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Zauberbuch - Hornack Lingess - Das Zauberbuch: Geschichte und Aufbewahrungsort


Empfohlene Beiträge

Autor: Hornack Lingess

Kategorie: Zauberbuch

 

Das Zauberbuch: Geschichte und Aufbewahrungsort

 

Das Zauberbuch, sein Verfasser und wie es geschrieben wurde

 

„Von den Rhythmen – sowohl schnellen als auch langsamen – und deren wechselhaften Wirkungen auf den aufnahmebereiten oder unverschlossenen Geist“

 

Niedergeschrieben von Maegethirion, begeistertem Erforscher der durchaus interessanten, sehr unterschiedlichen Kulturen der kurzlebigen Menschen in vielen Ländern dieser wunderschönen Welt

 

Maegethirion, ein Elfenbarde aus dem fernen moravischen Wald, streichelt leicht über den Einband eines schweren, in feinstes Leder gebundenen Buches, auf dem mit besonders schön verschnörkelten elfischen Runen der Titel und der Name seines Autors eingebrannt wurde. Das Buch, das in hervorragendem Zustand ist, umfasst ungefähr dreihundert dicke, starke, anscheinend reißfeste und, wie Maegethirion bei jeder Gelegenheit erwähnte, sowohl wasser- als auch feuerfesten Seiten. Die Handschrift des Elfen ist, wie man bereits am Titel erkennen kann, gestochen scharf, verschnörkelt und sehr zierlich. Kein Tintenklecks verunstaltet das Buch, kein einziger Buchstabe wurde nicht präzise und akkurat geschrieben.

 

Das eigentlich Tagebuch zu nennende Meisterwerk Maegethirions berichtet vor allem von seinen Reisen zu den unterschiedlichsten Kulturen der Menschen, bei denen sein Interesse als Barde nicht nur der Suche nach neuem Liedgut galt. Die größte Faszination ging für ihn von den sehr unterschiedlichen Rhythmen und Schlaginstrumenten aus, mit denen die Menschen in ihm das gesamte Gefühlsspektrum wecken konnten. Für ihn hat jeder dieser Rhythmen seinen ganz eigenen Reiz und Zauber. Lange studierte er die Musik der Huatlani, der Wilden im Ikenga-Becken und der Bulugi. Doch auch in Alba, Chryseia, Waeland und Erainn lauschte er Musikern aller Schichten. Niemals beschwerte er sich über mangelnde Kunstfertigkeit eines Vortragenden, denn selbst die einfachsten Rhythmen der Menschen vermittelten ihm viel, sowohl über den Wert, den die Menschen der Musik und ihrer Rhythmik zuschreiben als auch über die Menschen selbst.

 

Im Laufe seiner Jahrhunderte andauernden Forschungen suchte er immer wieder auch Kontakt zu ausgebildeten Barden der Menschen, um deren Lieder zu erforschen, zu studieren und sie mit den Liedern zu vergleichen, die er selbst spielen konnte. Sämtliche seiner musiktheoretischen Erkenntnisse findet man ihn seinem Tagebuch. Maegethirion gelang es, eine Notenschrift zu entwickeln, mit der er die Rhythmen der Menschen bildlich darstellen kann. Wer elfische Schrift lesen kann und sein Tagebuch in Ruhe ein halbes Jahr lang studiert, lernt viel über fremde Kulturen der Menschen aus der Sicht eines Menschen. Ist der Student dieses Buches zudem Musikant oder Barde, so erhält er durch das Studium des Buches so viele AEP, um damit seinen Erfolgswert Musizieren-Trommel um 3 zu verbessern. Der Musikant oder Barde darf alle FP aus diesen AEP bestreiten und braucht kein Gold. Um von dem Buch profitieren zu können, muss der Musikant oder Barde mindestens einen Erfolgswert von +10 haben.

 

 

 

Wie Maegethirions Buch seinen Besitzer wechselte und wo es sich jetzt befindet

 

Als Maegethirion eines schönen Tages in einem albischen Landgasthaus abstieg, um sich dort sowohl der Musik als auch Speis und Trank zu widmen erblickte er zu seinem Erstaunen eine in seinen Augen wunderschöne Maid, die ihn sofort mit einem Blick aus ihren Rehaugen verzauberte. Als sie dann auch noch anfing, bei der Arbeit ein Liedchen zu trällern, war es vollkommen um ihn geschehen. Die Stimme jener Frau rührte ihn zutiefst und innerhalb weniger Stunden verliebte sich der romantische Elf in eine einfache Bedienung, die in einem noch viel einfacheren albischen Gasthaus lebte. Der solcherart verzauberte Barde nahm ein Zimmer in diesem Haus und verbrachte die nächsten Jahre in der Nähe seiner heimlichen Liebe, denn nie fand er den Mut, ihr den Hof zu machen.

 

Obwohl sie wie alle Menschen alterte, blieb seine Liebe zu ihr erhalten und obwohl sie ahnte, was den edlen elfischen Herrn an ihr Zuhause band, erfüllte sich ihrer beider Wunsch nach einem wirklich gemeinsamen Leben nie. Als die Liebe seines Lebens eines Nachts an hohem Fieber verstarb, verzweifelte Maegethirion. Da er seinen Schmerz nicht ertragen konnte, stürzte er sich von nun an in das Vergessen, das der Wein verspricht. Nur wenige Jahre später wurde er im Streit von einem wilden Barbaren aus Waeland erschlagen. Seine Besitztümer behielt der Wirt des Gasthauses, der sich wenigstens einen Teil der Schulden, die Maegethirion bei ihm gemacht hatte, zurückholen wollte. Einen Großteil dieser Habseligkeiten versetzte der Wirt umgehend. Lediglich das Buch mit dem stabilen Einband behielt er für sich, denn Maegethirion hatte darin verschiedene Zeichnungen seiner großen Liebe, der Tochter des Wirts, angefertigt, von denen sich der Wirt nicht trennen konnte.

 

Als eines Tages ein Stuhl in der Küche unter dem Wirt zusammenbrach, ersetzte dieser das zerborstene Stuhlbein durch das dicke Buch. Seitdem liegt Maegethirions Meisterwerk als Stütze eines Stuhles in der Küche eines albischen Wirtshauses. Doch kein Fettspritzer und kein bisschen Staub hat sich darauf angesammelt. Anscheinend wartet das Buch geduldig darauf, eines Tages wieder ans Tageslicht gebracht zu werden.

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