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  • Die Höhle der Geister - Beitrag zum Thema des Monats März 2015


    Gast

    Eine Weitere Geschichte aus Unicum's Taverne des Erzählwettstreites

    Die Höhle der Geister.

     

    Heute leben die Menschen in aufwendig gebauten, oft mehrstöckigen Häusern aus Steinen, gebranntem Lehm und Holz. Doch das war nicht immer so. Überall, auch in Zivilisierten Gebieten, kann man Dinge finden von früheren Besiedelungen, einfacher meist, etwa in Höhlen.

     

    Ich bin ein erfahrener Ermittler aus den Küstenstaaten und möchte heute eine Geschichte erzählen wie ich sie dort erlebt habe. In einem größeren Dorf von etwa zweihundert Einwohnern ereigneten sich kurz hintereinander zwei merkwürdige Zwischenfälle welche ich untersuchen und, so wie es scheint auch aufklären konnte.

     

    Zunächst erst einmal zu der Gegend in welcher dieses Dorf ist. Ein großes Problem ist das Wasser welches aus tiefen Brunnen geholt werden muss denn die Erde, beziehungsweise der Fels hält das Wasser nicht so wie anderenorts. Trotzdem leben dort viele Menschen weil man dort einen sehr guten Wein anbauen kann. Oft kommen dort auch Höhlen vor und eine dieser Höhlen spielt in meiner Geschichte eine Rolle.

     

    Anfangen möchte ich mit der tragischen Geschichte eines kleinen trotzigen Jungen. Er war das Sorgenkind seiner Familie, er lernte nichts und war recht störrisch. Oft gab es Streit mit ihm und die Nachbarn sagten auch dass sein Vater ihn recht oft schlug. Eines Morgens schickte der Vater den jungen Sohn zum Ziegenhüten auf die Weide. Doch dem Jungen stand mehr nach anderen Dingen. Der Vater sagte Nein und es entwickelte sich ein Geschrei wie mir auch die Nachbarn berichten konnten. Der Vater holte den großen Lederriemen und der Sohn warf im Zorn einen Stein nach

    seinem Vater. Woraufhin dieser völlig ausrastete wie eine Nachbarin mir erzählte. Sie habe den Vater schon oft als Choleriker gesehen aber an dieser Sache hatte sie nun doch Angst er würde seinen eigenen Sohn im Zorn erschlagen, hatte er doch den Lederriemen fallenlassen und zu einem Hammer gegriffen.

     

    Selbige Bäuerin sagte das er den Jungen mit dem Hammer nach dem Jungen geschlagen hatte aber ob er auch traf konnte nicht festgestellt werden. Jedenfalls brüllte er seinem Sohn hinterher das er ja nicht wiederkommen sollte. Laut Augenzeichen der Frau lief er in die Berge.

     

    Ein Vorfall wie er wohl vielerorts überall auf der Welt vorkommen kann. Auch das der Junge nicht wiedergekommen ist erfüllte mich nicht wirklich mit Neugier, Straßenjungen ohne Eltern finden sich überall. Manche scheinen zu wählen die Eltern zu verlassen andere sind Weisen und es mag auch andere Gründe geben.

     

    Aber das zur Mittagsstunde, als die Familie beim Essen sitzt der Cholerische Vater von einer Geisterhaften Großkatze in seinem eigenen Haus zerfetzt wird - das ist wirklich etwas besonderes.

     

    Ich war leider nicht dort als dies passierte - und als ich in das Dorf gekommen war hatten die Priester Culsuls sich auch schon um die Leiche gekümmert (oder kümmern lassen). Ich sprach mit der Frau des Verstorbenen und sie war keine große Hilfe. Eine Geisterhafte Katze mit zwei Zähnen wie Säbel im Oberkiefer, welche durchsichtig ist und durch Wände gehen kann. Und das am hellen Tag!

     

    Nun, die Familie hatte an einem Tage zwei Mitglieder verloren, denn der Junge war auch nicht mehr aufgetaucht. Es gab leider keine weiteren Hinweise und ich machte mich schon auf zu gehen doch wollte ich zumindest die nächste Weinlese mir anschauen und beschloss noch zwei Wochen zu bleiben. Manchmal ist der Bauch doch der bessere Ratgeber und bekanntlich wie die Valianer sagen "In Vino Veritas" Im Wein liegt Wahrheit, oder so ähnlich.

     

    Ich erwähnte schon das dieses Dorf einige Probleme mit Wasser hat und füge an dieser Stelle an das es sehr reiche und auch sehr Arme Familien in dem Dorfe gibt - der jähzornige Vater war zum Beispiel einer der reichen, aber ich glaube seiner Familie geht es ohne ihn deutlich besser. Nun ich war am Mittag gerade unter einem Sonnensegel und entspannte mich. Die Füße in einem Eimer kaltem Wasser, neben mir ein Krug von Wein und einige schon Reife Trauben welche die baldige Traubenlese ankündigten. Da erhob sich viel Geschrei aus einem Teil des Dorfes. Ich schlüpfte in

    meine Sandalen und rannte zum Ort des Geschreis. Es wurde nach Priestern und nach Exorzisten gerufen. Aber ich bin nur Ermittler. Trotzdem waren die Leute froh den Fremden zu sehen der hier herumlungerte. Schnell führten sie mich zu der Stelle von welcher aus man den Grund des Geschreis sehen konnte.

     

    Am Dorfrand stand ein kleines Haus. Das Dach war löchrig und die Mauern waren dringend Ausbesserungsbedürftig. Es war mir schon früher aufgefallen das dort eine kleine Familie lebte welcher es eher schlecht als recht ging, sie konnten sich nicht einmal das Baumaterial leisten um ihr Haus, den Zaun und alles sonst zu repariere. Der Mann war ein hagerer ausgezehrter Mensch gewesen den ich ab und an auf seinem kargen Felde habe Schuften sehen.

     

    Seine Frau und auch seine Kinder standen nun neben mir in der Gruppe welche aus sicherer Entfernung das Haus beobachteten. Neben diesem Stand ein großes Monstrum: Ein gewaltiger Elefant, ich war viel herumgekommen und kannte diese Tiere aber ein so großes und Wildes habe ich noch nie gesehen! Und dieser war geisterhaft durchsichtig! Er hatte einen Baumstamm dabei - dieser war nicht durchsichtig, er legte ihn ab und machte sich wieder von dannen, während sich einige Nagetiere daran machten den Stamm zu verkleinern. Auf dem Felde neben dem Haus wuselten ebenfalls einige geisterhafte Schemen von Tieren wie ich sie auch noch nie gesehen habe. Nach wenigen Augenblicken erschien der Elefant wieder und legte einen neuen Stamm neben das Haus. Das Schauspiel dauerte einige Stunden und dann verschwand alles wieder. Neben dem Haus gab es genügend Baumaterial um eine große Villa zu Bauen. Das graue Feld des Bauern war nun mit dunkler brauner Erde bedeckt aus welcher schon einzelne grüne Halme ragten.

     

    Die Priester machten sich sofort ans Werk und untersuchten alles konnten aber nichts Finsteres finden. Das Holz und die Steine waren zwar nicht top-Qualität wie sich herausstellte aber so wie ich mir Dinge Vorstelle welche ein Tier, sei es auch nur ein Geist, so anfertigt wie es sie eben hinbekommt. Die Holzbalken müsste man sicher nacharbeiten, aber es waren schon Balken. Die Steine waren Bruchsteine wie man sie für Mauern benutzt. Keine Quader oder behauene Steine aber schon in der passenden Größe. Anzumerken ist das weder Holz, noch einige der Steine aus dieser Gegend waren.

     

    Nun werden sie es schon ahnen: Der ausgemergelte Mann, welchem das Haus und das Feld gehörte, war an diesem Tage verschwunden.

     

    Spätestens jetzt wurde ich hellhörig. Ich konsultierte zunächst einmal die Priester und fragte ob sie etwas herausbekommen hätten. Doch das war, wie ich eigentlich vermuten konnte, nicht von Erfolg gekrönt. Dann sprach ich mit der Frau die mit ihren Kindern daran war das Haus zu reparieren und versuchten einige der Dinge auch zu verkaufen. Die Frau sagte dass ihr Mann am Morgen in die Berge gegangen war um nach Holz zu suchen, da es nachts zu kalt in der Hütte würde. Sie war niedergeschlagen und teilte mir unter Tränen mit dem all dies kein gutes Zeichen wäre. Sie rechnete mit dem Schlimmsten. Ich fragte sie nach der Richtung in welcher ihr Mann ging und nickte als

    ich sah das es die gleiche war in welcher der Junge Tage zuvor verschwunden war.

     

    Am nächsten Tage packte ich meinen Rucksack nahm meine Kletterausrüstung mit und machte mich auf den Weg. Das Land ist wild in dieser Gegend, wo die Natur nicht urbar gemacht wird wächst alles kreuz und Quer. Das Gebirge ist Steinig und zwischen den Steinen müssen die Sträucher wohl dornig und Stachlig sein um sich gegen Fressfeinde zu wehren. Doch die Aussicht war großartig.

     

    Nun, an dieser Stelle fragt man sich vielleicht 'und was hat das alles mit Höhlen zu tun?' - ich komme gleich dazu!

     

    Gegen Mittag hatte ich mich hingesetzt um etwas zu Essen und leider - oder auch zum Glück - war der Stein auf dem ich saß auch der Lieblingsplatz für das Sonnenbad einer Schlange. Ich erschrak und nahm Reißaus als ich das Giftige Tier erblickte. Ich rannte ein kurzes Stück in eine Hecke hinein und da fiel ich auch schon in die Tiefe.

     

    Nur meine guten Reflexe retteten mir, wieder einmal das Leben. Ein einzelner Busch, zwar mit Dornen aber immerhin, stand am Rande des Loches in welches ich nun hinunterstürzte. Ich ergriff den Busch und konnte mich wieder nach oben ziehen. Beide Hände waren aufgeschürft und bluteten stark. Doch ein Blick in das Loch zeigte mir das die alternative schlimmer gewesen wäre. Beim hinausklettern war oft genug ein Stein heruntergefallen und nach halben Ewigkeiten auf etwas getroffen das kein Wasser war. Und nur das hätte mir eine Lebenschance gegeben. So war der

    Sturz in diese Tiefe ein Todesurteil.

     

    An dem Busch welcher mir das Leben rettete war auch ein kleiner Fetzen eines Leinengewands das nicht von mir stammte. Ich ahnte schon schlimmes was ich dort unten finden konnte.

     

    Einige Tage später war ich wieder dort, band ein Seil an einen Felsen und kletterte hinunter. Tatsächlich fand ich direkt unter dem Loch die noch recht frischen Leichen eines Jungen und des ärmlichen Bauern. In der kühle der Höhle waren sie noch gut zu erkennen.

     

    In der Höhle gab es vielfältige Zeichnungen an den Wänden. Elefanten wie es sie hier nicht gibt, große Katzen mit langen Zähnen und andere Wundersame Tiere waren da mit viel Liebe zum Detail an die Wände gezeichnet. Es gab noch weitere Ausgänge aus der Höhle doch leider wurde mir verboten diese zu untersuchen. Nach der Bergung der Leichen sagte ein Priester zu mir das es wohl eine Schamanistische Höhle sei. Nach der Bergung der Leichen wurde das Loch in der Decke verschlossen und den Einwohnern verboten das Areal zu betreten.

     

    Das alles ist nun zwei Jahre her. Vor 5 Monaten war ich noch einmal in dem Dorf. Den beiden Familien welche ihre Väter, und einen Sohn verloren haben ging es, ich möchte fast sagen 'besser' die einen sagen das ihnen einige Tage nach dem Schließen der Höhle eine merkwürdige Katze 'zugelaufen' sein und der anderen Familie ist eine Ziegenherde 'zugelaufen'. Die Priester mit denen ich sprach zuckten nur mit den Schultern. Ich unterhielt mich mit einem der Dorfältesten bei einem Glas Wein darüber. Er sagte mir Solange die Pfaffen bei der Kollekte genügend Gold machen

    ist es ihnen Egal was sonst passiert. Wie aus Zufall warf er danach seinen Becher vom Tisch, der kostbare Wein versickerte schnell im Boden. Er hob den Becher auf und schenkte sich aus einer Karaffe nach. Würdet ihr das jetzt als Trankopfer an die Naturgeister sehen? Ich schüttelte den Kopf und er lächelte. Nun ich auch nicht, und hoffentlich nimmt es mir Culsul nicht übel das ich ab und an Wein verschüttet habe. Aber meine Hand ist eben sehr Zittrig geworden im Alter.

     

     

    Uralte Schamanenhöhlen.

     

    Solche Höhlen kann es überall geben - auch in Gegenden in welchen der Schamanismus schon seit langem ausgestorben ist und durch Druiden oder Priester ersetzt wurde. Die Naturgeister sind aber trotzdem hier geblieben. Diese Stätten können jedem Schamanen als Ruheort dienen.

     

    Totemgeister welche sehr lange keinen Kontakt mehr zum Menschen haben können durch starke Emotionen und ein großes Opfer dazu gebracht werden sehr ungewöhnliches zu tun. Im Falle der Geschichte ist es ein unfreiwilliges Menschenselbstopfer und das Gefühl des Hasses auf den Vater beziehungsweise das Gefühl der Fürsorge für die eigene Familie. Beides bewog Geister hier aktiv zu werden. Geister von Tieren welche hier schon ausgestorben sind.

     

    In der Höhle sind Jagdszenen der ersten Menschen dargestellt. Szenen mit Tieren welche es heute nicht mehr gibt. Jedes Tier welches hier dargestellt ist wurde so auch als Teil in der Höhle gebunden und diente dazu in der Höhle die Geister dieser Tiere zu besänftigen. Im Boden sind an vielen Stellen die Knochen von diesen Tieren zusammen mit Opfergaben und den Gebeinen der großen Schamanen begraben. deswegen werden die Totemgeister das graben nur ungern sehen - ein Schamane würde dies sofort spüren.

     

    Sollte ein Schamane hier ein Totemtier rufen so kommt anstelle der normalen Version eine Ur-Version des Tieres. Anstelle eines Elefanten ein Mammut anstelle eines Tigers ein Säbenzahntieger, etc. - allgemein gesagt: es ist alles etwas größer und mächtiger. Doch sind diese Geister an den Ort und die Gegend gebunden. Ihr Wissen um die Region beschränkt sich - auch für Flugtiere - nur um wenige Dutzend Kilometer. Doch da sie hier zusammen gewissermaßen dauerhaft ein Konklave abhalten (eine wilde Jagd, eingefroren in der Zeit in den gemalten Bildern) wissen auch die langsamen Riesenschnecken Totemtiere alles was der Riesenadler aus der Vogelperspektive zu

    berichten weiß.

     

    Da die Totemgeister dieser Höhle keine natürlichen Tiere mehr rufen können - da diese in der Regel ausgestorben sind, werden sie als geisterhafte Schemen aktiv. Dies zehrt aber deutlich mehr an ihren Kräften als die Kontrolle eines normalen Tieres ihrer Art.

    Abenteuervorschläge

    Als kleines Zwischenabenteuer kann man anstelle des erzählenden Ermittlers die Spielerfiguren in dem Dorf rast machen lassen. Dieses kann sich auch in anderen Gegenden überall auf Midgard befinden. Schamanismus gab es bestimmt in Frühzeiten überall. Die Spielfiguren bekommen dann eventuell den Mordanschlag auf den cholerischen Erzeuger (um nicht wieder Vater schreiben zu müssen) mit. Vielteich auch um einem Schamanen in der Fremde einen Ort zu geben der als "Heiliger Ort" Wie im Arkanum Seite 50 angegeben verwendet werden kann.

    Ein gänzlich anderer Vorschlag:

    Ein reisender Händler kommt das erste Mal in ein Dorf. Die Dörfler kennen den Händler nicht und beschließen ihn auszurauben. Es gelingt ihnen den Händler zu töten doch seine Tochter (ungesehen von den Dörflern) flieht und fällt im Wald in die beschriebene Höhle.

    Schwer verletzt überlebt sie, erweckt aber durch ihr Blut und ihre Anwesenheit die Geister und setzt diese in Aufruhr welche das Dorf terrorisieren in welches die Abenteurer danach kommen. Möglicherweise sehen sie noch einen leeren Handelswagen am Wegesrand stehen und kommen dann in einen Angriff von Geisterhafen Tieren. Die junge Frau stirbt langsam, alle 4 Stunden erwacht sie aus ihrer Ohnmacht und wenn sie nach einiger Zeit wieder ihr Bewusstsein verliert setzt dies die Geister in Aufruhr. Die Spieler haben nach ihrer ersten Begegnung noch einige Zeit bis die junge Frau endgültig die Augen schließt. Danach ist diese Gefahr gebannt. Denkbar sind:

    Verfolgen der Geister welche wieder in die Höhle gehen (schwierig) - einzelne Einwohner welche ein schlechtes Gewissen haben - Indizien im Dorf das vor kurzem ein Händler hier sehr viele Dinge - auch solche welche das Dorf vielleicht nicht braucht (einen Amboss ohne eine Schmiede, etc.) dagelassen hat.


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