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Aussehen, persönliche Ausstrahlung, Selbstbeherrschung & Willenskraft: Wie ins Spiel einbinden?


Laos

Empfohlene Beiträge

Hallo an an alle,

Seit einiger Zeit bin ich SL und habe meine Gruppe auch schon durch ein paar Abenteurer geleitet.

Mein Problem ist jetz das ich es ziemlich schwer finde das Aussehen, die persönliche Ausstrahlung, Willenskraft sowie die Selbstbeherrschung der Abenteurer mit ins Spiel einzubinden.:confused:

 

Habt ihr da vielleicht ein paar Ratschläge oder Tipps??

Wie macht ihr das??

 

mfg Laos

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Das Aussehen der Figuren ist der erste Eisbrecher, wenn es um Kontakt mit Fremden geht. Gut aussehende Figuren haben da Vorteile oder bekommen auch schon mal einen passenden Blick zugeworfen.

 

Bei der persönlichen Ausstrahlung musst du deine Spieler fordern, dass sie ihre Figuren entsprechend der pA führen. Das ist allerdings nicht ganz einfach. Insgesamt ist die pA für länger dauernde Kontakte interessant (länger als nur einen Blick). Nonverbale Kommunikation läuft über die pA.

 

Willenskraft uns Selbstbeherrschung spielen bei uns selten eine Rolle. Zumindest bei der Selbstbeherrschung sollten auch die Spieler entscheiden, wann ein entsprechender Wurf fällig sein könnte oder bei was sich die Figuren eben nicht beherrschen können. Willenskraft wird vom SL gefordern, wenn die Figuren etwas tun, was ihrer Natur widerspricht.

 

Ich finde es schwer, das alles in Worte zu fassen, da es sich um soziale Komponenten im Rollenspiel handelt. Daher will ich noch mal versuchen, das bildhaft zu umschreiben:

 

- hohe pA kann bedeuten: charmant, unwiderstehlich, sympathisch oder auch Aura von Macht, evtl. arrogant

- niedrige pA kann bedeuten: ein Ekel, abstoßend oder auch ein Mauerblümchen

 

- Selbstbeherrschung dient zur Beantwortung der Frage: "Nehme ich noch ein Stück Kuchen oder nicht?" (Eine Versuchung, die einem kurzfristig (!) Vorteile bringt)

- Willenskraft dient zur Beantwortung der Frage: "Fasse ich die Spinne an oder nicht?" (Man muss sich selbst überwinden) oder "Schreie ich unter Folter oder nicht?" (Man muss etwas negatives aushalten)

 

Das Aussehen bringt einem - wie gesagt - nur auf den ersten Blick Vor- oder Nachteile.

 

Viele Grüße

Akeem

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Klingt ja gut.

Jetz muss ich es nur schaffen das das ordentlich im Spiel rüber kommt.

Da hilft einfach nur viel Übung. :dunno:

 

Vor allem: sei nicht enttäuscht, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Es braucht ein wenig Erfahrung, sowhl von Seiten der Spieler als auch von der Seite des Spielleiters. Spricht ruhig mit deinen Spielern darüber, was ihr euch vorstellt. Gemeinsam klappt es am besten.

 

Viele Grüße

Akeem

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Wir haben in unserer Gruppe das Aussehen und die pA immer für die Gestaltung des ersten Kontakts herangezogen.

 

Kam z.B. Carla (Au 63; pA 85) neu zur Gruppe, dann haben alle männlichen Charaktere einen PW gegen 63 und alle weiblichen einen PW gegen 45 gemacht. Je nach Würfelergebnis fiel dann die Beschreibung aus. Es ging allerdings nur um den ersten Eindruck. Nach einer gewissen Spielzeit relativierten sich die ersten Eindrücke und das tatsächliche Verhalten in den vergangenen Wochen klärte, ob man eine Person nun sympathisch fand oder nicht.

 

Bei der Art der Beschreibung hast du relativ freie Hand, es ist aber einfacher, wenn es zu gewissen Klischees passt. Ein Söldner mit pA 05 neigt vielleicht einfach zu einem schlechten Benehmen, als dass er als ein schüchterner Feingeist rüberkommt.

 

Bedeutsame NPCs, Auftraggeber usw. werden auch auf die Art und Weise eingeführt. Es ist halt so eine Art Menschenkenntnis ohne Ahnung von Menschenkenntnis.:D

 

WK und SB kommen zum tragen, wenn man PWs damit machen muss.

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Wir haben in unserer Gruppe das Aussehen und die pA immer für die Gestaltung des ersten Kontakts herangezogen.

 

Kam z.B. Carla (Au 63; pA 85) neu zur Gruppe, dann haben alle männlichen Charaktere einen PW gegen 63 und alle weiblichen einen PW gegen 45 gemacht. Je nach Würfelergebnis fiel dann die Beschreibung aus. Es ging allerdings nur um den ersten Eindruck. Nach einer gewissen Spielzeit relativierten sich die ersten Eindrücke und das tatsächliche Verhalten in den vergangenen Wochen klärte, ob man eine Person nun sympathisch fand oder nicht.

 

Bei der Art der Beschreibung hast du relativ freie Hand, es ist aber einfacher, wenn es zu gewissen Klischees passt. Ein Söldner mit pA 05 neigt vielleicht einfach zu einem schlechten Benehmen, als dass er als ein schüchterner Feingeist rüberkommt.

 

Bedeutsame NPCs, Auftraggeber usw. werden auch auf die Art und Weise eingeführt. Es ist halt so eine Art Menschenkenntnis ohne Ahnung von Menschenkenntnis.:D

 

WK und SB kommen zum tragen, wenn man PWs damit machen muss.

Warum gerade einen PW gegen 45?

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Wenn ich auf Cons leite, schaue ich auf den Charakterbögen der Spieler als erstes auf die Werte für pA und Au, den Stand und ähnliche äußere Attribute wie eine ungewöhnliche Größe, eine abweichende Hautfarbe von der der Leute in der Spielgegend, etc... - das heißt: Ich will wissen, wie sieht einer aus, wie wirkt er auf seine Umwelt. Den Rest dazu hole ich mir aus der Beschreibung des Spielers bei der üblichen Vorstellungsrunde.

 

Mir ist es sehr wichtig, dass ich mir ein Bild des Charakters vor meinem inneren Auge machen kann, denn das ist für die Reaktionen der Umwelt, der NSC sehr entscheidend. Ich mache es sehr von der pA abhängig, wer in der Gruppe angesprochen wird, auch vom Stand und dem Auftreten, das der Spieler rüber bringt.

 

Man stelle sich das vor: Ob einer Langschwert auf +18 kann, oder ob er Grad 10 ist - das steht nicht auf seiner Stirn eingraviert !!!

 

Ob jemand aber ein zwei Meter großer, breitschultriger Waelinger mit einer hohen pA mitten in Rawindra ist, DAS sieht jeder und verhält sich entsprechend.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Kam z.B. Carla (Au 63; pA 85) neu zur Gruppe, dann haben alle männlichen Charaktere einen PW gegen 63 und alle weiblichen einen PW gegen 45 gemacht.

Warum gerade einen PW gegen 45?

 

Vielleicht ein Dreckfuhler vs 85?

 

Interessant finde ich, daß die männlichen Figuren gegen Au und die weiblichen (wohl) gegen pA würfeln. Hat da jemand zu viele Mars/Venus-Bücher gelesen?

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Kam z.B. Carla (Au 63; pA 85) neu zur Gruppe, dann haben alle männlichen Charaktere einen PW gegen 63 und alle weiblichen einen PW gegen 45 gemacht.

Warum gerade einen PW gegen 45?

 

Vielleicht ein Dreckfuhler vs 85?

 

Interessant finde ich, daß die männlichen Figuren gegen Au und die weiblichen (wohl) gegen pA würfeln. Hat da jemand zu viele Mars/Venus-Bücher gelesen?

 

Zuerst hatte ich 45 geschrieben. Ich habe den Wert nachher erhöht um irgendwas tiefsinniges damit auszudrücken und es unten nicht mehr geändert. Aber dieser Gedanke ist noch nicht wieder aufgetaucht.:cry:

 

Mars/Venus: Ich weiß darüber nicht mehr als jeder Mann, der mehr als einmal mit einer Bekannten mit großen Ohrringen einen Milchkaffee getrunken hat. Aber umgekehrt ist es ebenfalls umgekehrt. D.h. Frauen gehen bei Männern auch nach dem Äußeren und bei ihresgleichen nach der pA. Also nix da Frauen achten nur auf innere Werte.

 

Wo bliebe sonst die Möglichkeit, im Rollenspiel folgendes Bonmot anzubringen:

"Wer Männern nur auf den Hintern schaut, hat auch nichts anderes verdient als ein Arsch."

 

 

 

Zur Sache und zum Spielen:

Seid ihr der Meinung, jemand mit pA 10 darf auch nur schüchtern oder unsympathisch agieren? Ich lasse meinen Spielern immer freie Hand, wie sie ihren Spieler darstellen wollen. Das dicke Ende kommt dann meist durch die Reaktionen der NPCs, die den eloquenten pA 05er links liegen lassen und dem stotternden pA 95 beipflichten. So funktioniert es ganz gut und niemand ist gezwungen, seinen Charakter gegen sein eigenes Temperament zu spielen.

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Zur Sache und zum Spielen:

Seid ihr der Meinung, jemand mit pA 10 darf auch nur schüchtern oder unsympathisch agieren? Ich lasse meinen Spielern immer freie Hand, wie sie ihren Spieler darstellen wollen. Das dicke Ende kommt dann meist durch die Reaktionen der NPCs, die den eloquenten pA 05er links liegen lassen und dem stotternden pA 95 beipflichten. So funktioniert es ganz gut und niemand ist gezwungen, seinen Charakter gegen sein eigenes Temperament zu spielen.

Das sehe ich nicht so. Wenn ich keine Charaktere mit sehr niedriger pA spielen möchte, dann spiele ich sie nicht, sondern setze ggf. einen höheren Wert für die pA ein! Sonst verkommen die Werte auf dem Charakterblatt zu blosen Zahlen ohne Sinn, denn eigentlich sollten sie ja den Charakter in seinen "Eckdaten" beschreiben.

 

Und wenn bei mir ein Spieler einen pA 100 Charakter am Spieltisch nicht gescheit rüber bringt, dann hake ich das ab und reagiere nicht mehr auf die hohe pA, wenn ein paar Versuche von mir als SL fehl geschlagen sind. Sorry, aber man sollte nur das spielen, was man auch mindestens einigermaßen rüber bringen kann. Ich erwarte ja nicht, dass der Spieler des pA 100 Charakters alle an die Wand spielt, aber er sollte mit seinem Charakter bei passenden Gelegenheiten, z.B. gesellschaftlichen Anlässen oder beim Betören des anderen Geschlechts schon was rüber bringen! Sonst könnten wir auch Brettspiele spielen...

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Zur Sache und zum Spielen:

Seid ihr der Meinung, jemand mit pA 10 darf auch nur schüchtern oder unsympathisch agieren?

Schüchtern Nein, sozial ungeschickt ja oder besser sozial anstossend oder abstossend,

 

 

@Bruder Buck

Und wenn bei mir ein Spieler einen pA 100 Charakter am Spieltisch nicht gescheit rüber bringt, dann hake ich das ab und reagiere nicht mehr auf die hohe pA, wenn ein paar Versuche von mir als SL fehl geschlagen sind.

Halte ich jetzt wenig von, das der SC im sozialen Bereich nur das können darf, was der Mitspieler nach dem Geschmack des SLs rüberbringt, man will ja spielen, was einem Spass macht, mal was ausprobieren usw.

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@Bruder Buck

Und wenn bei mir ein Spieler einen pA 100 Charakter am Spieltisch nicht gescheit rüber bringt, dann hake ich das ab und reagiere nicht mehr auf die hohe pA, wenn ein paar Versuche von mir als SL fehl geschlagen sind.

Halte ich jetzt wenig von, das der SC im sozialen Bereich nur das können darf, was der Mitspieler nach dem Geschmack des SLs rüberbringt, man will ja spielen, was einem Spass macht, mal was ausprobieren usw.

Du kannst mich auch bewusst missverstehen... :dozingoff:

 

...es hat z.B. Gründe, warum ich selber eigentlich keine Charaktere mit sehr niedriger pA spiele, denn mir fällt es nun mal schwer, auch mal still am Spieltisch zu sitzen und schüchtern zu "spielen", nö, dann spiele ich Charaktere mit solchen Werten eben nicht. Darum geht es mir.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Zur Sache und zum Spielen:

Seid ihr der Meinung, jemand mit pA 10 darf auch nur schüchtern oder unsympathisch agieren?

Schüchtern Nein, sozial ungeschickt ja oder besser sozial anstossend oder abstossend,

 

 

Hallo Schwerttänzer?

 

Wieso? Ein extrem schüchterner Char, welcher es praktisch nicht schafft den Mund aufzubekommen und sich grundsätzlich hinter allen anderen versteckt ist eine mögliche Interpretation von pA 01 (kombiniert mit einer niedrigen Wk). Eine andere wäre der absolut durchschnittliche, unauffällige 'Durchnittsbürger, kombiniert zb mit Au 50) oder auch ein absolut abstossender Char (zb kombiniert mit AU 01).

 

LG

 

Chaos

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Du kannst mich auch bewusst missverstehen... :dozingoff:

und du gibst dir wirklich Mühe dabei. :withstupid:

Auf dieser Ebene brauche ich nicht weiter diskutieren.

 

Entschuldige das Missverständnis, ich habe dir nur auf der Ebene antworten wollen auf der du mir geantwortet hast, es scheint aber ich habe deine Ebene falsch eingeschätzt.

 

Ich las Ironie und antwortetemit Ironie.

Bearbeitet von Schwerttänzer
Sinnklarifizierung
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Zur Sache und zum Spielen:

Seid ihr der Meinung, jemand mit pA 10 darf auch nur schüchtern oder unsympathisch agieren?

 

Hier ist ein "Quote zu" verlorengegangen, das mir zugeschriebene Zitat ist von Eleazar.

 

Zur Sache: unter praktischen Gesichtspunkten wäre ich dagegen, eine niedrige pA auf unangenehmes Sozialverhalten zu beschränken, jedenfalls für Spielerfiguren. Ich spiele Midgard, um Spaß zu haben, nicht, um Zeit zu verbringen mit Leuten, die sich auch noch extra Mühe geben, ein Arschloch zu sein (sorry, spielen).

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@Lord Chaos

 

Meine Antwort bezog sich auf das

 

darf nur so dargestellt werden

 

Ich meinte nicht, das sie falsch wäre

 

@Markus K.

 

Entschuldigung

 

 

Ich glaube da reden im Moment alle an allen vorbei. Ich interpretiere die Frage von Elezzar so, ob eine Figur mit pA 01 als extrem schüchtern gespielt werden darf, ohne abstossende Eigenschaften. MAn ein klares Ja, deshalb die Verwunderung ob deiner Antwort.

 

LG

 

Chaos

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@ Lord Chaos: Nö, so meinte ich es nicht. Das war ein echtes "oder" wie in entwederoder. Muss man also mit einer miesen pA auch einen "miesen" Charakter spielen, bzw. mit einer tollen pA einen "tollen". Im Prinzip also das, was Buck hier bejaht.

 

Zur Sache und zum Spielen:

Seid ihr der Meinung, jemand mit pA 10 darf auch nur schüchtern oder unsympathisch agieren? Ich lasse meinen Spielern immer freie Hand, wie sie ihren Spieler darstellen wollen. Das dicke Ende kommt dann meist durch die Reaktionen der NPCs, die den eloquenten pA 05er links liegen lassen und dem stotternden pA 95 beipflichten. So funktioniert es ganz gut und niemand ist gezwungen, seinen Charakter gegen sein eigenes Temperament zu spielen.

Das sehe ich nicht so. Wenn ich keine Charaktere mit sehr niedriger pA spielen möchte, dann spiele ich sie nicht, sondern setze ggf. einen höheren Wert für die pA ein! Sonst verkommen die Werte auf dem Charakterblatt zu blosen Zahlen ohne Sinn, denn eigentlich sollten sie ja den Charakter in seinen "Eckdaten" beschreiben.

 

Und wenn bei mir ein Spieler einen pA 100 Charakter am Spieltisch nicht gescheit rüber bringt, dann hake ich das ab und reagiere nicht mehr auf die hohe pA, wenn ein paar Versuche von mir als SL fehl geschlagen sind. Sorry, aber man sollte nur das spielen, was man auch mindestens einigermaßen rüber bringen kann. Ich erwarte ja nicht, dass der Spieler des pA 100 Charakters alle an die Wand spielt, aber er sollte mit seinem Charakter bei passenden Gelegenheiten, z.B. gesellschaftlichen Anlässen oder beim Betören des anderen Geschlechts schon was rüber bringen! Sonst könnten wir auch Brettspiele spielen...

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

 

Ich bin entschieden anderer Meinung, gerade auch im Sinne des Rollenspiels. Wir schlüpfen im Rollenspiel in Rollen, die uns unter Umständen nicht voll und ganz oder nur unzulänglich entsprechen. Wir können im Rollenspiel ganz andere sein, als wir es in Wirklichkeit sind. Das ist in der Stärke und in der Geschicklichkeit so, aber auch in der pA und in der Intelligenz.

 

Deiner Argumentation zur Folge würden schüchterne Spieler niemals die Vorteile einer Spielfigur mit hoher pA ausschöpfen können, weil das eine Basiseigenschaft ist, die nach deinem Konzept nur durch Eloquenz am Spieltisch zum tragen kommen kann, nicht aber durch gelungene Prüfwürfe. Ich finde das schlicht und ergreifend nicht gerecht.

 

Ich lasse den Spieler eines Diebes beim Fallen entschärfen ja auch nicht mit drei Bällen jonglieren und bestimme das Ergebnis danach, wie lang er die Bälle in der Luft halten kann. Und ich sage auch keinem mit ner 5 in Bio, dass er keine Pflanzenkunde erlernen kann, weil er es rollenspieltechnisch nicht rüberbringen kann. Gut, nun kann man sagen, dass man bei Pflanzenkunde nicht unbedingt Rollenspiel machen muss.

 

Aber bei Intelligenz ist es durchaus möglich. Nun die bewusst provokativ gestellte Frage: Wie hoch ist der Wert der Basiseigenschaft Intelligenz, den ein Hauptschüler glaubhaft rüberbringen kann? Was würdest du ihm zugestehen und welche Prüfwürfe würdest du ignorieren oder wie modifizieren? Wann sollte er lieber Brettspiele spielen? Mal ganz im ernst: Warum willst du den Wert für pA so eng an tatsächlich vorhandene Talente des Spielers koppeln und andere nicht?

 

Ich finde das ganz schwierig.

 

Natürlich kannst du einen Spieler nicht dazu bringen, gute Ideen einzubringen, die er nicht hat (hat natürlich gar nichts mit der Schulbildung zu tun). Oder flammende Reden zu halten, die ihm nicht über die Lippen kommen. Aber gerade bei der pA kann man eher mal nur den Prüfwurf machen als bei Intelligenz ("Ich halte mal ne flammende Rede" - da kann man durchaus würfeln. Bei "Ich löse dieses Rätsel" ist es schwieriger. Fairerweise lasse ich dafür aber auch den plietschen Spieler des tumben Barbaren miträtseln - so gleicht sich alles wieder aus). Das hat ebensowenig was mit lieber Brettspiele machen zu tun, wie viela andere Würfelentscheidungen auch.

 

Da man das Verhalten der Spieler so schlecht von ihrer eigenen Persönlichkeit abstrahieren kann (- wie sollte man einem passionierten Viel- und Schlauredner davon abhalten, mehr als eine pA von 22 darzustellen?), halte ich es für wesentlich effektiver und "rollenspielerischer" die Spieler ihr Ding machen zu lassen und die NPCs vollkommen, wenigstens aber weitgehend unbeeindruckt auf die Werte, bzw. Prüfwürfe reagieren zu lassen.

 

Warum nicht den Vielredner komplett ignorieren und den schweigenden pA-Giganten direkt ansprechen: "Man das war jetzt vielleicht ein schwülstiges Gelaber, aber was ist denn eure Meinung?" Oder eben beiläufige Aussagen des schüchternen pA-Monsters verstärken: "He, haltet mal die Klappe, dieser wackere Recke hat eben was gesagt, was es verdient, gehört zu werden. Wiederholt es noch mal!" Und dann: "Gut gesprochen. Hört! Hört! So wollen wir es machen!"

 

So kann sich der SL seine Spieler realtiv einfach auf das passende pA Niveau hinspielen. Ähnelt ein bisschen der klassischen Konditionierung und führt dazu, dass sich die Spielweise der Spieler den pA-Werten der Charaktere anpasst, anstatt das die pA der Spieler ungebrochen auf die Charaktere durchschlägt.

 

Und das wäre dann Rollenspiel statt Egospiel.

 

Klar habe ich die Argumentation überspitzt dargestellt, aber ich denke, die Tendenz ist so deutlicher geworden.

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Das ist doch mal treffend ausgedrückt.

 

Da hast du meine volle Zustimmung, Eleazar.

 

Wir machen doch Rollenspiel, weil wir auch mal in andere Charaktere schlüpfen wollen.

 

Da gehört eben auch jemand dazu, der vielleicht eher still und ruhig ist, den Mund kaum aufmacht. Gerade dieser Spieler oder dessen Figur kann aber durchaus eine hohe pA haben.

 

Das Problem, was wir heute haben, ist generell, daß Viel- und Lautschwätzer von anderen als besonders kompetent bewertet werden, selbst wenn sie inhaltlich nichts oder nur Unsinn zu sagen haben.

 

Dazu gibt es alte Untersuchungen, die dann auch zeigen, wenn alle die gleiche Redezeit erhalten, dann relativiert sich das und kehrt sich eventuell schnell um.

 

Warum sollte der Schweiger oder Schüchterne nicht eine hohe pA haben und warum sollte man irgendeine Beschränkung für die Mitspieler machen?

 

Das würde das Spiel einschränken, was ich mir so nicht wünsche.

 

Der SL muss eben auf die Werte achten und die Spielwelt darauf reagieren lassen.

 

Und wenn dann die Figur in einer Grad-9-Gruppe mit der miesesten Austrahlung den Plan macht und dem König erklärt, wird der sich natürlich überlegen, ob er den Plan ablehnt, denn die Gefährten werden schließlich wissen, warum sie ausgerechnet auf diese Figur hören.

 

Ich finde man sollte die pA nicht überbewerten, auch wenn man viel damit arbeiten kann.

 

Kennt die Gruppe sich, so wird jede Figur in der Gruppe eine Funktion und Position haben, die sie sich durch ihre Leistung erarbeitet hat.

 

Lernt die Gruppe sich kennen, dann kann man die pA ausspielen, man muss es aber nicht.

 

Schließlich sind Menschen in der Lage auf Inhalte zu achten, und wenn mich ein A(schermittw)och zu Recht kritisiert oder mir einen klugen Vorschlag macht, bin ich durchaus in der Lage, diese Hilfe anzunehmen und dessen Kompetenz in diesem Bereich zu akzeptieren, auch wenn es mich ärgern mag.

Es geht schließlich um die Sache (Im Rollenspiel: Weltrettung, Auftrag des Königs oder Tempels, Rettung von verschwundenen Kindern) und nicht um persönliche Animositäten.

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Ich habe eine Figur mit erlernter Beredsamkeit und einer pA von 98. Als ich einmal besagte Fertigkeit einsetzen wollte, durfte ich nicht mal auf die Fertigkeit würfeln, weil dem Spielleiter die Argumentation des Spielers nicht passte. Das fand ich in doppelter Hinsicht frustrierend. Zum Einen habe ich wirklich bemüht aus mir herauszugehen, was mir nicht immer so leicht fällt und es wurde nicht honoriert. Zum Anderen konnte ich eine erlernte Ferigkeit in einer dafür passenden Situation nicht einsetzen.

 

Insofern kann ich den Ausführungen von Eleazar und Jürgen nur zustimmen. Bindet soziale Fertigkeiten und Ausstrahlung nicht oder zumindet nicht zu sehr an die sozialen Kompetenzen des Spielers. Das frustriert den Spieler nur.

 

Viele Grüße

Akeem

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Wenn ein schüchterner Spieler einen Charakter mit einer hohen pA spielt, dann kann ich als SL ihn "anspielen", indem NSC seinen Charakter ansprechen, respektvoll sind, etc.... aber dann muss schon vom Spieler etwas mehr kommen, als "ich will pA würfeln" - irgendwas mehr, bitte. Sonst könnten wir wirlich gleich Brettspiele spielen.

 

Nebenbei bemerkt, würde es eine Situation wie sie Akeem beschreibt, bei mir als SL nicht geben, weil ich sehr fertigkeitsbetont spiele - für was haben die Charaktere denn sonst ihre Fertigkeiten erlernt, bzw. ihre Basiseigenschaften? Dann sollen sie auch darauf würfeln dürfen.

 

Aber ich erwarte von den Spielern auch, dass sie mit ihren Fertigkeiten umgehen können, bzw. ihre Basiseigenschaften durch Beschreibungen (die nicht eloquent vom Spieler vorgebracht werden müssen! ) einbringen, sonst werden die Werte auf dem Charakterblatt beliebig - und das meine ich im positiven, wie negativen Sinne, wenn ein Charaker z.B. eine niedrige SB hat, erwarte ich als SL keinen besonnenen und bedachten Charakter, das ist doch Unsinn!

 

Grüße

 

Bruder Buck

Bearbeitet von Bruder Buck
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Wenn ein schüchterner Spieler einen Charakter mit einer hohen pA spielt, dann kann ich als SL ihn "anspielen", indem NSC seinen Charakter ansprechen, respektvoll sind, etc.... aber dann muss schon vom Spieler etwas mehr kommen, als "ich will pA würfeln" - irgendwas mehr, bitte. Sonst könnten wir wirlich gleich Brettspiele spielen.

Er sagt einfach was er erreichenb bzw rüberbringen will?
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