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  • Der Ilmenkristall - Ein großes Fest im Vollmond


    Falkenauge
    • In den Tiefen Waldes befindet sich ein kleines Holzfällerdorf namens Ilmenheim. Die Spieler stolpern zufällig in genau dieses Dorf und werden von dem Dorfvorsteher beauftragt einen vermissten Zauberer und dessen magischen Kristall zu finden und vor Vollmond ins Dorf zu bringen, damit dieser dort ein wichtiges Schutzritual durchführen kann. Bei ihrer Suche stoßen die Abenteurer auf das Haus des Zauberers und müssen sich in das gut geschützte Haus hinein arbeiten und das Rätsel des Zauberers lösen.

      Dieses Abenteuer habe ich vor mitleiweile 2 Jahren zusammen mit einem Freund aus der DSA-Welt regelsystemunabhängig bei einem Game-Jam entworfen. Damals sind wir (wie das immer so ist) nicht ganz fertig geworden. Mitlerweile habe ich das Abenteuer und das Minisystem getestet, ausformuliet und das Abenteuer auf Midgard (M4) angepasst.
          Für 2 bis 6 Spielfiguren nieder oder mittlerer Grade
          Spielzeit ca. 6 Stunden


    Benutzer-Feedback

    Empfohlene Kommentare

    Hallo Eleazar!

    vor 4 Minuten schrieb Eleazar:

    Es ist wirklich angesagt, den Titel zu ändern.

    In meinen Augen besser als eine solche Forderung wäre es, Verständnis für die Problematik des Titels und die daraus resultierenden Schwierigkeiten für manche Leser zu erzeugen. Die Autorin hatte sich schließlich bereits erklärt und den Titel bislang nicht als Problem erkannt. Ich erkenne zwar den Begriff, sah bislang aber auch keinen Grund, hier derartige Forderungen aufzustellen. Mir ist bewusst, dass Falkenauge hier keine entsprechenden Assoziationen wecken möchte, sondern diese erst durch mein persönliches Geschichtsverständnis auftreten; dies will ich ihr aber nicht vorwerfen und sie deshalb auch nicht zum Handeln auffordern.

    Liebe Grüße, Fimolas!

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    Ein schwieriges Thema, die Nazis haben reichlich Wörter und Sprache verbrannt, aber sollte man sich davon den Umgang damit verbieten lassen? Man hat sich einst für das Auenland und gegen den Gau entschieden (the shire), zu der Zeit sicher nicht ganz ungerechtfertigt. Ich habe gleich an etwas Schlimmes gedacht, als ich den Titel las, aber jetzt hat die Kristallnacht auch eine neue Bedeutung bekommen. Ich hätte es sicher anders genannt, will aber auch kein Urteil darüber fällen.

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    Ich möchte nicht, dass irgendjemand, nur weil er dieses Abenteuer stolpert schlecht schlafen kann oder auch nur ein ungutes Gefühl hat. Wir wollen ja alle Spaß haben uns nicht ärgern.

    Daher habe ich den Titel geändert. Das Fest heißt natürlich weiterhin so. Die Bewohner des Dorfes, die den Namen gewählt haben, wissen schließlich auch nichts von einer Reichsprogromnacht in unserer Welt und haben daher keinen Grund sich an Namensrichtlinien zu halten. ;)

    Danke für Hinweise und Erklärungen

     

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    vor 1 Stunde schrieb Eleazar:

    Es ist wirklich angesagt, den Titel zu ändern. Der steht für Naziterror und Judenverfolgung und den Beginn des Holocaust. Und Kristallnacht steht eben auch allein dafür ohne Reichs- davor. Bei so einem Titel kann ich mit dem Abenteuer nichts anfangen.

    Ich finde es befremdlich, dass du ein Abenteuer nach seinem Titel beurteilst und Nazimotive unterstellst, scheinbar ohne auch nur einen Blick auf die Zusammenfassung des Abenteuers geworfen zu haben. Sowohl Nacht als auch Kristalle sind typische Fantasy-Motive. Ja, die Reichskristallnacht ist ein barbarisches Ereignis gewesen, aber lehnst Du auch auch die Runen und Runenmeister bei MIDGARD ab, weil die Nazis mit Runenzeichen operiert haben? Wie Orlando will ich mir nicht unsere Sprache wegnehmen lassen, zumal der Ausdruck (Reichs)Kristallnacht nicht mal offiziell war, sondern aus der Umgangssprache entstand. Es ist also an uns, den Begriff wieder dort wegzuholen.

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    vor 4 Stunden schrieb Blaues_Feuer:

     

    Ich finde es befremdlich, dass du ein Abenteuer nach seinem Titel beurteilst und Nazimotive unterstellst, scheinbar ohne auch nur einen Blick auf die Zusammenfassung des Abenteuers geworfen zu haben. Sowohl Nacht als auch Kristalle sind typische Fantasy-Motive. Ja, die Reichskristallnacht ist ein barbarisches Ereignis gewesen, aber lehnst Du auch auch die Runen und Runenmeister bei MIDGARD ab, weil die Nazis mit Runenzeichen operiert haben? Wie Orlando will ich mir nicht unsere Sprache wegnehmen lassen, zumal der Ausdruck (Reichs)Kristallnacht nicht mal offiziell war, sondern aus der Umgangssprache entstand. Es ist also an uns, den Begriff wieder dort wegzuholen.

    Ich beurteile das Abenteuer überhaupt nicht nach dem Titel und unterstelle auch keine Nazimotive. Das unterstellst du mir.

    Meine Gedanken waren folgende: Zwei Worte wurden zu einem "schönen" neuen Wort komponiert, ohne zu erkennen oder zu wissen, dass diese Wortkombination bereits prominent und extrem negativ besetzt ist.

    Kristallnacht ist die gebräuchliche Bezeichnung für diese bestimmten Ereignisse im Dritten Reich. Und es ist ein zusammengesetztes Wort, was erst in dieser Zusammensetzung eindeutig und problematisch ist. Weder "Nacht", noch "Kristall"  sind für sich irgendwie verfänglich. Deshalb gibt es da auch nichts zurückzuerobern. Es gab vor dem Pogrom keine andere Kristallnacht. Es gab danach keine unverfängliche "Kristallnacht" - der Begriff war eindeutig mit dem historischen Ereignis verbunden. Und nur weil jemand versehentlich sein Abenteuer so nennt, kriegt er die Bedeutung dieses Propagandabegriffs nicht gedreht.

    Bei "Runenmeister" gibt es überhaupt kein Problem. "Runen" ist ein normaler Fachbegriff, der als Wort (zum Beispiel im Unterschied zu "Volk, Blut, Boden") nicht mal einen sonderlich prominenten Platz in der Nazi-Ideologie hatte. Sie haben Runen gerne verwendet und ich fände es sehr befremdlich, wenn die Polizei oder die Bundeswehr heute germanische Runen zu Bezeichnung von irgendwas verwenden würden, weil sie dann die Darstellung von Runen exakt im gleichen Kontext wie die Nazis verwenden, also einen ähnlichen Gebrauch machen würden. Aber das Wort "Runen" erst mal relativ unverdächtig, obwohl die Nazis Runen gut fanden und genutzt haben. Wenn überhaupt ist der Gebrauch von Runen für Beschriftungen problematisch, weil Neo-Nazis das im Rückgriff auf das Dritte Reich gerne machen. Stelle ich aber eine skandinavische Kultur des frühen Mittelalters dar, dann beziehen sich die Runen nicht auf eine NS-Symbolik, sondern auf die Geschichte der Germanen. Einzige Ausnahme ist das Hakenkreuz, das so mit dem NS-Staat verbunden ist, dass der Gebrauch sogar gesetzlich verboten ist. Obwohl es antike Hakenkreuze gibt, die gar nichts mit Nazis zu tun haben oder einfach nur ein geometrisches Muster sind. Aber das ist auch ein Sonderfall.

    Das Wort Meister ist nun gänzlich unproblematisch. "Meister" ist kein Wort, das im Nazi-Jargon besonders gebraucht wurde. Bei "Führer" sähe das anders aus. Meister sind herausragende Künstler oder Handwerker oder Könner irgendeines Fachs. Das Wort gab es vor 1933 in der Bedeutung und nach 1945 wurde es genau so weiter benutzt. 

    Kombiniere ich die beiden Worte jetzt zu "Runenmeister", dann komme ich zu einer neuen Wortschöpfung, die es wahrscheinlich in überhaupt keiner Nazi-Schrift gegeben hat. Dazu habe  ich die Bedeutung eines Abenteurertypens, der lange nach der Nazizeit erfunden wurde und inhaltlich überhaupt nichts damit zu tun hat. Wieso sollte ich also was gegen "Runenmeister" haben können?

    Aber ich spiele mit geschichtlich gebildeten Leuten zusammen. Die kennen das Wort und können das einordnen. Ich kenne Leute, deren Familien von Nazis verfolgt wurden. Ich habe in einer WG mit einer Jüdin gelebt. Es gucken Leute auf meinen Computer, die historisch und politisch gebildet sind.

    Ich würde mich schämen, wenn ich ein Abenteuer auf den Tisch legen würde, dessen Titel wegen einer Unachtsamkeit einem bedeutenden nationasozialistischen Verbrechen entspricht. Ich würde mich für geschichtsvergessen halten und mich fragen, ob sich zum Beispiel ein Nachfahre von Holocaustopfern von mir verhöhnt fühlte, wenn ich ihn mit diesem Titel auf einem Abenteuer konfrontiere. Ich gehe fest davon aus, dass das Abenteuer selbst an sich gar keinen Grund zum Anstoß bietet. Aber dieser Titel reicht.

    Ich würde auch keinen Glühwein mit dem Namen trinken. Ich würde keinen Hirntrainingscamping mit Namen "Konzentrationslager" besuchen. Kein Spiel spielen, das "Endlösung" heißt. Keinen "Arbeit macht frei" Berufsfindungskurs ... auch wenn all diese Bezeichnungen zufällig entstanden und überhaupt nicht böse gemeint wären.

    Und wenn man diese wahrscheinlich schöne und stimmungsvolle Abenteuer genau so gut "Kristallmond" (oder wie geschehen noch ganz anders) nennen und diesen Begriff konsequent verwenden kann, welchen Grund gibt es dann noch, das nicht zu tun? Ich will "Kristallnacht" als neutralen Begriff für die deutsche Sprache zurückgewinnen? Warum eigentlich? Damit ich Synonyme für ein herausragendes Naziverbrechenhabe und eine Naziwortschöpfung habe? Brauche ich ein Teekesselchen? Ich finde, die Eindeutigkeit ist hier doch sogar ein Vorteil. Bei "Kristallnacht" kann kein AfD-Politiker kommen, dass man das auch mal sagen kann, wenn nach 22 Uhr drei Biergläser vom Tablett fallen.

    Und noch mal zum Schluss: Dass man quasi zufällig auf den Begriff Kristallnacht kommt und den sprachlich schön findet, finde ich vollkommen in Ordnung. Ich vermute mal, dass allerdings keiner aus meiner Generation übersehen würde, dass der Begriff fatal besetzt ist. Dafür hat schon allein BAP gesorgt und ein Schwerpunkt im Geschichts- und Gemeinschaftskundeunterricht. Dass man den Begriff dann für verwendbar hält, wenn man seine Bedeutung kennt, irritiert mich allerdings. Zumal wenn ich sehe, dass wir in Deutschland längst schon wieder auf einem Kristallnacht-Weg sind, wo Juden angespuckt, Asylbewerberheime angesteckt, Schweineköpfe an Moscheen genagelt werden und Menschen ermordet werden, die sich gegen Rassismus aussprechen. Ich warne da lieber vor den neuen Anfängen neuer Kristallnächte als um den Namen in einem harmlosen Spiel zu argumentieren.

    Bearbeitet von Eleazar
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    vor 7 Stunden schrieb Blaues_Feuer:

    Du hast gesagt "Bei so einem Titel kann ich mit dem Abenteuer nichts anfangen." :notify:

    Genau. Wenn der Titel da drauf steht, fasse ich es nicht an unabhängig vom tatsächlichen Inhalt. Warum, habe ich ausführlich erklärt. Ich kann und will nicht erklären, warum ich mich spielerisch mit etwas beschäftigen möchte, was - ohne böse Absicht - mit einem zentralen Nazibegriff gekennzeichnet ist. Das Abenteuer selbst kann wunderbar oder sogar emanzipatorisch sein. Ich kann mir das dann aber nicht auf den Tisch legen.

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    vor 19 Stunden schrieb Läufer:

    Die zentrale Frage ist doch: Wirst du es leiten - z.B.  im Oktober oder Silvester - und welchen meiner Charaktere soll ich nehmen?

    Wenn du ein paar Spieler findest, die dass Abenteurer noch nicht kennen ... Und noch Zeit für Blutmond bleibt :D

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