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Polytheismus - Oder wie?


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Tag zusammen,

Ich spiel noch nicht so lange (ein paar Monate) und hab nen albischen Ordenskrieger (Irinda) auf Grad 4. Jetzt ist es aber öfters mal vorgekommen, dass der Charakter Anhänger anderer Götter oder sogar Götter "persönlich" (Bei uns läuft gerade die Suche nach dem Regenstein) trifft, einmal durfte Irinda sogar den Charakter einer Mitspielerin wiederbeleben. Jetzt frage ich mich: Wie kommt so ein Charakter, der ja sehr stark an seinen Gott gebunden ist, mit anderen Göttern klar? Ich könnte mir vorstellen, dass ein albischer Ordenskrieger zwar die Existenz der anderen albischen Götter anerkennt, sie aber nicht verehrt, wohl aber sicher nicht die Existenz der Götter aus anderen Ländern akzeptiert. Trotzdem ist der Charakter einem anderen Gott mehr oder weniger begegnet (hat auch deshalb erstmal -2 auf Wundertaten dank Zweifeln an Irinda), wie geht so einer damit um, wie ist der Polytheismus in Midgard ausgeprägt?

 

Ich hoffe mal, ihr nehmt mich hier freundlich auf und könnt mir da helfen ;)

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1. Ein Gläubiger in Alba glaubt an alle Götter der Dheis Albi, jedoch haben die meisten Menschen einen Gott, dem sie besondere Ehre zuteil werden lassen, die anderen verehren sie jedoch auch. Manchen Göttern wird zum Beispiel nur bei besonderen Ereignissen oder nur von besonderen Bevölkerungsgruppen Verehrung entgegen gebracht.

 

2. Auch andere Götter sind existent. Ein Gläubiger ist jedoch davon überzeugt, dass nur seine Götter der Anbetung würdig sind, bzw er die einzig "richtige" Religion vertritt.

 

 

Mfg Yon

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Hallo Morgil,

 

in Alba wird ein Götterpantheon aus sechs Göttern (Dwyllan, Irindar, Thurion, Vana, Xan und Ylathor) verehrt, die Dheis Albi, welche Kinder des Schöpfergottes Aed sind. Ein Ordenskrieger Irindars hat überhaupt kein Problem damit, allen Kindern Aeds die nötige Ehrerbietung entgegen zu bringen. Er ist aufgrund seiner Berufung Irindar lediglich stärker verbunden als den anderen, was aber nicht heisst, dass er ihn über die anderen Götter stellt.

 

Was Götter aus anderen Kulturen anbelangt: Deren Existenz kann zwar kaum geleugnet werden, sie werden jedoch von einem Anhänger der Dheis Albi als niedere Gottheiten, als gottähnliche Wesen oder als Dämonen angesehen.

 

Herzliche Grüße,

Triton

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Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter:

 

Götter anderer Kulturen werden ebenfalls verehrt, wenn sie für den einzelnen in sein bestehendes kulturelles Weltbild eingetaktet werden können.

Man sieht dann in den lokalen Gottheiten Emanationen der eigenen.

 

Das bedeutet keine vollständige Übernahme der lokalen Gebräuche, ermöglicht aber ein Miteinanderauskommen. Die Form der Verehrung kann aber durchaus zu Irritationen führen.

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Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter:

 

Götter anderer Kulturen werden ebenfalls verehrt, wenn sie für den einzelnen in sein bestehendes kulturelles Weltbild eingetaktet werden können.

Man sieht dann in den lokalen Gottheiten Emanationen der eigenen.

 

Das bedeutet keine vollständige Übernahme der lokalen Gebräuche, ermöglicht aber ein Miteinanderauskommen. Die Form der Verehrung kann aber durchaus zu Irritationen führen.

Es ist ja nicht nur so, dass die fremden Götter zu den eigenen einsortiert werden. Auch andersherum ist es nötig: Wie kann ich in der Fremde an Kulthandlungen teilnehmen und so meine Götter ehren?

 

Denn schließlich ist es wichtig, gemeinsam mit anderen zu beten, opfern usw.

 

Solwac

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@ Morgil: Nur als Beispiele für den Glauben an verschiedene albische Götter, wie ihn die vorigen Beiträge vielleicht meinen, sage ich mal:

Mein Irindar-Ordenskrieger (Gr2) versteht sich als Mönch Irindars, des Kriegsgottes.

Als Mönch hat er ein Gelübde geleistet, auf die Albis Dhei allgemein und auf Irindar im besonderen;

auf die Kirgh allgemein, seinen Orden und seine Regeln im besonderen und auf die Treue zu seinem Abt besonders eindringlich.

Damit verpflichtet er sich, nach dem albischen Kirchenjahr zu leben und keine Gelegenheit auszulassen, die Gunst der Götter herbeizuflehen.

Am Xans-Tid, dem Tag des Sonnen- und Herrschaftsgottes, betet er genauso selbstverständlich stundenlang zu Xan, wie bei Begräbnissen zu Ylathor oder bei (Schiffs-)Reisen zu Dwyllan.

 

Doch seine heilige Queste ist der Kampf für die Götter im Namen Irindars.

[Denn er träumt davon, ein Ritter Irindars zu werden, im Kampf für diesen Gott sein Leben zu lassen, die geweihten Waffen im Feind zu zerscherbeln und mit einem letzten Gebet von dannen zu gehen, um von Ylathor direkt an den Tisch der Getreuen geleitet zu werden.

Was denn sonst? ;) ]

 

Er opfert an allen Schreinen, doch das Meiste geht an seinen Orden, was als selbstverständlich betrachtet wird.

Im Umgang mit Angehörigen anderer Orden hat er keine Probleme, schliesslich sind alle, die die Kutte tragen, Brüder und Schwestern im Gefolge der Dheis.

Die Orden der Vana kümmern sich um die Feldfrucht, die Thurionsleute sprechen den Handwerkern und ihren Familien zu, Ylathor geleitet die Seelen (oder auch nicht), Xan herrscht über Licht und Land, die Brüder und Schwestern des Dwyllan stehen den Reisenden bei.

Und genauso, wie Irindar über ihn auch in fernen Landen halten die fremden Götter der Fremden in Alba die Hand über ihre Gläubigen...

 

...und sie alle werden geschützt und bewacht von den Speeren des Irindar!

 

Wer vom Ruf eines Gottes ereilt wird, der kann sich seinem Schicksal nicht widersetzen, und die Ansprüche der Götter an die Menschen sind vielfältig...

...und was ein recht dümmlicher kämpfender Mönch noch so inbrünstig daher schwadronieren könnte.

Auch, wenn seine gründliche Gehirnwäsche schon als Kind begann, an deren Ende ein Mann ohne erotische Ambitionen entstand, der sein ganzes Handeln darauf richtet, einer Religion mit Schwert und Leben zu dienen, spiegelt er meine Auffassung von religiösen Kriegern in einer Welt ohne Religionskriege wider.

 

Trotzdem ist ja nicht alles eitel Sonnenschein, gerade einem Ordenskrieger des Irindar sollte eine gute Ausrede auf der Zunge liegen, sollte er auf "die grosse Jagd" angesprochen werden, die zwar schon länger zurückliegt ("Iiiiech...? Damals war ich noch nicht mal ein dreckiger Gedanke...!"), aber dennoch zu vielen Toten druidischer ("inakzeptabler") Gesinnung und einigen Scharmützeln führte.

Auch der Umgang mit den für manche zu freigeistigen Anhängern des gottgleichen Vraidos sollte den geübten Vertreter einer vatermordenden Kriegsgottheit nicht aus dem Gleichgewicht bringen.

 

Nun sind ja heutzutage diese Dinge ausgestanden, Druiden sind eh völlig out und pinkeln nur noch über den Zaun, Vraidos ist irgendwie voll integriert,

da sollte man sich doch mal auf's Tagesgeschehen konzentrieren...

 

Vielleicht hilft's Dir weiter? :lookaround:

Bearbeitet von Drachenmann
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Es ist ja nicht nur so, dass die fremden Götter zu den eigenen einsortiert werden. Auch andersherum ist es nötig: Wie kann ich in der Fremde an Kulthandlungen teilnehmen und so meine Götter ehren?

 

Denn schließlich ist es wichtig, gemeinsam mit anderen zu beten, opfern usw.

Diese ökumenische Sichtweise teile ich überhaupt nicht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass z.B. ein Dhulahim albischen Göttern opfert.
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Es ist ja nicht nur so, dass die fremden Götter zu den eigenen einsortiert werden. Auch andersherum ist es nötig: Wie kann ich in der Fremde an Kulthandlungen teilnehmen und so meine Götter ehren?

 

Denn schließlich ist es wichtig, gemeinsam mit anderen zu beten, opfern usw.

Diese ökumenische Sichtweise teile ich überhaupt nicht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass z.B. ein Dhulahim albischen Göttern opfert.

 

Kann ich auch nicht. Aber es wird dir wohl eher möglich sein, dass für einen waelischen Handelsfahrer in Alba vorzustellen, der vor Ort am Schrein Dwyllans um eine gute Überfahrt bittet?

 

Die Grundannahme der jeweiligen Religion sollte polythesistisch sein. Wodurch der Dhin Dhulami tendentiell rausfällt. (Auch wenn ich mir persönliuch gut die gelehrte Sichtweise vorstellen kann, die in fremden Göttern einen Abglanz der Heerscharen Ormuts sieht. Natürlich ist dann der eigene Glaube unendlich höherwertig, die anderen aber nicht grundweg übel, sondern noch wie Kinder auf der Suche nach dem Licht.)

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Die Grundannahme der jeweiligen Religion sollte polythesistisch sein. Wodurch der Dhin Dhulami tendentiell rausfällt. (Auch wenn ich mir persönliuch gut die gelehrte Sichtweise vorstellen kann, die in fremden Göttern einen Abglanz der Heerscharen Ormuts sieht. Natürlich ist dann der eigene Glaube unendlich höherwertig, die anderen aber nicht grundweg übel, sondern noch wie Kinder auf der Suche nach dem Licht.)

 

Andere Götter sind entweder Samawi (Diener Ormuts) oder Iblisi (Diener Alamans).

Abstreiten kann der Gläubige Dulahim die Existenz anderer "Götter" ja schlecht, da sie de facto in der Spielwelt vorhanden sind.

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Die Grundannahme der jeweiligen Religion sollte polythesistisch sein. Wodurch der Dhin Dhulami tendentiell rausfällt. (Auch wenn ich mir persönliuch gut die gelehrte Sichtweise vorstellen kann, die in fremden Göttern einen Abglanz der Heerscharen Ormuts sieht. Natürlich ist dann der eigene Glaube unendlich höherwertig, die anderen aber nicht grundweg übel, sondern noch wie Kinder auf der Suche nach dem Licht.)

 

Andere Götter sind entweder Samawi (Diener Ormuts) oder Iblisi (Diener Alamans).

Abstreiten kann der Gläubige Dulahim die Existenz anderer "Götter" ja schlecht, da sie de facto in der Spielwelt vorhanden sind.

 

Ja, in der Art meinte ich das. Wobei die Konstruktion durchaus von Glaubensschule zu Glaubensschule variieren kann.

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Die Grundannahme der jeweiligen Religion sollte polythesistisch sein. Wodurch der Dhin Dhulami tendentiell rausfällt. (Auch wenn ich mir persönliuch gut die gelehrte Sichtweise vorstellen kann, die in fremden Göttern einen Abglanz der Heerscharen Ormuts sieht. Natürlich ist dann der eigene Glaube unendlich höherwertig, die anderen aber nicht grundweg übel, sondern noch wie Kinder auf der Suche nach dem Licht.)

 

Andere Götter sind entweder Samawi (Diener Ormuts) oder Iblisi (Diener Alamans).

Abstreiten kann der Gläubige Dulahim die Existenz anderer "Götter" ja schlecht, da sie de facto in der Spielwelt vorhanden sind.

 

Ja, in der Art meinte ich das. Wobei die Konstruktion durchaus von Glaubensschule zu Glaubensschule variieren kann.

Richtig, so sehe ich das auch.

 

@Triton: Ich sehe das weniger als Ökumene. Wenn ein Ausländer seine Götter mit Gebeten ehren will und es gibt keine Glaubensgemeinschaft in der Nähe, dann bleibt ihm die Wahl zwischen einer Verehrung im stillen Kämmerlein oder der persönlichen Umwidmung der gemeinsamen Rituale.

Der Din Dulahi verhält sich dabei natürlich wesentlich anders als das Verhalten der Vesternesser...

 

Solwac

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Auch wenn die Götter unterschiedliche Namen haben, in vielen Kulturen dürften sich die Rituale ja ähneln. Eine Feldbegehung, die Jahreskreisfeste.

Die Ideologie um den Kriegsgott dürfte auch ähnlich sein und die Sonne ist die Sonne, auch wenn ihr Gott unterschiedlich heißt.

 

Manche Dinge dürften einem Albai z.B. woanders verblüffend ähnlich vorkommen, andere erschreckend anders. Mit ersterem sollte er sich ganz gut arrangieren können ;)

 

Ich hab auch schon in einer christlichen Kirche mitgebetet ohne den Christengott anzubeten. Ich bin ja kein Christ, aber war zu Ehren eines toten Freundes in der Kirche.

Hab auch schon auf einem Ritualplatz an Ritualen teilgenommen, die so nicht ganz dem gewidmet waren/sind, was ich glaube. Aber der Konsens war groß genug.

 

Gruß

Bernd

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@Triton: Ich sehe das weniger als Ökumene. Wenn ein Ausländer seine Götter mit Gebeten ehren will und es gibt keine Glaubensgemeinschaft in der Nähe, dann bleibt ihm die Wahl zwischen einer Verehrung im stillen Kämmerlein oder der persönlichen Umwidmung der gemeinsamen Rituale.
Das hängt sehr davon ab, wie dogmatisch die eigene Religion ist. Ich stimme aber zu, dass sich eine polytheistische Religion naturgemäß leichter damit tut, fremde Götter in ihr Weltbild zu integrieren. Diese Offenheit schwächt allerdings langfristig die eigenen Götter. Man muss ja fragen: Wem fließt eigentlich das Sa zu, wenn der Waelinger im Dwyllan-Schrein betet?

 

Der Din Dulahi verhält sich dabei natürlich wesentlich anders als das Verhalten der Vesternesser...
Nicht nur der Dhulahim, auch der Araner, der Erainner und die schamanistischen Religionen.

 

Herzliche Grüße,

Triton

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@Triton: Ich sehe das weniger als Ökumene. Wenn ein Ausländer seine Götter mit Gebeten ehren will und es gibt keine Glaubensgemeinschaft in der Nähe, dann bleibt ihm die Wahl zwischen einer Verehrung im stillen Kämmerlein oder der persönlichen Umwidmung der gemeinsamen Rituale.
Das hängt sehr davon ab, wie dogmatisch die eigene Religion ist. Ich stimme aber zu, dass sich eine polytheistische Religion naturgemäß leichter damit tut, fremde Götter in ihr Weltbild zu integrieren. Diese Offenheit schwächt allerdings langfristig die eigenen Götter. Man muss ja fragen: Wem fließt eigentlich das Sa zu, wenn der Waelinger im Dwyllan-Schrein betet?

 

Der Din Dulahi verhält sich dabei natürlich wesentlich anders als das Verhalten der Vesternesser...
Nicht nur der Dhulahim, auch der Araner, der Erainner und die schamanistischen Religionen.

 

Herzliche Grüße,

Triton

 

Hallo!

 

Soweit ich das verstanden habe hängen auch die Araner dem Din Dulahi in einer leicht veränderten Form an.

 

Die Erainner vertreten keinen echten Monotheismus. Sie leugnen weder die Existenz anderer Götter (was, wie bereits öfter bemerkt ziemlich sinnlos wäre), noch gelten Andersgläubige als minderwertig noch versuchen sie aktiv zu missionieren. Über den nathirglauben wurde noch nicht viel publiziert, aber so wie ich ihn verstehe hat ein Fremder nicht mit Problemen zu rechnen wenn er sich einer Kulthandlung zu ehren nathirs anschliesst.

 

Wieso sollten schamanistische Religionen Probleme mit polytheistischen Religionen haben? Zb in Moravod ist der Schamanismus bereits halb polytheistisch, in KTP der Polytheismus halb schamanistisch. Gerade im Schamanismus ist das Einfügen weiterer mächtiger Wesenheiten problemlos möglich.

 

So gesehen ist der Din Dulahi die einzige Religion Midgards welche eine Vorform des Monotheismus darstellt.

 

Gruss

 

Chaos

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@Lord Chaos: Die Fragestellung war ja, wie ein Anhänger einer Religion im Ausland seinen Kult praktiziert. Zuletzt wurde dazu festgestellt, dass Anhänger einer polytheistischen Religion im Ausland ohne weiteres an Kulthandlungen anderer polytheistischen Religionen teilnehmen können.

 

Und das scheint mir eben nur sinnvoll für Anhänger polytheistischer Religionen, nicht für Dualisten (Eschar, Aran), Pantheisten (Erainn) und Schamanisten. Wozu sollte ein Nathir-Anhänger oder ein moravischer Schamane in einem albischen Tempel beten?

 

Nebenbei ist der Din Dhulahim m.E. nicht die einzige Vorform des Monotheismus auf Midgard. In Chryseia verdrängte der Neadeismus die alten Götter oder degradierte sie zu Heiligen (bis auf Jakchos, aber das mag noch kommen...). Die dortige Mutter-Sohn-Verehrung hat monotheistische Züge. Gleiches gilt für den Mysterienkult um Turan-Atunis in den Küstenstaaten.

 

Herzliche Grüße,

Triton

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Wozu sollte ein Nathir-Anhänger oder ein moravischer Schamane in einem albischen Tempel beten?
Wozu sollte das ein Anhänger eines kulturfremden Pantheons tun? Aus "Abenturer-Sicht" ist das vielleicht nachvollziehbar; die Argumente wurden ja bereits in anderen Beiträgen genannt.

 

Im Bereich der "einfachen Leute", der Bauern usw. würde ich allerdings nicht unbedingt annehmen, dass die Existenz fremder Gottheiten so ohne weiteres eingestanden wird.

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Im Bereich der "einfachen Leute", der Bauern usw. würde ich allerdings nicht unbedingt annehmen, dass die Existenz fremder Gottheiten so ohne weiteres eingestanden wird.

 

Die Existenz anderer Götter steht außer Frage, sie wird durch die verschiedenen Priester und Wundertaten ja immer wieder bewiesen. Selbst auf dem platten Land müsste das einigermaßen bekannt sein. Die Frage ist immer, wie diese Götter angesehen werden: Hält man sie für höhere, gegebenenfalls gefährlich Wesen, vor denen man sich in acht nehmen muss - nachher vielleicht sogar für Dämonen !, dann wird sich die potentielle Integration ins eigene Pantheon kaum machen lassen und ihre Anhänger leben gefährlich. Oder sind es positive, dem Menschen wohlgesonnene Wesen, die vielleicht ihren Priestern sogar Heilzauber gewähren, dann wird ihnen freundlich gegenübertreten.

 

Vielleicht sind die Heilzauber sogar der Schlüssel: Alle Priester, die im Namen ihrer Gottheit Heilzauber vollbringen können, legen damit einen Beweis ab, dass ihre Gottheit es gut mit den Menschen meint. Der Rest ist Geschmackssache.

 

Der Glaube auf Midgard hat ja eh ein bisschen eine andere Art als der in der richtigen Welt. In echt bedeutet Glaube ja immer auch "Für-wahr-halten" oder "Vertrauen auf die Existenz von..." und die "Existenz von Gott durch seinen Glauben bekennen ..." All das geht prinzipiell von der Nicht-Beweisbarkeit Gottes aus.

 

Auf Midgard stellt sich das Problem nicht. Hier geht es stärker um "Dankbarkeit" und "Gott wohlgefällig Sein".

 

Natürlich hat auch die Gott-Mensch-Beziehung bei Midgard eine gewisse Exklusivität, besonders bei den Priestern, die sich einer Gottheit besonders verpflichtet haben. Dennoch muss der Umgang mit anderen Gottheiten irgendwie einvernehmlich geregelt sein, da es diese Gottheiten als Götter nach einhelliger Meinung aller Polytheisten ja auch wirklich gibt.

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Wozu sollte ein Nathir-Anhänger oder ein moravischer Schamane in einem albischen Tempel beten?
Wozu sollte das ein Anhänger eines kulturfremden Pantheons tun? Aus "Abenturer-Sicht" ist das vielleicht nachvollziehbar; die Argumente wurden ja bereits in anderen Beiträgen genannt.

 

Im Bereich der "einfachen Leute", der Bauern usw. würde ich allerdings nicht unbedingt annehmen, dass die Existenz fremder Gottheiten so ohne weiteres eingestanden wird.

 

Gerade für den einfachen Mann wird es umso einfacher sein! Zumindest, wenn es ihn, warum auch immer, in eine fremde Region verschlagen hat mit einem anderen Pantheon. Der ganze "artifizielle" Kram, wie theologische Spitzfindigkeiten interessieren den normalerweise eher weniger, dafür aber wird er feststellen, dass es vor Ort eine Gottheit gibt, die für die ihm wichtigen Dinge zuständig ist. Wichtig ist in dem Weltbild ja, dass es keine abgeschlossene übernatürliche Sphäre gibt, sondern die Welt vom Übernatürlichen durchdrungen ist. Das gilt insbesondere für die "einfacheren Leute". Denen ist es letztendlich egal, wie man die Gottheit nennt. In der örtlichen Fruchtbarkeitsgottheit wird ein albischer Bauer z.B. immer Vana wieder erkennen.

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@Lord Chaos: Die Fragestellung war ja, wie ein Anhänger einer Religion im Ausland seinen Kult praktiziert. Zuletzt wurde dazu festgestellt, dass Anhänger einer polytheistischen Religion im Ausland ohne weiteres an Kulthandlungen anderer polytheistischen Religionen teilnehmen können.

 

Und das scheint mir eben nur sinnvoll für Anhänger polytheistischer Religionen, nicht für Dualisten (Eschar, Aran), Pantheisten (Erainn) und Schamanisten. Wozu sollte ein Nathir-Anhänger oder ein moravischer Schamane in einem albischen Tempel beten?

 

Nebenbei ist der Din Dhulahim m.E. nicht die einzige Vorform des Monotheismus auf Midgard. In Chryseia verdrängte der Neadeismus die alten Götter oder degradierte sie zu Heiligen (bis auf Jakchos, aber das mag noch kommen...). Die dortige Mutter-Sohn-Verehrung hat monotheistische Züge. Gleiches gilt für den Mysterienkult um Turan-Atunis in den Küstenstaaten.

 

Herzliche Grüße,

Triton

 

Hallo Triton!

 

Offenbar haben wir da ziemlich unterschiedliche Ansichten.

 

In Moravod werden zahllose Geister und Gottheiten verehrt, niemand kann sie alle kennen. Somit ist zb Dwyllan mAn in den Augen eines Moraven nur ein weiterer Gott, der für die Meere um Alba zuständig ist. Damit wäre es nur logisch vor einer Reise in diesen Gewässern diese Gottheit gnädig zu stimmen.

 

Mit Pantheismus habe ich mich nie eingehend beschäftigt, aber da Nathir allumfassend ist, müsste ein Erainner zb in den Dheis Albai doch Aspekte Nathirs erkennen?

 

Gruss

 

Chaos

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Wozu sollte ein Nathir-Anhänger oder ein moravischer Schamane in einem albischen Tempel beten?
Wozu sollte das ein Anhänger eines kulturfremden Pantheons tun? Aus "Abenturer-Sicht" ist das vielleicht nachvollziehbar; die Argumente wurden ja bereits in anderen Beiträgen genannt.

 

Im Bereich der "einfachen Leute", der Bauern usw. würde ich allerdings nicht unbedingt annehmen, dass die Existenz fremder Gottheiten so ohne weiteres eingestanden wird.

 

Gerade für den einfachen Mann wird es umso einfacher sein! Zumindest, wenn es ihn, warum auch immer, in eine fremde Region verschlagen hat mit einem anderen Pantheon. Der ganze "artifizielle" Kram, wie theologische Spitzfindigkeiten interessieren den normalerweise eher weniger, dafür aber wird er feststellen, dass es vor Ort eine Gottheit gibt, die für die ihm wichtigen Dinge zuständig ist. Wichtig ist in dem Weltbild ja, dass es keine abgeschlossene übernatürliche Sphäre gibt, sondern die Welt vom Übernatürlichen durchdrungen ist. Das gilt insbesondere für die "einfacheren Leute". Denen ist es letztendlich egal, wie man die Gottheit nennt. In der örtlichen Fruchtbarkeitsgottheit wird ein albischer Bauer z.B. immer Vana wieder erkennen.

Drüber nachgedacht: Leuchtet ein. Vielleicht liegt mein "Problem" eher im Bereich der Vereinbarkeit poly- und monotheistischer Religionen im Allgemeinen. Aber das war nicht die Frage :uhoh:.
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Offenbar haben wir da ziemlich unterschiedliche Ansichten.

 

In Moravod werden zahllose Geister und Gottheiten verehrt, niemand kann sie alle kennen. Somit ist zb Dwyllan mAn in den Augen eines Moraven nur ein weiterer Gott, der für die Meere um Alba zuständig ist. Damit wäre es nur logisch vor einer Reise in diesen Gewässern diese Gottheit gnädig zu stimmen.

 

Nur um Mißverständnisse vorzubeugen: Moravod ist formal schamanistisch, aber wohl an der Schwelle zum "Götterglauben". Triton hat sicher einen anderen Gottesbegriff als wir beide. In seinem Sinne wären die von dir genannten Gottheiten Moravods keine Götter, sondern "nur" mächtige Naturgeister. Das ist aber eben auch der Ursprung des Göttlichen.

 

Mit Pantheismus habe ich mich nie eingehend beschäftigt, aber da Nathir allumfassend ist, müsste ein Erainner zb in den Dheis Albai doch Aspekte Nathirs erkennen?

 

Der Pantheismus Erainns dürfte sich durchaus massiv von dem Goethes unterscheiden. Aber selbst bei dem träfe deine Vermutung zu. ;)

Gerade aus pantheistischer Sicht ist es ein leichtes, in den regionalen Kulten das Wirken des allumfassenden, alles durchdringenden Göttlichen zu sehen.

 

Spannend (und Tritons Unvereinbarkeitsthese widersprechend) finde ich ja, dass in der Spätantike, wo das Christentum gerade sich durchsetzte, dezidiert christliche Dichter dezidiert christliche Personen mit paganen Gottheiten vergleichen konnten, dass ein christlicher Mönch namens Snorri ohne inneren Konflikt ein Werk namens Edda verfassen konnte, dass ein Cassiodor ein christliches Kloster begründen konnte, in dem die Bewahrung des antiken (paganen) Erbes hochgehalten wurde, dass ein Theodosius I. (der das Christentum zum Staatskult machte, gleichzeitig die Kultfeierlichkeiten in Edessa ausdrücklich erlaubte, dass historisch christliche Missionare weniger Probleme damit hatten, Christus als göttlich anerkannt zu bekommen, - ganz im Gegenteil! Der stand gerade beim einfachen Volk in hohem Kurs!- sondern die Konflikte darin bestanden, die anderen Götter und Geister aufgeben zu sollen.

 

Triton verkennt in meinen Augen, dass das Göttliche für die meisten Menschen vor der Aufklärung nicht als eine abgeschlossene Entität gesehen wurde, sondern als offene, die sich eben dem einzelnen nur teilweise eröffnet und somit immer ein weites Feld für Interpretation überläßt.

Natürlich gibt es immer Fanatismus, der ist aber nicht die Regel!

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Spannend (und Tritons Unvereinbarkeitsthese widersprechend) finde ich ja, dass in der Spätantike, wo das Christentum gerade sich durchsetzte, dezidiert christliche Dichter dezidiert christliche Personen mit paganen Gottheiten vergleichen konnten, dass ein christlicher Mönch namens Snorri ohne inneren Konflikt ein Werk namens Edda verfassen konnte, dass ein Cassiodor ein christliches Kloster begründen konnte, in dem die Bewahrung des antiken (paganen) Erbes hochgehalten wurde, dass ein Theodosius I. (der das Christentum zum Staatskult machte, gleichzeitig die Kultfeierlichkeiten in Edessa ausdrücklich erlaubte, dass historisch christliche Missionare weniger Probleme damit hatten, Christus als göttlich anerkannt zu bekommen, - ganz im Gegenteil! Der stand gerade beim einfachen Volk in hohem Kurs!- sondern die Konflikte darin bestanden, die anderen Götter und Geister aufgeben zu sollen.

 

Ich vermute das hängt damit zusammen dass diese Vergleiche damals schon eine mehr als tausendjährige Tratition in der klassischen Literatur hatte. D. h. es waren damals nur mehr gebräuchliche Redewendungen, bzw Stilmittel, die aber nicht mehr wörtlich gesehen wurden.

 

Snorri ein Mönch? Snorri ist mir als Politiker bekannt, als Jurist und Skalde, aber sicher nicht als Mönch, ich glaube Du verwechselst da etwas. Der Entdecker der älteren Edda war ein Bischof. Und dass ein Skalde ein Lehrbuch für Skalden schreibt kommt mir nicht sonderlich ungewöhnlich vor. ;)

 

Deshalb wurden ja auch die ganzen alten Götter, Aberglauben, Rituale usw flugs in das Christentum integriert..... Und der katholische Glaube wurde zu einem der wunderbarsten Beispiele für eine Polytheismus! :D

 

Gruss

 

Chaos

Bearbeitet von Lord Chaos
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