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KlosterCon 2015 & 2016


Bruder Buck

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Reisebericht Abd al Rahman

 

Da sitzt man gemütlich zu Hause, lässt sich von Tochter, Enkeln und Sklavin verwöhnen und schafft es bereits seit mehreren Wochen nur zum Notwendigsten aufzustehen und dann das. Ein Gesandter besucht seine Tochter, die immerhin eine sehr erfolgreiche und erfahrene Thaumaturgin ist, und zeigt ihr ein Artefakt. Ein Halsreif aus Gold. Er zeigt eine Schlange, einer Amphisbaena nicht unähnlich. Mir, Abd al Rahman, weißer Hexer der Kebechet, war gleich klar, dass es sich hier um ein Artefakt Kebechets handeln muss. Verdammt! Mit der Ruhe war es vorbei. Mein Interesse war geweckt.

 

Wie es dazu kam, dass meine Tochter Lyssa und ich in die Küstenstaaten aufbrachen, ist mir nicht ganz klar. Ich war damit beschäftigt eine dieser köstlichen Chryseischen Backwaren zu verspeisen und dazu eine Tasse Tee zu trinken. Auf alle Fälle meine Lyssa, dass ich mitkommen solle. Es könnte interessant werden. Also verlies ich meinen gemütlichen Diwan, lies meine Sklavin Mai Ling alles für die Reise vorbereiten und wir machten uns auf die Reise.

 

In den Küstenstaaten angekommen, lies ich die Anreiseprozedur über mich ergehen. Was eine langweilige Angelegenheit. Ich war froh, dass Mai Ling an die Ausweisdokumente des Covendo gedacht hat, so ging die ganze lästige Angelegenheit erfreulich schnell über die Bühne.

 

Ich hatte ja noch Hoffnung, dass ich in das gemütliche Heim meiner Tochter zurückkehren könne und mich den wichtigen Dingen des Lebens (Tee trinken und Süßigkeiten essen) widmen könne, doch leider war das Schicksal anderer Meinung. Es gab in der Tat eine Angelegenheit, die meine sofortige Aufmerksamkeit erforderte.

 

Wir erfuhren von einer Anlage aus der Zeit der corischen Republik, in der ein mächtiges Artefakt der Kebechet lagern soll. Ein Sarkophag, der über die Fähigkeit verfügen soll Menschen zum ewigen Leben zu verhelfen und sogar Tote erwecken kann. In der Anlage würde es angeblich auch andere Schätze geben, die zu heben der Mühe aber nicht Wert waren. Ich habe nicht richtig zugehört als es um diese Details ging. Ich war damit beschäftigt diverse lidralische Köstlichkeiten zu kosten und widmete den Rest meiner Aufmerksamkeit lieber dem Gedanken an einen gemütlichen Diwan. Mai Ling und meine Tochter würden schon aufpassen, damit nichts Wichtiges in Vergessenheit gerät.

 

Mai Ling machte ob der Summe die für meine Dienste angeboten wurde große Augen. Sie verwaltet meine Reisekasse und die Summe war wohl angemessen hoch. Sie hat sich in der Vergangenheit recht geschickt in Gelddingen erwiesen. Trotzdem erweiterte ich den Handel. Der Sarkophag gehört mir. Mein Auftraggeber war damit einverstanden und ich konnte mich zurückziehen und mich auf die Expedition vorbereiten.

 

Nach einigen Tagen Vorbereitung, die lidralischen Weine stehen den chryseischen Weinen in Qualität nur wenig nach, trafen wir die anderen Mittglieder unserer kleinen Expedition. Das war mir dann doch etwas lästig. Lieber wäre ich alleine auf die Suche gegangen. Dann wäre ich wieder viel schneller zu Hause gewesen und hätte mich meinen Studien auf dem heimischen Diwan widmen können. Außerdem hätte ich wieder schneller bei meinen Enkeln sein können. Sie mögen die Geschichten die ich ihnen erzähle.

 

Die anderen Teilnehmer der Expedition waren erfreulich unkompliziert. Ein Wredelinpriester, der eine seltsame Auffassung über Zweckehen hatte und ein Massenverbrauchskämpfer. Kämpfer sind toll. Sie bewahren mich davor gehauen zu werden. Eine äußerst nützliche Eigenschaft in einem Menschen. Ich nenne sie nur nicht mehr Massenverbrauchskämpfer – zumindest nicht laut. Die gucken dann immer so traurig. Wir heuerten also einen uns empfohlenen aranischen Kämpfer an.

 

Wir sprachen darüber, wie wir vorgehen wollten. Ein etwas langweiliges Thema. Ich bin ja eher dafür sich vor Ort Gedanken zu machen, wie ein Problem zu lösen sei. Aber meine neuen Kameraden und auch meine Tochter bestanden darauf die ganze Angelegenheit vor Aufbruch zu durchdenken. Naja, ich tat den jungen Leuten den Gefallen (ist meine Tochter jetzt älter oder jünger wie ich?) und lies mich von Mai Ling mit Tee versorgen. Einspruch erhob ich nur, als es um die Anheuerung von mehr Personen ging. Ich schaffte es meine Begleiter auf ein oder höchstens zwei zusätzliche Kämpfer herunterzuhandeln. Zu viele Beteiligte an solchen Unternehmungen bedeuten nur mehr Schwierigkeiten und längere Reisezeiten. Wir wollten schließlich schnell sein. Es könnte sein, dass noch andere Gruppen bereits nach der Anlage suchten. Mich würde zwar auch eine ganze Armee nicht daran hindern Kebechets Artefakt in meinen Besitz zu bringen, schneller und einfacher wäre es aber, wenn wir vor allen anderen am Zielort ankämen. Wir erhielten auch ein paar Orobor (2000 glaube ich), um uns beim Covendo auszurüsten. Ich überlies das Lyssa und Mai Ling.

 

So ging es also los. Die Reise verlief ruhig und ungemütlich. Es hat schon seinen Grund warum ich nach Möglichkeit Zielsechsecke für Tore hinterlasse. Es reist sich einfach angenehmer. Es ist weniger staubig und man kann sich länger den Annehmlichkeiten des Lebens widmen.

Zu Beginn der Reise konnten wir noch auf unseren Pferden reiten. Ich muss zugeben, dass es als gebürtiger Araner immer ein erhebendes Gefühl ist auf einem edlen Pferd zu sitzen. Als wir nach ettlichen Tagen das Gebirge erreichten und die Wege zu schwierig für unsere Pferde wurden, mussten wir sprichwörtlich umsatteln. Wir besorgten uns gebirgstüchtige Ausrüstung, zu der auch, ich wage es kaum zu sagen, es ist mir noch heute peinlich, Maultiere gehörten. Ein Araner auf einem Maultier! Aber, es ging um eine höhere Sache. Es ging um Kebechet und darum ihr verloren gegangenes Eigentum zurückzuholen. Ich meisterte auch diese Herausforderung, obwohl ich mich nicht dem Verdacht erwehren konnte, dass Mai Ling mir den störrigsten aller Biester heraussuchte. Aber einen echten Araner kann so etwas nicht schrecken. Schließlich konnte ich reiten bevor ich laufen konnte. Mit hoch erhobenem Haupt und über den Boden schleifenden Füßen machten wir uns also auf den Weg.

 

Es war nicht einfach die störrischen Biester auf dem Pfad zu halten. Es wurde immer schwieriger dem engen Pfad zu folgen und an einer Stelle stürzte sogar das Maultier meiner Tochter in den Abgrund einer tiefen Schlucht. Wir wurden gewarnt, dass der Weg schwierig werden würde und wir sogar mit Unglücksfällen zu rechnen hätten. Jeder der diesen Weg beschreitet würde früher oder später Opfer eines Unglücks werden. Angeblich sei dieser Weg verflucht. Er war es in der Tat wie wir später herausfinden sollten. Zuvor hatten wir noch eine nette Begegnung mit gut getarnten Himjar, die ihrem Beruf des Auflauerns und Ausraubens nachgingen. Der eigentliche Skandal war, dass ich zu Waffe und Schild greifen musste um mich meiner Haut zu erwehren. Wir mussten sogar einen unserer Massenverbrauchskämpfer retten. Nestor ist ein netter Kerl, sollte aber mal bei meinem Schwiegersohn in die Lehre gehen. Und damit fingen die Probleme erst an. Wir stießen auch auf eine Art Grabstätte, das, wie unser Priester herausfinden konnte, eine Finstere Aura hatte. Es ging nicht zu bannen, also entschloss sich der Priester dazu, mittels Austreiben des Bösen die dort wohl wohnende Kreatur zu vertreiben. Und was soll ich sagen? Alles was man nicht selbst macht geht schief. Ja lehrt man den jungen Leute denn auf den Schulen heutzutage nichts mehr? Es kam wie es kommen musste und der Geist verletzte den armen Priester so sehr, dass ich eine meiner Allheilungs-Tränke und einen Bann nutzen musste um ihn am Leben zu halten. Dabei musste ich neben ihm knien. Meine Hosen wurden dabei schmutzig. Wir waren gewarnt: Dieser Ort zieht Unglück! Ok, das war jetzt nicht so schlimm. Ich hätte ja auch schnell nach Hause reisen können und mich umzuziehen. Den Geist erledigte ich dann mit einem Wort des Lebens.

 

Ein paar Tage später kamen wir dann an der Stelle an, an der wohl die Anlage verborgen sein müsste. Wir sahen einen großen klaren See mit einer Art Pyramide in der Mitte – leider völlig unter Wasser. Mittels Luftsphäre konnte der Priester uns nach unten bringen. Hinein gelangten wir nicht so einfach. Ein blaues waberndes Feld versperrte uns den Eingang und auch das Entstofflichen meiner Tochter war keine Lösung. Ein Pyramidentypischer Heimstein versperrte ihr den Zugang. Wir konnten aber ein paar thaumagramme finden, die uns per Schlüsselwort einen Zugang gewähren würden. Wir hatten die Vermutung, dass hierzu der Name einer der alten corischen Götter dienen könnte. Leider kannte niemand von uns deren Namen, weswegen ich ein Tor zauberte und wir uns in der Bibliothek des Convedos umsehen und den richtigen Namen erfahren konnten. Hatte ich erwähnt, dass Tor ein nützlicher Zauber ist?

 

Im Innern der Pyramide lauerten diverse Fallen auf uns, die wir entweder durch Magie oder den geschickten Händen meiner Tochter umgehen konnten. Dann war es soweit. Wir stießen auf die Schatzkammern, angefüllt mit Schriftrollen (langweilig), Artefakte (zugestaubt) und letztendlich auch auf den gesuchten Sarkophag. Ich entschloss mich die Priesterschaft Kebechts aus Ta-Maket zu holen (erwähnte ich bereits, dass Tore nützlich sind) um sich die ganze Sache anzuschauen. Nach etwas logistischem Aufwand gelang es uns das Artefakt nach Ta-Meket zu transportieren. Wir wären zum Abendessen wieder zu Hause gewesen und ich hätte mich weiter den chryseischen Annehmlichkeiten widmen können, hätten die Priester eine Ahnung gehabt, wie man denn das Artefakt aktivieren könne. Eine Art Ritual oder Auslösegegenstand wäre notwendig – so die Priesterinnen.

 

Ich bat meine Herrin Kebechet herbei. Sie erschien auch prompt. Ich hege den Verdacht, dass sie es gern gesehen hat, dass ich mich mal wieder bewege. Oder sie wollte ihre göttliche Cousine Vana aus Alba einen Gefallen erweisen. Kebechet erzählte mir, dass das Wissen um das Artefakt und dessen Auslösung in der Vergangenheit verborgen sei und ich es dort in Erfahrung bringen müsste. Das bedeutet: Schon wieder eine Zeitreise. Ich muss anfangen eine Liste zu machen, wann ich wo gerade zu welcher Zeit war. Sonst begegne ich mir noch irgendwann selbst. Auf alle Fälle wies sie mich an zu einem elfischen Barden zu reisen und ihm einen Gefallen zu erweisen. Er hat vor 400 Jahren seine Angebetete verloren und ist nun totunglücklich darüber. Sie sei von Vana verflucht worden, weil sie aus Liebe ein Artefakt aus dem Tempel entwendet hatte. Sowas ist immer eine dumme Idee. Vor allem, wenn man auch noch Hohepriesterin ist. Wir reisten mittels Tor also nach Alba.

 

Dort angekommen erfuhren wir die ganze Geschichte. Der elfische Barde und die Halbelfische Vana-Priesterin verliebten sich ineinander. Niemand wollte die Verbindung und so entschloss man sich ein Fruchtbarkeitsartefakt zu stehlen um damit …. Ja, was eigentlich? Ich habe bis heute nicht herausgefunden, was genau die Beiden mit dem Ei eigentlich anfangen wollten. Irgendein Ritual, das natürlich schrecklich schiefging und das Ei in dessen Folge zerstört wurde. Was ein überflüssiger Vorgang. Am einfachsten wäre es gewesen, wenn die beiden ein Kind gezeugt hätten. Nichts überzeugt Väter und Brüder schneller von der Notwendigkeit einer Ehe, wie ein langsam dicker werdender Bauch der angebeteten.

 

Lange Rede kurzer Sinn, wir entschieden uns zu folgendem Plan:

 

Wir reisen in die Vergangenheit, tauschen das Ei durch eine Fälschung mit ebenfalls göttlicher Aura aus, warten bis die Priesterin das Weite sucht, entführen sie dann und bringen sie in die Zukunft, wo sie das Ei Vana zurückgeben und ihren angebeteten in ihre Arme schließen kann. Die Reise in die Gegenwart würde auch recht einfach werden. Ich hatte mir eine gemütliche Höhle ausgesucht, weit weg von allem. Dort würden wir mittels Macht über die Zeit ein paar Jahrhunderte verbringen können.

 

Ein passendes Ei besorgten wir uns von den Kebechet-Priesterinnen und Lyssa verzauberte es noch mit einer Illusion, damit das Ei auch tatsächlich wie das Original aussah. Wir ließen uns von dem Barden den Ablauf der Ereignisse nochmal genau beschreiben. Wir mussten ja darauf achten, dass an der Vergangenheit nichts verändert werden würde. Danach spielte der Barde das Lied der Zeit.

 

In der Vergangenheit angekommen führten wir unseren Plan aus. Das Ei wurde vor dem Ritual ausgetauscht. Während des Rituals sorgte ein Donnerkeil für einen hellen Lichtblitz. Die Ablenkung genügte, damit ich das falsche Ei heranholen konnte. Für das Pärchen sah es so aus, als wäre das Ei durch das Ritual zerstört worden. Danach holte ich mittels herbeigerufener und kontrollierter Tiere genug Haare von der Priesterin um sie Herbeizwingen zu können. Wir warteten den vom Barden beschriebenen Ablauf ab und ich beschwor die Priesterin. Sie wurde rasch vereist und wir waren bereit für die Heimreise.

 

Die erwähnte Höhle liegt in den Küstenstaaten und da ich in dieser Zeit keine Tore zur Verfügung hatte, mussten wir halt den herkömmlichen Weg wählen. Wir stahlen eine Kuh und Lyssa beschwor einen Meganten, der uns nach Lidralien flog. In der Höhle gab es bereits drei meiner Zeitkugeln von anderen Zeitreisen. Wir suchten uns eine freie Stelle und aktivierten ein Macht über die Zeit-Artefakt, das wir uns vorher vom Convedo herstellen ließen.

 

Wir reisten mittels Tor zurück zu unserem trauernden Barden. Durch die Beschränkungen des Artefaktes (bekommen die jungen Leute sowas nicht mehr anständig hin?) kamen wir knapp ein Jahr nach unserer Abreise an. Mai Ling war echt sauer, weil ich so lange weg war. Ich befürchte ich werde für eine Weile nur noch lauwarmen Tee bekommen. Die Welt ist ungerecht und das Leben ist grausam! Die Priesterin wurde enteist und die beiden schlossen sich glücklich in die Arme. Wie gesagt, das hätten sie auch einfacher haben können.

 

Nun kam man auf die Idee, dass doch eigentlich eine Reise in die Zeit ausreichen würde, um die Aktivierung des Artefaktes zu studieren und die Dienste des Barden nicht notwendig seien. Ich war dagegen. Ich wäre zu gerne in die Vergangenheit gereist um Ta-Meket in seiner Blüte zu erleben. Auf der anderen Seite war ich schon viel zu Lange von meinem gemütlichen Diwan weg. Also ließ ich mich dazu überreden es mittels Reise in die Zeit zu versuchen (Anmerkung des Spielers: Es ging so langsam auf Mitternacht zu. Es war leider keine Zeit mehr).

 

Ich bat Kebechet nochmal per Lehrersuche herbei und so erfuhren wir von der Position der Pyramide, an welcher der Sarkophag einst eingesetzt wurde. Dort angekommen stellten wir fest, dass die Pyramide unter Sand begraben war. Kebechet sei Dank musste aber keine Ausgrabung organisiert werden. Lyssa fand einen Hohlraum genau an der Stelle, an der das Ritual traditionell durchgeführt wurde. Mittels Tor gelangten wir hinunter und konnten auch einen Magier der Reise in die Zeit beherrschte hinzuziehen.

 

Lange Rede kurzer Sinn: Der Zauber war erfolgreich und wir erfuhren, dass wir als Komponente Göttliches Sa benötigen. Etwas, das in der heutigen Zeit, wo Kebechet nicht mehr so stark verehrt wird wir früher, ein knappes Gut ist. Das ist aber Kebecht sei Dank nicht mein Problem, sondern das der Priesterschaft. Ich bin nicht fürs bekehren zuständig und freue mich jetzt auf meinen gemütlichen Diwan und eine Tasse Tee nebst Gebäck.

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