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Was haltet Ihr von ARS und dessen Abgrenzung zu "herkömmlichem" Rollenspiel?


Alondro

Empfohlene Beiträge

Ich liefere zunächst mal einen Link ins Tanelorn-Universum, wo man versucht sich den ARS-Varianten zu nähern: http://tanelorn.net/index.php/topic,45173.0.html

 

Wer Midgard bedingungslos liebt und Diskussionen mit regem Gebrauch von Fäkalwörtern abgeneigt ist, sollte dem Link besser nicht folgen.

 

Als Ergänzung eine umfangreiche ARS-Kritik: http://www.blutschwerter.de/f91-rund-um-rollenspiele/t39656-ars-ein-resueme-seite2.html#post1155318 (teilweise flapsig formuliert, aber ohne Fäkalworte)

Bearbeitet von Gast
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Es wäre allerdings eher interessant, ob einer der Midgard-Stammautoren jemals von ARS (egal welche Version) gehört hat und (falls ja) was er davon hält.

 

DiRi? Olafsdottir? :zaunpfahl: Schreckt euch der Stil direkt ab, oder habt ihr euch das mal angesehen?

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@Widukind: Charakterspiel fällt nicht weg. Charakterspiel folgt dem ARS. Ich würde das als Priorisierung interpretieren und nicht einmal als harte/unumstößliche Priorisierung.

 

[ARS ist ein] Spielstil, bei dem das Lösen einer Aufgabe mittels Taktik und Spielerleistung im Vordergrund steht.

 

... als Gegenpol zu einem Spielstil, bei dem das Ausspielen von Profilneurosen im Vordergrund steht.

 

Aber das Losstuermen ist nicht ergebnisorientiert. Es ist nicht die Spielerleistung und Taktik, sondern die Dummheit/Eigenart des Charakters, die hervorragend ausgespielt ist, und somit bei mir als Spielleiter Punkte gibt.

Im ARS-Sinne ist so ein Vorgehen eher suboptimal...

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Als Ergänzung eine umfangreiche ARS-Kritik: http://www.blutschwerter.de/f91-rund-um-rollenspiele/t39656-ars-ein-resueme-seite2.html#post1155318 (teilweise flapsig formuliert, aber ohne Fäkalworte)

 

Amüsant!

 

Das "ARS-igste" deutsche Rollenspiel ist und bleibt (trotz alle jahrzehntelang bekannter Mängel) immer noch Midgard.

 

Interessant, da "Midgard" größtenteils gar nicht zu wissen scheint, was ARS ist! :lol:

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Es wäre allerdings eher interessant, ob einer der Midgard-Stammautoren jemals von ARS (egal welche Version) gehört hat und (falls ja) was er davon hält.

 

DiRi? Olafsdottir? :zaunpfahl: Schreckt euch der Stil direkt ab, oder habt ihr euch das mal angesehen?

 

Zunächst einmal: Für mich ist und bleibt ARS eine Kurzform für Ars Magica.

 

Was dagegen jene Bloger mit fragwürdigen Auftreten im Internet / der Internetszene ohne wirklich einheitliche Linie unter dem Begriff ARS verzapfen, ist kalter Kaffee - nichts wirklich Neues.

 

Ansonsten gibt es ein paar Werke zum Rollenspiel- und Abenteuerdesign, die hier im Forum in entsprechenden Nachbarsträngen bereits genannt wurden, und die tatsächlich weiterführend sind.

 

Ciao,

Dirk

Bearbeitet von DiRi
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  • 3 Wochen später...

Zum Thema Midgard und ARS:

[...]Interessant zu notieren finde ich letztlich die Entwicklung' date=' die Midgard im Moment durchmacht. Lange Zeit war Midgard eine sehr verschlafene, eigenbrötlerische Produktlinie, in der dem Neueinsteiger das Leben schwer gemacht wurde und die Spielerbasis aus ein paar dahinschwindenden Ü30ern bestand, die in ihrem kleinen, zerbröckelnden, von allen Außenstehenden gemiedenen Reich zufrieden waren.

 

In den letzten Monaten ist aber Bewegung rein gekommen: Erst Runenklingen, um dezidiert Neueinsteiger zu gewinnen, und jetzt auch die Abkehr von den verwickelten, interaktionslastigen Detektivabenteuern wie den Perlenfüchsen, um den durch den designtechnischen Bankrott des Storytellings und dem Erstarken von D&D und Old-School veränderten Bedürfnissen der Szene gerecht zu werden.

 

Natürlich haben wir erst zwei Schwalben, und die hier vorliegende Schwalbe ist an einem Flügel ganz schön verrupft, aber wenn das der Trend ist, dem Midgard folgt, dann könnte es vor einem neuen Sommer stehen – zumal JEF himself im Werkstattbericht auf 4E verweist und so zeigt, dass er die Entwicklungen in der Szene außerhalb Midgardistans nicht verschläft, [b']und beim Lesen der Grundsätze hinter dem Abenteuer komme ich nicht umhin zu vermuten, dass hier jemand beim Hofrat und bei mir mitgelesen hat.[/b]

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Midgardabenteuer habe ich kaum (ich habe wenig Bedarf an fertigen Detektivabenteuern, welche den Löwenanteil am Midgardausstoß ausmachen), und bis auf die mal auf einem Con gewonnenen "Perlen der Füchse"(?) sind es nur inoffizielle (DDD, Drachenland etc.), insofern kann ich wenig dazu sagen, was für Abenteuer JEF so schreibt.

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@Skyrock:

 

Midgardabenteuer habe ich kaum (ich habe wenig Bedarf an fertigen Detektivabenteuern, welche den Löwenanteil am Midgardausstoß ausmachen), und bis auf die mal auf einem Con gewonnenen "Perlen der Füchse"(?) sind es nur inoffizielle (DDD, Drachenland etc.), insofern kann ich wenig dazu sagen, was für Abenteuer JEF so schreibt.

 

Es ging mir darum, dass die Abenteuer von JEF meist einen einfachen, geraden, stringenten Stil haben. Der Stab der drei Jahreszeiten fügt sich da ein.

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Midgardabenteuer habe ich kaum (ich habe wenig Bedarf an fertigen Detektivabenteuern, welche den Löwenanteil am Midgardausstoß ausmachen), und bis auf die mal auf einem Con gewonnenen "Perlen der Füchse"(?) sind es nur inoffizielle (DDD, Drachenland etc.), insofern kann ich wenig dazu sagen, was für Abenteuer JEF so schreibt.

 

Da kennt sich ja jemand so richtig toll aus......:rolleyes:

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Ich finde das Manifest gut. Ich finde mich in vielen Punkten wieder. So richtig kann ich die Kritik hier nicht verstehen. Was ist schlecht dabei ein paar grundlegende Gedanken aufzuschreiben? Kalter Kaffee kann ich da nicht drin entdecken. Ich kann nachvollziehen, wenn jemandem diese Art zu leiten oder spielen keinen Spass macht, aber das hat nichts mit den zum Teil hier vorgebrachten Argumenten zu tun.

 

Also: Ein Blick über den Tellerand würde einigen Diskutanten gut tun.

 

Viele Grüße

hj

  • Like 1
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Ich finde das Manifest gut. Ich finde mich in vielen Punkten wieder. So richtig kann ich die Kritik hier nicht verstehen. Was ist schlecht dabei ein paar grundlegende Gedanken aufzuschreiben? Kalter Kaffee kann ich da nicht drin entdecken. Ich kann nachvollziehen, wenn jemandem diese Art zu leiten oder spielen keinen Spass macht, aber das hat nichts mit den zum Teil hier vorgebrachten Argumenten zu tun.

 

Also: Ein Blick über den Tellerand würde einigen Diskutanten gut tun.

 

Viele Grüße

hj

 

Hmm, da ich ja das Vergnuegen (ich setze das ausdruecklich nicht in Anfuehrungszeichen) hatte, mit Dir als SL spielen zu duerfen, komme ich doch ins Gruebeln.

Unsere Runde war doch das genaue Gegenteil von ARS. Wir waren nicht unbedingt ergebnisorientiert und auch das Spiel war Story (nicht im Sinne vom boesen boesen Railroading natuerlich) und Atmosphaere hoch 10.

 

Vielleicht habe ich das Manifest aber auch noch nicht richtig verstanden.

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Das Problem ist nicht das Manifest. Das Problem ist, dass in den Köpfen der Leser immer gilt, dass das was geschrieben steht immer und überall zu 100% umgesetzt werden muss. Das ist natürlich so unsinn. Wenn man versucht etwas grundlegendes zu schreiben müßte man, wolle man das vermeiden, ständig darauf hinweise, dass es auch ganz anders sein kann.

 

Viele Grüße

hj

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Ich glaube, das ist genau das Problem. Aber nicht der Diskutanten hier, sondern der Proponenten von ARS.

Wenn ich mir das berühmte Blog, Beiträge in anderen Foren und auch hier von den Leuten so durchlese, ist das eine einzige Anklage an alle, die sich nicht exaktestens an ihre Vorgaben halten. Oder um es anders zu sagen: Jeder, der nicht ARS bis in alle Einzelheiten durchplant, ist bestenfalls ein bedauernswerter Tropf, schlimmstenfalls ein minderbemittelter Ignorant. Die Lust, sich danach näher mit vielleicht durchaus richtigen Überlegungen zu beschäftigen, ist halt gering, zumindest bei mir.

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Was ist denn in dem Manifest neu, also kein kalter Kaffee?

 

Im Übrigen heißt "kalter Kaffee" nicht, das Manifest sei schlecht, wenn einmal von der durchaus kritikwürdigen, arg überzeichneten Sprache abgesehen wird. Es ist für mich eine Aneinanderreihung altbekannter (durchaus guter) Spielprinzipien, gepaart mit einer bewusst nicht wirklich unterschwellig ausformulierten Ablehnung anderer Spielstile - also polemisch aufgebrühter, lang stehen gelassener Kaffe eben.

 

Ciao,

Dirk

Bearbeitet von DiRi
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So richtig kann ich die Kritik hier nicht verstehen. Was ist schlecht dabei ein paar grundlegende Gedanken aufzuschreiben? Kalter Kaffee kann ich da nicht drin entdecken. Ich kann nachvollziehen, wenn jemandem diese Art zu leiten oder spielen keinen Spass macht, aber das hat nichts mit den zum Teil hier vorgebrachten Argumenten zu tun.

 

Also: Ein Blick über den Tellerand würde einigen Diskutanten gut tun.

 

Viele Grüße

hj

 

Obwohl ich mich ganz und gar nicht als ARS-Spieler sehe, kann ich HJ hier zustimmen. Da hat jemand, der an Rollenspieltheorie interessiert ist, seine Gedanken dazu aufgeschrieben und zur Diskussion freigegeben. Daran kann ich nichts Schlechtes entdecken. Wie man hier sieht, ist daraus ja eine durchaus angeregte Diskussion entstanden.

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Was ist denn in dem Manifest neu, also kein kalter Kaffee?

 

Ich nehme an, dass die entsprechende eng umrissene Niederschrift selbst z.B. neu ist (bzw. war). Zudem ist der Ansatz (die Herangehensweise) eigenständig.

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Also ich habe das gelesen und was bei mir rueberkam war:

 

Rollenspiel muss ergebnisorientiert sein, der Spielleiter hart und unbestechlich, und am besten alles so, als wenn man gegen den Computer spielt.

Wer nicht so spielt wie wir ist ein Weichei und bloed und dumm und hat Stinkfuesse...

 

Oder so aehnlich...

 

Und dem kann ich nichts abgewinnen...

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Natürlich ist das ARS-Manifest nichts umwerfend neues - es gab schon früher Ansätze zur Katalogisierung von Spielstilen und Beschreibung von Präferenzen, schon angefangen lange vor dem Internet bei Glenn Beacows Four-Way-Split aus dem Jahr 1980.

 

Ich hatte eigentlich auch keine weitere Verbreitung geplant, sondern das ganze erst mal nur für mich geschrieben, um meine Gedanken und meine Erkenntnisse aus einer bestimmten Grofafo-Diskussion zu sortieren, und das ganze schlummerte auch erst mal monatelang unbeachtet herum.

Erst später, als das Manifest auf Wunsch Settembrinis auch in seinem Forum auftauchte, begann die Resonanzwelle, und sie hat mich selbst überrascht.

 

Wahrscheinlich hat es bisher einfach an einem deutschsprachigen Artikel gemangelt, der die Spaßquellen bei den Spiel-Aspekten im Rollenspiel ausleuchtet und erläutert, wie der Rollen-Anteil dem nicht in die Quere kommt, sondern es sogar beflügeln kann.

Wahrscheinlich war auch letzteres das ausschlaggebende, da frühere Versuche häufig den Spiel-Aspekt so weit rausdestilliert haben, das nicht mehr erkennbar war wie Rollen-Aspekte diesen Stil anfeuern können, und es häufig auch in kämpferischer Art und Weise von Nicht-ARSlern getan wurde, um diesen Spielstil als Unspiel schnell beiseite schieben zu können. (Sowohl der Threefold als auch GNS sind in der Hinsicht schuldig, es gibt da eine recht erhellende Artikelreihe von Brian Gleichman.)

 

 

Was die Midgardabenteuer angeht, so behaupte ich auch nicht, besonders kundig zu sein. Ich sehe nur dass da wenig dabei ist was ich für die von mir gespielten Spiele ausschlachten kann, und entsprechend verfolge ich es auch nur am Rande durch Rezensionen etc.

Das Abenteuer wurde mir vor allem in erster Linie wegen der Zielsetzung zugeteilt, zu der ich mich fundiert äußern kann, nicht weil ich besonders mit dem System dahinter verbunden wäre.

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@ Skyrock:

 

Ich kenne das Manifest nicht und mich interessiert die Theorie auch gar nicht. ;)

 

Aber aus dem, was ich ansatzweise herauslese und deiner Rezension würde ich vermuten, dass Der wilde König auch dein Interesse wecken könnte. Der ist ähnlich "altbacken" und hat so gar keinen Detektivanteil.

 

Ich denke, wenn man da wirklich auf Midgardregeln basieren GEGEN den SPL spielt, kommt man als Spielfigur drin um.

 

Es wurde auch hier relativ kritisch gesehen. Wenn du es mal in die Hände bekommst, kannst du ja vielleicht mal reinschauen.

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Aber aus dem, was ich ansatzweise herauslese und deiner Rezension würde ich vermuten, dass Der wilde König auch dein Interesse wecken könnte. Der ist ähnlich "altbacken" und hat so gar keinen Detektivanteil.
Ich sichte im Lauf der Woche mal die Bodenpläne von der HP und schaue dann, ob es was für mich wäre.(Im Moment sammle ich für meine Sandbox-Kampagne sowieso Fertig-Dungeons - der Stab der drei Jahreszeiten ist übrigens trotz der beschriebenen Schwachpunkte schon in der Sammlung und fest eingeplant.)
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Es wäre allerdings eher interessant, ob einer der Midgard-Stammautoren jemals von ARS (egal welche Version) gehört hat und (falls ja) was er davon hält.

 

DiRi? Olafsdottir? :zaunpfahl: Schreckt euch der Stil direkt ab, oder habt ihr euch das mal angesehen?

 

Was sollen die Autoren schon davon halten? Wenn man diese Art zu spielen strikt befolgt, braucht man überhaupt keine Abenteuer und wohl auch kaum Quellenbücher. Jede Form der Vertextung, die über Zustandsbeschreibung hinausgeht, widerspricht im Kern dieser Spielweise.

 

Mir scheint ARS eine emphatische Beschreibung des anglo-amerikanischen Rollenspiels zu sein. In Deutschland hat das Rollenspiel eben eine andere Ausprägung erfahren.

 

Grüße

GH

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