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Artikel: Rina - Der Prolog


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Schauen wir mal ... :)

 

Grundsätzlich ist ein Prolog völlig anders zu bewerten als eine Kurzgeschichte. Ein Prolog soll Appetit machen auf eine Welt, auf Personen, auf eine spezielle Situation. Er kündigt vielleicht Dinge an, die später in der Geschichte wichtig werden, räumlich oder zeitlich versetzt zum "echten" Beginn der Geschichte.

Eine Kurzgeschichte muss für sich stehen. Sie muss nicht alle Fragen beantworten, aber am Schluss muss für den Leser ein echtes Ende dastehen, mit einer Botschaft oder einer Pointe oder einem "runden" emotionalen Abschluss.

 

Grundsätzlich gibt "Rina" für mich eher eine Kurzgeschichte ab. Sie hat ein Ende, eine Pointe, macht weniger neugierig auf das, was danach kommen könnte, als eher auf das, was davor war.

 

Stilistisch finde ich sie ganz ordentlich. Ein bisschen dynamischer und abwechslungsreicher könnte der Text sein: Mehrfach atmet Rina durch, mehrfach wird ausdrücklich gesagt, wo das Ziel der Kletterei liegt, mehrfach "findet sie Halt" - ein bisschen mehr Abwechslung in die idiomatischen Wendungen, und schon wird es spannender! :thumbs:

Ich pesönlich mag es ja auch, wenn der Rhythmus - lange und kurze Sätze - sich den Geschehnissen anpassen. Am Anfang waren ein paar Bandwurmsätze drin. Ist aber nichts, was sich nicht leicht korrigieren ließe.

 

Das Ende ist natürlich fies, aber es könnte noch fieser sein, finde ich. Und zwar, indem du die Beziehung zwischen Rina und Aaron einfließen lässt. Kennen sie sich schon lange? Lieben sie sich gar? Was hat Aaron dazu getrieben, Rina zu verraten? Das muss nicht klar gesagt werden, aber der Leser braucht ein paar Anhaltspunkte (zum Beispiel ganz klischeehaft: Rina und Aaron sind seit 10 Jahren ein Paar, Rina wird langsam älter und Gwennyth ist jung und schön ... oder: Rina und Aaron hatten große Plände vom Reichtum, die immer scheiterten, und jetzt sucht Aaron sein Glück allein ... oder: Rina hat Aaron vor Jahren einen Streich gespielt und dachte, er sei versöhnt - aber er hat insgeheim immer auf Rache gesonnen ... oder: Rina und Aaron sind Geschwister, der Vater hat Rina immer vorgezogen ... oder ...)

Die Wertung "boshaft" am Ende würde ich streichen, die macht der Leser dann schon selbst! Das mit den Scherben ist sehr schön eingebaut! :devil:

 

Soweit meine Gedanken nach einem Mal durchlesen.

 

Gruß von Adjana

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Hi Abd,

 

Adjana hat ja schon sehr viel geschrieben, viel mehr kann ich da auch nicht mehr zu sagen, außer dass bei mir irgendwo der gegenteilige Effekt eingetreten ist - ich hatte durchaus Lust auf mehr, würde gern wissen, was nun weiter passiert. Wird Rina den Wachen (oder wem auch immer) doch noch entkommen? Oder lässt Aaron sie wieder frei, weil er ein noch größeres Ziel verfolgt und dieser Verrat notwendig war? Oder ist Rina eigentlich ein unwichtiger Nebencharakter und die Geschichte diente dazu, Aaron vorzustellen?

 

Du siehst, bei mir wirkt der Prolog, wie er soll. :) Wobei ich ihn auch als Kurzgeschichte sehen könnte, dann aber eben mit einem Ende, das einem halt nichts verrät, das die Fantasie anregt. Wäre auch in Ordnung.

 

So, zum Stil hat Adjana alles, was mir auch aufgefallen ist (und noch mehr) bereits erwähnt, das braucht nun also nicht noch mal durchgekaut zu werden. ;)

 

Fazit: Eine sehr spannende Geschichte (Prolog), in der man mit Rina mitfiebert und am Ende gern wüsste, wie es mit ihr nun weitergehen soll. :thumbs:

 

Danke!

 

LG Anjanka

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