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Rüstungen und Feuerwaffen


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SPIEGEL 43, S. 153: "Zumindest trainierte Bogenschützen demonstrieren jedoch eine erstaunliche Durchschlagskraft. Auf dem Gelände seiner Jagdschule in Marlow in Mecklenburg-Vorpommerm hat (Josef) Gratz zehn Wassereimer mit Sand gefüllt. Auf diersten fünf knallt er mit einem Gewehr. Alle Kugeln bleiben stecken. Auf die übrigen fünf feuert er mit seinen Pfeilen. Jeder einzelne durchschlägt das Hindernis glatt."

 

Die Auftreffgeschwindigkeit liegt bei 320 Stundenkilometern. Er benutzt einen sogenannten Compoundbogen. Bei Übungsschüssen auf Gummifiguren trifft er aus 30 bis 40 Metern in 10 von 10 Fällen mit einem Kammerschuss.

 

So weit aus dem Artikel.

 

Da Herr Gratz Wildmeister ist, wird er wohl mit einem ernstzunehmenden Jagdgewehr seinen Vergleichsschuss ausführen. Da es ihm darum geht, für die Legalisierung von Bögen als Jagdwaffen zu werben, wird er seinen Vergleichstest wohl unter Bedingungen ausführen, die ihn vor seinen flintenvernarrten Jagdgenossen nicht gleich sofort als Manipulator und Betrüger enttarnen. Und wahrscheinlich wird er sich auch nicht vor einem Reporter lächerlich machen wolllen, indem er aus 2 Metern Entfernung auf Sandeimer schießt. Ich habe einfach nicht den Eindruck als wäre dieser Mann inkompetent. Er ist 100%ig davon überzeugt, dass die Bogenjagd keine Tierqualerrei ist. Allein die Reichweite, aus der der Jäger mit dem Bogen den Todesschuss garantieren kann, ist sicher kürzer. Aber auch hier liegt er an der oberen Grenze des Midgard-Nahbereichs für Bögen.

 

Und selbst wenn die Durchschlagskraft des Bogens irgendwann abnimmt - die Gewehrkugeln werden ihrerseits auch nicht beschleunigen und ihre Durchschlagswirkung erhöhen.

 

Weitere Detailfragen bitte an Herrn Gratz richten.

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Ein Artikel im Spiegel von dieser Woche. Es geht um Jäger, die mit Hi-Tec-Bögen auf die Jagd gehen wollen und dies zur Zeit noch nicht dürfen. Ein Argument für das bestehende Verbot: Der Bogen habe weniger wumms und könne das Tier eventuell nur verwunden und es müsse sich dann quälen.

 

Gegenbeweis des Bogenfreaks: Er füllt zweimal je fünf Eimer mit Sand und schießt mit seinem Bogen und mit einem normalen Jagdgewehr auf die Eimer. Ergebnis: Der Pfeil geht glatt durch und die Gewehrkugel nicht.

 

Ja, ich weiß, der Bogen ist nicht der Midgardbogen und die Pfeile sind nicht die Midgardpfeile, das Gewehr .... und die Patronen ...., aber die grundsätzlich höhere Durchschlagkraft von Feuerwaffen sind eine Mär. Und die Besonderheit mit dem auf 3 beschränkten Rüstungsschutz gibt es eben auch nicht bei den handelsüblichen Kleinkindflitzebögen, sondern bei den Superzuckerspezialhammerbögen auf Midgard.

 

Also: Das Regelwerk liegt richtig.

 

Mein Gewehr von damals durchschlägt 1cm Eisenträger, 5cm Beton, 1m Holz (alles auf 200m) aber keinen etwa 20cm durchmessenden Sack der locker mit handelsüblicher Watte gefüllt ist... Was der Beweis also beweisen will...?

Wie auch immer, die Erklärung zum Verhalten der Gewehrkugel ist einfach: um die Präzision zu erhöhen dreht sie sich im Flug und wickelt die Watte einfach auf. Das zweite, bei relativ geringem Gewicht hat sie eine relativ hohe Geschwindigkeit. Damit hat sie bei relativ hoher kinetischer Energie einen relativ niedrigen Impuls.

Schöne Grüsse aus dem Physikunterricht.

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

ps. in der klinischen Forschung ist es üblich dass ein neues Medikament beweisen muss, dass es im Vergleich mit marktüblichen Medikamenten in irgendeiner Weise besser ist. Diesen Beweis kann ich in diesem Beispiel nicht sehen.

pps. kann mir einer erklären was das beschiessen von unschuldigen mit Sand gefüllten Wassereimern mit unserem Problem hier zu tun hat?

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ps. in der klinischen Forschung ist es üblich dass ein neues Medikament beweisen muss, dass es im Vergleich mit marktüblichen Medikamenten in irgendeiner Weise besser ist. Diesen Beweis kann ich in diesem Beispiel nicht sehen.

pps. kann mir einer erklären was das beschiessen von unschuldigen mit Sand gefüllten Wassereimern mit unserem Problem hier zu tun hat?

 

Erstens ist das kein klinischer Beweis für irgendwas, sondern eine Demonstration für einen Reporter. Ob Herr Gratz nun die eine Eimerfüllung ausgesucht hat, die Gewehrkugeln schlecht aussehen lässt, den Pfeil aber nicht aufhält, mag ich nicht zu sagen. Wenn ja, wäre es nicht redlich. Vielleicht verhält sich Sand aber auch eher wie Holz als wie Watte - sonderlich faserig ist Sand in der Regel ja nicht. Meinem ahnungslosen dafürhalten nach ist Sand auch nicht das ideale Medium für so ein langes Geschoss wie ein Pfeil. Und es wird ja nirgendwo behauptet, dass die Gewehrkugeln alle im ersten Eimer liegen geblieben sind, dass also der "Watteeffekt" eingetreten ist. Wie gesagt, einen direkt auf unsere Fragestellung zugespitzten Versuchsaufbau hat niemand in Auftrag gegeben, also müssen wir wohl das nehmen, was da ist und zufälliger Weise in der Zeitung steht.

 

Zweitens hinkt der Vergleich zwischen modernen und mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Fantasywaffen natürlich immer. Da Kompositbögen keine neumodische Erfindung sind, sondern auf Midgard benutzt werden, kann man darüber mutmaßen, wo der Fortschritt am meisten gebracht Leistungsverstärkung gebracht hat - beim Compoundbogen mit HiTec-Pfeilen oder bei modernen Jagdgewehren mit moderner Munition. Ich weiß es nicht, könnte nur Vermutungen äußern.

 

Drittens ging es bei der Ausgangsfrage darum, ob Midgard - Feuerwaffen per se eine höhere Durchschlagskraft haben müssen als die besten Midgardbögen und ob man bei Feuerwaffen auch den effektiven Rüstungsschutz irgendwo kappen muss. Die oben genannte Demonstration lässt in mir Zweifel aufkommen. Zumindest von einer Notwendigkeit kann ich nicht mehr sprechen. Und spätestens damit habe ich freie Bahn für wichtigere, rollenspielrelevante Überlegungen. Will ich in einer Welt spielen, in der die Rüstungen ein Auslaufmodell und Feuerwaffen Pfeil und Bogen vollkommen überlegen sind, dann ist das leicht zu bewerkstelligen. Gib den alten Vorderladern eine Menge Boni, dann wird jeder mit so einem Ding herumrennen.

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Die ganze Diskussion mit den Sandeimern führt zu nichts. Zum einen sind Rüstungen nicht mit Sandsäcken sondern eher Stahlplatten vergleichbar, zum anderen kann man nicht einfach die Durchschlagskraft einer aus einer Muskete abgefeuerten Bleikugel mit einem 5.56 Vollmantelgeschoss vergleichen. Ein Sturmgewehr durchschießt problemlos einen Motorblock oder eine Ziegelmauer. Bei einer Muskete oder einem Langbogen habe ich da so meine Zweifel. :sigh:

 

Ich würde folgende Regelung nutzen:

Bodmin-Spitze oder Stahlkugel -> Rüstung*0,5 und Schaden -1

Jagdpfeile oder Bleikugel -> keine Modifikatoren

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KISS (keep it simple,stupid) wie immer.

Ich würde wie folgt vorgehen (sowenig Regeln wie möglich ändern, damit auch neue Spieler / andere Spieler schnell integriert werden können.):

 

-Frühe Feuerwaffen an Durchschlagskraft dem Langbogen bzw. Kompositbogen gleichsetzen.

-Deren Nachladegeschwindigkeit (leider kenne ich Myrkgard nicht) herabsetzen auf die der schweren Armbrust.

-Den Schaden vgl. schwerer Armbrust (Muskete) oder Langbogen behandeln (Pistole)

 

Jetzt bewege ich mich leicht off-topic:

-Die Schwierigkeit um eine Stufe herabsetzen (Muskete, normal)

-Die Grundfertigkeit "preiswert" machen.

 

Was hast Du denn schon an Schusswaffen wie vorbereitet ?

 

 

(Ach ja und, wie schon auch Wolfheart betonte: Realismus usw.

Es gibt bestimmt schon mehrere Stränge mit diesem Thema, lasst uns doch hier näher an der Frage bleiben und bei den Realismusdiskussionen diese Stränge wieder anpacken.)

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Realismus und Spielbarkeit sind oft schwer vereinbar.

 

 

Die einzigen Rüstungen wurden damals, soweit ich weiß von den Kürassieren getragen. Welche Materialstärke und Qualität diese besaßen entzieht sich meiner Kenntnis. Fakt ist, das sowohl in Japan und Europa die durchschnittliche Stärke der Brustpanzer zur selben Zeit anstieg als die Anzahl und Qualität der Feuerwaffen auf den Schlachtfeldern zunahm. Laut diesem teils mit Quellen belegten Beitrag beklagt ein Author Namens La Noue, dass die Hugenotten um 1570 die Rüstungsfläche verkleinert aber diese bedeutend verdickt haben. Er gesteht ihnen zu, dass sie dies wahrscheinlich wegen der "Gefahr und Wucht von Pistole und Muskete" aus gutem Grund taten aber er trauert den alten (Platten)Rüstungen nach welche den gesamten Köper umhüllten die "so leicht und flexibel waren, dass ein Mann sie auch 24 Stunden tragen konnte".

Ein kompetent wirkender Beitrag

 

Pretty much what Jean said. A big (as in BIG!) musket, with a bore of .85", will pack some serious punch at close ranges. But the issue is more "At what range" than "Will it Penetrate?"

 

The reason for this is that the round ball is an extremely poor ballistic design, and although they start from the muzzle at some tremendous velocities (upwards of 2,000 feet per second), they also tend to loose that velocity rapidly. Sir Roger Williams to the contrary (and I believe he was exaggerating to make a point), a man in decent armour is pretty well protected past 100 yards from most of the small-arms projectiles of the 16th and 17th Centuries. Thus heavy cavalry could sit out of effective range from the Foote, yet cross that distance in a very short period of time when the appropriate phase of battle came about, and they were unleashed to accomplish their charge.

 

As Jean suggests, much of the "proof" armour was pretty thick and heavy about the vitals. On the other hand, other armour, such as for the arms and legs, was less so, thus at closer ranges, even if the breastplate was musket proof, there were plenty of other places to be hit which would cause fatal injury to the wearer. In fact, Pistoliers were advised to aim for the visor and the thigh-armour, as it was much less likely to be of proof, either pistol or musket, than the breastplate or skull of the helmet. Williams suggests that the breastplate and upper cuisses be "of proofe", while all of the rest of the armour should be made as light as possible.

 

In 1988 the curators of the Zeughause Museum in Graz, Austria performed some experiments with the arms and armour in their collection. Among the various experiments was to fire original weapons at an original breastplate. The results were quite interesting. At "normal" combat ranges (15 feet/5 meters for pistol, and as I recall 100 feet/30 meters for musket) the breastplate was well pierced by all. However, certainly with the pistol (an original wheellock pistol with a muzzle velocity of over 1500 fps), while the bullet pierced the breastplate, it did NOT pierce the two layers of heavy linen behind it. Thus one could argue that both the pistol and the breastplate did their jobs. The pistol ball certainly would have incapacitated the wearer, but the breastplate may well have protected the wearer from death. Interesting.

 

At least during the mid-to late 16th Century, and the first half of the 17th Century, I believe that there was a lot of give-and-take going on between firearms and armour. Both did their jobs some of the time, but failed some of the time, too. Thus both were seen as worthwhile things to have and use, but not a panacea of any sort. Only with the changes in tactics in the middle years of the 17th Century, and the greater reliance on lighter forms of Horse do we really see much change in the types of armament use by Cavalry. And with the general disuse of armour for that reason, muskets can be made lighter, and pistols can be kept in their holsters and swords used to greater effect, as there isn't any armour to have to punch through anymore.

 

I hope that this addresses at least some of your questions!

 

Cheers!

 

Gordon

 

Soweit so gut. Allerdings die Feuerwaffen um 1570 tendenziell schwerer und großkalibriger als jene zwischen 1750 und 1800, wahrscheinlich gerade weil Rüstungen noch eine erhebliche Rolle spielten. Später waren bei ausreichender Feuerkraft Gewicht von Waffe und Munition und damit Mobilität wichtiger.

 

Ein sehr guter Link für Feuerwaffen bis 1500.

 

Ich hoffe, dass dir damit geholfen ist deine Hausregel auszugestalten. Mir selber fällt nichts einfaches ein.

Bearbeitet von Kataphraktoi
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Als erstes möchte ich mich bei euch allen noch einmal für eure hilfreichen Erklärungen, Einwürfe und Vorschläge bedanken. :thumbs:

 

Ich würde es machen wie in DFR, ich würde Dosenöffnern, also z.b. Helmbarten, Stangenbeilen, Stielhämmern etc nen RS Minderungseffekt geben.

 

Das gleiche würde ich bei entsprechenden Schusswaffen tun, nur fallen da mMn keine Lang und schon gar keine Kompositbögen drunter.

Wie sieht es deiner Meinung nach mit Musketen aus?

 

Eine essntielle Fähigkeit für professionelles Schnellfeuer mit SP Waffen ist Schnelladen, Erfolgreicher Einsatz verringert die Ladezeit um X.

Meinst du mit "SP Waffen" Schwarzpulverwaffen? In dem Fall habe ich deinen Vorschlag bei mir mit der Regeln aus Myrkgard abgedeckt, dass man mit einem weiteren erfolgreichen EW für die entsprechende Waffe die Ladezeit verringern kann (allerdings habe ich die gemeine und meiner Meinung nach wenig realistische Lösung, dass sich die Ladezeit jedes Mal verdoppelt, wenn dieser EW scheitert, weggelassen). Ich denke mir, dass das schnelle Nachladen ein Bestandteil des professionellen Umgangs mit der jeweiligen Waffe ist und daher in der Waffenfertigkeit mitenthalten ist.

 

 

Das zeigt zwei Dinge:

1. Brauchst Du Dir in diesem Setting eigentlich keinerlei Gedanken über Rüstungen und Feuerwaffen machen, schlicht und einfach weil keine Rüstungen vorkommen. Es sei denn Du baust die Gesellschaft noch ein wenig um oder integrierst Drachen oder andere Wesen mit natürlichem Rüstungsschutz.

In diesem Fall hat Schwerttänzer glaube ich recht, wenn er auf die immer noch verwendeten Rüstungen bei Kürassieren und anderen Reitereinheiten verweist. Rüstungen sind sicherlich seltener geworden (das ist auch in meiner Welt so), aber in einigen Bereichen gibt es sie noch.

 

Was Drachen und andere Wesen mit natürlichem Rüstungsschutz angeht: Warum kannst du nur meine Gedanken lesen? ;)

 

2. Wenn Du Dir trotzdem überlegen willst, wie Rüstungen auf Feuerwaffen reagieren, solltest Du eben bedenken, dass der Vorteil der Rüstung wohl durch ihre Nachteile aufgehoben wird. Rüstungen sind teuer und machen (relativ) unbeweglich. Die Geschichte zeigt, dass Rüstungen zu jener Zeit offensichtlich keinen Vorteil mehr geboten haben - sonst hätte man sie auch angezogen. Niemand geht im T-Shirt in die Schlacht, wenn er weiß dass Großvaters Rüstung ihm das Leben retten könnte...

 

[...]Einen wesentlich besseren Schutz boten da die spätmittelalterlichen/frühneuzeitlichen Harnische. Auf der Midgardskala dürfte deren RK bei 7 oder 8 zu suchen sein. Da deren Herstellung jedoch extrem teuer war, konnte die wirtschaftlich bereits schwache Ritterschaft nicht mehr mithalten.[...]

Genau das ist, glaube ich, der Grund, warum Rüstungen verstärkt aus der Mode kamen. Nach dem Durchlesen der letzten Beiträge scheint sich das, was ich bis jetzt gehört habe, zu bestätigen, nämlich dass es zu dieser Zeit zwar Rüstungen gab, die gegen Feuerwaffen schützten, diese aber sehr schwer bzw. auch teuer waren, sodass sie sich die meisten nicht mehr leisten konnten und sich die Armeen darauf konzentrierten, einige Spezialeinheiten zu rüsten und den Rest billigerweise ungerüstet ließen.

 

[...]Ich würde folgende Regelung nutzen:

Bodmin-Spitze oder Stahlkugel -> Rüstung*0,5 und Schaden -1

Jagdpfeile oder Bleikugel -> keine Modifikatoren

Sehe ich das richtig: Du würdest zwischen verschiedenen Arten von Geschossen differenzieren, nämlich je nachdem, ob man (ich ziehe jetzt nur die Feuerwaffen heran) Bleikugeln oder Stahlkugeln verwendet?

 

KISS (keep it simple,stupid) wie immer.

Ich würde wie folgt vorgehen (sowenig Regeln wie möglich ändern, damit auch neue Spieler / andere Spieler schnell integriert werden können.):

Das ist sicherlich ein Ziel, das auch verfolgt werden sollte. Danke für den Hinweis. :turn:

 

-Frühe Feuerwaffen an Durchschlagskraft dem Langbogen bzw. Kompositbogen gleichsetzen.

-Deren Nachladegeschwindigkeit (leider kenne ich Myrkgard nicht) herabsetzen auf die der schweren Armbrust.

-Den Schaden vgl. schwerer Armbrust (Muskete) oder Langbogen behandeln (Pistole)

 

Jetzt bewege ich mich leicht off-topic:

-Die Schwierigkeit um eine Stufe herabsetzen (Muskete, normal)

-Die Grundfertigkeit "preiswert" machen.

 

Was hast Du denn schon an Schusswaffen wie vorbereitet ?

Ich habe bis jetzt die unten stehenden Schusswaffen aufgeschrieben. Ich habe mich dabei an ein Mittelding zwischen den Waffen aus dem Myrkgard-QB (orientiert am Beginn des 17. Jahrhunderts) und den "altmodischen" Flinten aus Midgard 1880 (die dem Stand des frühen 19. Jahrhunderts entsprechen) orientiert und versucht, die Werte möglichst so auszuwählen, wie es meinem Wissen von den Waffen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts entspricht. Es sollte sich also schon um relativ entwickelte Vorderladerwaffen handeln, die nicht mehr die schlechten Werte alter Arkebusen des 15. und 16. Jahrhunderts haben.

 

Karabiner (2W6+1, Fernbereich Schaden/2) 0–30/31–60/61–120 m

 

St31, Gs11 Erfolgswert+4

 

Feuerwaffen

Schwierigkeit: leicht

300: Kr, Sö – 600: alle anderen – 1200: ZAU a. PK

 

Ein Karabiner ist eine leichtere Version der Muskete mit verkürztem Lauf und teilweise schwächerem Kaliber. Er wiegt etwa 3 kg und hat eine Länge von etwa 1 Meter. Karabiner wurden ursprünglich für die Kavallerie entwickelt, da die längeren Musketen für den Einsatz zu Pferd zu unhandlich sind. Er ist aber auch generell als günstigere und leichter Alternative zur Muskete verbreitet. Wegen seiner billigeren Produktion ist der Karabiner auch oft unter irregulären Truppen oder zwielichtigen Personen als illegal produzierte Waffe anzutreffen. Die Ladezeit liegt wie bei der Muskete bei 6 Runden. Durch einen Erfolgreichen EW: Karabiner kann die Ladezeit um 2 Runden verkürzt werden, bei einem kritischen Erfolg um 3 Runden, bei einem kritischen Fehler wird das zu Verfügung stehende Pulver unbrauchbar (es wird feucht oder verschüttet).

 

Muskete (2W6+2, Fernbereich Schaden/2) 0–50/51–100/101–300 m

 

St51, Gs11 Erfolgswert+4

 

Feuerwaffen

Schwierigkeit: normal

350: Kr, Sö – 700: alle anderen – 1400: ZAU a. PK

 

Eine Muskete ist eine etwa 4 kg schwere und knapp 2 Meter lange Vorderladerwaffe. Ihre Ladung (immer eine Kugel) wird im Alexandrinischen Reich durch ein Steinschloss gezündet. Die Ladezeit liegt bei 6 Runden, sodass in jeder siebten wieder gefeuert werden kann. Durch einen Erfolgreichen EW: Muskete kann die Ladezeit um 2 Runden verkürzt werden, bei einem kritischen Erfolg um 3 Runden, bei einem kritischen Fehler wird das zu Verfügung stehende Pulver unbrauchbar (es wird feucht oder verschüttet).

 

Pistole (1W6+4, Fernbereich Schaden/2) 0–20/21–40/41–80 m

 

St31, Gs21 Erfolgswert+4

 

Feuerwaffen

Schwierigkeit: normal

300: Kr, Sö – 600: alle anderen – 1200: ZAU a. PK

 

Im Alexandrinischen Reich werden einläufige, rund 1 kg schwere Vorderladepistolen mit einem Steinschloss verwendet. Manchmal kommen auch doppelläufige Pistolen vor. Einläufige Pistolen können normalerweise wieder nach 5 Runden wieder ordentlich geladen und abgefeuert werden. Bei einem zweiten Lauf verlängert sich die Ladezeit um 2 Runden. Wegen des Rückstoßes erhält die Schützin bzw. der Schütze beim zweiläufigen Pistolen auf den zweiten Schuss in derselben Runde einen Abschlag von -2 auf den EW. Nach dem Abfeuern wird eine Pistole im schnellen Kampfgeschehen wegen der langen Nachladezeit in der Regel unnütz, weshalb die meisten Pistolenschützinnen und -schützen zumeist auf herannahende Gegnerinnen und Gegner einen Schuss mit einer vorbereiteten Pistole abgeben und sodann in den Nahkampf übergehen. Manche führen auch zwei vorbereitete Pistolen mit sich, die sie nacheinander abfeuern.

Ich hoffe, dass dir damit geholfen ist deine Hausregel auszugestalten. Mir selber fällt nichts einfaches ein.

Vielen Dank, du hast mir sehr geholfen. Dein Beitrag hat doch einige neue Aspekte eingebracht.

 

Nachdem ich mir eure neuen Beiträge durchgelesen habe, frage ich mich, ob nicht eine Regelung der unten dargestellten Art, geeignet wäre, sowohl den Ansprüchen der Spielbarkeit zu genügen als auch dem Realismus seinen Platz zu gönnen:

 

Wie Chaos vorgeschlagen hat, könnte man den frühmittelalterlichen Rüstungen des DFR einen Rüstungsschutz von höchstens 1 oder 2 (vielleicht auch abgestuft nach TR/LR/KR [schützen höchstens 1] und PR/VR/RR [schützen höchstens 2]) zuweisen. Die neuen "kugelsicheren" Rüstungen hätten dann einen generellen Rüstungsschutz von 7 oder 8 und schützen auch gegen Feuerwaffen. Da Midgard auf eine Differenzierung des Rüstungsschutzes auf einzelne Trefferzonen (gottseidank) verzichtet, würde ich die unterschiedliche Stärke der einzelnen Rüstungsteile, auf die im von Kataphraktoi zitierten Beitrag hingewiesen wird außer Acht lassen und einen Durchschnittsrüstungsschutz für den ganzen Körper angeben. Eine Ausnahme davon kann es vielleicht bei gezielten Schüssen auf ein bestimmtes Körperteil oder bei kritischem Schaden, der sich auf bestimmte Körperteile bezieht, machen und dort unterschiedliche Rüstwerte annehmen. Diese Rüstungen hätten aber einerseits den Nachteil, dass sie Bewegungsweite und Gewandtheit noch mehr beeinträchtigen würden als RR (eine noch höhere Mindeststärke erschiene mir eine zu strenge Beschränkung, da sonst fast niemand mehr solche Rüstungen tragen könnte), andererseits wäre sie natürlich auch entsprechend teurer.

 

Ein Problem stellt in diesem Fall aber noch diese von Kataphraktoi genannte Entwicklung dar:

 

[...]Soweit so gut. Allerdings die Feuerwaffen um 1570 tendenziell schwerer und großkalibriger als jene zwischen 1750 und 1800, wahrscheinlich gerade weil Rüstungen noch eine erhebliche Rolle spielten. Später waren bei ausreichender Feuerkraft Gewicht von Waffe und Munition und damit Mobilität wichtiger.

Ich weiß noch nicht so recht, wie ich auf das eingehen sollte. Kleinkalibrigere Waffen würden natürlich weniger Schaden machen (und man müsste den Panzerknackereffekt verringern). Ich wüsste auf die Schnelle jetzt keine Möglichkeit, den Vorteil von geringerem Gewicht und höherer Mobilität in Midgardregeln darzustellen. Eventuell wären geringere Anforderungen an die Stärke möglich oder auch, dass die Waffen leichter steigerbar sind (wobei das natürlich seine sehr gewagte Folgerung aus "geringerem Gewicht und höherer Mobilität" ist), aber das scheinen mir alles keine so großen Vorteile zu sein, als dass Spieler eher auf kleinkalibrigere Waffen zurückgreifen sollten als auf großkalibrige.

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[...]Ich würde folgende Regelung nutzen:

Bodmin-Spitze oder Stahlkugel -> Rüstung*0,5 und Schaden -1

Jagdpfeile oder Bleikugel -> keine Modifikatoren

Sehe ich das richtig: Du würdest zwischen verschiedenen Arten von Geschossen differenzieren, nämlich je nachdem, ob man (ich ziehe jetzt nur die Feuerwaffen heran) Bleikugeln oder Stahlkugeln verwendet?

Genau so ist es. Ich denke, dass das Deformationspotential bzw. die Härte des Geschosses ein gutes Merkmal sein könnten, um als Anknüpfungspunkt für die panzerbrechende Wirkung eines Angriffs herangezogen zu werden.

 

Hier mal ein Auszug aus unserem Hausregeln (M3) für Feuerwaffen, die wir für eine Piratenkampagne entworfen haben und die auch für dich von Interesse sein könnten (bei Interesse den Rest per Mail)...

 

Ladezeiten und Feuerfrequenz::

10 sec um das Rohr von Pulver- und Schmauchresten zu reinigen

10 sec um die Waffe mit Pulver zu laden und zu Stopfen

10 sec um die Kugel in das Rohr zu laden und zu Stopfen

10 sec um das Zündloch mit Pulver zu laden

10 sec um Pulverhorn, Kugelbeutel und Ladestange zu verstauen

50 sec insgesamt

 

Ein gewöhnlicher Schütze kann demnach mit einer Feuerwaffe einen Schuss in der Minute abgeben. Eine Möglichkeit den Ladevorgang zu beschleunigen bietet sich dem geneigten Schützen durch das Erlernen der Fertigkeit Musketier.

 

Musketier (Ge):

Musketier (1): 200 FP

Bei Spielbeginn:

(2): Kr, Sö, Gl, Se

(4): andere

Musketier (2) 100 FP

Musketier (3) 200 FP

Musketier (4) 400 FP

Grundfertigkeit: Kr, Sö

Standart: KÄM a. Kr, Sö

Ausnahme: ZAU

 

Die Spielfigur ist in der Handhabung von Pulver und Lunten bestens geschult und beherrscht die Durchführung des Ladevorgangs mit traumwandlerischer Sicherheit, was ihr den Vorteil mitunter erheblich verkürzter Ladezeiten einbringt. Außerdem erhöht die professionelle Handhabung der Waffe ihre Zuverlässigkeit. Daher treten kritische Fehler bei einem kundigen Musketier wesentlich seltener auf (Anmerkung: Feuerwaffen verursachen bei einem Wurf von 1-3 einen kritischen Fehler).

 

Musketier Vorteil

(1) Pulververbrauch -1, Ladevorgang – 10 sec

(2) Pulverbrauch -2, Krit. Fehler - 1,

(3) Ladevorgang – 20 sec, Krit. Fehler -2

(4) Ladevorgang – 30 sec

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Ein paar Modifikationen, die m.E das Ganze historischer machen.

 

Karabiner (2W6+3, Mittlerer Bereich Schaden -2, WM-3, Fernbereich Schaden/2, WM-9) 0–40/41–100/101–240 m

 

St31, Gs11 Erfolgswert+4

 

Feuerwaffen

Schwierigkeit: leicht

300: Kr, Sö – 600: alle anderen – 1200: ZAU a. PK

 

Ein Karabiner ist eine leichtere Version der Muskete mit verkürztem Lauf und teilweise schwächerem Kaliber. Er wiegt etwa 3 kg und hat eine Länge von etwa 1 Meter. Karabiner wurden ursprünglich für die Kavallerie entwickelt, da die längeren Musketen für den Einsatz zu Pferd zu unhandlich sind. Er ist aber auch generell als günstigere und leichter Alternative zur Muskete verbreitet. Wegen seiner billigeren Produktion ist der Karabiner auch oft unter irregulären Truppen oder zwielichtigen Personen als illegal produzierte Waffe anzutreffen. Die Ladezeit liegt wie bei der Muskete bei 4 Runden. Durch einen Erfolgreichen EW: Karabiner kann die Ladezeit um 2 Runden verkürzt werden, bei einem kritischen Erfolg um 3 Runden, bei einem kritischen Fehler wird das zu Verfügung stehende Pulver unbrauchbar (es wird feucht oder verschüttet).

 

Muskete (2W6+5, Mittlerer Bereich Schaden -2, WM-3, Fernbereich Schaden/2, WM-9) 0–50/51–120/121–300 m

 

St51, Gs11 Erfolgswert+4

 

Feuerwaffen

Schwierigkeit: normal

350: Kr, Sö – 700: alle anderen – 1400: ZAU a. PK

 

Eine Muskete ist eine etwa 4 kg schwere und knapp 2 Meter lange Vorderladerwaffe. Ihre Ladung (immer eine Kugel) wird im Alexandrinischen Reich durch ein Steinschloss gezündet. Die Ladezeit liegt bei 4 Runden, sodass in jeder siebten wieder gefeuert werden kann. Durch einen Erfolgreichen EW: Muskete kann die Ladezeit um 2 Runden verkürzt werden, bei einem kritischen Erfolg um 3 Runden, bei einem kritischen Fehler wird das zu Verfügung stehende Pulver unbrauchbar (es wird feucht oder verschüttet).

 

 

Pistole (1W6+4, Mittlerer Bereich Schaden -2, WM-3, Fernbereich Schaden/2, WM-9) 0–40/41–100/101–240 m) 0–20/21–40/41–80 m

 

St31, Gs21 Erfolgswert+4

 

Feuerwaffen

Schwierigkeit: normal

300: Kr, Sö – 600: alle anderen – 1200: ZAU a. PK

 

Im Alexandrinischen Reich werden einläufige, rund 1 kg schwere Vorderladepistolen mit einem Steinschloss verwendet. Manchmal kommen auch doppelläufige Pistolen vor. Einläufige Pistolen können normalerweise wieder nach 4 Runden wieder ordentlich geladen und abgefeuert werden. Bei einem zweiten Lauf verlängert sich die Ladezeit um 2 Runden. Wegen des Rückstoßes erhält die Schützin bzw. der Schütze beim zweiläufigen Pistolen auf den zweiten Schuss in derselben Runde einen Abschlag von -2 auf den EW. Nach dem Abfeuern wird eine Pistole im schnellen Kampfgeschehen wegen der langen Nachladezeit in der Regel unnütz, weshalb die meisten Pistolenschützinnen und -schützen zumeist auf herannahende Gegnerinnen und Gegner einen Schuss mit einer vorbereiteten Pistole abgeben und sodann in den Nahkampf übergehen. Manche führen auch zwei vorbereitete Pistolen mit sich, die sie nacheinander abfeuern.

 

 

Eine Überlegung Wert sind Waffen mit gezogenen Läufen, der Schaden verringert sich ein wenig, die Ladezeit verlängert sich beträchtlich, aber dafür ist die Präzision viel höher.

 

Karabiner mit gezogenem Lauf (2W6+1, Mittlerer Bereich Schaden -2, WM-1, Fernbereich Schaden/2, WM-3) 0–60/61–130/131–300 m

 

St31, Gs11 Erfolgswert+4

 

Feuerwaffen

Schwierigkeit: leicht

300: Kr, Sö – 600: alle anderen – 1200: ZAU a. PK

 

Ein Karabiner ist eine leichtere Version der Muskete mit verkürztem Lauf und teilweise schwächerem Kaliber. Er wiegt etwa 3 kg und hat eine Länge von etwa 1 Meter. Karabiner wurden ursprünglich für die Kavallerie entwickelt, da die längeren Musketen für den Einsatz zu Pferd zu unhandlich sind. Er ist aber auch generell als günstigere und leichter Alternative zur Muskete verbreitet. Wegen seiner billigeren Produktion ist der Karabiner auch oft unter irregulären Truppen oder zwielichtigen Personen als illegal produzierte Waffe anzutreffen. Die Ladezeit liegt wie beim langem Geweht bei 6 Runden. Durch einen Erfolgreichen EW: Karabiner kann die Ladezeit um 3 Runden verkürzt werden, bei einem kritischen Erfolg um 4 Runden, bei einem kritischen Fehler wird das zu Verfügung stehende Pulver unbrauchbar (es wird feucht oder verschüttet).

 

 

Langes Gewehr (2W6+3, Mittlerer Bereich Schaden -2, WM-1, Fernbereich Schaden/2, WM-3) 0–60/61–130/131–340 m

 

St51, Gs11 Erfolgswert+4

 

Feuerwaffen

Schwierigkeit: normal

350: Kr, Sö – 700: alle anderen – 1400: ZAU a. PK

 

Ein langes Gewehr ist eine etwa 3 kg schwere und knapp 2 Meter lange Vorderladerwaffe. Ihre Ladung (immer eine Kugel) wird im Alexandrinischen Reich durch ein Steinschloss gezündet. Die Ladezeit liegt bei 6 Runden, sodass in jeder siebten wieder gefeuert werden kann. Durch einen Erfolgreichen EW: Muskete kann die Ladezeit um 3 Runden verkürzt werden, bei einem kritischen Erfolg um 4 Runden, bei einem kritischen Fehler wird das zu Verfügung stehende Pulver unbrauchbar (es wird feucht oder verschüttet).

 

 

Beim Rüstschutz muss ich mir noch was überlegen.

Bearbeitet von Kataphraktoi
Fehler
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Muskete

...

Durch einen Erfolgreichen EW: Muskete kann die Ladezeit um 4 Runden verkürzt werden, bei einem kritischen Erfolg um 3 Runden,

 

Da ist wohl ein bisschen was schief gelaufen. Müsste bei einem kritischen Erfolg die Ladezeitverkürzung nicht größer sein als bei einem normalen Erfolg?

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Grundsätzlich ist die Midgardregel, dass gegen bestimmte Waffen der RS auf 3 beschränkt wird unlogisch! Eine Lederrüstung hält einen Langbogen genausowenig ab, wie eine KR oder eine PR. Im diversen Wissenschaftssendungen wurde doch schon oft gezeigt, was passsiert, wenn ein Langbogen auf eine Rüstung trifft. Er geht nämlich einfach durch! Logischer wäre es, wenn ein Langbogen den RS um 2 oder 3 Punkte ignorieren würde.

 

Gleiches gilt (war auch zu sehen) auch für Pulverwaffen des 17 Jh.. Ging durch wie Butter und verursachte ganz fiese Wunden. Hier spielt natürlich die Entfernung eine wichtige Rolle, so dass der rüstungsbrechende Effekt nur im Nah- oder Mittelbereich zur Geltung kommt.

 

Der große Vorteil von Schußwaffen war, dass jeder Depp damit umgehen konnte, sieht man ja auch heute bei der BW, wie schnell eine Ausbildung am Gewehr geht. Um ein guter Bogenschütze zu werden braucht es Jahre. Außerdem waren die frühen Schußwaffen zu ungenau und machten dies durch die Masse an Schützen weg.

 

Fazit: Große Durschlagskraft (zumindest auf kurze Entfernung), leicht zu lernen, aber sehr ungenau und eine relativ lange Ladezeit.

 

Gruß

Sternenwächter

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Von mir aus mag es auch eine Unterhaltungssendung sein, trotzdem waren die Ergebnisse, wie von mir beschrieben und recht eindrucksvoll.

 

Eine Rüstung hat weder den Pfeil, noch die Musketenkugel aufgehalten und die Treffer wären mit großer Wahrscheinlichkeit tödlich gewesen.

 

Egal, aber die Logik, dass eine TR voll eine VR jedoch um 2 Punkte reduziert schützt entzieht sich mir völlig.

 

Gruß

Sternenwächter

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So, wird wohl wieder Zeit, dass ich mich hier auch wieder melde. Ich hatte in letzter Zeit leider in meinem Studium viel zu viel um die Ohren, um mich den angenehmen Dingen des Lebens (Midgard ;) ) zu widmen.

 

Vielen Dank an Kataphraktoi für seine Verbesserungsvorschläge und Serdo für seine Verbesserungsvorschläge für die Verbesserungsvorschläge! :männlicherhändedruc

 

Vielen Dank auch an Norgel für seine gut ausgearbeiteten Feuerwaffenregeln! :männlicherhändedruc

 

Ein paar Modifikationen, die m.E das Ganze historischer machen.

Sehe ich das richtig so, dass du vor allem die Ladezeiten verkürzt, für Karabiner und Muskete den Schaden erhöht und die Reichweiten erhöht hast? Wenn das so historischer ist, dann soll es mir recht sein. :turn: Auch die Schadensverminderung auch im Mittelbereich finde ich logisch.

 

Eine Überlegung Wert sind Waffen mit gezogenen Läufen, der Schaden verringert sich ein wenig, die Ladezeit verlängert sich beträchtlich, aber dafür ist die Präzision viel höher.

Regeltechnisch bedeutet das größere Reichweite für die einzelnen Schussbereiche, oder?

 

Beim Rüstschutz muss ich mir noch was überlegen.

Das wäre sehr nett. :turn:

 

[...]Egal, aber die Logik, dass eine TR voll eine VR jedoch um 2 Punkte reduziert schützt entzieht sich mir völlig.

 

Gruß

Sternenwächter

Im Strang Rüstungen und Fernkampfwaffen wurde u. a. die Vermutung aufgestellt, dass das Weglassen der rüstungsdurchbrechenden Wirkung bei TR, LR und KR aus Zwecken der Vereinfachung erfolgt ist (siehe diesen Beitrag)

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Kurz ein paar Anmerkungen:

 

1. Gezogene Läufe erhöhen die Genauigkeit von Waffen besonders durch den Drall erheblich, führen aber nicht zu einer höheren Reichweite des Geschosses per se. Glatteläufige Feuerwaffen werden aber ihre ebenbürtige hohe potentielle Reichweite aufgrund dem intrinsischen Mangel von Präzision nicht ausspielen können. Deshalb auch die hohen Malii auf den EW.

 

2. Wenn du von +/- 1770 ausgehst sollte die Feuergeschwindigkeit bei gutgedrillten Schützen bei 4-6 Schüssen in der Minute liegen. Zweihundert Jahre zuvor lag sie noch bei 1-2.

 

3. Bei den Rüstungen muss ich immer noch überlegen :-p

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  • 4 Jahre später...

Danke für diesen Strang :) fast genau das was ich gerade suchte.

 

Kleine Anmerkungen dazu von mir:

Rüstungen werden gerade wieder aktuell, nicht unbedingt weil die USA und andere Nationen denken damit moderne Geschosse aufzuhalten, aber eben auch um die Verletzungen des einfachen Soldaten im Feld zu verringern. Wer schonmal einen Motorradunfall gesehen hat wird wissen was moderne "Rüstung" auch in der Freizeit leisten kann. Ein Soldat der sich überall in den Dreck werfen kann "hält" auch länger.

 

Die einführung von Rauchlosen Pulvers// am ende des 19. jahrunderts veränderte die Waffenlandschaft noch einmal recht stark. Ich habe einmal bei einem Schiessen mit Schwarzpulverwaffen mitgemacht - in einem typischen Dungeon würd ich nach einem Rumgeballer mit solchen Waffen die Sichtweite drastisch reduzieren - aber man könnte nach Gehör schiessen da ja alles nur noch am Husten ist. Geschichte welche über feuergefechte zwischen Kriegsschiffen mit Schwarzpulverwaffen be relativer flaute berrichten sagen aus das es wie eine dichte Nebelbank war - nur eben schwarz.

 

Rüstungswirkungen. Nun ich denke da gehen die Meinungen ziemlich auseinander. Schützen sie oder Schützen sie nicht? Wie stark waren englsiche Langbögen wirklich (meines wissens beruht deren stärke auf berechnungen und nicht aus messungen da es keine Langbögen gibt die jahrunderte überdauert haben). Viele der Beispiele gehen von direkten zentralen Treffern aus. Tatsache dürfte aber gewesen sein das gerade die Langbögen in den grossen schlachten ganz anderst eingesezt worden sind, nämlich indirekt statt direkt.

 

Was mich darin bestärkt das Rüstungen lange Zeit sinnvoll waren ist die tatsache das sie eben lange zeit noch benuzt wurden. Solche Sprüche wie "jemanden die Pistole auf die Brust setzen" kommen ja auch nicht von ohneher - manche Panzer waren zu gewissen Zeiten anderst nicht zu durchdringen.

 

Medizinisch gesehen ist es auch _kaum_ ein unterschied ob man jemand eine Kugel duch die Brust schiesst oder ein Florett durch die Brust sticht (ok das braucht Kraft). Der effekt ist in beiden fällen zunächst der gleiche: ein Loch. warum sollte das eine Loch tödlicher sein als das andere?

 

Ist eben - wie so oft - eine balance zwischen Spielbarkeit zu realismus.

Macht es spass wenn die "Helden" sterben wie die Fliegen?

 

Und ich denke in einer Fantasywelt mit Magie entwickeln sich auch die Waffen etwas anderst.

Wenn es Wesen gibt welche nur mit magischen Waffen zu treffen sind und gegebenenfalls auch Magie auf Schlachtfeldern verwendug findet (Nebel oder Wetterzauber verschieben die Chancen eher wieder in richtung einer Nahkampfbasierten Armee).

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Medizinisch gesehen ist es auch _kaum_ ein unterschied ob man jemand eine Kugel duch die Brust schiesst oder ein Florett durch die Brust sticht (ok das braucht Kraft). Der effekt ist in beiden fällen zunächst der gleiche: ein Loch. warum sollte das eine Loch tödlicher sein als das andere?
Das ist schlicht und ergreifend falsch. Ein Stich mit einer Florettklinge trennt das Gewebe auf und hinterlässt einen sauberen Stichkanal. Da passiert relativ wenig (innere Blutung, Einschränkung oder Beenden der Funktion des getroffenen Bereichs). Bei einer Schußwunde hingegen kommt noch die irreguläre Taumelbewegung und die Schockwelle des Projektils hinzu. Zusammen mit der Abgabe der kinetischen Energie an das umliegende Gewebe (Radialbeschleunigung) erzeugt dies die Mann-Stopp-Wirkung eines Geschosses. (Stichwort: Wundbalistik). Fazit: Eine durch eine Schußwaffe erlittene Wunde ist drastisch anders als eine durch eine Stichwaffe erlittene Wunde - und dabei meist lethaler.
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Kurz ein paar Anmerkungen:

 

1. Gezogene Läufe erhöhen die Genauigkeit von Waffen besonders durch den Drall erheblich, führen aber nicht zu einer höheren Reichweite des Geschosses per se. Glatteläufige Feuerwaffen werden aber ihre ebenbürtige hohe potentielle Reichweite aufgrund dem intrinsischen Mangel von Präzision nicht ausspielen können. Deshalb auch die hohen Malii auf den EW.

 

2. Wenn du von +/- 1770 ausgehst sollte die Feuergeschwindigkeit bei gutgedrillten Schützen bei 4-6 Schüssen in der Minute liegen. Zweihundert Jahre zuvor lag sie noch bei 1-2.

 

3. Bei den Rüstungen muss ich immer noch überlegen :-p

 

Hi Kataphraktoi!

 

Das stimmt so nicht ganz. Bei glatten Läufen muß das Geschoß etwas kleiner sein als der Durchmesser des Laufes (wegen dem schnellem Laden). Damit geht ein Teil der Energie des Schusses buchstäblich an der Kugel vorbei. Weiters müssen bei glatten Läufen zwangsweise Kugeln verwendet werden und diese haben eine höheren Luftwiederstand als granatförmige Munition. Die maximale Reichweite sinkt dadurch, obwohl Du natürlich recht hast, daß auf diese Reichweiten sowieso nicht gezielt geschossen werden konnte.

 

LG

 

Chaos

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  • 2 Wochen später...
Ein Stich mit einer Florettklinge trennt das Gewebe auf und hinterlässt einen sauberen Stichkanal.

 

Richtig war: das es falsch ist. Nämlich bezogen auf das Florett. Florett ist die Übungsfrom des Degens.

 

Eine militärisch oft benuzte (aka gebrauchte) Waffe hinterlässt alles andere - aber keinen sauberen Stichkanal. Ich denke man kann davon ausgehen das alle Waffen eine gewisse Schartenbildung hatten und beim Rausziehen eine völlig andere Zugrichtung hatte als beim Reinstechen. Insofern hat eine Klinge auch eine Irreguläre bewegung. Kinetische Energie ist schwer zu beurteilen da gerade diese bei Geschossen stark davon abhängt wie weit die Waffe vom Ziel entfernt ist. Eine Klinge kann deswegen eine grössere Kinetische Energie haben als eine Kugel alleine dadurch begründet das sie eine höhere Masse hat, gegebenefalls muss sogar die Masse des Angreifers anteilig dazuadiert werden.

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Interessante Diskussion.

 

Ich bin kein Experte, habe mich aber viel mit dem Thema Rüstung und Effektivität verschiedener Waffen gegen Rüstung beschäftigt, und von den Experten gibt es auch viel Widersprüchliches dazu.

 

Ein interessanter Punkt, den ich in der Diskussion noch nicht gelesen habe (oder überlesen - dann sorry!) ist das Material, aus dem Rüstung bzw. Geschoß besteht. Ein Langbogenpfeil zum Beispiel, der aus Eisen besteht, wird nicht in der Lage sein, einen Harnisch aus Stahl zu durchschlagen, da verformt sich bei Aufprall die Pfeilspitze einfach.

 

Was die 'Tödlichkeit' von älteren Feuerwaffen und die Wunden, die sie verursachen angeht, hat ein Poster zuvor schon richtig bemerkt, dass die Geschosse im Körper stecken blieben. Die da rauszuholen hat die Verletzung in den meisten Fällen nur schlimmer gemacht, ganz zu Schweigen von Stoffetzen, die ein solches Gechoß in die Wunde mit hineinreißt, die so gut wie gar nicht komplett zu entfernen waren und dann schön zu Entzündungen geführt haben. Da hieß es besser gleich ab das Bein oder den Arm, und wenn du's irgendwo im Leib stecken hast war's das, viel Spaß beim Ableben...

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Ich bin kein Experte, habe mich aber viel mit dem Thema Rüstung und Effektivität verschiedener Waffen gegen Rüstung beschäftigt, und von den Experten gibt es auch viel Widersprüchliches dazu.

 

Ein interessanter Punkt, den ich in der Diskussion noch nicht gelesen habe (oder überlesen - dann sorry!) ist das Material, aus dem Rüstung bzw. Geschoß besteht. Ein Langbogenpfeil zum Beispiel, der aus Eisen besteht, wird nicht in der Lage sein, einen Harnisch aus Stahl zu durchschlagen, da verformt sich bei Aufprall die Pfeilspitze einfach.

Hast Du irgendeinen Beleg dafür? Das passt nämlich weder zu den Berichten aus dem Spätmittelalter noch zu modernen Tests gegen Stahlplatten entsprechender Dicke.
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Was die 'Tödlichkeit' von älteren Feuerwaffen und die Wunden, die sie verursachen angeht, hat ein Poster zuvor schon richtig bemerkt, dass die Geschosse im Körper stecken blieben. Die da rauszuholen hat die Verletzung in den meisten Fällen nur schlimmer gemacht, ganz zu Schweigen von Stoffetzen, die ein solches Gechoß in die Wunde mit hineinreißt, die so gut wie gar nicht komplett zu entfernen waren und dann schön zu Entzündungen geführt haben. Da hieß es besser gleich ab das Bein oder den Arm, und wenn du's irgendwo im Leib stecken hast war's das, viel Spaß beim Ableben...

 

Das war aber auch bei Normalen waffen so. Pfeile ziehen auch Stoffreste mit in die Wunde und wenn die Bogenschützen sie um schneller schliessen zu können in die Erde gesteckt hatten waren sie alles andere als "sauber" Klingen und Stichwaffen waren immer "gut geölt" um sie vor Rost zu schützen. Das Öl verharzte und es war in der ein oder anderen Schwertscheide sicher eine schöne Schmiere drin welche durch die Klinge auch in die Wunde gekommen ist.

 

Hier geht es ja aber auch darum die "realtität" für die Verwendung im Rollenspiel aufzubereiten.

 

Wirkliche Realität im Rollenspiel abzubilden halte ich für ziemlich unmöglich. Aus dem WKII ist mir eine Geschichte bekannt in welcher ein Deutscher eine Maschinengewehrsalve aus kurzer entfernung abbekommen hat - 13 Treffer wenn ich mich recht erinner und nicht nur in den Gliedmassen sondern auch Körpertreffer. Hätte er nach allem was oben geschrieben steht nie überleben dürfen.

 

Andererseitz weis man das ein einzelner Treffer ausreicht.

Egal mit was für einer Waffe und sei es auch eine Nadel.

 

Für mich ist ineterssant wie man (in meinem fall frühe) Schusswaffen in Midgard integrieren kann, sie nicht zu stark macht aber auch noch interessant für die Spieler. Gab hier ja auch schon Stränge wo von einigen postuliert wurde: Fernkampfwaffen werden eh so gut wie nie benuzt. Und die regeln sollten nicht unnötig komplexer werden. (Das mit dem "Bögen durchschlagen Rüstungen" empfinde ich in etwa so.)

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Was die 'Tödlichkeit' von älteren Feuerwaffen und die Wunden, die sie verursachen angeht, hat ein Poster zuvor schon richtig bemerkt, dass die Geschosse im Körper stecken blieben. Die da rauszuholen hat die Verletzung in den meisten Fällen nur schlimmer gemacht, ganz zu Schweigen von Stoffetzen, die ein solches Gechoß in die Wunde mit hineinreißt, die so gut wie gar nicht komplett zu entfernen waren und dann schön zu Entzündungen geführt haben. Da hieß es besser gleich ab das Bein oder den Arm, und wenn du's irgendwo im Leib stecken hast war's das, viel Spaß beim Ableben...

 

Das war aber auch bei Normalen waffen so. Pfeile ziehen auch Stoffreste mit in die Wunde und wenn die Bogenschützen sie um schneller schliessen zu können in die Erde gesteckt hatten waren sie alles andere als "sauber" Klingen und Stichwaffen waren immer "gut geölt" um sie vor Rost zu schützen. Das Öl verharzte und es war in der ein oder anderen Schwertscheide sicher eine schöne Schmiere drin welche durch die Klinge auch in die Wunde gekommen ist.

 

Hier geht es ja aber auch darum die "realtität" für die Verwendung im Rollenspiel aufzubereiten.

 

Wirkliche Realität im Rollenspiel abzubilden halte ich für ziemlich unmöglich. Aus dem WKII ist mir eine Geschichte bekannt in welcher ein Deutscher eine Maschinengewehrsalve aus kurzer entfernung abbekommen hat - 13 Treffer wenn ich mich recht erinner und nicht nur in den Gliedmassen sondern auch Körpertreffer. Hätte er nach allem was oben geschrieben steht nie überleben dürfen.

 

Andererseitz weis man das ein einzelner Treffer ausreicht.

Egal mit was für einer Waffe und sei es auch eine Nadel.

 

Für mich ist ineterssant wie man (in meinem fall frühe) Schusswaffen in Midgard integrieren kann, sie nicht zu stark macht aber auch noch interessant für die Spieler. Gab hier ja auch schon Stränge wo von einigen postuliert wurde: Fernkampfwaffen werden eh so gut wie nie benuzt. Und die regeln sollten nicht unnötig komplexer werden. (Das mit dem "Bögen durchschlagen Rüstungen" empfinde ich in etwa so.)

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