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Wofür steht das 'S' in SL?


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Soll ich versuchen, Prados zu übersetzen?

 

Nun, ich habe das Gefühl, Prados stört vor allem der Inhalt mancher Beiträge hier, in denen rigoroses, strafendes und erzieherisches Durchgreifen des Spielleiters gegenüber "unangepassten" Spielern gefordert wird.

 

Und es stimmt, manche Beiträge lesen sich tatsächlich so, als hätten Spielleiter einen erzieherischen Auftrag aus den finstersten Anfängen des 20. Jahrhunderts. Gnadenlos. Und oftmals mit viel süffisantem Sarkasmus und gegenseitigem Schulternklopfen über die Art und Weise, wie man es "den Spielern mal wieder gegeben hat".

 

Warum?

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Ich beobachte im Forum auch immer wieder mit Verwunderung die Beiträge, die darauf hinauslaufen, die Spielleiter sollten den Spielern bewusst machen, dass Verbrechen sich nicht lohnt.

Da ich eine realitätsnahe Spielweise bevorzuge und annehme, dass Verbrechen sich in vielen Fällen sehr wohl lohnt, halte ich das für den falschen Weg.

 

Tatsächlich lohnt sich Verbrechen für viele Menschen auch deshalb nicht, weil sie angeborene und anerzogene Hemmungen haben, sich gegen die moralischen Gesetze ihrer Gesellschaft zu vergehen. Für Menschen, die diese Hemmungen nicht haben, lohnt sich Verbrechen in vielen Fällen doch.

 

Nun steht die Tatsache, ob eine Spielerfigur zu der Minderheit gehört, der solche Hemmungen ganz oder teilweise erspart geblieben sind, nicht auf dem Charakterblatt. Das verführt die Spieler dazu diese Frage je nach Nützlichkeit neu definieren zu wollen.

Hier ist es zunächst einmal meine Aufgabe als SL mit den Spielern im persönlichen Gespräch zu klären, dass ich in dieser Frage eine konsequente Linie erwarte. Insbesondere weise ich darauf hin, dass die Annahme niedriger moralischer Standards auch unter Nützlichkeitsgesichtspunkten nicht nur positive Seiten hat. Im allgemeinen können rohe oder gefühlskalte Menschen diesen Wesenszug nämlich vor ihren Mitmenschen nicht wirklich verbergen. Das führt automatisch zu Problemen bei sozialen Kontakten. Entschließt sich also ein Spieler seine Spielfigur mit außergewöhnlich niedrigen moralischen Standards auszustatten, so nehme ich mir als SL die Freiheit, seiner Figur bei sozialen Interaktionen einen gewissen Malus zu verpassen.

 

Letztlich ist der Sinn des Rollenspiels der Spaß aller Beteiligten. Ich habe weder als Spieler noch als SL Lust in einer Gruppe zu agieren, in der meine Mitspieler ihre niederen Instinkte (die jeder hat) an den virtuellen Bewohnern einer Fantasiewelt ausleben.

Als SL habe ich allerdings stärkere Möglichkeiten, die Gruppendynamik zu steuern. Das fängt schon bei der Auswahl des Abenteuers an. Bei 'Unter den Nebelbergen' musste ich einmal erleben, wie eine Gruppe eigentlich sehr netter Zeitgenossen sich plötzlich Metzelfanatsien hingab. Da sie in ihrem Blutrausch extrem unvorsichtig wurden, hätte ich als SL keine Probleme gehabt, sie alle über die Klinge springen zu lassen (ich hatte eher Probleme das zu verhindern). Meine Konsequenz war es, das Abenteuer relativ zügig dem Ende entgegen zu führen. Ich habe daraus die Lehre gezogen nie wieder Abenteuer zu leiten, in der größere Mengen irgendwelcher Unterwesen vorkommen.

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@Bro: Nun es gab in diesem Land vor einiger Zeit mal Leute, die glaubten, es sei sinnvoll, dem Wort 'Mensch' die Vorsilbe 'Unter' voranzustellen. In manchen Fantasywelten tauchen intelligente Rassen auf, die dort die Rolle der so qualifizierten Menschen einnehmen. Für diese Rassen habe ich gerade das Kunstwort 'Unterwesen' geschaffen.

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S- soll doch für Spiel stehen, oder ?

 

Spiel, Spiele und spielen stehen für mich im Zusammenhang mit angenehmen Zeitvertreib mit netten Menschen, in der Zeit die ich dafür aufwenden kann.

 

Spiel, Spiele und spielen stehen für mich nicht dafür anderen Menschen etwas beizubringen, sie zu sozialisieren, oder sie moralisch meinen Werten anzupassen (wer mich kennt weiß auch, daß dieses wohl eher fragwürdig wäre:colgate:).

 

So, nun zum SL: SL bedeutet für mich, als Moderator zu dienen und ein paar angenehme Stunden mit anderen zu verbringen. Ich führe eine Gruppe also durch eine Rahmenhandlung. Diese kann ich mit verschiedenen Spielergruppen auch mehrmals nutzen und zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Die Spieler spielen ihre Charaktere und ich reagiere auf ihre Handlungen. Also halten meine NSC sich an ihre Lebensweise, ihre Ziele und ihre Pläne. Handlungen der Spieler versuche ich WERTENEUTRAL mit Handlungen meiner NSC zu beantworten. Ob mir die Handlungen der Spieler gefallen, oder nicht ist egal und meine von mir geführten Wesen, Personen u.s.w. agieren auf die für sie zu erwartene und typische Art.

 

Sollte es dabei zu großen Unstimmigkeiten kommen, liegt es doch an mir diese nach dem Spiel anzusprechen, oder es so zu akzeptieren. Dies kann natürlich dazu führen, daß nicht jeder mit jeden auskommt. Was wiederum dazu führen kann, daß ich in Zukunft mit den Betreffenden nicht mehr spiele, d.h. meine Freizeit verbringe-sowas kann passieren.

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Tatsächlich lohnt sich Verbrechen für viele Menschen auch deshalb nicht, weil sie angeborene und anerzogene Hemmungen haben, sich gegen die moralischen Gesetze ihrer Gesellschaft zu vergehen. [...]

 

Nun steht die Tatsache, ob eine Spielerfigur zu der Minderheit gehört, der solche Hemmungen ganz oder teilweise erspart geblieben sind, nicht auf dem Charakterblatt. Das verführt die Spieler dazu diese Frage je nach Nützlichkeit neu definieren zu wollen.

Die Hemmungen, von denen du sprichst, dürften anerzogen sein. Meines Wissens und meiner Einschätzung nach sind nur solche Hemmungen anerzogen, welche das persönliche leibliche Wohl zum Ziel haben.

 

Zumindest ein Teil des Fehlens solcher Hemmungen steht sehr wohl auf dem Charakterblatt in Form der pA. Allerdings so gut versteckt, dass man das als Spieler/Spielleiter nicht unbedingt erkennen muss.

 

Rollenspiel dient zum Teil ja auch dazu, spielerisch auszuprobieren, was man in der Realität nicht unbedingt ausprobieren würde oder sollte. Dazu gehört vielleicht auch, moralisch verwerfliche Dinge auszuprobieren - rein auf Spielebene. Wenn ich solches Verhalten als Spielleiter feststelle, versuche ich herauszubekommen, ob diese Aktionen durchgeführt wurden, weil die Spieler

 

a) es wollten

b) durch mich die Gelegenheit dazu bekamen und sie einfach nur genutzt haben.

 

Punkt b) ist relativ einfach abzustellen oder doch zumindest zu klären. Ich kann solche Gelegenheiten als Spielleiter nie ganz vermeiden. Aber ich kann die Spieler darauf hinweisen, dass ich solche Szenen als Spielleiter (oder auch als Mitspieler) nicht ausgespielt haben möchte. Die Spieler sollten einen solchen Wunsch akzeptieren. Es genügt in einem solchen Fall z.B. zu sagen, dass man eine bestimmte NSpF eindringlich verhört. Das muss nicht weiter ausgeführt werden und jeder kann sich seinen Teil denken.

 

Punkt a) müsste man genauer betrachten und die Gründe hinterfragen, warum die Spieler ihre Figuren so haben handeln lassen wollen. Stelle ich fest, dass die Spieler das aus Jux gemacht haben oder einfach nur mal um auszuprobieren was passiert, ist das noch im Rahmen. Das kann man weitestgehend wie unter b) zusammenfassen und gut ist. Wenn ich aber feststellt, dass die Spieler Gefallen daran finden so zu handeln, dann sehe ich mich (als unverbesserlicher Weltverbesserer) als SL auch in der Position, die Gruppe stärker zu führen und positiv auf sie einzuwirken, dass solche Handlungsweisen nicht erstrebenswert sind. Letztendlich ist das auch eine Art Erziehung und das sehe ich in einem solchen Fall auch als gerechtfertigt an, sofern alles auf einer freundschaftlichen Basis bleibt.

 

Letztendlich bin ich als Spielleiter jedoch nur für das Wohl der Spielfiguren verantwortlich, nicht für das der Spieler. Das Wohl der Spieler kann mich nur auf der Ebene des Freundes interessieren. Auf dieser Ebene habe ich jedoch - im Gegensatz zur Spielleiter/Spielfiguren-Ebene - keine erhöhte Position.

 

Viele Grüße

Harry

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Soll ich versuchen, Prados zu übersetzen?

 

Nun, ich habe das Gefühl, Prados stört vor allem der Inhalt mancher Beiträge hier, in denen rigoroses, strafendes und erzieherisches Durchgreifen des Spielleiters gegenüber "unangepassten" Spielern gefordert wird.

 

Und es stimmt, manche Beiträge lesen sich tatsächlich so, als hätten Spielleiter einen erzieherischen Auftrag aus den finstersten Anfängen des 20. Jahrhunderts. Gnadenlos. Und oftmals mit viel süffisantem Sarkasmus und gegenseitigem Schulternklopfen über die Art und Weise, wie man es "den Spielern mal wieder gegeben hat".

 

Warum?

 

Ich werde die folgenden Beiträge einfach mal überspringen (ich habe sie gelesen ;)) und mich dem zuwenden, was Rosendorn hier schreibt und weiter oben schon einmal angedeutet hat.

 

Weiter oben hat Rosi geschrieben, dass das, was man hier liest und auf Cons hört, oftmals eine Art Balzgebärden ist, d.h. jeder versucht zu zeigen, dass er der fieseste, gemeinste und härteste SL überhaupt ist, ohne es denn ;)auch wirklich zu sein (ich kenne das gleiche Verhalten aus dem Lehrerzimmer, in dem man [ja, ich auch, ich bin einer der Schlimmsten :cool:] sehr martialisch auftritt, ohne dann wirklich so schlimm zu sein; meine Kurse laufen im Allgemeinen sehr friedlich ab; auBerdem finden wir es schön, Schauergeschichten zu erzählen... wer hat die bösesten Schüler etc.). Das könnte eine Antwort auf Prados' Frage sein.

 

Eine andere ist, dass es sich hier um geschriebenen Text handelt, im Gegensatz zu gesprochenem. Der Autor schreibt jedes Mal einen Monolog, ohne dass sich ein Dialog daraus entwickelt, wie wir ihn aus einem wirklichen Gespräch her kennen. Das führt dazu, dass der Autor sich z.T. sicherlich ungeschickter ausdrückt, als er es mündlich machen würde (und viele Leute haben schon damit Pobleme und werden daher missverstanden). Andererseits liest es ein Leser sicherlich auch anders, als wenn er einem Gespräch zuhören würde. Dadurch werden die Inhalte und Absichten sicherlich auch verzerrt.

 

Das Problem ist also sicherlich nicht nur der Inhalt der Postings, sondern auch zu einem groBen Teil (aber nicht ausschlieblich) die Form.

 

:grim:

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Rollenspiel dient zum Teil ja auch dazu, spielerisch auszuprobieren, was man in der Realität nicht unbedingt ausprobieren würde oder sollte. Dazu gehört vielleicht auch, moralisch verwerfliche Dinge auszuprobieren - rein auf Spielebene. Wenn ich solches Verhalten als Spielleiter feststelle, versuche ich herauszubekommen, ob diese Aktionen durchgeführt wurden, weil die Spieler

 

a) es wollten

b) durch mich die Gelegenheit dazu bekamen und sie einfach nur genutzt haben.

 

Punkt b) ist relativ einfach abzustellen oder doch zumindest zu klären. Ich kann solche Gelegenheiten als Spielleiter nie ganz vermeiden. Aber ich kann die Spieler darauf hinweisen, dass ich solche Szenen als Spielleiter (oder auch als Mitspieler) nicht ausgespielt haben möchte. Die Spieler sollten einen solchen Wunsch akzeptieren. Es genügt in einem solchen Fall z.B. zu sagen, dass man eine bestimmte NSpF eindringlich verhört. Das muss nicht weiter ausgeführt werden und jeder kann sich seinen Teil denken.

 

Punkt a) müsste man genauer betrachten und die Gründe hinterfragen, warum die Spieler ihre Figuren so haben handeln lassen wollen. Stelle ich fest, dass die Spieler das aus Jux gemacht haben oder einfach nur mal um auszuprobieren was passiert, ist das noch im Rahmen. Das kann man weitestgehend wie unter b) zusammenfassen und gut ist. Wenn ich aber feststellt, dass die Spieler Gefallen daran finden so zu handeln, dann sehe ich mich (als unverbesserlicher Weltverbesserer) als SL auch in der Position, die Gruppe stärker zu führen und positiv auf sie einzuwirken, dass solche Handlungsweisen nicht erstrebenswert sind. Letztendlich ist das auch eine Art Erziehung und das sehe ich in einem solchen Fall auch als gerechtfertigt an, sofern alles auf einer freundschaftlichen Basis bleibt.

 

Hier bin ich göBten Teils mit Dir einverstanden. Spielen dient dazu, sachen auszuprobieren, die man im wirklichen Leben nicht machen kann/darf. Damit habe ich auch als Spielleiter im Allgemeinen keine Probleme, auch wenn ich dort gewisse Grenzen kenne, die ich nur ungerne überschritten sehen möchte.

 

Aber erzieherisch einzugreifen steht mir auf diesem Gebiet nicht zu, zumindest nicht im Spiel. AuBerhalb des Spiels kann ich einem Spieler, der es toll findet, dass sein SC vergewaltigend durch die Gegend läuft, durchaus klar machen, dass er das ruhig in einer anderen Gruppe machen darf - für immer!

 

Wo ich aber "erzieherisch" eingreife, ist, wenn ein Spieler seine Figur wirklich schlecht oder rollenuntypisch spielt. Keine Ahnung, z.B. bei Shadowrun wenn man eine Doc Wagon Gruppe spielt, jemand den Chef macht und dabei nur taktische Fehler macht oder überhaupt nicht versucht, der Atmosphäre gerecht zu werden.

 

Moralisch aber eher selten.

 

:grim:

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Welche Bedeutung hat das 'S' in der Abkürzung SL? Ja, ich weiß, was im Regelwerk erklärt wird, doch beschleicht mich der Eindruck, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, jedenfalls nicht, wenn ich mir einige Beiträge der letzten Zeit anschaue. Dann habe ich eher den Eindruck, ein französischer Marquis sei Namenspatron des S gewesen.

 

Da wird bestraft, da wird gegängelt, da werden willkürlich Figuren vernichtet, dass ich mich frage: Macht euch das wirklich Spaß? Warum wird ein Mitspieler nicht als eben das, als gleichwertiger Mit-Spieler behandelt, sondern als Unterwesen angesehen, das es zu bevormunden gilt?

 

Grüße

Prados

 

S steht manchmal, aus Sicht der Spieler für Schimpfwort:

"Wenn meine Ausrüstung komplett kaputt ist, dann rede ich mit dir kein Wort mehr!"

 

Es ist doch so, daß Spieler immer wieder einen gewissen Verlust spüren, der sie ärgert, auch wenn das nur kurzfristig ist.

 

Gleiches, also Ärger/Überraschung/Enttäuschung gilt vermutlich auch für den SL, wenn Dinge nicht so laufen, wie er geplant hat.

 

Ich kenne es bisher jedoch nur so, daß diese kleinen Irritationen schnell ausgeräumt wurden.

 

Letztendlich ist das strafende Element, wenn ich leite, nur der Spiegel der Gesellschaft, in der die Figuren sich bewegen.

Da sie sich häufig im Ausland bewegen, sind sie dort eher vorsichtig und wundern sich über die seltsamen Gewohnheiten der Gastnation.

 

Aus diesem Grunde komme ich so gut wie nie in die Situation als Strafender Leiter reagieren zu müssen.

 

Es ist den Spielern jedoch klar, daß dies als Reaktion auf ihr Handeln zu verstehen ist und nicht meine Willkür, weil mir etwas nicht passt. Da habe ich schnell gelernt, die Gruppe machen zu lassen und sie nicht zu gängeln.

 

Was die Beiträge zu einigen Diskussionen anbelangt, stimme ich dir voll und ganz zu, Prados. Die Bestrafung nahelegenden Ratschläge werfen manchmal ein erschreckendes Bild auf die Verfasser derselben.

 

Polemisierend könnte ich jetzt einen Aufruf zur Rettung des Rollenspiels vor verbalem Sadismus starten.

 

Ebenso könnte ich auch wieder mal einen solchen starten zur Rettung der Rechtschreibung im Forum. (Zusammen kann nur zusammen geschrieben werden und nicht getrennt.)

 

Ich lasse es aber lieber.

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Hi,

 

aus der Eingangsfrage ergeben sich zahlreiche weitere Fragen:

 

  1. Ab wann wird das sogenannte erzieherische Verhalten des Spielleiters als positiv bewertet und wann als negativ?
  2. Werden die Spieler durch die moralische Ermahnung eines solchermaßen "sadistischen" Spielleiters geschützt oder entmündigt?
  3. Welche Gewaltverhältnisse reproduzieren Spielleiter und Spieler in einer Gruppe mit der beschriebenen Beziehungsstruktur?
  4. Wer ist "Erzieherischer": Der (unerfahrene?) Spielleiter, der seine unerfahrenen Spieler gängelt oder der Forumsbesucher, der seinen (moralisch einwandfreien?) Zeigefinger über dem Spielleiter erhebt?

...

 

Ciao,

Birk :crosseye:

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Huhu, :wave:

 

 

ich sehe mich als "reinen Spieler". Von dieser Warte aus schreibe ich jetzt auch mal was zu dem Thema. :)

 

Gleich das Wichtigste vorweg: Man kann Master und Master nicht in einen Topf werfen! ;)

Sicher "erziehen" Master - die Frage ist doch wie und warum sie das machen.

Der Spielleiter hat seinen Stil, den muss man halt einfach mögen / akzeptieren. Wenn man mit dem Stil nicht klarkommt kann es vorkommen, dass Master und Spieler versuchen sich gegenseitig zu ihrem Stil zu erziehen. :o: Das geht nämlich auch andersrum.

Manche Spieler die querlaufen MÜSSEN "erzogen" werden, stellenweise brutal (Tod des Charakters). Aber nicht weil der SL ein fieser Sadist ist, sondern weil ein Spieler auch das Spiel der anderen Spieler kaputt macht (!).

 

Hier mal zwei sehr verschiedene Beispiele die ich selber erlebt habe:

 

 

Ein Master läuft Amok

Ich kam mal mit einem Master nicht klar und er versuchte dann meinen Charakter zu "zähmen". Immer wenn ich "real" nicht nett genug zu ihm war (er war verschossen in mich), bekam ich mit meinem Charakter Ärger im Spiel.

Als ich dann mit meinem Freund Schluss machte war er supernett zu meinem Charakter im Spiel. Als ich gleich daraufhin einen neuen Freund hatte, wurde mein Charakter fast zu Tode gefoltert und vergewaltigt. :angryfire:

Fand ich zum Kotzen, wir trennten uns, ich kam in eine andere Gruppe wo mir der Master mehr zusagte und alles war wieder ok.

Hier versuchte ein Master einen Spieler mit miesen Methoden dazu zu "erziehen" real mehr auf seine Avancen zu reagieren.

 

Unbelehrbarer Spieler

Wie hier schon mal erwähnt wurde, hatten auch wir einen Spieler, der vieles was er real nicht durfte im Spiel auslebte. Vor allem aber seinen massiven Hass gegen Autoritäten. :dozingoff:

Das mag man beim ersten Baron noch witzig finden, aber spätestens beim 10 Pascha bekommt man richtig einen Hals, wenn dein Mitspieler wieder im Thronsaal rumprobletet und beleidigt. Leider war das ein Spieler, der auf jede darauf folgende (noch so kleine) Bestrafung mit einem Riesentheater reagierte und den Rest des Spielabends total dadurch versaute.

Ja, hier war Bestrafung und Erziehung notwendig, weil er das Spiel der anderen kaputt machte.

 

 

Ergo: Man darf nicht alles in einenTopf werfen!

Es gibt sicher sadistische, überstrenge Master, die über das Spiel (und eine überzogene Autorität dort) versuchen vieles aus dem Realleben zu kompensieren. :worried:

Auf der anderen Seite muss ein Master seinen Spielern Grenzen aufzeigen und aufpassen, dass diese nicht über die Strenge schlagen (um den Spielspass für ALLE zu erhalten). Und das ist wirklich eine Erziehung (zum vernünftigen, rücksichtslosen Spiel). Das WIE und WARUM zählt.

 

 

.

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Nochmal: Die Frage/Anklage in diesem Thread bezieht sich nicht auf die richtige oder falsche Spiel(leiter)weise. Sondern nur auf den Ton mancher Postings hier.

 

Warum ist das so schwer zu verstehen? :confused:

 

 

Dazu meine ich: Es wird vieles nicht so heiss gespielt, wie hier erzählt wird. :-p

Wenn ich höre wie mein Mann im Rollenspielladen erzählt, dass er es uns in der Gruppe "gedrückt" hat, denke ich immer: "Jemminneeee, Männer ....". :sigh:

Denn in Wirklichkeit ist das reichlich überzogen ..... vielleicht ist das so eine typische Männerkrankheit, dass man sich selber immer einen Hauch fieser darstellen muss? Bei uns im Rollenspielladen kann man das immer sehr nett beobachten ....

Von Frauen kann ich es nicht sagen, da kenne ich nur ca. 3 und die sind nicht so drauf ..... :?:

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Welche Bedeutung hat das 'S' in der Abkürzung SL? [...]

Da wird bestraft, da wird gegängelt, da werden willkürlich Figuren vernichtet, dass ich mich frage: Macht euch das wirklich Spaß? Warum wird ein Mitspieler nicht als eben das, als gleichwertiger Mit-Spieler behandelt, sondern als Unterwesen angesehen, das es zu bevormunden gilt?

 

[...]Viel interessanter ist doch die Frage, warum viele Spielleiter (zumindest ihren Äußerungen nach) ständig ihre Spieler erziehen, bestrafen, klein halten (usw.) wollen.

 

Meine Erfahrung in Projektleitung und Erwachsenenbildung sagen mir, dass auch Erwachsene einen authoritären Führungsstil benötigen.
Definitionsfrage: Ist der Spielleiter beim Rollenspiel ein mit besonderer Autorität ausgestatteter (An-)Führer oder doch nur ein grundsätzlich gleichwertiger Mitspieler mit etwas anderen Aufgaben?

Der Spielleiter ist mit besonderer Autorität ausgestattet.

Ja, aber sie/er sollte sinnvoll und nachvollziehbar autoritativ und nicht autoritär handeln.

 

Nun, ich habe das Gefühl, Prados stört vor allem der Inhalt mancher Beiträge hier, in denen rigoroses, strafendes und erzieherisches Durchgreifen des Spielleiters gegenüber "unangepassten" Spielern gefordert wird.

 

Und es stimmt, manche Beiträge lesen sich tatsächlich so, als hätten Spielleiter einen erzieherischen Auftrag aus den finstersten Anfängen des 20. Jahrhunderts. Gnadenlos. Und oftmals mit viel süffisantem Sarkasmus und gegenseitigem Schulternklopfen über die Art und Weise, wie man es "den Spielern mal wieder gegeben hat".

 

Warum?

 

Hi Rosendorn,

 

möglicherweise weil sich auch die Beiträge der Diskussionsleiter nicht so lesen, als ob es nur um den Ton ginge, sondern auch um deren Inhalt?

 

Ciao,

Birk :crosseye:

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[...] In diesen Fällen gehe ich davon aus, dass ein vielleicht unerfahrener SL Tipps haben will, wie er mit sanftem oder stärkerem Druck die Sache wieder in den Griff bekommt. Das hat für mich nichts mit Sadismus zu tun. Ich musste als SL bislang auch noch nicht zu Disziplinarmaßnahmen greifen, da wir immer ohne klar gekommen sind. Aber meine Güte, wenn es halt nicht anders geht, muss man halt zu härteren Maßnahmen greifen.

 

Du gibst also einem deiner Ansicht nach unerfahrenen Spielleiter den Tipp, ein solches Verhalten zu bestrafen, indem er die Spielfigur des Spielers tötet. Hmm, ich bezweifle einfach mal, dass ein solcher Tipp durchdacht oder zielführend ist. Was ist, wenn der Spieler selbst auch noch unterfahren ist?

 

Grüße

Prados

 

So einfach mache ich es mir eben nicht. In der Regel schlage ich mehrere Varianten vor. Meinche sind tödlich und andere sind es nicht.

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Nochmal: Die Frage/Anklage in diesem Thread bezieht sich nicht auf die richtige oder falsche Spiel(leiter)weise. Sondern nur auf den Ton mancher Postings hier.

 

Warum ist das so schwer zu verstehen? :confused:

 

(...)

..... vielleicht ist das so eine typische Männerkrankheit, dass man sich selber immer einen Hauch fieser darstellen muss? Bei uns im Rollenspielladen kann man das immer sehr nett beobachten ....

Von Frauen kann ich es nicht sagen, da kenne ich nur ca. 3 und die sind nicht so drauf ..... :?:

 

Salut,

 

wenn es nur um den Ton geht, hast Du möglicherweise die Dinge auf den Punkt gebracht. Diesen hier: .

 

@ Prados: zur Frage der Machtausübung von SL habe ich in verschiedenen Strängen was geschrieben. Weil es eine reale Frage ist und nicht (nur) eine Frage des Tons. Möglicherweise sind die Beiträge wegmoderiert worden :sigh:

 

Soweit es sich um das angesprochene Ausleben von Unappetitlichkeiten handelt, verzichte ich als SL nicht nur auf Erziehungsmaßnahmen, sondern auch auf das Spiel mit solchen "Spielern". Ganz einfach.

 

@ Jürgen B.: Inhaltlich stimme ich Dir zu. Für den Fall, daß Du Deutschlehrer bist, solltest Du Dir die Erfolgsquote der Deutschlehrer in Deutschland durch den Kopf gehen lassen. :D

 

Grüße von Malódian

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