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Detritus

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Blogbeiträge von Detritus

  1. Detritus
    Mit Freuden haben die Trolleltern festgestellt, dass sich der kleine große Felsherr für Bücher begeistern kann. Mit einem Jahr hat er schon immer gerne in Büchern mit Tierbildern geblättert und sich die kleinen Geschichten vorlesen lassen. Später kamen dann auch Bücher mit Baggern und anderen Baufahrzeugen dazu. Und auch Menschen spielen immer mehr eine Rolle.
    Die Begeisterung ist so groß, dass die Trollmama mit ihm regelmäßig in die Bücherei gehen muss, wo er inzwischen ein gern gesehener Gast ist. Den Stapel Bücher, den sie zur Trollhöhle bringen, müssen dann bei Elternteile vorlesen. Tagsüber die Mama, Abends der Papa. Unter drei Büchern kommt man da selten weg. Natürlich hoffen wir, dass die Begeisterung anhält und er auch später noch Bücher lesen wird. Wir sind da aber guter Dinge (und freuen uns, dass der Adjutant auch schon anfängt.)
     
    Und stellt sich der eine oder andere die Frage, was der Felsherr (3 Jahre, 9 Monate) sich so alles anschaut und vorlesen lässt.
    Hier mal die Top 5 seiner momentanen Lieblingsbücher, die nicht jedem gefallen müssen:
     
    1. Die Kuh Lieselotte von Alexander Steffensmeier (mehrere Bücher)
    Wirklich tolle Bücher - auch für die erwachsenen Vorleser! Lustige kleine Geschichten, die zum Teil auch die Lebenswelt von Kindern betreffen (verstecken, verirren, Angst, Schlaflosigkeit, etc...) und manchmal bis ins Absurde gehen. Dazu kommen schön gezeichnete Bilder die den Charakter von Wimmelbildern haben. Der Autor und Zeichern hat in jedem Bild witzige Details versteckt, die es zu entdecken gilt und an denen sich Klein und Groß erfreuen können.
     
    Bisher hatte der Felsherr daran viel Spaß und Freude beim entdecken der Details und an den Geschichten. Er war nie überfordert und lässt sie sich immer wieder gerne vorlesen. Und ich mag die Hühner!
     
    Kleiner Hinweis: Eltern sollten die Bücher lieber vorher einmal lesen, bevor sie es Abends am Bett vorlesen, denn der Vorleser kann bei den lustigen Bildern plötzlich zu Lachen anfangen - was für das Zubettgehen (und Vorlesen) leider kontraproduktiv ist.
     
    2. Noch eine Kuh - Mama Muh von Sven Nordqvist (mehrere Bücher)
    Das sind ganz nette Bücher über eine Kuh, die mehr vom Leben haben will und damit ihre Freundin - eine Krähe - zur Verzweifelung treibt. Vor allem das was Kinder machen, würde sie gerne auch machen und versucht es in die Tat umzusetzen. So baut sie ein Baumhaus, geht Schaukeln oder Schlitten fahren und ähnliches. Interessant sind dabei immer die Streitgespräche von Mama Muh und der Krähe und natürlich die mehr oder minder subtilen Überredungsversuche der Kuh, mit der sie die Krähe in ihrem Sinne beeinflusst.
     
    Auch diese Bücher gefallen dem Felsherrn sehr und er lässt sie sich gerne vorlesen. Die Bilder sind hübsch gezeichnet, aber ohne besonders witzige Details. Wenn man mehrere Bücher liest fallen dem erwachsenen Leser schnell einige Passagen auf, die in fast jedem Buch vorkommen, was dazu führen kann, das man die Geschichten schnell auswendig kann. Bisher konnte ich auch hier keine Überforderung feststellen, der Felsherr ist bei der Sache und selbst er kann die Geschichten weitererzählen.
     
    3. Nochmal Sven Nordqvist - Petterson und Findus
    Ich glaube dazu muss ich nicht viel schreiben. Ein alter Mann und eine junge Katze leben auf einem Hof und erleben einige Abenteuer, die sich mit dem Zusammenleben (und den daraus folgenden Problemen) und Problemen von außen beschäftigen. Die kurzweiligen Geschichten sind recht lang und ich habe immer ein wenig die Sorge, dass es zuviel sein könnte. Das scheint aber nicht der Fall zu sein, denn der Felsherr besteht darauf, dass alles vorgelesen wird. Er amüsiert sich über lustige Passagen genauso, wie er bei spannenden Situationen mitfiebert. Manchmal muss man einige Sachen erklären, aber es hält sich in Grenzen.
     
    Man kann die Geschichten sehr gut am Bett vorlesen, allerdings sollte man Zeit haben.
     
    4. Wieso? Weshalb? Warum? - Junior
    Eine Sachbuchreihe für Kinder ab 2 Jahren mit "interessanten" Klappen.
     
    Das ist eine schöne Sachbuchreihe mit verschiedenen Themen, die einfach und anschaulich dargestellt werden. Der Felsherr lässt sich auch diese immer wieder gerne vorlesen. Und der Adjutant schaut sich immer wieder die Bücher mit Baggern an.
     
    Für das Zubettgehen eher weniger geeignet.
     
    5. Die Wimmelbücher von Rotraut Susanne Berner
    Die Bewohner eines Hauses auf dem Land begeben sich von dort in die Stadt und danach zu einem ländlichen Ausflugsziel, dabei erleben sie unterschiedliche alltägliche und weniger alltägliche Situationen, die man sich Doppelseite für Doppelseite durch Anschauen und Entdecken erschließen muss. Darüber hinaus weisen die fünf Bücher (je eine Jahreszeit und einmal Nacht) einige bücherumfassende Geschichten auf.
     
    Dass die Geschichten nicht auf eine Doppelseite beschränkt bleiben, wie bei Ali Mitgutsch, finde ich gut. So kann man sich über die Seiten hinweg die Geschichte einer Figur genauer anschauen und sehen, ob es gut ausgeht. Das ist sehr wichtig für unseren Sohn. Nur zum Nachts vorlesen sind sie nicht geeignet.
     
     
    Generell hat es sich als sinnvoll herausgestellt Bücher mit Bildern vor dem Zubettgehen schon mal mit den Kindern zu lesen, sonst sind sie im Bett versucht, die Bilder zu erfassen und zu entdecken, was den Einschlafprozess deutlich behindern kann.
  2. Detritus
    Letzten Samstag habe ich eine kleine Weihnachtsfeier mit einigen Jungs meiner NAJU-Gruppe gemacht.
    Wir haben Kekse gegessen, Kakao getrunken und gespielt. Besondere Aufmerksamkeit bekam dabei das Spiel RoboRally,
    dass ich auf Verdacht mal mitgenommen hatte.
    Kaum wurden sie der Verpackung ansichtig, ging es schon los?
    "Was ist denn das?"
    "Ist das ein Computer drin?"
    "Kann man das mit Smartphone spielen?"
    "Oder mit Tablet?"
    "Hast du etwa eine PS mitgebracht?"
    Meine Antwort war: "Es ist analog und es ist ein Roboterwettrennen durch eine Maschinenhalle."
    Reaktion der Kids: "A-ha..."
    Ich: "Wenn euch das Spiel so sehr interessiert, dann spielen wir das jetzt."
    Kids: "Okeee"
     
    Es hat einen Moment gebraucht, bis die Regeln verstanden waren, aber dann hatten wir sehr viel Spaß.
  3. Detritus
    Samstag, 14.30 Uhr
    Brandmeister Ole* (der Felsherr) und Brandmeister Alex* (Kumpel vom Felsherrn) treffen sich in der Trollhöhle. Nach kurzer Begrüßung schlüpft man in die Feuerwehranzüge, setzt die Helme auf. Danach brausen sie mit den Rutscheautos (Marke BIG und Puky, beide passenderweise rot), die kurzerhand zu Feuerwehreinsatzwagen erklärt worden sind, laut "Tatü tata" rufend durch die Wohnung. Alles was nicht rechtzeitig ausweichen kann, wird umgefahren. Erstaunlicherweise kommt es zu keinen Schäden oder ernsthaften Verletzungen.
     
    Danach werden Sprungübungen abgehalten.
     
    15 Uhr
    Ein Notfall: das Wohnzimmer brennt. Die Feuerwehr hat schnell ihren Einsatzort erreicht. Eilig klettern die eifrigen Brandmeister Ole und Alex über die Sofas und den Wohnzimmertisch, um die Brandstelle zu erreichen. Danach wird eilig das Bücherregal evakuiert. Gefühlte hundert Bücher können auf diese Weise dem grausamen Flammentod entkommen. Auch die Tiere und Figuren aus dem Nachbarregal schaffen es, wenn auch in Panik, ihre Kiste zu verlassen. Das es bei dieser Stampede über den Wohnzimmerteppich keine Verlust gab, mag vielleicht der Playmobilpolizei zu verdanken sein, die mit Blaulicht und einigen Männern ihr möglichstes tat, um die panischen Flüchtenden wohlbehalten in die Sicherheitszonen zu leiten.
     
    15.30 Uhr
    Der Gartenschlauch** wird ins Wohnzimmer geschleppt, nun sollen die Löscharbeiten beginnen. Mit kräftigem Strahl wird das Feuer eingedämmt und nach kurzer Zeit ganz gelöscht.
     
    16 Uhr
    Freudestrahlend kommen die beiden Feuerwehrmänner ins Hauptquartier und berichten von ihrem Einsatz und dass sie noch einen kleinen Jungen mit Rauchvergiftung gerettet und ins Krankenhaus gebracht haben. Der Hauptmann, geistig gerade mit anderen Dingen beschäftigt, dankt ihnen für ihren Einsatz. Dann bekommt er große Augen, weil ihm der Adjutant des Felsherrn einfällt. Eiligst rennt er ins Wohnzimmer, doch es stellt sich heraus, dass der Adjutant noch ein Schläfchen hält. Puh... Glück gehabt.
     
    16.10 Uhr
    Die Aufräumarbeiten beginnen. Man kann kaum einen Fuß vor den anderen setzen.
     
    Dann wurde Feuerwehrmann Alex abgeholt. Das nächste Mal wollten sie sich bei Alex treffen und dann spielen sie Baustelle...
     
     
    Nachtrag:
    Erstaunlich, was eine Feuerwehrwoche in der KiTa und ein Besuch der Feuerwehrakademie in der Nachbarstadt für Folgen haben können. Und was die sich alles gemerkt haben... Rauchvergiftung...
     
     
    *Der Autor geht davon aus, dass es sich um Tarnnamen handelt.
     
    **Nicht angeschlossen!
  4. Detritus
    ...dann kann er was erleben.
     
    Nächstes Wochenende fährt der kleinegroße Felsherr mit der Mama mit dem Zug zu den Großeltern und er hat diese Woche schon den Koffer gepackt. Nur frage ich mich gerade, was er zu erleben hofft oder erwartet...
     

  5. Detritus
    Wie einst der große kleine Felsherr zum Tjost geladen ward, da überkam ihn die Lust daran teilzunehmen. Schnell prüfte er sein (Übungs-)Schwert (Eiche rustikal) und seine Rüstung (Kiefer und Baumwolle) und befand sie für ausreichend. Einzig, das (Gummi-)Pferd Rodynante lahmte ein wenig und machte einen etwas sehr kraftlosen Eindruck, was zur Folge hatte, dass Kopf und Schwanz sich oberhalb des Reiters trafen, wenn man sich darauf setzte. Er wies daraufhin den Stallmeister an, sich spornstreichs um das Tier zu kümmern, ihm also mit dessen Odem neues Leben einzuhauchen oder, wenn nichts mehr hülfe, es gar zur Abdeckerei zu bringen.
     
    Pflichtschuldigst machte er sich sofort ans Werk und besah sich das Tier ausgiebig. Doch als er sah, wo genau besagtem Rosse nun der Odem eingehaucht werden müsse, überkam ihn die Schamesröte. Nein, dies könne seine Gemeinheit nicht von ihm verlangen entschied er und rief nach dem tumben Knecht Jockel, der, so war es ihm zugetragen worden, weniger Berührungsängste hatte, als selbst der einfachste Anstand gebot. Ja, böse Zungen behaupteten sogar, dass er den Schafen besonders zugetan sei. Diese Geschichten übersah der Stallmeister geflissentlich, denn Jockel versah seine Arbeit im Allgemeinen gut. Der Knecht kam, sah was zu tun war und rammte dem Pferd ohne viel federlesen einen Blasebalg in den Po. Stoßweise erhöhte sich der Druck und damit die Spannung in dem Tier, bis es fast abzuheben drohte. Bevor das Ross die Luft wieder furzend entlassen konnte, bekam es einen Korken hinten rein.
     
    Er führte das nun stark tänzelnde Ross anschließend zum Stallmeister und meldete den Vollzug. Anerkennend nickend wollte der Stallmeister das Pferd schon bereitstellen, als der Adjutant des Weges kam und das Pferd vorsichtshalberweise einer Probe unterziehen wollte. Mit einem ordentlichen Satz schwang er sich auf das Tier. Mit einem noch größeren Satz flog er wieder herunter. Verwundert rieb er sich den Hosenboden und schaut verdattert aus seinem Hemd. Der Knecht ließ daraufhin pfeifend etwas Luft entweichen. Jetzt war es perfekt. Der Felsherr nahm es ausgiebig in Augenschein und war zufrieden. Mit grimmiger Freude bestieg er das Pferd und absolvierte ein paar Trainingseinheiten, bei denen er seine Eltern, den Adjutanten und den Waffenmeister umschubste. Derart vorbereitet wollte er sofort aufbrechen, um die strahlenden Helden und Angeber etwas zu verbeulen. Just in diesem Moment des Hochgefühls traf ein Bote mit schlechter Kunde am Hofe ein. Der Tjost fiele aus, die Rüsselpest grassierte und über die Hälfte der Teilnehmer lag siechend darnieder. Enttäuscht sprang der Felsherr vom Ross, gab diesem mit dem Schwert einen Klapps auf den Hintern, woraufhin der Korken herausrutschte. Pupsend suchte das Tier das Weite und ward nie wieder gesehen.
     
     
    Was danach in der Wohnhöhle geschah, ist eine gänzlich andere Geschichte…
  6. Detritus
    Der große Felsherr ist ein Freund klarer Regeln. Dazu gehört auch, dass jeder weiß, was er benutzen darf und was nicht. Das ist insofern wichtig, da er sich mit seinem besten Kumpel immer wieder zofft, wenn beide dasselbe Ding haben wollen. Um da Klarheit zu schaffen hat sich der große Felsherr etwas besonderes einfallen lassen. Mit Mamas Post it-Zettlchen hat er nun alles in der Wohnung markiert, was sein bester Kumpel benutzen darf. Den Fußboden, den Teppich, einen Stuhl, ein Rollauto, ein Bagger, die Fußmatte , etc...
     
    Warum allerdings der Adjutant des großen Felsherrn ebenfalls ein Post it auf dem Kopf hatte, ist zunächst noch nicht zufriedenstellend geklärt worden.
  7. Detritus
    Ist es euch schon mal aufgefallen: Kleinkinder sind im Treppenhaus immer laut. Lauter als in der Wohnung oder sogar draußen. Schon klar, in der Wohnung dämpfen Teppiche und Einrichtung den Schall und draußen die Weite und die Pflanzen, somit gibt es eine natürlich schalldämpfende Wirkung, die man in Hausfluren und Treppenhäusern nicht hat.
     
    Aber Kinder werden von sich aus auch lauter, wenn sie in ein Treppenhaus kommen. Plötzlich wird lauthals gesungen, geschrien und anderer Radau veranstaltet. Instinktiv ahnen sie wohl, dass da jetzt eine andere Akustik ist und die muss ausgetestet werden. Ausgiebig und mit vollem Einsatz. Egal, ob Mittagsruhe ist oder das kleine Brüderchen schläft...
     
    Faszinierend!
  8. Detritus
    Letzten Samstag haben meine Frau und ich an einem Erste Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kleinkinder teilgenommen. Einfach zur Auffrischung, Aktualisierung und Übung. Unfälle sind schneller passiert als man denkt und manchmal kommt man mit einem Pflaster und/oder Pusten nicht aus. Wir hoffen natürlich, dass wir trotzdem von schweren Fällen verschont bleiben. Leider sind solche Kurse manchmal nicht sehr spannend, was einem so ein bisschen die Beschäftigung damit bzw. die Lust auf einen Auffrischungskurs verleidet. Mein "Sofortmaßnahmen am Unfallort"-Kurs für den Führerschein war so ein Langweiler. Das einzig spannende war es, beim Beatmen üben die Puppe aufzupusten und damit die Mädels zum kichern zu bringen. Aus dem Alter bin ich aber nun raus.... Irgendwie.
     
    Dazu kommt dann noch, dass man mit Werbung für die Organisationen bombardiert wird. Das nervt, noch dazu, wenn man diesen Organisationen etwas kritisch gegenüber steht.
     
    Egal. Mit zwei kleinen Kindern muss/sollte man einfach auf dem aktuellsten Stand sein.
     
    Trotzdem hat mich beim Aufstehen eine gewisse Abneigung ereilt. Boah, jetzt sieben Stunden wieder Sachen hören die man doch irgendwie weiß... Puh., das wird hart.
     
    Wurde es nicht. Es war ein Privatanbieter der nicht mit Werbebroschüren um sich geworfen hat, dazu ein kompetenter Kursleiter, der Sprechen und Pointen setzen konnte und auf alle Fragen antworten hatte. Die sieben Stunden waren im Nu vorbei. Das war wirklich Klasse!
  9. Detritus
    Supi, heute nacht haben wohl eine oder mehrere Personen mit Absicht oder aus lauter Langeweile die Telefonverteilerkästen aufgebrochen und sämtliche Leitungen zerstört. Davon betroffen waren nicht nur Privathaushalte (darunter wir), sondern auch einige Geschäfte. Das hatte immerhin den Vorteil, dass die Telekomiker sich beeilt haben, denn mir wurde noch ein Termin am Samstag in Aussicht gestellt.
     
    Jetzt funktioniert es wieder und es bleibt allein der Gedanke, was für Hirnis das wohl witzig fanden. Meine Hoffnung, dass der oder die Täter ermittelt werden ist allerdings gering. Wenn aber doch, sollte man denen mindestens einen Tag lang das Handy sperren.
     
    Warum nur ein Tag? Och, bei der Abhängigkeit einiger Leute wäre ein Tag ohne Handy schon die Höchststrafe. Die Entzugserscheinungen wären enorm. Ein längerer Entzug würde wohl gegen die UN-Menschenrechtskonvention verstoßen.
  10. Detritus
    Ich tue mich ja schon schwer damit diese Vampir-Manie zu verstehen, aber gar unverständlich finde ich gerade diese Begeisterung für Zombiefilme. Die Typen sehen - im Vergleich zu den Vampirmodels - scheiße aus und die Konversation besteht praktisch nur aus Stöhnlauten - mal von den Schreien der Opfer abgesehen.
     
    Die Plots sind eigentlich auch fast immer gleich: Entweder passiert es über Nacht, keiner weiß warum und eine Handvoll normaler Menschen versucht in eine ungewisse Zukunft zu entkommen.
     
    Oder es passiert über Nacht und man vermutet/weiß, dass ein biotechnologisches Unternehmen dafür veranwortlich ist und eine Handvoll normaler Menschen versucht in eine ungewisse Zukunft zu entkommen.
     
    Die Örtlichkeiten variieren manchmal.
     
    Meist ist aber absehbar, dass die Menschen nicht gewinnen werden bzw. gewinnen können. Die Masse der Zombies ist einfach erdrückend und ein Heilmittel nicht in Sicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
     
    Wer mir jetzt antworten möchte, dass ich es ja nicht gucken brauche, hat damit zwar recht, aber das ist manchmal wie bei Arachnophobikern: man guckt automatisch hin, auch wenn man nicht will.
     
    Was mich aber eigentlich beschäftigt:
    Was machen diese Zombies eigentlich, wenn es keine Menschen mehr gibt?
    Sich gegenseitig fressen tun sie ja nicht. Werden sie ewig stöhnend herumschlurfen bis sie auseinanderfallen?
    Können Zombies verhungern?
    Fressen sie sich doch gegenseitig?
     
    Was habt ihr für Ideen und Meinungen?
  11. Detritus
    Meine Frau kommt kürzlich nach Hause und meinte, dass die anderen Mütter im PEKiP-Kurs sich gewundert hätten,
    dass unser Sohn so dünn sei. "Äh... dünn?" erwidere ich verwundert. "Wo ist der dünn? Der ist doch völlig normal an Gestalt." Selbst die U4 ergab, dass unser Sohn, der zwar sehr groß geraten ist, doch ein völlig normales Gewicht aufweist. Ich konnte nicht nachvollziehen, wie es zu diesem Urteil der Mütter kam...
     
    Bis ich selbst einmal beim PEKiP die Mama vertreten musste.
    Da wunderte mich dann nichts mehr, denn die anderen Babys waren/sind ganz schön fett.
     
    Ich habe mir jeglichen Kommentar verkniffen. Das hätte nur Ärger gegeben. Aber ich wundere mich schon über diese seltsamen Ansichten. Jeder Mensch müsste doch merken, dass Rettungsringe an Armen und Beinen nicht Standard sind sondern eher zuviel des Guten.
  12. Detritus
    Eine Gemüsekiste ist toll. Man bekommt an einem bestimmten Tag eine Kiste mit frischem Gemüse direkt vom Erzeuger. Es wurde nicht von tausend Leuten angegrabbelt und ge- bzw. zerdrückt. Es hat nirgendwo lang herumgelegen, denn oft hatten die Raupen noch nicht mal Zeit genug für die Flucht. Aber hey, wo Raupen drin sitzen, sind auch weniger Gifte drin. Hoffe ich. Das die Raupen in den meisten Fällen noch lebten, bin ich ganz zuversichtlich... Eine hat sich sogar mal verpuppt und schon hatten wir mitten im Januar einen kleinen Kohlweißling in der Küche. Braucht man zwar nicht, war aber schön anzuschauen.
     
    Natürlich kann man diese Kiste genau zusammenstellen und weiß so, was man die Woche kochen wird. Man kann sich aber auch Überraschungskisten zusammenstellen lassen und darf dann Rezeptbücher wälzen. In letzterem Fall ist man wirklich erstaunt, was es nicht alles an Gemüse gibt. Nicht alles schmeckt einem, aber man kann hinterher zumindest von sich sagen, dass man dieses exotische Gemüse auch kennt.
     
    Für kleine Kinder sind Gemüsekisten auch spannend. Es gibt was zum auspacken, manchmal wird auch schon gleich herzhaft in Möhren, Äpfel, Gurken, Tomaten, Paprika und Sellerie gebissen. Nicht so schön ist, wenn alle Tomaten einmal angebissen worden sind. Na ja, dann gibt es halt Tomatensalat.
     
    Soll das Gemüse allerdings im Kühlschrank landen, dann sollte man sich beeilen, sonst landet es am Kühlschrank (siehe unten).
     
    P.S. Lauch eignet sich auch prima zum Fegen, behauptet der kleine Felsherr
  13. Detritus
    Ruhelos streifte seine Lordschuft durch die Höhle. Der lang erwartete Tag war da und viele Vorbereitungen wurden getroffen. Für diesen Tag hatte er eine Großfroschjagd geplant. Allein der Gedanke daran zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht, was die Untergebenen in Panik versetzte. Eiligst wurde die Kriegskarosse vorgefahren, beladen und bemannt. Nachdem der Proviant eingeladen worden war, fuhren sie spornstreichs in Begleitung des Jagdpersonals ins Reich der Großwildfrösche.
     
    Dort angekommen ließ sich seine Lordschuft in die wasserabweisende Jagdkleidung und Stiefel helfen. Derart gerüstet, trug man den kleinen Felsherren, zum Staunen der Eingeborenen, in einer Sänfte in das Jagdgebiet. Pflichtschuldigst schwärmten die Jäger und Treiber aus und suchten das jagdbare Wild. Derweil labte sich der zukünftige Tyrann an einem zweiten Frühstück. Kurz bevor er sich zu langweilen begann, kehrten die Jäger und Treiber zurück und entließen die lebend gefangenen Goßwildfrösche in ein kleines, abgesperrtes Arreal. Unter Fanfarenklängen betrat seine Lordschuft diesen Bereich und begann dort die Großwildfrösche zu fangen. Hei, war das ein Spektakel. Und wehe demjenigen, der sich beim Helfen erwischen ließ. Stolz zeigte er dann allen seine Erfolge und alle jubelten begeistert - alles andere wäre auch Selbstmord gewesen. Danach wurden die Tiere für eine Weile in ein gläserne Gehege gesperrt, damit sich alle Beteiligten nochmals daran ergötzen konnten. Jemand warf die Frage auf, was denn nun mit den Tieren passieren solle, woraufhin ein Austauschbösewicht aus Frankreich ein Gericht vorschlug, dass allen Beteiligten das Wasser im Munde zusammen laufen ließ.
     
    Indes überkam seine Lordschuft ein Anflug von Milde, dessen er sich heute noch schämt, und ließ die gefangenen Tiere frei. Ein unvorsichtiger Zeitgenosse machte darüber eine Bemerkung - er fütterte kurz darauf eine Löwenfamilie mit seinem Leib und bot so eine Demonstration über die Sinnhaftigkeit des Schweigens. Hernach wurde seine Lordschuft unter Fanfarenstößen wieder aus dem Jagdgebiet getragen und zur Kriegskarosse geleitet. Stolz, glücklich und zufrieden kehrte er mit samt seiner Entourage heim. Die anschließende Sause war königlich.
     
     
     
     
     
    Es mag sein, dass der Bericht nicht ganz der Wahrheit entspricht, aber wen interessiert das schon...
  14. Detritus
    Die selbsternannte Rechtschreibpolizei reitet wieder durchs Forum. Nachdem sie lange mit ihren Radarfallen in den Büschen gehockt haben, ist ihnen wieder jemand ins Netz gegangen. Und schon kommen sie aus allen Löchern, verlesen noch an Ort und Stelle die Anklageschrift, zerren den Delinquenten dann in den eigens entworfenen Rechtschreibkerker und drohen mit Lese- und Liebesentzug, wenn der Schuldige sich nicht umgehend bessert.
     
    Ja, liebe Mitglieder, so muss das sein und nicht anders. Wäre ja auch zu schön, wenn hier jeder schreiben könnte, wie er wollte. Diese Textwüsten will doch keiner lesen und - mal im Vertrauen - den ordentlich geschriebenen Rest will auch keiner lesen... Oder warum haben wir immer wieder lange überflüssige Diskussionen?
    "Ich habe den Strang nicht gelesen und gebe trotzdem meinen Senf dazu ab."
    Oh großer Duden, erhalte uns unsere Einstellung, damit es in Zukunft auch weiterhin heißt:
    "Diese Midgardspieler im MIDGARD-Forum sind ein elitärer Haufen!"
     
    Amen
  15. Detritus
    Neulich bin ich freudestrahlend ins "Zerbrochene Schwert" gestürmt, um meinen Kumpels eine gute Nachricht zu überbringen. Endlich hat sich etwas ergeben und die lange Zeit des Wartens würde vorbei sein.
     
    "Leute!" sagte ich zu meinen neugierig schauenden Kollegen, "Wir sollen einem Thaen bei einer kleinen Fehde unter..." Weiter kam ich nicht, denn Gruffyd winkte energisch ab.
    "Ohne mich!" brummte er bestimmt, begleitet von heftigem kopfnicken der Anderen. "Hast du etwa vergessen, was das letzte Mal passiert ist, als wir bei einer kleinen Fehde ausgeholfen haben?" fragte er mich mit Grabesstimme.
    Verdammt, ich glaube, das habe ich erfolgreich verdrängt. Mein Gesichtsausdruck muss entsprechend ausgesehen haben, denn Gruffyd fährt unbarmherzig fort:
    "Das letzte Mal haben wir auf der falschen Seite gekämpft und sind zu Landesverrätern erklärt worden. Es hat uns viel Mühe und Gold gekostet, um unsere Namen wieder reinzuwaschen..."
     
    Ich erinnere mich wieder... Leider. Ein dunkles Kapitel, welches ich in einem See aus Uisge ertränkt zu haben glaubte.
    Meine Euphorie sank etwas, doch noch hatte ich etwas in petto:
     
    "Ok!" sagte ich: "Keine Fehde! Wie wäre es dann mit einer kleinen Exkursion ins Nebelgebirge. Dort sollen die bösen Schwarzpelze wieder verstärkt tätig sein und..."
    An dieser Stelle unterbrach mich Halmyra, die chryseische Heilerin: "Und kräftig aufräumen? Ohne mich!". Wieder eifriges nicken mit den Köpfen. Ernst fuhr sie fort: "Erstens nennen sie sich Orcs! Zweitens sind es, wenn auch primitive, kulturelle Wesen. Nur weil sie eine miese Kindheit und schlechte Bildungschancen hatten, sind sie nicht automatisch böse und ganz bestimmt kein Schlachtvieh! Außerdem bekommen wir dann nur Ärger mit den Orcrechtsverbänden, die uns zu Recht, ethnische Massaker vorwerfen würden."
    Orcrechtsverbänden? Ethnische Massaker?? Davon höre ich zum ersten Mal. Verwirrt blinzel ich mit den Augen, schau in die Runde und frage Halmyra dann, wie sie denn plötzlich für die Orcs Partei ergreifen könne.
    "Nun..." antwortet sie zögernd, "ich bin einem dieser Verbände beigetreten." Etwas verschämt, aber auch nicht ganz ohne Stolz zeigt sie mir ein Abzeichen.
    Ich schau den Rest der Truppe an und sehe, dass sie zwar noch nicht beigetreten sind, aber zumindest mit der Idee sympathisieren. Was ist nur aus dieser Welt geworden, frage ich mich verzweifelt und wende mich der nächsten Idee zu.
     
    "Ok, dann helft ihr mir sicher einen Werwolf zu fangen oder geht das auch nicht, weil er nicht in der Auslebung seiner individuellen Natur beeinträchtigt werden darf?"
    Das Schweigen meiner Freunde ist beredt, wie Wort.
     
    Seufzend starte ich meinen letzten Versuch:
    "Da wäre noch ein riesiger Schatz im Artrossgebirge, wir müssten nur noch den Drachen..."
     
    "Hör mal," unterbricht mich Caitleen, die Bardin, sanft, "als du weg warst, haben wir beschlossen, dass wir keine Lust mehr auf einfach strukturierte Missionen haben, die allein durch den Einsatz von Schwertern gelöst werden. Unsere geistigen Fähigkeiten werden dadurch einfach nicht genug gefordert. Außerdem gibt es inzwischen viel zu viele Heldenlieder, so dass jeder Barde inzwischen schon unter Generalverdacht der Urheberrechtsverletzung gerät, wenn er auch nur über die erste Strophe für ein Heldenepos nachdenkt. Wir wollen eine verzwickte, politische Geschichte erleben, an deren Ende wir echt grübeln müssen, ob der Bösewicht nicht aufgrund seiner vertrackten Vater-Sohn-Beziehung frei zu sprechen sei. Lass den Kopf nicht hängen, es gibt bestimmt auch was zu kämpfen für dich."
     
    Enttäuscht habe ich die Schultern hängen gelassen. So hatte ich mir das wahrlich nicht vorgestellt. Früher war irgendwie alles viel einfacher. Der Böse, war der Böse ohne das man seine Motive hinterfragt hat. Und das Böse bekam eins auf's Maul, um ihn in seine Schranken zu verweisen. Hinterher gab es die Belohnung und Wein, Weib und Gesang. So war die Welt beschaffen und so sollte es immer noch sein. Aber die Zeiten scheinen sich geändert zu haben. Schade, eigentlich...
     
    "Komm, Finn!" lässt sich Mario vernehmen "Ich geb eine Runde Bier aus und wir warten mal, was sich demnächst noch so an Aufträgen ergibt."
     
    Als ich mich setze, vermeine ich ein Pochen zu hören. Schließt da gerade eine Stirn bekanntschaft mit einer Tischplatte? Vielleicht ist es Plenydd... Oder dieser ominöse Gott mit den Initialen S und L?
     
    Egal, da kommt das Bier...
  16. Detritus
    Verdammter Mist! Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir rausgeflogen sind. Am liebsten würde ich Karim kräftig in den Arsch treten. Was bildet dieser Trottel sich eigentlich ein, sich zum Sprecher der Gruppe zu ernennen und die Verhandlungen mit einem potentiellen Geldgeber zu führen?
     
    "Mein Vater ist Händler, ich kenn mich mit Verhandlungen aus!" hat unser Muassaf gemurmelt und dann losgelegt.
     
    Ormuts Segen hin oder her: man feilscht nicht mit albischen Adligen wie auf einem scharidischen Basar. Und wenn man ein befriedigendes Angebot erzielt hat, dann stellt man nicht auch noch völlig überzogene Zusatzforderungen, wie neue Ausrüstung, magische Tränke und Gegenstände, sowie Spesen und Abschlagszahlungen.
     
    Eine handbreit waren wir von der Kerkerhaft entfernt. Das Gesicht des Kerkermeisters hat Bände gesprochen.
     
    Und wofür der ganze Ärger?
    Für eine seltenes Stickmuster aus Erainn, das zur Schwester des Syres (wohnhaft im Nachbardorf) transportiert werden sollte.
     
     
    Jetzt stehen wir vor der hochgezogenen Zugbrücke und man hat uns unmissverständlich aufgefordert sofort zu verschwinden, sonst...
     
    Ihr Götter, ist das peinlich!
  17. Detritus
    Hab' heute mit ein paar Kumpels im "Zerbrochenen Schwert" gesessen, ein paar Bierchen getrunken und über alte Abenteuer geplaudert. Kerl, so eine Arbeitssuche ist schon anstrengend. Glücklicherweise hat unser Hexer Gruffyd immer lustige Geschichten auf Lager um uns die Zeit zu vertreiben.
    Ich liebe die Anekdoten über die sinnvollen Anwendungen von Rutschsalz. Und wenn er und unser Spitzbube Mario zusammenarbeiten bleibt kein Auge mehr trocken.
    An den Nebentischen wird ebenfalls eifrig getrunkengesucht und mächtig angegeben.
     
    Mit einem Auge gewahrte ich, dass sich die Tür öffnete und eine weitere Person die Kaschemme betrat. Der Gegensatz hätte nicht krasser ausfallen können: Hier abgerissene Abenteurer, dort der feine Pinkel, der förmlich nach Auftraggeber schrie...
    Wie aus dem Nichts hagelte es plötzlich Bierkrüge, Dolche und Teller begleitet von zahlreichen Pfiffen und lauten Unmutsbekundungen - Tenor: Auftraggeber unerwünscht!
    Die Botschaft kam an, der Typ flüchtete!
     
    Na toll, jetzt haben ein paar Wichtigtuer, die sich zu fein für Auftraggeber sind, den sicheren Job vertrieben. Meine Stimmung war dahin. Die Hilfeschreie aus dem oberen Stockwerk habe ich ignoriert, weil ich keine Lust hatte in irgendwelche privaten SM-Spielchen zu platzen. Und die Kobolde im Keller konnten mir auch gestohlen bleiben. Ich war sauer!
     
    Eine Kneipenschlägerei wäre jetzt toll gewesen... Aber es hat sich niemand getraut!
  18. Detritus
    oder Wenn Raubritterkiesel das Heft in der Hand haben.
     
    Als jüngst das fünfte Herrschaftsjahr des Felsherrn vollendet werden sollte, da kam die Frage auf, wie man dieses Jubliäum begehen wolle. In diesem Jahr besuchte der Felsherr einige andere Feierlichkeiten, die ein Thema vorgegeben haben und von passenden Aktionen begleitet worden sind. So gaben sich zweimal die Piraten ein Stelldichein und es wurden Räuber im nahen Forst gesehen. Da fiel seiner Lordschuft wieder der ausgefallene Tjost aus dem letzten Jahr ein und ihn überkam eine große Lust, diesmal selbst eins zu veranstalten. Die Trolleltern verzogen zwar verächtlich das Gesicht, wollten dem Felsherrn dann aber ein Rittertjost ausrichten, wie es bei den Menschen des Mittelalters Brauch war. Lanzen wurden geschnitten, Pferdeautomaten (am Stock) gebaut (der Rodynante-Zwischenfall bleibt einfach unvergessen), die Kobolde in ihre Aufgaben als Knappen und Turnierhelfer eingewiesen und das Essen geplant. Regen und Wind, sowie der Raub einer Feuerschale erforderten einige kleine Änderungen, aber im Großen und Ganzen blieb das Turnier unverändert. Reitübungen, Ringe stechen und das Erstürmen einer Burg standen auf dem Plan.
     
    Und dann fielen die Raubritter über die Trollhöhle her, erbeuteten rasch die Pferdeautomaten (am Stock) und zogen dem Schokoladenkuchen die Schokoladenhaut vom zitternden Leib. Auf die Ankündigung des Turniers reagierten sie mit einem donnerden "NEIN!" und stürmten dann das ausgepolsterte Refugium des Trollpapas und bewarfen ihn mit gepolsterten Felsen. Irgendjemand ließ dann noch die (Schleich)Tiere frei, wobei es zu einigen Bissverletzungen durch einen T. Rex kam, die aber hauptsächlich den Trollpapa betrafen. Hernach wurden diverse (Papp)Schilde und Helme, ausgebeult und mit Farben verschmiert und dann die Schlaffestung, ein Hochbett mit Rettungsrutsche, des Felsherrn gestürmt. Heroisch stellte sich die Verkleidungskiste der Meute in den Weg und war in nullkommanichts leergeplündert.
    Der Schnellzeichner hatte einige Mühen, das ganze Geschehen abzubilden, vor allem an ein Gruppenbild war lange nicht zu denken. Anschließend wurde noch ein Fackelzug durch die nächtliche Umgebung gemacht, bei dem sie aber niemandem begegneten, denn alles was Beine hatte, war schon längst geflohen oder hatte sich schleunigst verkrochen. Zu guter Letzt labte sich die ausgelassene Bande an Fladenbrot mit Salami, Schinken, Pilzen und Käse.
     
    Geschafft und müde verließen die Gäste das Schlachtfeld und der Felsherr wars mit sich und seinem Jubliäum zufrieden.
    Und die Eltern auch, denn die Kiesel haben glücklicherweise nicht viel ausgeräumt.
     
    Was lernen wir aus der Geschichte:
    Kinder brauchen keine durchgestylten Geburtstage, nur Möglichkeiten für Spiel und Bewegung, das reicht vollkommen. Natürlich sollten Eltern kleine Aktionen und Ideen in der Hinterhand behalten, wenn die Kinder so gar keinen Plan haben. Aber im Idealfall braucht man sie nicht.
  19. Detritus
    Die Trollmama braucht ein bisschen Ruhe, der Felsherr und sein Adjutant sind aber nicht gewillt, dies zu gewähren. Was tun? Raus? Brrrr… Es regnet Bindfäden und ist windig. Schwimmbad? Sind wahrscheinlich nur noch Stehplätze in den Becken frei. Und die Kumpels des Felsherrn sind alle unterwegs. Jetzt wird’s schwierig, doch halt, da gibt es doch diese Abenteuerhöhlen für Kinder. Schnell die Kiesel in die Großraumkutsche geschafft und abgefahren.
     
    Dort angekommen musste der Trollpapa einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Schatzes aufwenden, um den Höhlenwächter zu bestechen, damit wir rein dürfen. Dunkelheit empfing die Trolle und stellte sich bei näherer Betrachtung (etwa 10 cm Sichtweite) als Fressplatz für Piraten heraus. Einige Sachen standen da auch noch: welker Salat und fast schwarz gebratene Champignons (die Stunden später immer noch da standen). Dahinter gab es endlich wieder ein paar Fackeln und hier begann der Abenteuerbereich. Ein leichter Geruch von unbeschuhten Füßen und Abenteurerschweiß lag in der Luft, als die drei Trolle die Höhle betraten. Das Abenteuer hätte hier fast schon ein jähes Ende genommen, wenn sie nicht rechtzeitig einer Horde Koboldraser auf ihren vierrädrigen Tretkutschen ausgewichen wären. Schnell ein sicheres Plätzchen gesucht, waren die Gedanken des Trollpapas. Einige Zeit, reservierte Tische und Geburtstagspartys später erhaschten die Trolle einen Tisch in der Nähe des Kleintrollbereichs. Sehr gut. Schuhe aus und los ging’s.
     
    Als der Felsherr und sein Adjutant in die Mulde mit den Bällen stürmten, überkam den Trollpapa eine Erinnerung an seine Kindheit und die Bällemulden in waelischen Möbelhäusern. Erst wollte man nicht rein, dann nicht wieder heraus. Doch die Kiesel waren schnell drin und noch schneller wieder draußen. Sie hatten ein Fluggerät entdeckt, dass ihr Interesse weckte. Leider war es so ein Teil, wie sie vor Markthöhlen und in den großen Ladenlabyrinthen zu Dutzenden lauern und nur Goldstücke fressen, ohne wirklich etwas dafür zu leisten. Dieses Exemplar war besonders perfide, denn man musste sich anschnallen, was Action versprach… Wow, es ging langsam hoch… Und langsam wieder runter… Und langsam hoch…. Und wieder runter… usw… Mehr nicht. Gut, dass der Trollpapa kein Goldstück dafür hergegeben hat.
     
    Zurück zu den Bällen. Der Felsherr fand schnell einen Gleichgesinnten und gemeinsam machten sie den Bereich unsicher und sorgten auch für ein wenig Ärger, als sie einen sportlichen, muskulösen Koboldpapa und sein erstaunlich dickes Koboldkind mit Bällen bewarfen (Sie haben nicht mitbekommen, dass sie hinter der Gummiwand, über die sie die Bälle warfen, gespielt haben). Wobei den Ärger nur der Spielgefährte abbekommen hat, der Felsherr hatte sich vorher schon verkrümelt. Danach stürmten sie das Sprungtuch. Der Adjutant wollte auch mit, durfte aber nicht, weil die Großen richtig hoch springen wollten.
     
    Dann faszinierte die beiden der riesige Kinderdungeon mit Rutschen, Krabbeltunneln und Klettermöglichkeiten (3 – 12 Jahre). Ok, der Felsherr durfte hier frei herumtollen, wenn der Trollpapa ein Auge auf ihn hat. Was leichter gesagt ist, als getan, denn da drin ist es wieder dunkler und die schwarzen feinmaschigen Fangnetze an den Seiten erschweren die Sicht ungemein. Während also der Felsherr drin herumkraxelte, versuchte sich der Adjutant erfolgreich – dank Ablenkung des Trollpapas durch den Felsherrn - über das Kletternetz in den Dungeon hinein zu schleichen. Denn Trollpapa kurz und triumphierend angrinsend verschwand er im Inneren des Dungeons. Schnell hinterher bevor was passiert waren die ersten Gedanken und schon robbte der Trollpapa durch enge, niedrige Gänge, wand sich vorbei an weichen Stalaktiten, überwand weiche Stalagmiten und rutschte Rampen hinunter, kletterte rutschige Rampen wieder hinauf, lief immer wieder Gefahr von springenden Kobolden getroffen zu werden und durchquerte quasi blind finstere Höhlen. Er fand zwei Ballhöhlen und dann endlich wieder den Ausgang, wo der Felsherr und sein Adjutant standen und ihn mit großen Augen anstarrten. Sie hatten Durst und Hunger und konnten gar nicht verstehen, warum ihr Papa so lange da herumspielt. Hey, dachte der Trollpapa, so etwas passiert doch nur in Komödien. Schnell wurden noch einige Kartoffelstäbchen geordert und sich über die homöopathische Menge an Ketchup gewundert. Andere Lokalitäten ertränken die Speisen förmlich mit den roten und weißen Tunken – ohne Aufpreis.
     
    Zuletzt haben die Trolle noch einen Blick in die restliche Abenteuerhöhle geworden und weitere Goldstückräber entdeckt, um dann festzustellen, dass die anderen Besucher die Höhle längst verlassen haben. Na gut, Feierabend dachten sich die Trolle und verließen den Ort. Geschafft und halbwegs zufrieden. Aber ob sie da noch mal hinfahren…
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