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  • Inishowen - die Inseln im Golf der Blauen Wellen


    Bro

    Achtung! Dieser Bericht ist völlig persönlich auf meine Rechtfinderin Fiona ayCulain zugeschnitten. Als ich sie erschuf, hatte ich die Stadtbeschreibung Cuanscadan ganz neu. Ich wollte (vermutlich, weil ich selbst Insulaner bin?) Fiona von Anfang an von Inishowen kommen lassen, und als ich ihren Stand auswürfelte, war das modifizierte Ergebnis 115 (Ja, ich weiß, wird bei 100 gedeckelt. Egal.) Also machte ich sie zur Tochter des Herrn der Inseln. Damals war mir nicht bewusst, dass der Herr von Inishowen „nur“ den Rang eines Anführers oder Toissech hat. Ich machte ihn etwas hochtrabend zum Grafen oder Comhairim Culain ay Dun Eochaill, was Amhairgin auf der Cuanscadan-Homepage korrigiert hat, wir aber in meiner Heimrunde nicht änderten. Um es noch „schlimmer“ zu machen, habe ich sie in Absprache mit dem SpL auch noch zu einer entfernten Verwandten des Fürsten Amhairgin gemacht, was bei einem Empfang der Gruppe beim Fürsten beim Rest der Gruppe für große Augen sorgte. Dass dieser Fürst nun ein Coraniaid ist, hatten wir damals nicht beachtet, wäre uns auch egal gewesen. Spielt auch keine Rolle, ich wollte es nur vorwegschicken, damit für das da unten nicht gleich so viele Korrekturen kommen. Jedenfalls nicht wegen ihrer Herkunft. Fiona will ohnehin mehr über ihre Heimat erzählen. Stellt Euch einfach vor, sie sitzt abends mit ihren Freunden zusammen – momentan in Moravod – und erzählt:

     

    „Meine Heimat… Inis Lioge… ist eine wunderwunderschöne Insel im Murascaill a Tonnta Gorma, dem Golf der Blauen Wellen, den einige von Euch ja schon gesehen haben. Sie ist voller Möwengeschrei und voller Windgebraus. Wenn man sehr gut zu Fuß ist, könnte man sie an einem Tag von West nach Ost durchqueren, aber solche Reisen würde man dann wohl eher mit einem Boot um die Insel herum machen. Wenn man das tut und im Westen startet, muss man sich vor den Tümmlern in Acht nehmen. Nein, nicht die richtigen, die gibt es da auch, sondern die zwei kleinen vorgelagerten Inseln, die Muca Mhara. Die sind für kleine Boote wegen der Strömungen gefährlich, wenn man nicht aufpasst. Richtung Nordosten kommt man an die Seehundsfelsen, die Carraig Rón, an denen im Sommer Hunderte von Robben ihre Jungen zur Welt bringen. Es sind nicht Seehunde, wie der Name irrtümlich sagt, sondern Seelöwen, aber wen interessiert das schon. Oben auf der Klippe wohnt der Robbenjäger. Er ist allein berechtigt, hier Robben zu jagen und darf einen kleinen Teil der Jungtiere wegen ihres Fells töten. Dafür ist er verpflichtet, im Auftrag meines Vaters nach Schmugglern Ausschau zu halten und bei schlechtem Wetter ein Leuchtfeuer zu entzünden, damit kein Schiffer, der dumm genug ist, nachts dennoch draußen zu sein, an der Küste Schaden erleidet.

     

    Fährt man noch etwa vier Seemeilen weiter Richtung Ost-Südost, kann man im Sommer manchmal sein eigenes Wort nicht verstehen. Tausende von Möwen, Lummen, Alken und Canogs – das sind die mit diesen dicken, bunten Schnäbeln – brüten jeden Sommer an den Aillta Faoileanna, den Möwenfelsen und machen den ganzen Tag über ein Riesenspektakel. Die Möwenfelsen sind schwer zu klettern, deshalb brüten die Biester da vermutlich. Es war für uns als Kinder und Jugendliche schon eine Mutprobe, sich von oben abzuseilen, um Möweneier zu sammeln. Und die Viecher können wirklich zuhauen mit ihren spitzen Schnäbeln. Natürlich habe ich da auch mitgemacht. Mein Vater sah es nicht gern, nicht, weil ich ein Mädchen war, sondern, weil es sich seiner Ansicht nach für eine Tochter des Herrn der Inseln nicht gehört, an den Felsen herumzukraxeln.

     

    Weitere fünfzehn Seemeilen ostwärts gelangt man in den kleinen Meeresarm, der Inis Lioge von den anderen beiden Inseln, die zu Inishowen gehören, Inis Oirthir und Inis Meain, trennt. Im Südosten Inis Lioges steht hoch oben auf der Klippe von Mear der Teach Solais, der Leuchtturm, zwölf Meter hoch und aus schwarzem Basalt, wie die ganze Ecke der Insel dort. Der Leuchtturm soll die vielen Schiffe und Boote, die vom Golf der Blauen Wellen in die Delphinbucht und weiter nach Cuanscadan fahren – und wieder zurück natürlich – sicher geleiten, denn auch hier gibt es mitunter tückische Strömungen. Gerade wenn ablaufendes Wasser auf starken Südostwind trifft, würden nicht nur kleine Schiffe in Schwierigkeiten geraten, wenn sie zu dicht an die Felsen der Meara, der Finger, kommen. Die heißen so, weil mächtige Basaltsäulen wie die Finger eines Riesen an der Südostspitze der Inseln aus dem Wasser ragen. Richtet man den Bug wieder gen Nordwest, erreicht man bald die Ba Beag, die Kleine Bucht, an der die Burg meines Clanns, Dun Eochaill steht, und etwas weiter der Ort Atha Cliath, eine Art Hauptdorf Inishowens. Wir nennen Atha Cliath gern „die Stadt“, aber naja… Weder die Burg noch das Dorf sind sonderlich hübsch. Die Bewohner müssen hart arbeiten und den Elementen jeden Bissen abtrotzen. Da haben sie keine Zeit, ihre Häuser zu verzieren oder Alleen zu pflanzen. Geht im ersten großen Herbststurm eh alles wieder kaputt. Aber – es sind meine Leute. Ein Teil meines Herzens ist immer dort. Und ich will später mal als Dalaigh meinem Vater oder dem Tainistear, vermutlich mein zweitältester Bruder Fionbar, zur Seite stehen.

     

    Das Innere der Insel teilt sich in zwei große Teile: das westliche Drittel, das Garbh-Chrioch, ist schroffer und wilder als der Rest. Hier in felsiger Heidelandschaft, leben kaum Menschen, ein paar Hirten, die Hochlandschafe hüten, aus deren Wolle wir unsere Alltagskleidung weben, ein paar Jäger, die hauptsächlich Vögel und Kaninchen jagen und eben der Robbenjäger. Da die Küste hier sehr steil und felsig ist, gibt es keine Fischerdörfer. Die Möwen und Seelöwen sind also weitgehend unter sich. In einer kleinen Bucht im Nordwesten sollen ab und zu Schmuggler anlegen, aber das ist sehr gefährlich, wegen der heftigen Brandung, die dort auch an einem schönen Tag schon recht heftig ist. Der Rest der Insel ist da schon milder. Es wird Gemüse angebaut, meist Rüben oder Kohl. Auch diese komischen neuartigen Knollen, die die Flüchtlinge aus Nahuatlan mitgebracht haben, gedeihen wohl gut. Ziegen und Schafe weiden dort zu Hunderten. An der Nordküste liegt ein kleines Fischerdorf, ansonsten gibt es nur ein paar Wehrgehöfte an der Küste. Die etwa 2.000 Einwohner der Insel verteilen sich schon hauptsächlich im Umkreis von vier, fünf Kilometer um Atha Cliath und Dun Eochaill.

     

    Wald? So was gibt es dort nicht. Schonungen mit höchstens doppelt mannshohen Kiefern und anderen Nadelhölzern, aber die sind nur gut zum Feuermachen. Alles Bauholz muss vom Festland gebracht werden.

     

    Die kleinen Nachbarinseln Inis Oirthir und Inis Meain, sind zusammen fast so groß wie die Hauptinsel. Hier leben jeweils nur etwa jeweils drei bis vierhundert Menschen, Hirten, Fischer und Bauern, in stark befestigten Wehrdörfern. Warum befestigt? Die Leannai Aigean, die Kinder der See, Seeräuber eben, die Geißel meiner Heimat. Leider gibt es immer wieder junge Männer, ja und Frauen, die dem trügerischen Lockruf eines vermeintlich freien Lebens folgen und als Pirat über ihre eigenen Landsleute herfallen. Leider wird die Flotte des Fürsten, auch nicht mit Hilfe meines Vaters, dieser Plage Herr.

     

    Soweit Fiona über ihre Heimat. Ich schreibe das deshalb erst jetzt (wollen wollte ich es eigentlich schon länger), weil ich gesehen habe, wie Fionas Heimat jetzt „kartographiert“ und „offiziell“ beschrieben wird. Da ich aber in das Unterforum nicht rein komme, schreibe ich das hier hin. Man kann es ja großzügig ignorieren. Vielleicht findet der eine oder andere Autor hier eine kleine Anregung. Auf Wunsch geht Fiona sicher gern auf Details näher ein.


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    Ich wünschte ich könnte auch derartig beschreibende Werke zu Papier...pardon...zu Bildschirm bringen. Ich hab mal versucht die Umgebung meiner Stadt im Ikanga-Becken zu beschreiben. Ist nicht mal im Ansatz so kreativ wie deine...

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