegenseitig mit immer schwierigeren Kunststücken zu übertreffen. Dabei gilt bei jedem Einzelbeitrag: Der Grundschlag muss immer fortgeführt werden und es dürfen bei jedem Zwerg insgesamt höchstens vier Zwergen- bzw. Stuhlbeine den Boden berühren.

 

Das Publikum spornt die Kontrahenten durch lauten Jubel an und kürt mit dem lautesten Applaus den kunstfertigsten Schemeltänzer. Legendär ist der Ruf von Toindil Hammerfaust, der auf einem Schmelfuß balancierend Pirouetten drehen konnte und dabei einen zwei Liter Bierhumpen leerte, ohne einen Tropfen zu verschütten.

 

;)

Bearbeitet von Eleazar
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Bei manchen Liedern werden Liedzeilen endlos verlängert ...

Zumeist werden jedoch nur kurze Textteile vorgesungen und anschließend wiederholt.

Das erinnert doch an das Lieblingslied der Zwerge (laut Terry Pratchett):

Gold, Gold, Gold

Gold, Gold, Gold

....

 

Sehr gute Idee, klingt sehr nach

!.

Wobei ich den Zwergen nicht ganz so schnelle Rhytmen zumuten würde.

Derb, deftig, laut, einfach und doch irgendwie schön...

 

Grüße,

Arenimo

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Ich lasse hin und wieder eine Gruppe ("ca. ein halbes Dutzend") reisender Zwergenhandwerker in eine -bis dahin- friedliche Taverne einkehren. Im Laufe des Abends packen sie dann ihre Werkzeuge (kleiner Reiseamboß, Hämmer, Meißel etc.) aus und beginnen diese (sowie ihre inzwischen mehrfach geleerten Humpen) rhythmisch aneinander zu schlagen. Dabei intonieren sie dann ihr (Schwarz-, Stark- oder Wasauchimmerbierlied), bis der (inzwischen leicht panische) Wirt mit der nächsten Runde Bier an ihren Tisch eilt.

Das Ganze zu der "Melodie" von "We will rock you!" mit dem Refrain:

"Wir woll'n, wir woll'n Starkbier!"

 

:cdg:

 

Inspiriert hat mich dazu das Schwarzbierlied von Rabenschrey (und zwar lange bevor der "Oder-bei-Baumarkt" auf die Idee kam damit Werbung zu machen :dozingoff:)

 

bis dann,

Sulvahir

Bearbeitet von Sulvahir
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Mir flatterte da gerade ein Erinnerungsfetzen durchs Hirn, wie Manfred Krug als Hannes Balla in Spur der Steine mit einem neuen Zimmermannskollegen eine Art Watschentanz auf einer Bank tanzt.

 

Das Ganze schaut so aus, dass wie bei Backe-backe-Kuchen man in die eigenen Hände klatscht, die Bank anhebt, sie lautstark auf den Boden stellt, sich wieder setzt, in die Hände des Gegenübers klatscht etc. Und wenn man den Tanz nicht richtig drauf hat oder zu spät reagiert, landet die Hand des Gegenübers nicht auf der eigenen Hand, sondern im Gesicht... :after:

 

Das muss wohl ein Zimmermannsbrauch sein. Sind hier Zimmerleute im Forum, die das kennen? Sowas kann ich mir für Zwerge sehr gut vorstellen. Leider hab ich im Netz kein Video dazu gefunden.

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Zimmermannsklatsch ist traditonell - es gibt da auch Gebrauchsanweisungen zum nachmachen im Netz.

 

Es gibt da natürlich auch die verschärften Formen, in "Spur der Steine" hat Balla den Neuling von der Partei zünftig verprügelt. (Man kann das im Sitzen, im Stehen und natürlich auch stehend auf Bänken spielen.)

 

Eine Anleitung zum nachklatschen, wenn ein Spielleiter seinen Spielern etwas Bewegung verschaffen will, kann er sie ja klatschen lassen. Akkordeon wäre hilfreich.

 

Azu (hoffentlich liest mein Spielleiter nicht mit) bi

Bearbeitet von AzubiMagie
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