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  • Ein kleines Grab,… (Thema des Monats September 2015)


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    Ein kleines Grab,…

    Achtung - nichts für schwache Nerven,... Stichwort: kleine tote Kinder.

     

    Die Grabstelle ist klein, die Erde ist aufgewühlt und es liegen keine Blumen auf ihr. Außerhalb von geweihter Erde und auch außerhalb der menschlichen Behausungen könnte man sie finden. Nicht zu weit weg von den Behausungen, aber mit Sichtschutz zu diesen.

    Kindersterblichkeit, tote werdende Mütter, Mütter die im Kindbett sterben und Säuglinge welche in den ersten Tagen sterben. Diese traurigen Enden sieht man oft auf den Friedhöfen der Welt.

    Doch manche Kinder werden nicht gewollt, nicht vom Vater oder nicht von der Mutter. So gibt es den Beruf des „Engelmachers“ schon sehr lange. Manchmal will eine arme Familie eben nicht noch ein Kind das es durchzufüttern gilt. Manchmal will eine Frau nicht das Kind eines verhassten Mannes austragen. Es mag noch andere Gründe geben, sie seien erst einmal dahingestellt.

    Die werdende Mutter sucht also jemanden auf und schließlich wird das werdende Leben getötet. Auf welche Art, ob nun brutal „mechanisch“, über einen Trank oder durch Magie. Immer wird „etwas“ zurückbleiben und dieses „etwas“ wird vor Scham irgendwo an abgelegener Stelle verscharrt werden. Die „anderen“ sollen es nicht erfahren. „Was werden die Nachbarn von mir denken?“ Die Dorfgemeinschaft wacht über die Moral, denn aus Bösem kann nichts Gutes kommen.

    Ein kleines Grab also, in welchem verrottet was einmal ein Mensch hätte werden sollen.

    In den Kulturen der Welt wurde häufig darüber gesprochen wann einer wachsenden, befruchteten Eizelle die Seele „zugeführt“ wird. Bei der Empfängnis? Bei dem Verlassen des Mutterleibes? Irgendwann dazwischen? Oder erst beim ersten Atemzug?

    Ausgestoßen aus dem warmen Mutterleib, ausgestoßen selbst aus dem warmen Haus, aus der Gemeinschaft der lebenden Dorfgemeinde und selbst die Gemeinschaft auf dem Friedhof wird verweigert.

    Was kann da gutes daraus werden?

    -nichts-

    Tief in der Nacht. Einen, maximal zwei Monde nach der „Geburt“ (so man es so nennen mag) kann ein Ungeborenes aus seinem Grab krabbeln und die Dorfgemeinschaft heimsuchen. Krabbelnd bewegt es sich leise auf das Dorf zu auf der Suche nach einer werdenden Mutter. Mit seiner abgerissenen Nabelschnur saugt es deren Blut und ihre Lebensenergie und die ihres Kindes auf. Rechtzeitig bricht die Kreatur das saugen ab und kriecht wieder in sein Loch und wühlt sich in die unheilige Erde zurück.

    Die werdende Mutter siecht dahin und kein Kraut, keine Medizin will helfen. Die Stelle an welcher das Blut verloren wird (meist an Hand, Arm und Bein) ist klein und man wird sie kaum finden, sie sieht eher wie der Aderlass eines Blutegels aus und hat nicht das charakteristische eines Vampirs.

    Die einzige Hilfe ist die werdende Mutter aus dem Dorf zu entfernen, bei größeren Dörfern kann es schon ausreichen sie an den anderen Dorfrand zu verlegen wo sie das Ungeborene nicht in einer Nacht erreichen kann. Oder natürlich die unnatürliche Existenz zu beenden.

    Dies kann natürlich auf „Abenteurer Art“ geschehen. Mit „Austreibung des Bösen“ und der Vernichtung der Leibesfrucht mit roher Gewalt durch Feuer und Schwert. Das kleine krabbelnde Wesen ist – so man es erst einmal entdeckt hat – keine große Gefahr für jemanden. Es kann, krabbelnd nicht einmal einem Gnom in Vollrüstung entkommen.

    Doch die Zerstörung mittels brutaler Mittel ist meist nicht ausreichend. Oft schlägt danach die Seele des Ungeborenen zurück. Wie der böse Blick legt sich Fäulnis über das Land und die Ernte in diesem Jahr, die Zahl der „natürlichen“ Fehlgeburten steigt immens für ein Jahr und einem Tage (in dem Umkreis um die Grabstelle welche das Ungeborene krabbelnd erreichen könnte), so nicht mächtige Magie gewirkt wird den Geist des Ungeborenen auch hier täglich zu bannen.

    Einfacher ist es jedoch nach altem Ritual das Wesen aufzunehmen. Hierzu muss Vater, Mutter oder ein anderer Verwandter das Ungeborene „fangen“. Ihm einen Namen geben, sich entschuldigen bei der Seele und es in geweihter Erde oder auf dem Grund und Boden der Familie bestatten. Den meisten Menschen wird es jedoch wohl an der dafür nötigen Willenskraft und Selbstbeherrschung mangeln eine stinkende und sehr hässliche Kreatur durch die Nacht zu tragen.

    Man erzählt sich auch das, wenn man die Klinge gegen so ein Wesen zieht oder einen Zauber anfängt zu wirken, es sich verwandeln kann zu einem übermenschlich großen Monstrum welches durchaus eine Gefahr für den Angreifer ist. Von sich selbst wird das Wesen nichts tun.

    Aus:

    The Witcher 3.

     

    Werte, Werte, Werte,…

    Gibt es hierfür nicht wirklich. Ich muss sagen das ich diese Queste in „The Witcher 3“ mich selbst ziemlich emotional berührt hat. So ihr wirklich „Werte“ braucht könnt ihr das ruhig unten Diskutieren.

    Ich bin ebenfalls ein Gegner von „Austreibung des Bösen und gut ist.“

    Natürlich klappt dies auch bei mir in vielen Fällen, aber ein cooles Ritual wie eine Todgeburt Nachts mit Singsang in Heiliger Erde zu begraben, sehr viel mehr ‚Macht‘ als ein ‚Heiliges Wort‘.

    Da das Thema des Monates „Grabstätten“ war dachte ich es passt ganz gut und ich hab die Queste schließlich am 22.09.2015 durchgespielt.

     

    Ideen,...

    Ich könnte mir vorstellen dass man so etwas auch in ein Abenteuer einbinden kann. Ähnlich wie in der Quest Reihe von Witcher 3 könnten Abenteurer in ein Dorf kommen in welchem ein so unpassend bestattetes Wesen sein Unheil zieht.

     

     

     

    Der blutige Baron, ein fähiger Söldner heiratet eine Frau welche er innig liebt. Er muss aber in den Krieg und vor lauter Gräuel wird er zum Säufer. Er kommt nach Jahren zurück und findet dass seine Frau einen anderen hat - diesen erschlägt er vor deren Augen. Er liebt sie immer noch, aber er schlägt sie auch. Seine Tochter liebt er auch innig. Schließlich wird die Frau wieder schwanger, sie geht zu den Waldgeistern weil sie nicht noch mal für das Monstrum das Kind austragen will. Die (dunkelgrauen) Waldgeister sagen zu. Ihr Mann besäuft sich mal wieder und schlägt sie im Suff so zusammen dass sie das Kind verliert. (Die Waldgeister halten sich so an ihr versprechen). Während er seinen Suff ausschläft hat sie eine Fehlgeburt und flieht schließlich mit ihrer Tochter.

    Der Baron vergräbt die Fehlgeburt - siehe oben - welche daraufhin im Dorf umherkriecht (was aber keinen großen Effekt hat weil es erst vor kurzem passierte) Mit dem "Witcher" fängt der Baron das Ungeborene und begräbt es wie oben angedeutet.

    Der Tochter gelingt die Flucht ganz, die Mutter muss aber den Waldgeistern ein Jahr Frondienst leisten. Die Frau bringt es aber nicht übers Herz, als Teil dieses Dienstes, Waisen-Kinder den Waldgeistern zu opfern und wird von diesen (fluch-)Verwandelt.

    Der Baron tritt gegen die Waldgeister an und es gelingt den Fluch zu brechen doch die Frau stirbt an der Rückverwandlung. Die Tochter (welche als Hexenjägerin ebenfalls den Waldgeistern nachstellte) sagt sich vom Vater los.

    Der Baron, ohne Frau und Tochter, erhängt sich in seiner Feste.

    Der Baron zieht gegen die Waldgeister und es gelingt den

     

     

     

    Ps:

    Es ist noch nicht gar so lange her das in vielen deutschen Friedhofsordnungen drin stand das um dort bestattet zu werden jemand auch erst einmal gelebt - und ein Mindergewicht haben muss. Fehlgeburten landeten lange Zeit, zusammen mit dem Medizinischen Abfall (Amuputate, Abgelaufene Blutkonserven, entfernte Tumore, Verbandsmaterial) im Krematorium.

    Es war recht schwer die Leiche eines solchen ‚Engels‘ zur Bestattung freizubekommen.

    (Ich beschäftigte mich vor einigen Jahren mal mit unserer Friedhofsordnung)


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