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Hmm, im Zauber "Tiergestalt" wird erwähnt, dass sich manche Zauberer (Hl, Dr, Hx, Ma?) in eine "Fylgie" verwandeln können.

 

Leider habe ich in keinem mir vorliegenden Regelwerk bisher etwas darüber finden können, was die Fylgie ist. Ein Tier, das ist klar. Aber welche Beziehung hat ein Hl... zu diesem Tier? Ist es zu behandeln wie das Totem eines Schamanen?

 

Schätze, da steckt wie hinter vielem anderen auch etwas mythologisches. Wenn mich jemand aufklären will - nur zu.

 

Also:

Was ist eine Fylgie und welche Beziehung haben Dr, Hl, Hx und Ma zu diesem Tier?

Hornack

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Gut, das dachte ich mir schon.

Aber was genau ist ein persönlicher Schutzgeist?

"Funktioniert" der wie der Zauber?

Warum haben den Druiden, Heiler uvm.?

Haben den am Ende alle druidisch Gläubigen und andere, die z.B. als Mentoren für Hexer taugliche verehren?

Wenn letzter Punkt zutrifft: Warum kann dann ein Beschwörer nicht Tiergestalt lernen?

 

Bisher hab ich nur Fragen, keine Antworten durch das Arkanum gefunden.

Hornack

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Der Begriff taucht auch im Glossar der Waeland-QB auf. Allerdings habe ich mir noch nicht die Mühe gemacht, entsprechende Textstellen zu suchen. Ich denke aber, dass mit 'persönlicher Schutzgeist' ein Verhältnis ähnlich eines Gläubigen zu seinem Gott gemeint ist (auf Midgard!). Du hast ein höheres Wesen, das seine Hand über dich hält und dein Schicksal bestimmt. Ich weiß nicht, ob du den Film 'Die Rache des Fährtensuchers' kennst, aber der beginnt mit der Ansprache eines nordischen Schamanen an einen Jungen, die ungefähr so lautet:

'Heute nacht habe ich den heiligen Rentierhirsch gesehen. Als ich ihn das erste Mal sah, war ich in deinem Alter. Als ich ihn das zweite Mal sah, war ich in den besten Jahren. Und erst heute sah ich ihn zum dritten Mal.' Der Schamane weiß, dass ihm ein schicksalshafter Einschnitt bevorsteht (in der Tat, er stirbt).

 

Prados

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Richtig, in den Regelwerken staht dazu wenig. Aber das ist bei Midgard ja häufig so, dass viel der Phantasie oder Engagement der Spieler überlassen bleibt...

M.E. nach entspricht eine Fylgie am ehesten der rituellen Vorstellung der Amerikanischen Ureinwohner (oder einfacher gesagt der Indianer wink.gif ) Die glaubten ja nicht zwingend an viele Minigötter in Tiergestalt (also ein Totem) sondern hatten ein differenzierteres Weltbild. Unter anderem gab es ja Manitu, der einem Weltgeist sehr nahe kommt. Außerdem hatten einige Stämme die Tradition, das jedes Mitglied ein Schutztier hat, der ihn beschützt, Stärke giebt, leitet, und mit dessen Seele die eigene verwandt ist, der aber nicht "göttlich" ist. Naja, jedenfalls nicht göttlicher/ magischer, als sowieso jedes Lebewesen ist.

Theophil

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Ah, jetzt kommen wir der Sache näher. Ich hab bisher einfach nicht verstanden, was der Unterschied zwischen Totem und Fylgie sein soll. Sehr viel weiter hilft mir deine Aussage daher leider nicht, Theophil.

 

Der Hinweis auf die nordischen Sagen ist allerdings hilfreich. (Norden, weisst du was darüber? Du wohnst schliesslich in nordischen Regionen?)

 

Jetzt brauche ich nur noch "Details, ich brauche mehr Details."

Hornack

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Puh, es ist gar nicht so einfach, etwas im Netz zu finden. Man muss sich sich durch pseudogermanische Naziseiten und anderes, esoterisches Gesocks hindurchschlagen, bis man mal auf Brauchbares stößt.

Also, nachdem ich einige Seiten gelesen habe, ist der Informationsstand nicht wesentlich größer als vorher. Einiges habe ich jedoch wiederholt auf mehreren Seiten gefunden, sodass ich mit gewisser Wahrscheinlichkeit annehmen kann, dass diese Informationen stimmen könnten. Das Folgende ist aus dem Usenet, dem Forum soc.culture.nordic:

 

fylgja  

In old times powerful men were often accompanied by an "follower" invisible animal, fitting to their personality, as for instance a bear or a bull. The fylgja followed the person throughout life, and they died together. Occasionally the fylgja might be seen by others, but by the owner only at the end of his life.

 

family-fylgja  

Some families also had a family-fylgja: a female being who followed the head of the family, and when he died turned to the heir. She could assist in battles, and in general cause problems for enemies.

People with a powerful family-fylgja had much luck, and were therefore often elected as leaders for a village, a ship or a province.

 

Prados

 

 

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  • 2 Monate später...

Ich finde deine hier gegebenen Informationen sehr hilfreich, aber Hornack's (und meine) Frage, in welcher Beziehung die Fylgien beispielsweise zu Druiden stehen, ist dadurch nicht geklärt. Hat der Druide sowas von Geburt an, erst ab Grad 1 oder muss er es sich erst "verdienen"?

Inwiefern ist die Fylgie regeltechnisch in der Lage dem Druiden oder Heiler zu helfen (mit Magie, mit einer Art göttlichen Gnade oder durch direkten Beistand im Kampf)?

Oben wurde ja erwähnt, dass der Druide sich in das Tier der Fylgie verwandeln kann. Aber wenn er es erst bei seinem Tod sieht, weiß er ja gar nicht, in was er sich jetzt verwandelt. Oder weiß er, was für ein Tier seine Fylgie ist und sieht sie bloß nicht?

Da ist im Regelwerk wohl was vergessen worden... vielleicht steht es ja im M5... (voraussichtlich 3. Quartal 2050?  cry.gif )

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Im Arkanum finden sich beim Zauber 'Tiergestalt' einige wichtige Informationen: Nur bei Tiermeistern und Schamanen wird das Totemtier bei der Geburt festgelegt. Alle anderen Charakterklassen können sich das Tier später frei wählen, müssen dabei aber die beschriebenen Einschränkungen beachten. Außerdem wird durch die Spruchbeschreibung deutlich, dass bei Midgard die Familien-Fylgie gemeint ist, wenn von einer Fylgie gesprochen wird (vgl. meinen obigen Beitrag). Ob und in welchem Ausmaß eine Fylgie oder das reale Tier dem Druiden in konkreten Situationen zur Seite stehen kann, würde ich als SL vom Verhalten des Druiden abhängig machen. Wenn sich ein wirklich enges Verhältnis zwischen Druide und Fylgien-Tierart aufgebaut hat, das sich in deutlich erkennbaren Verhaltensformen seitens des Charakters zeigt, stünde ich der ganzen Sache aufgeschlossen gegenüber. Aber das ist ein Prozess, der sich allmählich im Laufe des Charakterlebens entwickeln muss.

 

Einen Beistand wie Göttliche Gnade hingegen schließe ich vollständig aus. Dazu besitzt die Fylgie nicht genügend Kräfte. Ich kann sie mir aber durchaus als Warnende vorstellen. Bezogen auf das Beispiel für GG in M3, würde das bedeuten, dass ein Druide, kurz bevor er die schwankende Brücke betreten würde, auf der anderen Seite der Schlucht sein Fylgientier klar und deutlich erkennen würde, und das, obwohl die Luft diesig ist und man daher nicht weit sehen kann. So weiß er, dass er mit großer Wahrscheinlichkeit sterben wird, sollte er die Brücke betreten.

 

Grüße

Prados

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Verstehe ich das Glossar im Arkanum jetzt richtig, dass Druiden sehr wohl von der Existenz von schamanistischen Totemgeistern wissen und quasi auch daran "glauben". Der Unterschied zum Schamanen in dieser "Glaubensfrage" besteht also hauptsächlich darin, dass Schamanen diese Totemgeister verehren, die Druiden ihnen allerdings neutral gegenüberstehen. Trotzdem können auch Druiden einen persönlichen Schutzgeist haben, der über sie wacht. Sehr interessant. Somit würde ein Druide seine Fylgie niemals als etwas "minderwertiges" oder als seinen Diener betrachten oder irre ich?

Hornack

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Naja, ich denke, die Druiden wissen sogar um die Existenz eines Schutzgeistes und, so steht ja im Glossar, sie verehren ihn. Also dürfte da schon ein bisschen mehr emotionale Zuwendung als nur Neutralität bestehen. Aber meiner Meinung nach würde ein Druide niemals eine Fylgie in der von dir beschriebenen Weise betrachten, Hornack. Dann hätte er ihren Schutz nicht verdient.

 

Grüße

Prados

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  • 1 Monat später...

Hi

Möchte mich nur bei Prados für die ganze Recherchearbeit bedanken cheesy.gif  ! Bin bis jetzt in dieser Fylgienfrage auch ziemlich im Dunkeln getappt. Von wegen diesen Familienfylgien, das könnte man bei Druiden doch gut auf die einzelnen Druidenkreise beziehen. So könnte jeder Kreis seine ihm zugeschriebene Art von Fylgie haben, und das könnte auch ausserhalb des Kreises bekannt sein. Was für Kreise und Fylgien könntet ihr euch Konkret vorstellen?

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  • 5 Jahre später...

Hallo,

 

Im Strang Binden des Schutzgeistes für Anhänger druidischer Kulte bin ich im Laufe der Diskussion auf dieselbe Frage gekommen, die Hornack hier gestellt hat. Nach dem Durchlesen dieses Stranges und dem deutschen bzw. englischen Artikel Fylgja (deren Inhalt sich in etwa mit dem Ergebnis von Prados' Recherchen deckt), stellt sich für mich die Sache so dar:

 

Fylgien sind Schutzgeister (siehe MdS S. 57, Kasten Von den Schutzgeistern), die den Anhängern druidischer Glaubensgemeinschaften zur Seite stehen. Die Beziehung der Geschützten zu ihren Schutzgeistern ist ähnlich wie die eines Anhängers einer Götterreligion: sie sind Sendboten einer höheren Macht (bei den Druiden ist dies der Weltgeist, bei Göttergläubigen sind dies die Götter), die dem Geschützten zur Seite stehen. Dabei gehe ich davon aus, dass die Druiden zu ihren Fylgien eine einerseits eher persönliche Verbindung haben, sie aber andererseits als "höhere" Ausprägungen des Weltgeists ansehen und sie insofern "verehren" (Götter werden wohl deshalb nicht in diesem Sinne verehrt, weil sie den druidischen Wegen im Weg stehen und so unglaublich anmaßend sind, dass sie behaupten, sie wären die obersten Mächte im Multiversum, wo sie doch nur ein Teil des größeren Ganzen sind). Die Fylgien sind für die Druiden meiner Meinung nach also schon Wesen, vor denen man Ehrfurcht haben muss, zu denen man aber dennoch eine mehr persönliche Beziehung als eine Herr-Diener-Beziehung haben kann (also vielleicht ein bisschen ähnlich wie väterliche bzw. mütterliche Freunde).

 

Noch nicht ganz klar bin ich mir aber darüber, was für eine Art Wesen die Fylgien sind. Nach dem erwähnten Text im Glossar des Arkanums sind sie "Manifestationen aus dem Artbewusstsein einer bestimmten Tierart", was darauf hindeuten könnte, dass sie nach der Systematik des neuen MdS Tiergeister sind (MdS S. 51 f.). Der MdS erwähnt Tiergeister aber nur als Schutzgeister von Schamanen. In der Beschreibung des Zaubers Binden des Schutzgeistes sind die Schutzgeister von druidischen Gläubigen aber Naturgeister (MdS S. 220), die aber laut MdS explizit nicht aus dem Artbewusstsein der Tiere entstehen, sondern Manifestationen der Lebenskraft der pflanzlichen, elementaren oder dinglichen Natur (MdS S. 47 ff., 51). Hier scheint ein gewisser Widerspruch zu bestehen.

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Man könnte dem natürlich noch weiter nachgehen. Spieltechnisch dürfte es aber keinen großen Unterschied machen, ob es sich um einen Naturgeist oder einen Tiergeist handelt, da auch der Zauber Tiergestalt hier nicht unterscheidet.

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  • 3 Jahre später...
  • 1 Jahr später...

Ich habe eine Frage zu den Fylgien der Kjulldren:

 

Normalerweise könnte ein Hx den Spruch nur lernen, wenn er druidisch oder schamanistisch gläubig wäre (ARK S. 171). Das würde bedeuten, dass nur Kjulldren aus dem Stamm der Veidaren den Zauber lernen könnten. Allerdings findet sich in WAE S. 36 die Aussage, dass der Bund der Kjulldren aus veidarischen Schamanistenzirkeln entstand.

 

Ich schließe daraus, dass jeder GHx aus Waeland, auch wenn er nicht aus dem Stamm der Veidaren stammt, den Zauber Tiergestalt lernen kann.

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