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Angst davor, Powergamer genannt zu werden?


Mittlerweile habe ich den Eindruck gewonnen, daß  

61 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Mittlerweile habe ich den Eindruck gewonnen, daß

    • Entweder, alle, die bei der Figurengestaltung von den Regeln abweichen wollen, als Powergamer bezeichnet werden oder
    • dieselben, sich als Powergamer beleidigt fühlen und obwohl die Kritik einfach nur inhaltlicher Art ist, meinen, sich vorab rechtfertigen zu müssen, daß sie ganz bestimmt keine Powergamer seien.


Empfohlene Beiträge

Gegen Regelkenntnisse und -verwendung hat wohl niemand etwas einzuwenden. Gegen Optimierung auch nicht: In einer Gruppe mit vier Kämpfern und einem Magier steigert der Magier-Spieler auf den unteren Graden normalerweise nicht Athletik, sondern sorgt dafür, dass sein Charakter ein Vollblut-Spezialist wird, der Zauberkunde und viele Zauber kann. Alles andere würde dazu führen, dass ein Feld, dass nur er wirklich abdecken kann, unzureichend abgedeckt bleibt. Und für harte Abenteuer kann man nichts mit Kreuz-und-Quereinsteiger-Kann-alles-ein-bisschen-aber-nichts-richtig-Pfeifen anfangen, sondern braucht absolute Vollblut-Spezialisten. ;)

 

Bzgl. Powergaming kennt man aus DSA die Holzharnisch-Hexe ("Ich schmier mir Hexensalbe nicht auf den Hexenbesen, sondern auf den Holzharnisch, dann kann ich damit fliegen!"). Nicht explizit vom Regelwerk verboten, aber vermutlich vom Ersteller nicht so gedacht.

Problem: Wo hört Kreativität auf, wo beginnt Regellücken-Missbrauch?

Bei Midgard könnte man sich als Hexer-Spieler theoretisch sagen: "Mein Mentor ist der Remagrewop. Bei dem sind alle Zauber, nicht mit Y anfangen und mit Q aufhören, Grundzauber." Da würde vermutlich fast jeder sagen: "Ne, is klar. :sigh:". Wer hingegen subtiler vorgeht und gezielt die Vorlieben des Mentors so formuliert, dass die eigenen Lieblingszauber übrig bleiben und das Ganze noch in eine nette Geschichte mit Begründung packt, der kommt damit eher durch.

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Ich halte Powergamer als Auszeichnung für einen guten Rollenspieler.
Was hat das Ausspielen der Rolle mit dem Ausnutzen der Regeln zu tun?

Zum guten Rollenspiel gehört Rolle und Spiel. Spielen funktioniert nach Regeln.

Dass der Spielbegriff nun zwangsläufig die Existenz von (eventuell noch formalisierten) Regeln impliziert, halte ich für falsch. Oder ist das, was Kinder im Sandkasten tun, kein Spielen?

 

Die meisten Gesellschaftsspiele haben in der Tat stark formalisierte Regeln. Auch hier gibt es aber Fälle, in denen viele das formale Ausreizen der Möglichkeiten ablehnen, weil es ihrem Gefühl von Fairplay widerspricht.

 

Rollenspiel ist eine weitere Gattung von Spiel, die einen anderen Anspruch hat sowohl als gängige Gesellschaftsspiele als auch als die Betätigung im Sandkasten. Daher wird man sich die Frage, welche Rolle die Regeln im Rollenspiel haben, schon neu stellen müssen. Man kann sie nicht einfach aus den anderen Fällen ableiten.

 

Für mich versucht Rollenspiel so etwas wie das richtige Leben abzubilden. Legt es ein Spieler darauf an, seine Spielfigur entlang starrer Regeln zu optimieren, so erhält er hierdurch nach meiner Meinung eben eine Spielfigur, der man ansieht, dass sie ein Regelkonstrukt ist und keine imaginäre Person in einer imaginären Welt. Das ist ggf. störend für den Spielspaß der Mitspieler, der sich eben aus dem Eintauchen in diese imaginäre Welt ergibt.

Daher stimme ich nicht zu, dass die Fähigkeit der Charakteroptimierung entlang des Regelwerks ein Qualitätsmerkmal für Rollenspieler ist.

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Ich halte Powergamer als Auszeichnung für einen guten Rollenspieler.
Was hat das Ausspielen der Rolle mit dem Ausnutzen der Regeln zu tun?

Zum guten Rollenspiel gehört Rolle und Spiel. Spielen funktioniert nach Regeln.

Dass der Spielbegriff nun zwangsläufig die Existenz von (eventuell noch formalisierten) Regeln impliziert, halte ich für falsch. Oder ist das, was Kinder im Sandkasten tun, kein Spielen?.

Mein Regelwerk hat 2x214 Seiten Regeln. Die zu beherrschen gehört zum spiel. Je besser ich sie beherrsche und für mich nutzen kann, je besser spiele ich.

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Ich halte Powergamer als Auszeichnung für einen guten Rollenspieler.
Was hat das Ausspielen der Rolle mit dem Ausnutzen der Regeln zu tun?

Zum guten Rollenspiel gehört Rolle und Spiel. Spielen funktioniert nach Regeln.

Dass der Spielbegriff nun zwangsläufig die Existenz von (eventuell noch formalisierten) Regeln impliziert, halte ich für falsch. Oder ist das, was Kinder im Sandkasten tun, kein Spielen?.

Mein Regelwerk hat 2x214 Seiten Regeln. Die zu beherrschen gehört zum spiel. Je besser ich sie beherrsche und für mich nutzen kann, je besser spiele ich.

Das wäre ja schrecklich, wenn die Qualität des Spiels sich maßgeblich daraus ergeben würde, wie gut man 428 Seiten Regeln verinnerlicht hat.

 

Ich sehe es übrigens teilweise dezidiert anders. Derjenige Spieler, der z.B. die Regeln zu allen Zaubersprüchen, die seine Spielfigur nicht beherrscht, nicht kennt, der kann viel unbefangener spielen und seine Figur viel glaubwürdiger darstellen.

 

Natürlich ist es wünschenswert, dass die Spieler die Grundmechaniken des Spiels kennen und anwenden können. Insbesondere die, die ihre Spielfigur betreffen.

Für alles darüber hinaus kenne ich durchaus Fälle von Spielern, deren Spiel ich gerade auf Grund der Ignoranz bezüglich des Regelwerks als besonders angenehm empfand. Wobei das auch eine Frage der Persönlichkeit ist.

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Das wäre ja schrecklich, wenn die Qualität des Spiels sich maßgeblich daraus ergeben würde, wie gut man 428 Seiten Regeln verinnerlicht hat.

 

Ich sehe es übrigens teilweise dezidiert anders. Derjenige Spieler, der z.B. die Regeln zu allen Zaubersprüchen, die seine Spielfigur nicht beherrscht, nicht kennt, der kann viel unbefangener spielen und seine Figur viel glaubwürdiger darstellen.

 

Natürlich ist es wünschenswert, dass die Spieler die Grundmechaniken des Spiels kennen und anwenden können. Insbesondere die, die ihre Spielfigur betreffen.

Für alles darüber hinaus kenne ich durchaus Fälle von Spielern, deren Spiel ich gerade auf Grund der Ignoranz bezüglich des Regelwerks als besonders angenehm empfand. Wobei das auch eine Frage der Persönlichkeit ist.

 

Das Beherrschen der Regeln und das unbefangene Spielen der Figur hat nichts miteinander zu tun. Deine Aussage impliziert für mich, dass einer, der die Regeln kennt, seine Figur nicht ohne sein Spielerwissen agieren lassen kann.

 

Powergaming bedeutet für mich, der ständige Versuch aus den vorhandenen (Spielfigur-)möglichkeiten in den jeweiligen Situationen das Optimale herauszuholen. Das kann die anfängliche Charakter"optimierung" genauso betreffen, wie den Kampf oder die "soziale" Situation. Ein Spieler, der seine Glücksritterfigur als Gigolo konzipiert und ihn in dieser Hinsicht "optimiert" ist also genauso ein Powergamer, wie derjenige, der seinen Söldner auf das Bestehen von Kämpfen optimiert. Insoweit ist Powergaming für mich nicht negativ belegt. Einzige Ausnahme: Wertemonster, soll heißen, die Charaktere eines Spieler haben in ihren Basiswerten von Anfang an keinerlei "Schwächen". Mal kann man ja beim Auswürfeln Glück haben, aber wenn ein Spieler nur mit solchen Charakteren aufwartet, dann habe ich schon keine Lust mehr, mit diesem Spieler zu spielen ...

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Rollenspiel besteht aus Rolle und Spiel. Wenn ich einen Spieler habe der seine Rolle gut ausfüllt und die Regeln gut kennt spielt besser wie derjenige, der nur die Rolle gut ausfüllt :dunno:

Äh, das Wort 'Regeln' ist rein sprachlich weder im Wort 'Rolle' noch im Wort 'Spiel' enthalten. Bei deiner Argumentation setzt du bereits implizit voraus, dass der Regelbegriff ein Teil (und zwar auch noch ein wesentlicher) des Spielbegriffs ist. Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, halte ich dies aber für falsch.

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Rollenspiel besteht aus Rolle und Spiel. Wenn ich einen Spieler habe der seine Rolle gut ausfüllt und die Regeln gut kennt spielt besser wie derjenige, der nur die Rolle gut ausfüllt :dunno:

Äh, das Wort 'Regeln' ist rein sprachlich weder im Wort 'Rolle' noch im Wort 'Spiel' enthalten. Bei deiner Argumentation setzt du bereits implizit voraus, dass der Regelbegriff ein Teil (und zwar auch noch ein wesentlicher) des Spielbegriffs ist. Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, halte ich dies aber für falsch.

 

Das ist ungefähr genauso, wie dass jemand, der Skat spielt auch die Regeln beherrschen muss. Ohne Regelkenntnis ist man ein schlechterer Spieler. :dunno:

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Das wäre ja schrecklich, wenn die Qualität des Spiels sich maßgeblich daraus ergeben würde, wie gut man 428 Seiten Regeln verinnerlicht hat.

 

Ich sehe es übrigens teilweise dezidiert anders. Derjenige Spieler, der z.B. die Regeln zu allen Zaubersprüchen, die seine Spielfigur nicht beherrscht, nicht kennt, der kann viel unbefangener spielen und seine Figur viel glaubwürdiger darstellen.

Natürlich ist es wünschenswert, dass die Spieler die Grundmechaniken des Spiels kennen und anwenden können. Insbesondere die, die ihre Spielfigur betreffen.

Für alles darüber hinaus kenne ich durchaus Fälle von Spielern, deren Spiel ich gerade auf Grund der Ignoranz bezüglich des Regelwerks als besonders angenehm empfand. Wobei das auch eine Frage der Persönlichkeit ist.

 

Das Beherrschen der Regeln und das unbefangene Spielen der Figur hat nichts miteinander zu tun. Deine Aussage impliziert für mich, dass einer, der die Regeln kennt, seine Figur nicht ohne sein Spielerwissen agieren lassen kann.

...

Ok, ich drücke mich präziser aus:

 

Derjenige Spieler, der z.B. die Regeln zu allen Zaubersprüchen, die seine Spielfigur nicht beherrscht, nicht kennt, kann seine Figur leichter glaubwürdig darstellen und unbefangen spielen, da er nicht ständig die anstrengende Trennung von Spieler- und Charakterwissen vornehmen muss.

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Ok, ich drücke mich präziser aus:

 

Derjenige Spieler, der z.B. die Regeln zu allen Zaubersprüchen, die seine Spielfigur nicht beherrscht, nicht kennt, kann seine Figur leichter glaubwürdig darstellen und unbefangen spielen, da er nicht ständig die anstrengende Trennung von Spieler- und Charakterwissen vornehmen muss.

 

Aber es ist und bleibt die Aufgabe des Spielers, unabhängig von seinem Wissen über die gesamten Möglichkeiten des Regelwerks, seine Figur nach seinen Vorstellungen glaubwürdig zu spielen.

 

Aus deinen Aussagen kommt bei mir die Vermutung auf, dass "powergaming" für dich impliziert, dass der "Powergamer" dem SL aufgrund seiner Regelkenntnis das Heft aus der hand nehmen kann, weil er nicht mehr seine Figur spielt, sondern auf die "Regelmechanismen" achtet und für sich ausnutzt, egal, ob seine Figur dieses Wissen haben kann oder nicht. So verstehe ich Powergaming nicht, denn das halte ich persönlich eine Rollenspielart der schlechteren Art :dunno:

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Rollenspiel besteht aus Rolle und Spiel. Wenn ich einen Spieler habe der seine Rolle gut ausfüllt und die Regeln gut kennt spielt besser wie derjenige, der nur die Rolle gut ausfüllt :dunno:

Äh, das Wort 'Regeln' ist rein sprachlich weder im Wort 'Rolle' noch im Wort 'Spiel' enthalten. Bei deiner Argumentation setzt du bereits implizit voraus, dass der Regelbegriff ein Teil (und zwar auch noch ein wesentlicher) des Spielbegriffs ist. Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, halte ich dies aber für falsch.

 

Die Regeln kommen ins Rollenspiel wenn ich ein Spielsystem spiele, das Regeln hat. Und Midgard hat Regeln. 2x214 Seiten.

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Rollenspiel besteht aus Rolle und Spiel. Wenn ich einen Spieler habe der seine Rolle gut ausfüllt und die Regeln gut kennt spielt besser wie derjenige, der nur die Rolle gut ausfüllt :dunno:

Äh, das Wort 'Regeln' ist rein sprachlich weder im Wort 'Rolle' noch im Wort 'Spiel' enthalten. Bei deiner Argumentation setzt du bereits implizit voraus, dass der Regelbegriff ein Teil (und zwar auch noch ein wesentlicher) des Spielbegriffs ist. Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, halte ich dies aber für falsch.

 

Das ist ungefähr genauso, wie dass jemand, der Skat spielt auch die Regeln beherrschen muss. Ohne Regelkenntnis ist man ein schlechterer Spieler. :dunno:

Wie ich in meinem ersten Beitrag schrieb haben die Regeln in den verschiedenen Spielgattungen unterschiedliche Bedeutung.

Beim Bauen von Sandburgen gibt es gar keine Regeln. Beim Skatspielen gibt es eine sehr überschaubare Menge von Regeln, von denen man erwarten kann, dass jeder Mitspieler sie beherrscht.

Beim Rollenspiel gibt es eine sehr umfangreiche Menge von Regeln (428 Seiten im bereits entschlackten M5), wo es ziemlich unrealistisch ist, dass die jemand alle präsent hat.

Daraus ergibt sich für mich, dass man Erwartungen bezüglich der Regelfestigkeit der Spieler nicht von einer Gattung auf die andere übertragen kann. Daher halte ich das Skat-Beispiel für wenig ergiebig.

 

Übrigens käme in kaum einem Spiel (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen) jemand auf die Idee, Regelfestigkeit als wesentliches Kriterium für die Qualität eines Spielers zu nehmen.

Wer das für das Rollenspiel tut, der betreibt ja geradezu Antiwerbung gegen dieses Hobby.

Oder glaubt jemand wirklich man könne viele Neulinge begeistern, wenn die Antwort auf die Frage, was denn Rollenspiel nun ausmache, beinhaltet: 'Du musst 428 Seiten Regeltext beherrschen'?

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Wie ich in meinem ersten Beitrag schrieb haben die Regeln in den verschiedenen Spielgattungen unterschiedliche Bedeutung.

Beim Bauen von Sandburgen gibt es gar keine Regeln. Beim Skatspielen gibt es eine sehr überschaubare Menge von Regeln, von denen man erwarten kann, dass jeder Mitspieler sie beherrscht.

Beim Rollenspiel gibt es eine sehr umfangreiche Menge von Regeln (428 Seiten im bereits entschlackten M5), wo es ziemlich unrealistisch ist, dass die jemand alle präsent hat.

Daraus ergibt sich für mich, dass man Erwartungen bezüglich der Regelfestigkeit der Spieler nicht von einer Gattung auf die andere übertragen kann. Daher halte ich das Skat-Beispiel für wenig ergiebig.

 

Übrigens käme in kaum einem Spiel (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen) jemand auf die Idee, Regelfestigkeit als wesentliches Kriterium für die Qualität eines Spielers zu nehmen.

Wer das für das Rollenspiel tut, der betreibt ja geradezu Antiwerbung gegen dieses Hobby.

Oder glaubt jemand wirklich man könne viele Neulinge begeistern, wenn die Antwort auf die Frage, was denn Rollenspiel nun ausmache, beinhaltet: 'Du musst 428 Seiten Regeltext beherrschen'?

 

Es ist vollkommen egal, welches Spiel du nimmst, sei es Skat, Schach, monopoly, Doppelkopf oder irgendein anderes Spiel, das man gemeinsam spielt. je besser die Spieler die Regeln kennen, umso mehr Spaß macht es allen gemeinsam. Warum sollte Rollenspiel hier eine Ausnahme darstellen? :?:

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Rollenspiel besteht aus Rolle und Spiel. Wenn ich einen Spieler habe der seine Rolle gut ausfüllt und die Regeln gut kennt spielt besser wie derjenige, der nur die Rolle gut ausfüllt :dunno:

Äh, das Wort 'Regeln' ist rein sprachlich weder im Wort 'Rolle' noch im Wort 'Spiel' enthalten. Bei deiner Argumentation setzt du bereits implizit voraus, dass der Regelbegriff ein Teil (und zwar auch noch ein wesentlicher) des Spielbegriffs ist. Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, halte ich dies aber für falsch.

 

Die Regeln kommen ins Rollenspiel wenn ich ein Spielsystem spiele, das Regeln hat. Und Midgard hat Regeln. 2x214 Seiten.

Ich habe nirgends behauptet, dass es beim Rollenspiel (zumindest wie ich es betreibe) keine Regeln gibt. Ich hatte nur deine Behauptung zurückgewiesen, eine Beherrschung der kompletten Regeln sei eines der wesentlichen Merkmale guten Rollenspiels. Und diese hattest du damit begründet, dass du das Wort 'Rollenspiel' in zwei Teile aufgeteilt hast, und dann plötzlich das Wort 'Regeln' herausfiel.

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Wie ich in meinem ersten Beitrag schrieb haben die Regeln in den verschiedenen Spielgattungen unterschiedliche Bedeutung.

Beim Bauen von Sandburgen gibt es gar keine Regeln. Beim Skatspielen gibt es eine sehr überschaubare Menge von Regeln, von denen man erwarten kann, dass jeder Mitspieler sie beherrscht.

Beim Rollenspiel gibt es eine sehr umfangreiche Menge von Regeln (428 Seiten im bereits entschlackten M5), wo es ziemlich unrealistisch ist, dass die jemand alle präsent hat.

Daraus ergibt sich für mich, dass man Erwartungen bezüglich der Regelfestigkeit der Spieler nicht von einer Gattung auf die andere übertragen kann. Daher halte ich das Skat-Beispiel für wenig ergiebig.

 

Übrigens käme in kaum einem Spiel (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen) jemand auf die Idee, Regelfestigkeit als wesentliches Kriterium für die Qualität eines Spielers zu nehmen.

Wer das für das Rollenspiel tut, der betreibt ja geradezu Antiwerbung gegen dieses Hobby.

Oder glaubt jemand wirklich man könne viele Neulinge begeistern, wenn die Antwort auf die Frage, was denn Rollenspiel nun ausmache, beinhaltet: 'Du musst 428 Seiten Regeltext beherrschen'?

 

Es ist vollkommen egal, welches Spiel du nimmst, sei es Skat, Schach, monopoly, Doppelkopf oder irgendein anderes Spiel, das man gemeinsam spielt. je besser die Spieler die Regeln kennen, umso mehr Spaß macht es allen gemeinsam. Warum sollte Rollenspiel hier eine Ausnahme darstellen? :?:

Weil bei all diesen Spielen die Regeln höchstens aus einer niedrigen zweistelligen Zahl von Seiten bestehen und nicht auf einer mittleren dreistelligen Zahl? Weil das Spielziel ein grundsätzlich anderes ist?

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Ok, ich drücke mich präziser aus:

 

Derjenige Spieler, der z.B. die Regeln zu allen Zaubersprüchen, die seine Spielfigur nicht beherrscht, nicht kennt, kann seine Figur leichter glaubwürdig darstellen und unbefangen spielen, da er nicht ständig die anstrengende Trennung von Spieler- und Charakterwissen vornehmen muss.

 

Aber es ist und bleibt die Aufgabe des Spielers, unabhängig von seinem Wissen über die gesamten Möglichkeiten des Regelwerks, seine Figur nach seinen Vorstellungen glaubwürdig zu spielen.

 

Aus deinen Aussagen kommt bei mir die Vermutung auf, dass "powergaming" für dich impliziert, dass der "Powergamer" dem SL aufgrund seiner Regelkenntnis das Heft aus der hand nehmen kann, weil er nicht mehr seine Figur spielt, sondern auf die "Regelmechanismen" achtet und für sich ausnutzt, egal, ob seine Figur dieses Wissen haben kann oder nicht. So verstehe ich Powergaming nicht, denn das halte ich persönlich eine Rollenspielart der schlechteren Art :dunno:

Ich habe mit diesem Beispiel gar nicht auf Powergaming abgezielt. Es war vielmehr ein Beispiel dafür, dass Regelunkenntnis eine Bereicherung für das Spiel sein kann. Für die meisten Spieler, die ich kenne (mich eingeschlossen), spielt es sich halt nicht mehr so unbefangen, wenn man bestimmtes Wissen, das man nur auf Spieler- aber nicht auf Charakterebene hat, immer bewusst ausblenden muss. Daher führt in vielen Fällen das Nichtwissen eben zu (im Sinne meines Spielverständnisses) besseren Ergebnissen als das Wissen.

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Wie ich in meinem ersten Beitrag schrieb haben die Regeln in den verschiedenen Spielgattungen unterschiedliche Bedeutung.

Beim Bauen von Sandburgen gibt es gar keine Regeln. Beim Skatspielen gibt es eine sehr überschaubare Menge von Regeln, von denen man erwarten kann, dass jeder Mitspieler sie beherrscht.

Beim Rollenspiel gibt es eine sehr umfangreiche Menge von Regeln (428 Seiten im bereits entschlackten M5), wo es ziemlich unrealistisch ist, dass die jemand alle präsent hat.

Daraus ergibt sich für mich, dass man Erwartungen bezüglich der Regelfestigkeit der Spieler nicht von einer Gattung auf die andere übertragen kann. Daher halte ich das Skat-Beispiel für wenig ergiebig.

 

Übrigens käme in kaum einem Spiel (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen) jemand auf die Idee, Regelfestigkeit als wesentliches Kriterium für die Qualität eines Spielers zu nehmen.

Wer das für das Rollenspiel tut, der betreibt ja geradezu Antiwerbung gegen dieses Hobby.

Oder glaubt jemand wirklich man könne viele Neulinge begeistern, wenn die Antwort auf die Frage, was denn Rollenspiel nun ausmache, beinhaltet: 'Du musst 428 Seiten Regeltext beherrschen'?

 

Es ist vollkommen egal, welches Spiel du nimmst, sei es Skat, Schach, monopoly, Doppelkopf oder irgendein anderes Spiel, das man gemeinsam spielt. je besser die Spieler die Regeln kennen, umso mehr Spaß macht es allen gemeinsam. Warum sollte Rollenspiel hier eine Ausnahme darstellen? :?:

Weil bei all diesen Spielen die Regeln höchstens aus einer niedrigen zweistelligen Zahl von Seiten bestehen und nicht auf einer mittleren dreistelligen Zahl? Weil das Spielziel ein grundsätzlich anderes ist?

 

Leuchtet mir nicht ein ... der Umfang der Regeln (gerade mit Sonderregeln, auf die man sich ggf, erst noch verständigen muss) ist bei allen Spielen, die ich kenne, recht unterschiedlich. Multiplayer-Computerspiele haben mit ihren diversen Beschreibungen der Möglichkeiten der einzelnen Optionen teilweise dreistelligen Umfang, trotzdem finden sie ihren Zuspruch. Die Spiele sind intuitiv und ich kann auf niedrigem Level Spaß haben. Ein richtig guter Spieler werde ich erst, wenn ich die Regeln kenne. Und es gibt genügend, die bereit sind, sich da einzuarbeiten. Rollenspiel ist anfänglich ebenfalls simpel und intuitiv, kann Spaß machen, das hat ja niemand bestritten, aber ein Rollenspielsystem gut zu spielen, bedeutet halt auch, die Regeln an sich gut zu kennen.

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Ich habe mit diesem Beispiel gar nicht auf Powergaming abgezielt. Es war vielmehr ein Beispiel dafür, dass Regelunkenntnis eine Bereicherung für das Spiel sein kann. Für die meisten Spieler, die ich kenne (mich eingeschlossen), spielt es sich halt nicht mehr so unbefangen, wenn man bestimmtes Wissen, das man nur auf Spieler- aber nicht auf Charakterebene hat, immer bewusst ausblenden muss. Daher führt in vielen Fällen das Nichtwissen eben zu (im Sinne meines Spielverständnisses) besseren Ergebnissen als das Wissen.

 

Sorry, aber deine Aussage kann ich so nicht nachvollziehen, denn der mittlere Satz lässt mich eigentlich nur traurig zurück.

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Die meisten von dir genannten Spieöe sind aber kompetive Spiele. Daher sind sie nur sehr bedingt vergleichbar mit Rollenspielen, wo das nicht der Fall ist (oder zumindest im Allgemeinen nicht, Ausnahmen betsätitgen die Regel).

 

ob gegeneinander oder miteinander ... spielen macht, zumindest mir, vor allem dann Spaß, wenn man sich gegenseitig "befruchtet" ... Sei es als Herausforderung oder als Ergänzung zu den eigenen Möglichkeiten. Wenn also ich die Regeln des Spiels nicht beherrsche, kann ich weder in einem kompetiven Spiel eine Herausforderung für meinen Mitspieler sein, noch in einem kooperativen Spiel eine Ergänzung :dunno:

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Für die meisten Spieler, die ich kenne (mich eingeschlossen), spielt es sich halt nicht mehr so unbefangen, wenn man bestimmtes Wissen, das man nur auf Spieler- aber nicht auf Charakterebene hat, immer bewusst ausblenden muss.
In der Tat. Ich hatte dieser Tage gerade ein Gespräch mit einer Spielerin, die jetzt ihre zweite Midgard-Figur führt und sehr bedauert, dass sie von ihrer ersten Figur her z. B. über zahlreiche magische Wirkungen Bescheid weiß, von denen ihre neue Figur keine Ahnung haben sollte.

 

Gruß

Pandike

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Die meisten von dir genannten Spieöe sind aber kompetive Spiele. Daher sind sie nur sehr bedingt vergleichbar mit Rollenspielen, wo das nicht der Fall ist (oder zumindest im Allgemeinen nicht, Ausnahmen betsätitgen die Regel).

 

ob gegeneinander oder miteinander ... spielen macht, zumindest mir, vor allem dann Spaß, wenn man sich gegenseitig "befruchtet" ... Sei es als Herausforderung oder als Ergänzung zu den eigenen Möglichkeiten. Wenn also ich die Regeln des Spiels nicht beherrsche, kann ich weder in einem kompetiven Spiel eine Herausforderung für meinen Mitspieler sein, noch in einem kooperativen Spiel eine Ergänzung :dunno:

 

Also ich habe schon oft in Rollenspielen Situationen erlebt, wo nicht (völlig) regelfeste Mitspieler das Spiel enorm bereichert haben mit ihren Ideen. Wenn man bereit ist, sich aufeinander einzulassen, ist das kein Problem.

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Was Stephan meint, oder zumindest hier die ganze Zeit beschreibt, ist "Metagaming" und nicht "Powergaming". Es mag in Einzelfällen zu einer Vermischung dieser beiden Spielelemente kommen, grundsätzlich aber hat das eine nichts mit dem anderen zu tun.

 

Eine Spielerin, die nicht in der Lage ist ihr Charakterwissen vom Spielerwissen zu trennen (was übrigens generell ganz unmöglich ist :)) betreibt Metagaming. Wenn sich daraus zufälligerweise Vorteile für die Spielfigur ergeben, hat das nichts mit Powergaming zu tun.

 

Das hat aber mit dem Strang dann nur noch peripher zu tun, allerdings war m. E. schon die Ausgangsfrage nicht richtig gestellt, da ein Spielentwickler, der eine starke Charakterklasse entwirft (und darum ging es) per Definition kein Powergamer ist, sondern erst dann zu einem wird, wenn er als Spieler unter einem SL, der diese scheinbar übermächtige Klassen zulässt, diese für eine seiner Spielfiguren wählt.

Bearbeitet von Orlando Gardiner
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Niemand von der Powergamer-Fraktion bestreitet übrigens, dass Anfänger/Regelunkundige das Spiel enorm bereichern können. Nur den Umkehrschluss, dass regelkundige Spieler, meinetwegen Powergamer, dem Spiel dann etwas wegnehmen, halten wir für unzulässig.

 

Edit: Puh, ziemlich Pauschalaussage meinerseits - na gut, ich spreche dann erst mal nur von mir.

Bearbeitet von Orlando Gardiner
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