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Die Liebe im Rollenspiel


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Hallo,

 

Durch fast die ganze Literatur zieht sich die Liebe als Motiv für Heldentaten, aber in seiner negativen Form als Eifersucht auch als Motiv für den Gegner.

 

Wie baut Ihr das ein? Sagt Ihr Euren Spielern einfach, dass sie jetzt verliebt sind, würfelt Ihr, gibt es ein "unter vier Augen - Gespräch" oder beschreibt Ihr eine NSpF solange als leibreizend, intelligent und so oder so toll mit rosa Wölkchen, bis die SpF von selbst darauf anspringen? Oder kommt Liebe gar nicht oder  nur als NSpF - Motiv vor?

 

Grüsse

Payam

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Veröffentlichte Bilder

Hi Payam Katebini,

 

ich habe es als Spieler GEHASST wenn mein Meister ankahm und sagte die NSC, oder noch schlimmer die neue SC (hat ne hohe Au ne hohe pA), dein Charakter verleibt sich in sie! Basta.

Als SL lehne ich es daher grundsätzlich ab meinen Spielern Liebe aufs Auge zu drücken. Wenn aber ein NSC sein Verführen anwirft dann hat der SC seinen Trieben zu folgen, wenn es nicht ganz zu abwegig erscheint.

 

Zwei meiner drei Spieler haben bzw. hatten Lieben in der Heimat. Die eine ist allerdings am ewigen Abenteuerleben gescheitert. War schon mit der Vorgeschichte beschrieben worden.

Mein anderer Spieler war der meinung er müsse mit seinen 26 Jahren eine Frau haben und Familie und so. (Sein Vater war gestorben und er resümierte so sein Leben).

 

Ausspielen kann man Liebe meiner Meinugn nicht wirklich. Dafür müßte man sie erst mal verstehen;). Aber die Reaktionen der Frauen oder Männer daheim auf ständige Einsamkeit oder auf unaufmerksamkeit der SCs wenn sie mal nen misken zeit mit denlieben verbringt. Die werden natürlich ausgespielt.

 

Kahal Durak

 

 

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Also ob sich eine Figur in eine andere verliebt oder nicht, ist allein Sache des Spielers. Außer natürlich es geht nicht alles mit rechten Dingen zu (Verführen, Beeinflussen, was auch immer). Aber selbst dann schildere ich die andere Figur einfach als "sehr schön", "gefällt Dir wahnsinnig gut" etc. Die Spieler steigen dann schon darauf ein. Wichtig ist beim Anwenden dieser Zauber / Fertigkeiten, daß auch der Spieler möglichst wenig merkt.

SCs in unserer Gruppe haben Liebschaften, gelegentliche Kinder in / von allen Teilen Midgards, usw. Verheiratet ist nur einer, und der schleppt seine Frau mit. (Ab nächster Woche bin ich wieder SL, und dann wird ihm seine Frau erklären, daß sie jetzt genug gesehen hat und Kinder und Haus will biggrin.gif Mal sehen, was er dann macht, ein paar Monate / ein Ziel lasse ich mir als Frau vielleicht noch heraushandeln.)

Heldentaten für die Liebe gab es bei uns noch nicht, ist aber eine gute Idee. Vielleicht fällt mir da was Gutes ein. Ideen zu mir! (Drachentöten und Fürstentocher befreien und heiraten ist mir irgendwie zu öd. Vielleicht eine Fürstentochten, die das Leben am Hof nicht mehr ausgehalten hat und mit dem Stallbursch geflohen ist. Um die Ehre zu wahren, hat der Vater irgendwas von "Drachen entführt" erfunden und schickt jetzt Abenteurer ins Gebirge. ICh glaube, da wird mir was einfallen...)

 

Sir Killalot

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Hallo Leuts,

 

ich habe mal als SL meine Spieler die Tochter eines chryseischen Adligen in die Küstenstaaten bringen lassen (als Überbrückung zw. zwei Abenteuern). Die wollte da aber eigentlich gar nicht da hin und hat deswegen versucht, die Männer der Gruppe zu verführen, damit sie mit ihr durchbrennen oder ihr wenigstens zur Flucht verhelfen. Einer ist auch voll drauf angesprungen und hat sich SEHR um sie bemüht. Er hätte ihr auch fast geholfen, wenn die anderen ihn nicht abgehalten hätten.

 

Dabei musste ich nicht mal groß nachhelfen, der Spieler ist ohne großes Zaunpfahlwinken auf die kleinen Nettigkeiten von ihr total gut angesprungen.

 

 

Sirana

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"AMORE MIO!" sex.gif                 (geil, endlich kann ich mal diesen "Fucking Smilie" verwenden)

 

Das Liebesleben unserer Figuren kommt nur selten ins Spiel. Wir hatten einmal einen ziemlich liebestollen Magier, der die ein oder andere Schankmaid verführt hat. Das wurde zwar nicht en detail ausgespielt, fand aber statt.

 

Jüngst landete eine Priesterin unserer Gruppe unvermittelt einen kritischen Erfolg beim "Verführen". Ihr Ziel war es eigentlich, das Opfer nur auszuhorchen. Stattdessen verbrachte sie eine wilde Liebesnacht und schlug sich die nächsten Tage mit dem aufdringlichen Liebhaber herum.

 

Naja, und dann war da noch Babajaga :biggrin:

 

Dass zwei Spielercharaktere sich verlieben, kam bisher noch nie vor. Man ist eher Kumpel, ich halte das auch für spielverträglicher. (Es sei denn, die beiden Personen sind in Wahrheit ein Paar.)

 

Welche Auswirkungen das Fremdgehen einer Spielerfigur auf das echte Beziehungleben der beiden Spieler hat, würde mich interessieren.

 

Grüße, Odur

 

(Geändert von Odur Habustin um 2:16 pm am Mai 14, 2001)

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Wenn ich mal an unsere Kampagnen zurückdenke, dann hatten wir eigentlich schon alle Arten von Beziehungen, SC-NSC, SC-SC und natürlich auch gemischtrassige in diesen Kombinationen. Besonders lustig wird/war es, wenn ein(e) SC eine(n) andere(n) SC umwirbt oder einfach plump angräbt. Das kann einen Abend wirklich in Schwung bringen. Natürlich kann es dabei auch schon mal zu Spannungen kommen, vor allem, wenn ein Paar im wirklichen Leben eigentlich ganz anderes gebunden ist und der Partner am Tisch sitzt!

argue.gifbiggrin.gif Kam aber eher selten vor.

 

Um einen Charakter spieltechnisch interessanter zu gestalten, kann man sich natürlich auch von vornherein auf die Homosexualität festlegen (bzw. auf die Sexualität, die man im wirklichen Leben nicht hat). Ist fast ähnlich schwierig, wie eine andersgeschlechtliche Figur zu spielen.

Als Master ist man dabei grundsätzlich auf die Mithilfe seiner Spieler angewiesen. Wenn die keine Lust auf Liebesaffären haben, dann kann man sie auch nicht dazu zwingen - oder nur sehr schwer. Alle Versuche meinerseits, die sich auf "Zwang" begründeten, haben letztendlich nur dem ROLLENspiel geschadet.

:love:

 

Lathanon  

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Naja... Bethina und ich sind ja wie weithin bekannt ist im richtigen Leben verheiratet. Das ist der Grund warum unsere Charaktere nie etwas miteinander anfangen würden (obwohl das schon mal gut gepasst hätte). Ich finds einfach öde im Spiel das selbe zu machen wie zu Hause :love:

 

Aber ansonsten habe ich damit keine Probleme. Allerdings, um auf die Frage zurückzukommen, waren Beziehungen in unseren bisherigen Kampagnen eher Nebensache. Liebe wurde nie wirklich thematisiert. Eigentlich schade fnde ich... Durch den Thread hier ist mir gerade ein Gedanke gekommen :)

 

Viele Grüße

HJ

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HI

immer wieder ist es ja in Kauf-Abenteuern so, dass ein Char mit einem NSC irgendwas anfangen muss, damit das Abenteuer funkitioniert,

So etwas ist sehr schwer, da man dem Spieler manchmal tierisch in den Arsch treten muss oder ihm mit dem Zaunpfahl fast den Charakter zerdreschen muss, bis er rafft, dass es für das Abenteuer notwendig ist.

 

Noch schwerer ist es, wenn dies häufiger vorkommt und immer den gleichen trifft. IN meiner Gruppe ist nämlich nur ein männlicher menschlicher Char, sonst nur Frauen und Elfen und Zwerge....

 

Aber drei Frauen in der Gruppe machen einen ganz anderen Reiz aus.....

 

Caradoc

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Jaja, die Liebe...

Wir hatten bei uns mal diesen Ordenskrieger, der jede Schankmaid anbaggern musste und bei jedem weiblichen NSC erstmal nach dem Aussehen fragte. Mich als SL hat das genervt. Darum hat sich das nächste chryseiische Hausmädchen unsterblich in den OR verliebt, inklusive Augenklimpern und zartem Erröten, und hat wegen ihm fast ihren Job verloren. Daraufhin hat er dann vor lauter Rührung dieses Landei mit in die nächste Stadt genommen und tatsächlich geheiratet.

 

Der OR hätte dafür fast seine Abenteurerkarriere aufgegeben. An dem Abend, bevor seine Gruppe wieder zu neuen Reisen aufbrechen wollte, ist er nochmal mit ihnen in die Kneipe gegangen. Beim Zurückkommen nachts fand er dann seine Frau mit dem Nachbarn im Bett - er hat sich dann doch entschlossen, seinen Kameraden zu folgen. Er trauert übrigens immer noch seiner untreuen Gattin nach und lässt ihr sogar manchmal Alimente zukommen ;-)

 

Viele Grüße, Adjana

 

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Also, wenn ich da mein Abenteuer in Bacharach denke...

 

Da gab es alles!

Magier die wegen romatischer Gefühle ins Abenteuer zogen: "Ach! Wie anrührend, das erinnert mich an meine Sophoniba!". Fürchterlich und ebenso fürchterlich vergeblich baggernde Krieger: "Sie lässt Dich am kleinen Finger verhungern!". Liebstolle Thaumaturginnen "Das ist doch aufregend! Ich muß richtig undersexed sein!". Sehr pragmatische Spitzbübinnen "Der wäre doch eine echte Alternative für den Lebensabend!"

 

Und das alles ganz normal im Verlauf des Abenteuers. Niemand mußte gezwungen werden und das Abenteuer hat sehr gut funktioniert.

 

So wie es in Bacharach gelaufen ist, halte ich das auspielen von Sex und Liebe noch nicht einmal für ungewöhnlich. Natürlich sind "große Gefühle" schwer zu spielen und schwer zu leiten. Aber wenn bei einer Rollenspielsitzung die Stimmung da ist, funktioniert es - wie eigentlich bei jeder anderen komplexen Szene auch. Wenn die Stimmung nicht da ist, klappt es auch nicht - wie es bei jeder anderen komplexen Szene auch nicht klappt. Jedenfalls war in Bacharach die ausgespielte Teezeremonie viel schwieriger zu leiten, als die diversen mehr oder weniger erfolgreichen Liebeshändel.

 

Gruß

 

Jakob

 

(Geändert von Jakob Richter um 2:51 pm am Mai 16, 2001)

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Wie ist das denn mit Hilfsmitteln? Ich meine, kann man die Spieler mit Kuschelrock, Kerzen, Pralinen und besinnlichen Ölen (in Reallife) suggestiv vermitteln, dass sie sich gefälligst in diesen wirklich knackigen Prinzen zu verlieben haben, weil schliesslich wird der gleich entführt und muss befreit werden?

 

Kann man Spieler in eine "verliebte" Stimmung bringen? Ich meine, es ist doch auch nicht schwer, Euphorie oder Hass als echte Gefühle in den Spielern zu wecken (der Drache ist tot, der böse, kindermordende Bösewicht läuft frei rum und tötet...), warum dann auch nicht das "Verliebtsein" in eine virtuelle Figur?

 

Oder ist das nicht möglich?

 

Fragt sich

Payam

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Ich denke schon, daß man Spielfiguren in eine verliebte Stimmung bringen kann, doch vorher muß man erst ein gewisse Befangenheit ablegen. Kennt man die Gruppe und deren Figuren schon lange, kann man als Spielleiter durchaus die richtigen Signale geben.

 

Das mit der Befangenheit kann ein Problem sein, wenn man mit wildfremden Leuten spielt, muß aber nicht. In Bacherach war's kein Problem, weil das Abenteuer ohnehin sehr stimmungsvoll war. (Und, Jakob, meine Thaumatugin war nicht liebestoll, sondern neugierig - die Gelegenheit war ja wohl auch einmalig, oder?).

 

Putzigerweise beschäftigten sich die Figuren in besagtem Abenteuer zuerst überhaupt nicht mit ihrem Liebesleben. Erst als ein unglücklich verliebtes NPC-Pärchen auftrat, wurden Liebe und Sex insgesamt und von allen stärker thematisiert. Was dem Abenteuer nicht geschadet hat....

 

Estepheia

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Hallo Leuts,

 

da fällt mir noch eine Begebenheit vom Con Leonis 1999 in Braunschweig ein.

Wir haben fast das ganze WE mit nur einer Gruppe gespielt. Dabei hat sich aus einer beruflichen Beziehung (Kurtisane, Kunde) zwischen Sirana und einem anderen Char tatsächlich eine Liebesbeziehung entwickelt love.gif Wir haben uns danach sogar noch ein paar Mails geschrieben, in dem das ganze weiterging. War echt lustig. Die Mails habe ich immer noch. Diese Briefe trägt Sirana immer bei sich.

 

Die witzigste Szene, die sich dabei ergab war die, als wir des nächtens in einem Gasthaus überfallen wurden. Natürlich hatten wir ein Doppelzimmer und natürlich waren wir nicht bekleidet als plötzlich zwei dunkle Gestalten in unserem Zimmer standen. Allerdings haben wir gerade geschlafen, tief nicht bei-. Und natürlich hat sich Sirana in der Hektik nichts angezogen, als sie einen Schrei aus dem Zimmer der Heilerin, ihrer alten Weggefährtin und Freundin, hörte.

Mir ist allerdings erst hinterher aufgegangen, dass Sirana die ganze Zeit splitterfasernackt gekämpft hat blush.gif In dem Moment habe ich da gar nicht dran gedacht. Nur gut, dass sie Waffenlosen Kampf beherrscht.

 

 

Mona

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Wir hatten mal ein Charakterquiz, d.h. es wurden vom SL Fragen zum Charakter gestellt, die eigentlich nicht mit irgendwelchen Punktwerten auszudrücken waren. So z.B. die

 

Frage 5:

Die erste Liebesaffäre Deines Charakters. Jugendliebe, wahre Liebe, egal was. Wie geschah es? Wie sah er/sie aus? Wo geschah es? Wie war der erste Eindruck? Wie sah das Ganze für Deine Verwandten aus?

 

Frage 17:

Wie würde das perfekte "Date" Deines Charakters aussehen?

 

Frage 20:

Wie sähe der/die perfekte Geliebte Deines Charakters aus? Stimmst Du dem zu oder sucht Dein Charakter nach der/dem Falschen? Wenn ja, warum?

 

Es gab insgesamt 24 Fragen, mit denen man ein sehr gutes Profil des Charakters erstellen konnte. Leider haben wir es nie angewendet. Wir waren alle zu faul, mehrere Seiten zu schreiben. Sollte man das allerdings durchziehen, so hätte die SL für viele Spielabende Improvisationsmaterial...

:)

 

 

 

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die Situation aus Serdos Gruppe kommt mir sehr vertraut vor! viele Spieler/innen sind einfach faul... wie oft habe ich als SL schon Umfragen und ähnliches gestartet und manchmal habe ich sogar was zurückbekommen... meistens jedoch Fehlanzeige :cry:

 

ansonsten denke ich, das liebesgeschichten sehr abhängig von den teilnehmer/innen eine spielrunde sind. wobei schilderungen von sexualität insbesondere innerhalb der spielgruppe eher die ausnahme sind - oft wird hier ein mantel des schweigens drüber gedeckt. warum eigentlich? was habt ihr für erfahrungen gemacht?

 

 

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Oh, es ging' mir eigentlich nicht um Sex, sondern um Liebe, im Sinne von niederer Minne, wenn Du verstehst, was ich meine.

 

Sex ist noch mal ein Thema für sich. Schliesslich ist Pornographie etwas verpönntes, und die Schilderung von Sexualität, gar das echte Rollenspiel im sexuellen Bereicht ist doch etwas ähhh, schwer zu handhaben.

 

Gibt es eigentlich ein Sex - Rollenspiel, wenn man sich die Cover von Hank Wolf so anschaut, könnte man ja meinen Midgard sei inzwischen eins...

 

Fragt sich

Payam

 

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Hola !

 

 

Zum Thema "Liebe" gehören im weitesten Sinne ja auch Kinder.

Hat schon jemand Szenario "Das Borkenkind" aus dem DDD? gespielt ?

Schönes Szenario !

Grob gesagt, wurde den Abenteuerern ein hilfloses, einsames, quälend jammenders, kleines, süßes Baby an ihrem Schlafplatz mitten im Wald gelegt. Woher es kommt ? Wer würde denn da einfach weiterziehen ?

(Bitte schwarze Hexer und Finstermagier weglassen, die ganz andere Dinge im Sinn hätten....)

Also ich habe es mal geleitet, das hat sehr viel Spaß gemacht. Gerade wenn Spieler keine Ahnung von Kindererziehung haben bzw. das Kind ist ja auch nicht so ganz normal. Da mußte man als SL keine Mittel einsetzen, das Kind wurde selbstverständlich mitgenommen und aufgezogen...

Vor kurzem habe ich als Spieler bei Rainer doch tatsächlich das gleiche erlebt. Gar nicht so einfach, sag ich nur....

 

Ich hatte als Spielleiter sogar schon das Vergnügen eine Romanze unter Spielercharaktern zu erleben, die bis in die Heirat ausgebaut wurde, zum Hausbau führte, zum Niederlassen eines Eheteiles führte, der denn dann die Kindererziehung durchführen mußte. Das Kind wurde selbstverständlich zweiklassig aufgezogen (Mutter : Thaumaturgin, Vater Söldner). Ab dem Zeitpunkt, als das Kind 12 Jahre in der Spielzeit alt wurde, haben wir dem "Kind" sogar Spieldaten gegeben und es hätte auch jemand spielen sollen, so weit sind wir jedoch nicht gekommen. (Zeitraum Echtzeit ca. 8 Jahre)

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@ Serdo:

Der SPL war ich, ich habe die Fragebogen verwendet, weil nicht alle Spieler so "faul" waren wie du ;). Den Fragebogen habe ich übrigens aus dem Midgard-Digest, soweit ich weiss. Wer ihn haben will: der liegt auch noch bei mir zu Hause.

 

@ Ingo:

Ja, neulich hab ich Woolf das Borkenkind angedreht. Er war nicht wirklich erfreut. Am peinlichsten für ihn, fand ich, war, daß er sein Kind ständig vergaß. Und ihm keinen Namen gab. Aber er wurde inzwischen "erlöst". Weshalb ich jetzt in "meinem Midgard" ein Stück rawindischen Dschungel im Moravischen Wald habe und in der Mitte des Dschungels steht eine Ulme ;)

 

Ansonsten habe ich bisher nicht allzu viele Spieler erlebt, die wirklich Liebe im RSP ausspielen. Sex ja, Liebe nein. Komisch eigentlich.

Hornack

 

 

(Geändert von Hornack Lingess um 10:27 am am Juni 21, 2001)

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Hallo zusammen!

 

Also auch bei uns wird Liebe und Sex weniger angespielt. Wir hatten einen Glücksritter, der war ganz wild auf jedes Schankmädchen und mit der Zeit haben sich dann die Meister überboten, demjenigen eine möglichst peinliche Erfahrung zu geben.

 

SL: "Als du die Frau ansprichst dreht sie sich um, es ist eine alte, ziemlich häßliche Frau, was sagst Du?"

Glücksritter wird weiß, aber trotz der peinlichen Situation wahrt er das Gesicht: "Äh, öh hallo schöne Dame, kann ich Euch den Korb abnehmen?"

SL: Die Frau meckert leise, gibt dir den Korb und hängt sich bei Dir ein: "Was ein nettes Bürschchen, ach wenn ich doch noch mal 70 währe..."

 

Dann haben wir eine weibliche Mitspielerin bekommen und unser Ton hat sich darauf hin geändert (kein Macho Gehabe mehr und die rüden Ausdrücke landeten auch erst mal in der unteren Schublade!). Dann sind auch die letzten Sex und Liebesszenen eine Zeit aus der Mode gekommen.

Die Dame hatte ihren realen Freund in der Gruppe und dann eines Tages haben unsere Spielfiguren aus Zufall geheiratet. (Es war igentlich eine Rache von ihr, die Szene sollte nur gespielt sein, allerdings hat dann im entscheidenden Moment ein wirklicher Priester eingegriffen und schon war die Trauung perfekt. Mein SC war zuerst richtig sauer, aber jetzt hat er die Bequemlichkeiten erkannt und nach einem anderen Abenteuer besitzen die zwei eine kleine Burg und haben schon Kinder. Auf Abenteuer ziehen sie nur noch wenn es notwendig ist.)

 

Also ich finde das Thema ist eine Bereicherung für die Gruppen, die mit dem Thema auch umgehen können.

Ich wünsche noch einen schönen Tag

Rico

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  • 2 Wochen später...

Hallo allerseits!

 

Also der Glücksritter, von dem Wiszang da redet, das war ich! Es war wirklich nach einiger Zeit sehr nervig und hat mir eigentlich auch den Spaß an der Figur verdorben, daß jeder Meister "witzig" sein wollte und "witziger" als der Meister davor...., bis ich das mal zur Sprache brachte und, komisch, komisch, ab da gings wieder. Ansonsten spiele ich im Moment einen Zwerg und der findet die Menschenfrauen sowieso zu dürr und viel zu häßlich und unbehaart... biggrin.gif

Eine interessante Geschichte noch, an der man mal sieht, wie entscheidend die Liebe in Figuren bzw. Figurenkonzeptionen eingreifen kann:

Unsere Gruppe kam in einem Städtchen in Chryseia an und mußte das Schiff reparieren lassen. Sehr schnell erfuhren wir, daß die Stadt von einer sehr hübschen Dame im besten Alter regiert wurde. Nun, mein Glücksritter ließ sich nicht lumpen und irgendwie schaffte er es auch, sie zu treffen.(der Meister wollte glücklicherweise nicht witzig sein...) Tja, beim ersten Treffen hab ich dann auch ne Verführen-Probe abgelegt und natürlich ne 20 gewürfelt. Unter normalen Voraussetzungen hätte die Dame von mir wahrscheinlich nichts wissen wollen, aber sie zeigte sich interessiert. Die paar Tage Reparatur und Zwangspause für die Figuren wurden also sehr genossen. Das "Problem" entstand dann allerdings, als mir die Dame eröffnete, sie wolle mich zum Mann nehmen. Nun war das natürlich ein verlockendes Angebot für meinen Glücksritter, sie war reich, schön, mächtig..... Ich mußte mir also wirklich durch den Kopf gehen lassen, ob ich meine Figur zur Ruhe setzen soll oder nicht..... Ich entschied mich für das Abenteuerleben und flüchtete bei Nacht und Nebel... im wahrsten Sinne des Wortes.

Übrigens ist es schon sehr komisch, mit einem männlichen Meister Liebesszenen und Flirtszenen beim Abendessen inclusive Verführung durchzuspielen.....

 

So long,

 

McGuinness

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  • 2 Monate später...

Ich halte viel davon, so realistisch wie möglich zu spielen. Dazu gehört imo auch, dass ein Char sich im Laufe seines Lebens mal verliebt. Damit meine ich nicht unbedingt die allseits bekannten, halb-humorigen Stelldicheins in Hinterzimmern von Schänken, sondern schon größere Gefühle.

 

Das wohl schönste Abenteuer meiner gesamten Midgard-Zeit (und das sind nunmehr 14 Jahre) habe ich gespielt, als meine SLin in kleiner Runde den Herzenswunsch meines Chars erfüllte und sie endlich mit ihrem Angebeteten zusammenbrachte - sozusagen als Belohnung für mein hartnäckiges Ausspielen der Verliebtheit.

 

Da Befangenheit tatsächlich ein Problem sein kann, haben wir dafür eine kleine Runde und einen Nebenschauplatz gewählt. Intime Details wurden nicht ausgespielt, weil das nur zu roten Ohren und Gekicher geführt hätte. So war es ein rundum unvergessliches, hyperromantisches Ereignis.

 

Voraussetzung: Spieler und Spielleiter müssen Interesse an der Sache haben. Aufgezwungene Liebschaften lösen eher Trotzreaktionen aus. Und nicht jeder SL fühlt sich wohl dabei, eine Romanze zu leiten. Und für das Ausspielen wichtiger zwischenmenschlicher Ereignisse sollte man vielleicht tatsächlich eine Teilgruppe bilden, um den Rest nicht zu langweilen.

 

Viva l'amore! ;o)

 

Donnawetta

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Also, wenn ich mal vergleiche, welche Rolle die Liebe (hohe, niedere und ganz niedere Minne) so in unser aller Leben spielt, dann kommt dieses Thema in unserer Midgardrunde eindeutig zu kurz. Aber, es ist (wohl)dosiert immer wieder vorhanden, sei es in Hintergrundgeschichten der Charaktere, als kurzfristige Motivation für ein Abenteuer/eine Kampagne oder als beiläufiges Element an einem Abend. Zwei Elemente sind dabei allerdings eindeutig ausgeklammert: 1. Aktuelle Beschreibung von Sexszenen (wir sind halt anscheinend alle arg protestantisch geprägt) und 2. Längere Beziehungen. Woran letzteres liegt, kann ich mir bei unserer arg "gesettelten" Gruppe nicht so recht erklären. (Wer im Leben schon gebunden ist oder war, will es nicht auch noch in der Phantasie sein??) - Na, wenn ich demnächst wieder SL bin, werde ich versuchen, hier ein wenig Cupido zu spielen. biggrin.gif

 

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  • 12 Jahre später...

Das Thema ist zwar schon recht alt, aber trotzdem hochaktuell, finde ich. Interessanterweise habe ich noch keine Rollenspielgruppe erlebt, die es überflüssig oder lästig fand Kampfszenen ausführlich und genau zu beschreiben. ( "Die Knochen splittern".., "das Blut spritzt", "die Klinge bohrt sich", "der Kopf fliegt" usw.)

Aber was das Thema Liebe betrifft, tritt an die Stelle von Euphorie plötzlich eine peinliche Stille, der sich die zuvor noch übercoolen und furchtlosen Helden doch höchst ungern stellen. Das entschlossene Gesicht wird plötzlich Kreidebleich.

Am liebsten würden sie jegliches Werben überspringen und ihr Objekt der Begierde mit einem simplen Verführungs Würfelmanöver abschleppen.... Wäre da nicht der gemeine Spielleiter, der will, dass sie sich dafür etwas nettes einfallen lassen und die quälende Angst sich dabei etwas lächerlich zu machen. .. Fast wie im echten Leben.

- Kurzum es fordert mehr Mut seiner Figur Gefühle zu schenken, als diese unter den Tisch fallen zu lassen.

- Aber wir sind schließlich Helden. Oder? - Und da Flirten im Rollenspiel in der Regel doch ehr harmlos ist, hat man ja auch nichts zu befürchten. Es ist ja "nur" Rollen- Spiel. Die bloße Aussage: Also ich mach mal ein Manöver auf Verführen- Würfeln, klappt! Entspricht damit nicht dem Sinn der Sache. Zumindest nicht als alleiniges Mittel, sonst wäre es ja nur ein Würfel- Spiel.

Ein wenig Theater gehört also bei gesellschaftlichen und sozialen Fertigkeiten immer dazu, finde ich. Sowohl auf der Spieler, aber vor allem auf der Spielleiterseite, (es muss ja kein selbstgeschriebenes Gedicht oder Lied sein!)Denn wenn es schon dem Spielleiter zu peinlich ist seine NSCs zu spielen, wie soll es da erst den Spielern gehen? Das schnelle Abhandeln oder Überspringen solcher Situationen trägt in keinem Fall zur Verbesserung der Spielqualität bei. Es lässt sie ehr abstumpfen, und das völlig unnötig.

Von einem Spielleiter erwarte ich, dass er seine NSCs wirklich spielt und nicht nur mit monotoner Stimme erklärt was sie tun. Auch eine gute Beschreibung ist wichtig. Dabei hilft es sehr die Vorlieben der Spieler zu kennen, damit gutes Kopfkino entsteht. Dabei ist das echte Kino manchmal kein schlechtes Hilfsmittel ( "Die Dame an der Theke hat Ähnlichkeit mit Kate Beckinsale, Khaleeshi,Scarlett Johansson.....der Mann hinter dir erinnert dich an Eric Northman, Jon Snow, Spartacus usw.)

Entspricht das in etwa den (geheimen) Erwartungen des Spielers, ist das oft schon die halbe Miete. Jetzt muss ich der Figur noch Leben einhauchen. Dabei ist es auch möglich, dass ich als männlicher Spielleiter eine Frau spielen muss (Und damit einen männlichen Spieler anflirte), oder als weiblicher Spieleiter mal einen Mann. Soviel Repertoire sollte man als Leiter auf jeden Fall haben. Und vorallem Humor- es ist schließlich ein Spiel und soll allen Spass machen.

- Aalglatte, emotionslose Helden ,vorgelesene Abenteuer, und pures Gewürfel sind doch für alle bloß langweilig.

Sobald das Thema Liebe nicht mehr unter den Tisch gekehrt wird, kann auch aus einem gewöhnlichen Abenteuer plötzlich "Großes Kino" werden. Und Rollenspiel bekommt eine Dimension die für alle wieder spannend ist. (nicht nur für die weiblichen Spieler). Irgendwann haben die Helden schließlich , Ruhm, Ehre, Waffen und Gold beisammen und wenn dann noch ein Funken Liebe dazu kommt, ist das wie das Salz in der Suppe. -

Nicht zu unterschätzen sind dabei auch die neuen, ungeahnten Möglichkeiten der "bösen und gemeinen" Spielleiter, die jetzt eine "Schwäche" ihrer Spieler kennen und diese für sich nutzen können. (Geliebte werden zum Beispiel entführt, oder sind in Gefahr- Oder sie haben ein dunkles Geheimnis, eine dunkle Vergangenheit, und sind im schlimmsten Fall wirklich böse). - Natürlich sind viele dieser sogenannten Situationen nicht immer im Abenteuer enthalten. Sie entstehen oft aus der Situation heraus. ( Glücksritter: " Ich schau mich mal um im Gasthaus. Ist da irgendetwas Hübsches dabei? " oder Spitzbübin: "Hilfe, mich verfolgt jemand !Ich versuch mich hinter der nächsten Gasse zu verstecken. Ist er immer noch da? Ich versuch sein Gesicht zu erkennen."

- Kurzum, es gibt immer auch Zufälle und Nebenplotts die nicht zwingend zum Abenteuer gehören, aber es unglaublich bereichern können.- Vom Spielleiter sind hier Flexibilität und Kreativität gefragt- Manches lässt sich davon in das aktuelle Abententeuer einflechten, andere Dinge in zukünftige Geschichten.- Es gibt nichts ermüdenderes als einen festen Ablaufplan durch einen unflexiblen Spielleiter- Ein guter Spielleiter ist vor allem ein guter Entertainer und Regiesseur des kollektiven Kopfkinos. Dabei hat er die Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Figuren und Spieler im Blick, und versteht es diese auch mal einzeln gezielt und abwechselnd zu fordern.

Bearbeitet von Issi
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