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Direkte Rede im Rollenspiel


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Nur mal aus Neugierde: Ich lese hier immer wieder, dass man nicht verlangen könne, dass Spieler in direkter Rede ihre Rolle spielen. Für mich klingt das fast ein bisschen bizarr, so als würde man sagen: "Man kann nicht verlangen, dass Leute beim Rollenspielen (mehr als unbedingt nötig) in ihre Rolle schlüpfen". Ich spiele am liebsten mit Spielern und Spielleitern, die nur in ihrer Rolle sprechen. Nicht sklavisch (schließlich gibt es immer Witze zu reißen, offgame-Diskussionen oder Situationen im Rollenspiel, die so langwierig und vernachlässigbar sind, dass man sie kurz umschreibt), aber doch zu 80 Prozent.

 

Ist das tatsächlich so ungewöhnlich? Ich weiß noch, dass wir direkte Rede in unseren Rollenspielanfängen peinlich fanden, aber das ist wirklich schon lange her :agadur: und wir waren quasi noch Teenager, denen ja bekanntlich ALLES peinlich ist. Heute fände ich es bei ingame Diskussionen sehr hinderlich, etwas zu formulieren wie "Die Druidin setzt ein sehr ernstes Gesicht auf, wartet auf eine Gesprächspause und fragt dann in die Stille hinein, ob es nicht möglich sei, dass der böse Rumburak das alles eingefädelt hat."

Bearbeitet von donnawetta
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Ich finde es schön, verlange es aber nicht. Jeder so, wie er es mag. Und da es ja ein Hobby und Spiel ist, soll jede/-r so machen, wie er oder sie sich am wohlsten fühlt. Bekommt man etwas vorgeschrieben leidet ja der eigene Spaß darunter. Und das passiert bei einem 'du musst!' doch zwangsläufig.

Bearbeitet von Galaphil
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Das ist bei uns durchwachsen und teilweise sogar tagesformabhängig.

In manchen Situationen haben wir ingame Diskussionen zwischen NSC und Charakteren. Manchmal aber auch ein einfaches "Ich horch mich mal in der Taverne um, ob es Gerüchte über den bösen Rumburak gibt." mit einer entsprechend kurzen antwort des SL: "Du erfährst, dass einige Bauern Rumburak für einen Vampir halten, andere hingegen glauben er ist ein guter und weiser Lehnsherr..."

Untereinander unterhalten sich die Spieler/Abenteurer normal.

Wie schon an anderer Stelle mal geschildert, hat auch ein Spieler vor ca. 1 Jahr die Gruppe verlassen, weil es ihm zu wenig "Characterplay" war.

Bearbeitet von prediger
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Das ist bei uns durchwachsen und teilweise sogar tagesformabhängig.

In manchen Situationen haben wir ingame Diskussionen zwischen NSC und Charakteren. Manchmal aber auch ein einfaches "Ich horch mich mal in der Taverne um, ob es Gerüchte über den bösen Rumburak gibt." mit einer entsprechend kurzen antwort des SL: "Du erfährst, dass einige Bauern Rumburak für einen Vampir halten, andere hingegen glauben er ist ein guter und weiser Lehnsherr..."

Untereinander unterhalten sich die Spieler/Abenteurer normal.

Entspricht ganz meinen Erfahrugen.
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"He Scherge, sage er mir den Weg zur sogenannten Burg des dreckigen Usurpators McBeorn."

 

Autsch :D Wie heißt das Abenteuer? "Brennen muss Beornanburgh"?

 

@Prediger der heiligen, mutierten Seegurke: Bei deinem Beispiel mit dem Rumfragen dachte ich, dass wir auch das gewöhnlich per direkter Rede machen, weil der SL es schon irgendwie so einleitet. Ist das mal nicht der Fall, weiß man dann allerdings entweder, dass der SL nicht vorbereitet ist (und die Aktion unwichtig) oder dass er einen schlechten Improvisations-Tag hat.

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Die meisten Interaktionen sprechen wir in der 1. Person, außer wenn es um Standardsituationen geht. Tatsächlich wechsle ich lieber auf den Erzählmodus, wenn es um EWs geht. Es stresst mich eher, wenn ich als Spieler noch ne gute Leistung bringen muss, statt die Würfel zu rollen. Und es nervt mich auch, wenn der SL mich in wörtlicher Rede auflaufen lässt, wenn ich denke, dass es doch leichter gehen muss.

 

In Zeiten, als wir noch extrem viel am Tisch gealbert haben, galt auch die Gesagt-ist-gesagt-Regel: Alles was in 1. Person gesprochen wurde, außer es wurde entsprechend eingeleitet, wurde auch von der Spielfigur gesagt.

 

Meistens regelt sich das in der Gruppe so: Wenn jemand mit wörtlicher Rede anfängt, dann kriegt er auch eine entsprechende Antwort.

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Nur mal aus Neugierde: Ich lese hier immer wieder, dass man nicht verlangen könne, dass Spieler in direkter Rede ihre Rolle spielen. [...]

 

Ich persönlich störe mich nur am Wort "verlangen". "Ermuntern", "fördern" oder "anbieten" finde ich da schöner. Ich ziehe ebenfalls in relevanten Echtzeitsituationen (wenn also Erzählzeit mit der erzählten Zeit übereinstimmt) die direkte Rede und auch die Verwendung der ersten Person bei Beschreibung der Handlungen vor.

 

Trotzdem finde ich es schöner, wenn sich jemand um eine sprachlich schöne Erzählung in der dritten Person bemüht, statt lapidare, emotionslose und karge Sätze in der ersten Person von sich zu geben.

 

Ach ja, noch ein Gedanke zu direkte vs. indirekte Rede: Gerade in nicht relevanten Situationen stört mich die Verwendung der in der Regel zeitraubenderen direkten Rede durchaus und an sich. Indirekt ist einfach schneller. Das liegt vermutlich daran, dass ich nach fast 25 Jahren intensiven Rollenspiels praktisch jede belanglose Szene wenigstens einmal durchgespielt habe und ich mich beim abendlichen Small-Talk der Figuren am Lagerfeuer im Regelfall nur noch langweile - egal, wie "schön" es ausgespielt ist.

 

Ich kann aber verstehen und akzeptieren, dass das Ausspielen auch nebensächlicher (also nicht abenteuer-relevanten) Szenen für manche einen eigenen Reiz hat. Hätte ich so jemanden in meinen Gruppen, müssten wir eben Kompromisse finden.

 

Direkte Rede findet bei uns vor allem in Planungsphasen statt, wenn die Figuren überlegen, wie sie eine zukünftige Herausforderung bewältigen wollen. Erkundigungen mit NSC teils teils. Manchmal geht es nur um eine schnelle, einfache Information (Bsp.: Gibt es in der Stadt noch eine zweite gute Gaststätte.), dann genügen Umhören-Wurf und Zusammenfassung IMHO völlig.

 

Wie schon in einem anderen Thread gesagt, trennen wir Würfelmodifikationen strikt von der Darbietungsform. Es kommt darauf an, was die Figur wie (unter Einsatz welcher Ressourcen) macht und nicht, wie "gut" der Spieler irgendwas davon präsentiert. Wir bemühen uns um eine "gute" Präsentation einfach deswegen, weil uns das in bestimmten Situationen mehr Spielspaß bringt und die Stimmung am Tisch verbessert.

 

tl;dr: Direktes Ausspielen kann für schöne Stimmung sorgen - aber nicht in jeder Situation. Zwang sollte dabei vermieden werden, trotzdem kann man gerne dazu ermuntern.

Bearbeitet von Rosendorn
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Direkte Rede hat aus meiner Sicht vier Hindernisse:

 

1. Spieler bzw. Spielleiter müssen dafür gut improvisieren und frei reden können - dies kann man üben.

2. Neben den Worten müssen auch Gesten, andere Handlungen usw. beschrieben werden, dies unterbricht entweder die direkte Rede oder muss vorher oder nachher eingefügt werden. Die Darstellung mit einem guten Timing ist dann schon recht schwer.

3. Direkte Rede kann nicht kürzer als eine beschreibende Zusammenfassung sein. Manche Szenen werden dadurch deutlich in die Länge gezogen.

4. Der Spielleiter muss mehrere Figuren darstellen, dies teilweise gleichzeitig. Dies erschwert die Sache zusätzlich.

 

Ich finde es daher schön, wenn sich immer wieder einzelne Dialoge in direkter Rede ergeben. Aber es erscheint mir nicht erstrebenswert, dies für quasi jedes Gespräch zu haben.

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Bei mir als Spieler hängt es immer davon ab, auf was ich gerade Lust habe. Für mich ist die direkte Rede weder ein Zeichen für gutes oder ein Zeichen für schlechtes Rollenspiel. In der 3. Person kann ich die Intension dessen was ich sage besser rüber bringen. Sei es als SL oder als Spieler. Es ist wie in einem Roman: In der dritten Person kann ich Körpersprache, Klang der Stimme etc. beschreiben. Das alles geht nicht in der direkten Rede. Gerade in dramatischen Situationen in denen ich etwas rüber bringen möchte bevorzuge ich die dritte Person. Ich hab noch niemanden erlebt, bei dem die direkte Rede in dramatischen/emotionalen Situationen nicht in Frendschämen oder Slapstick endete. Schließlich sind unter uns keine, bzw. ich kenne keine, ausgebildeten Schauspieler die sowas rüberbringen können, ohne dass es entweder peinlich oder albern klingt.

Bearbeitet von Abd al Rahman
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Das angesproche Problem mit dem Reden, Würfeln und Beschreibungen der Gesten und Handlungen gibt's bei uns irgendwie nicht. Es läuft so: Der Spieler redet in seiner Rolle, bis eine Reaktion der NSC fällig ist. Dann kann der Spieler hinzufügen, dass er bei seinem Einsatz die Fähigkeit(en) X (und Y) anwendet und dieses oder jenes macht. Manchmal kündigt er das auch vorher an oder würfelt einfach, während er spricht. Klingt umständlich, geht aber völlig reibungslos. Vergangenes WE sollte meine Druidin beispielsweise vor Dvarin Doppelaxt und seinen Beratern sprechen und versuchen, die Zwerge von einer Dummheit abzubringen. Ich habe angesagt, dass ich meine Ansprache durch Beredsamkeit, Etikette, Anführen (es ging um eine Kriegstaktik) und Menschenkenntnis unterstützen will. Der SL ließ mich quatschen (dass Rhosyn als Diplomatin das alles natürlich alles viel pointierter und selbstsicherer vorgetragen hätte als ich, war klar). Der SL würfelte ab und zu eine Menschenkenntnis für mich (um die Reaktionen abschätzen und ggf. darauf reagieren zu können) und verlangte am Ende keinen Beredsamkeitswurf mehr, weil er der Meinung war, dass die Argumente, die die Gruppe durch Rhosyn vortragen ließ, einfach in sich überzeugend seien.

 

Natürlich hätte ich beispielsweise auch sagen können: "Ach nö, ich kann nicht so gut reden wie mein Charakter, lass uns das lieber so abwickeln. Meine Argumente sind X und Y und Menschenkenntnis hab ich auf Z. Rhosyn hält sich gerade und spricht sehr respektvoll und ruhig mit dem Rat." Der SL hätte sich bestimmt auch darauf eingelassen, aber so konnten mir die Mitspieler noch etwas zuflüstern, während ich sprach; wir hatten Einsicht in Aktionen und Reaktionen, konnten bestimmte NSC danach besser einschätzen und fühlten uns alle sehr viel mehr im königlichen Zelt des Heerlagers anwesend, als es im anderen Fall gewesen wäre.

 

Nachtrag: Ganz allgemein sieht es ja doch so aus, als wäre direkte Rede keine Ausnahme in den Gruppen.

Bearbeitet von donnawetta
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Für mich, insbesondere als SL, ist das auch eine Zeit- und Formfrage. Wenn ich voll in direkter Rede ausspiele, und dann z. B. noch Schariden involviert sind, kann ein Abenteuer auch mal doppelt bis dreimal so lang dauern. Es macht Spaß, aber es ist auch anstrengend.

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Ich spiele gerne in der ersten Person und in direkter Rede. Der Wechsel in die dritte Person ist aber ein sehr nützliches Werkzeug, dass jeder gute Spieler für die passende Situation parat haben sollte.

Ich finde auch je mehr Werkzeuge man als SL oder SPL zur Verfügung  hat , desto besser. Gespräche in der ersten Person, gibt es in der Regel dann, wenn es zu einer wichtigen Konversation mit einem NSC kommt. Bei weniger relevanten Gesprächssituationen und allen anderen Fertigkeiten  genügt auch eine Beschreibung.

Es gibt SPL denen das unangenehmer ist, als anderen, das ist einfach so. Eine Darbietung mir verstellter Stimme, Mimik und Gestik ist finde ich auch nicht zwingend nötig, es genügt meist schon die direkte Rede um eine Spielrelevante Konversation zu führen, um den NSC kennenzulernen und die nötigen Informationen zu bekommen. Eine  Umschreibung eines solchen Gespräches in der dritten Person, wurde bis jetzt von keinem SPL als notwendig angesehen oder eingefordert, wäre aber als letzte Notlösung denkbar.

Über den Erfolg oder Misserfolg entscheidet nicht die schauspielerische Leistung, sondern die Idee die dahinter steht, um das gewünschte Ziel zu erreichen, plus, falls nicht eindeutig bestimmbar oder zwingend erforderlich, noch ein Würfelwurf.

Es geht um das Bemühen Aller am Spieltisch zu einer positiven Spielatmosphäre beizutragen. Das schließt nicht nur den SL  sondern auch die SPL mit ein.

Der Hauptanteil der direkten Rede ist auf Seiten des SL in der Regel höher, als die des einzelnen SPL.(Kann natürlich auch mal umgekehrt sein) Meist werden relevante Befragungen sowieso von der ganzen Gruppe durchgeführt, so dass Einzelgespräche zwischen dem SL und einem einzelnen SPL doch im Vergleich ohnehin sehr selten sind.;-)

Viel Angst, Eigen und Fremdschämen, verliert sich mMn. einfach wenn man es macht. Ohne das man am Anfang zu große Ansprüche an sich oder andere hat. - Noch dazu eine Portion Humor. -Es ist nur ein Spiel.;-)

 

(Man darf auch mal über sich selbst und andere lachen und Fehler machen, finde ich ;-) Egal ob als SL oder als SPL)

 

(Ps. Wir spielen soziale Fertigkeiten nach M4)

Bearbeitet von Issi
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Direkte Rede hat aus meiner Sicht vier Hindernisse:

 

2. Neben den Worten müssen auch Gesten, andere Handlungen usw. beschrieben werden, dies unterbricht entweder die direkte Rede oder muss vorher oder nachher eingefügt werden. Die Darstellung mit einem guten Timing ist dann schon recht schwer.

3. Direkte Rede kann nicht kürzer als eine beschreibende Zusammenfassung sein. Manche Szenen werden dadurch deutlich in die Länge gezogen.

Ich stimme dir in diesen beiden Punkten nicht unbedingt zu.

 

Gerade mit direkter Rede kann ich weit mehr in kürzerer Zeit rüberbringen als wenn ich beispielsweise umschreiben müsste, welche Miene ich zu einer bestimmten Aktion mache, mit welcher Stimme ich spreche etc. Herrsche oder brülle ich eine andere Spielfigur oder einen NSC an, ist dagegen das Meiste davon durch Tonfall, Lautstärke uä sofort klar. Faustschütteln, mit dem Finger drohen und solche Dinge gehören dann ebenfalls dazu. Dazu muss man imho nicht mehr schauspielern können als wenn man es umständlich beschreiben würde.

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@Sosuke: Einfach offgame unterbrechen? ;-) Ansonsten das gleiche rauchen, was sie geraucht hat. :supifant:

 

@Ma Kai: Klar, manche Dialoge sind einfach nicht so spannend - beispielsweise das ständige Gefeilsche auf einem scharidischen Markt. Ich würde es als SL so lange in direkter Rede halten (weil es neu und spannend ist), bis die Spieler durch ihre Reaktionen zeigen, dass sie das nicht mehr brauchen. Wenn ein Spieler dauernd wie ein Wasserfall labert und seine Figur es dann auch tut - s.o.

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Direkte Rede hat aus meiner Sicht vier Hindernisse:

 

2. Neben den Worten müssen auch Gesten, andere Handlungen usw. beschrieben werden, dies unterbricht entweder die direkte Rede oder muss vorher oder nachher eingefügt werden. Die Darstellung mit einem guten Timing ist dann schon recht schwer.

3. Direkte Rede kann nicht kürzer als eine beschreibende Zusammenfassung sein. Manche Szenen werden dadurch deutlich in die Länge gezogen.

Ich stimme dir in diesen beiden Punkten nicht unbedingt zu.

 

Gerade mit direkter Rede kann ich weit mehr in kürzerer Zeit rüberbringen als wenn ich beispielsweise umschreiben müsste, welche Miene ich zu einer bestimmten Aktion mache, mit welcher Stimme ich spreche etc. Herrsche oder brülle ich eine andere Spielfigur oder einen NSC an, ist dagegen das Meiste davon durch Tonfall, Lautstärke uä sofort klar. Faustschütteln, mit dem Finger drohen und solche Dinge gehören dann ebenfalls dazu. Dazu muss man imho nicht mehr schauspielern können als wenn man es umständlich beschreiben würde.

 

Offen gesagt fängt bei mir bei so Aktionen oft das Fremdschämen an. Was da am Spieltisch versucht wird rüberzubringen ist in 90% der Fälle einfach peinlich. Ich würd mal gerne einen ordentlichen (Laien)Darsteller am Spieltisch haben, der sowas gut rüber bringen kann.

 

Edit:

 

Wo das gut funktioniert sind Situationen, die eher auf Komik und Slapstick ausgelegt sind. Aber eine ernsthafte/dramatische Situation wird durch so gekünstelte Darstellungen einfach nur entwertet.

Bearbeitet von Abd al Rahman
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Hallo Abd!

 

Offen gesagt fängt bei mir bei so Aktionen oft das Fremdschämen an. Was da am Spieltisch versucht wird rüberzubringen ist in 90% der Fälle einfach peinlich.

 

"Fremdschämen" ist etwas, was zunächst einmal in dem Betrachter selbst begründet liegt und erst danach auf den darstellenden Spieler projiziert wird. Wofür sich der eine Spieler "fremdschämt", beginnt bei anderen die gelungene Darbietung.

 

Es sind unterschiedliche Blickwinkel, die hier zusammentreffen. Manche beurteilen die Qualität der Darstellung, andere nutzen sie als Vehikel für ihre Vorstellungskraft. Ich finde zum Beispiel manche Verkleidungen von Live-Rollenspielern sehr befremdlich, anderen mag es aber dazu verhelfen, sich besser in die Gesamtsituation hineinzuversetzen. Ähnlich läuft es auch beim klassischen Tisch-Rollenspiel mit dem gesprochenen Wort: Manche können mit den Beschreibungen des Spielleiters wenig anfangen, anderen beflügelt genau dies ihre Fantasie. So mag es auch bei der Darstellungsform der direkten Rede sein.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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Abd, warst Du eigentlich bei der KTP-Connection bei dem Abenteuer mit dem Adepten, ich glaub' Treppe zum Himmel, dabei? Ich meine nicht... da kam - so das Feedback der Gruppe - Stimmvariation für Nichtspielerfiguren ganz gut an.

Fimolas fand, denke ich, auch meinen "Vizconte" bei einer Testrunde bei ihm nicht schlecht, jedenfalls gewann ich den Eindruck, daß er sich im Kopf ein Bild zu machen begann.

 

Das kann aber auch, wie Du andeutet, nach hinten los gehen. Ich verweise auf meinen Hinweis zur Tagesform.

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Abd, warst Du eigentlich bei der KTP-Connection bei dem Abenteuer mit dem Adepten, ich glaub' Treppe zum Himmel, dabei? Ich meine nicht... da kam - so das Feedback der Gruppe - Stimmvariation für Nichtspielerfiguren ganz gut an.

Fimolas fand, denke ich, auch meinen "Vizconte" bei einer Testrunde bei ihm nicht schlecht, jedenfalls gewann ich den Eindruck, daß er sich im Kopf ein Bild zu machen begann.

 

Das kann aber auch, wie Du andeutet, nach hinten los gehen. Ich verweise auf meinen Hinweis zur Tagesform.

Mit der Tagesform hast du auf jeden Fall Recht. Aber ich merke an mir selbst, dass auch die Zusammensetzung der Gruppe dabei eine wichtige Rolle spielt. Für mich persönlich wird das zumindest deutlich leichter, auch insgesamt in der Rolle zu bleiben, wenn man damit nicht allein ist.

Und weil du Fimolas ansprichst: Er hat mir (jedenfalls hoffe ich, dass es so gemeint war), mal nach einem Thalassa-Abenteuer gesagt, dass er immer genau wusste, wann meine (schnippisch und arrogant) gespielte Elbe sprach. Ich empfand das damals als wirklich großes Lob, denn mir geht das umgekehrt genauso. Hops Ledermuck beispielsweise war neulich ebenfalls toll, immer in der mürrischen, einsilbigen Rolle geblieben. Das macht für mich deutlich mehr Rollenspiel aus als der Großteil an indirekter Beschreibung.

Bearbeitet von Ferwnnan
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Vielleicht betrachten wir einmal die Elemente an sich, denn meiner Ansicht nach hängt da nicht alles zwingend zusammen:

 

1. Direkte vs. indirekte Rede

2. Verwendung der ersten oder der dritten Person

3. Schauspielerische Darbietung vs. erzählerische Beschreibung

 

Ich denke, jede dieser Achsen kann zumindest teilweise unabhängig voneinander bedient werden.

 

Für mich reicht eine gelegentliche direkte Rede unter ansonsten generellen Verwendung der ersten Person und einer sprachlich ansprechenden erzählerischen Beschreibung völlig für ein schönes Spiel aus. Wobei ich aus zeitergonomischen Gründen sogar eher zur indirekten Rede tendiere, wenn nicht gerade eine besonders relevante Szene "zelebriert" werden soll.

 

Leichte Schwierigkeiten habe ich eher bei konstanter Verwendung der dritten Person. Das irritiert mich gelegentlich, weil es mir dann schwerer fällt, den Spieler "in Rolle" zu sehen. Ich neige dann dazu, den Spieler als Spieler außerhalb des Spiels anzusprechen. Wobei auch hier meine Toleranz recht hoch ist.

 

Eine schauspielerische Darstellung geht bei ernsten Szenen für mich und in meiner Erfahrung eher in die Hose. Da kenne ich es nur so, wie Abd es schildert. Mit Grausen fällt mir da eine Szene ein, in der der treue Begleiter einer Spielfigur starb und die Spielerin begann, etwas gekünstelt hemmungslos zu schluchzen und furchtbare Plattitüden mit viel Pathos vorzutragen.

 

Ich halte ernste Gefühle wie Trauer, Sorge, Liebe, Wut, Ohnmacht oder Ähnliches am Spieltisch für nicht schauspiererisch darstellbar. Komik und Slapstik gerne, meinetwegen auch mal eine aggressive Ansprache, aber dann ist auch gut.

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Eine schauspielerische Darstellung geht bei ernsten Szenen für mich und in meiner Erfahrung eher in die Hose. Da kenne ich es nur so, wie Abd es schildert. Mit Grausen fällt mir da eine Szene ein, in der der treue Begleiter einer Spielfigur starb und die Spielerin begann, etwas gekünstelt hemmungslos zu schluchzen und furchtbare Plattitüden mit viel Pathos vorzutragen.

 

Ich halte ernste Gefühle wie Trauer, Sorge, Liebe, Wut, Ohnmacht oder Ähnliches am Spieltisch für nicht schauspiererisch darstellbar. Komik und Slapstik gerne, meinetwegen auch mal eine aggressive Ansprache, aber dann ist auch gut.

Bedingte Zustimmung. Ich gestehe dir zu, dass es albern/platt rüberkommen mag. Allerdings sollte in einem solchen ernsten Fall die Schwelle bei den anderen Spielern und dem SL durchaus etwas höher liegen. Ich sehe selbst eine schlecht geschauspielerte Empfindung teilweise immer noch besser als jede nur unsentimental vorgetragene Beschreibung des Verlustes eines Vertrauten (als Beispiel). Obwohl ich in einem nicht so lange zurückliegenden Fall selbst eher die beschreibende Form gewählt habe. Als Elbe am Ende fruchtloser Verhandlungen und allen anderen gezogenen Registern Halbelfen verletzen und töten zu müssen, um die eigene Gruppe und auch mich selbst zu schützen, da muss imho schon ein bisschen mehr kommen als schlicht "Ich trauere jetzt um die vielen Opfer." Am Besten dürfte wie stets eine Mischung aus beidem der gangbare Weg sein

Bearbeitet von Ferwnnan
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