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Übertragung von 1880-Abenteuern nach 1920


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Hi.

 

Ich mach mal einen generellen Thread auf:

 

Welche Abenteuer von M1880 kann man gut auf (Cthulhu) 1920 übertragen? Welche gehen gar nicht? Was mit welchen Komplikationen?

 

Was ist mit:

 

1) Im Dschungel von Zentralafrika (Rainer Nagel)

 

2) Wenn das Tier erwacht (Heinrich Glumpler)

 

3) Im Bann der Mumie(Heinrich Glumpler)

 

4) Ein Wintermärchen(Steffen Schütte)

 

5) Die Kraft des Erddrachen (Gerd Hupperich)

 

6) Der Apparat des Dr. Negesti(Heinrich Glumpler)

 

7) Endstation Jenseits (Sven Görts und Gerd Hupperich)

 

8) Belsazzars Fest (Gerd Hupperich)

 

Es grüßt

Nanoc der Wanderer

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Hallo,

 

als jemand, der die überwiegende Anzahl der genannten Abenteuer gespielt hat, würde ich sagen, daß alle sich ohne weiteres nach 1920 verlegen lassen, zumindest, was die Handlung betrifft.

Probleme gäbe es höchstens beim Zeittransfer von 1880 nach 1920, allerdings dürfte das auch nicht zu kompliziert sein, da die technischen Errungenschaften nicht allz arg sind, häufig nur noch allgemeiner verfügbar (Telefon etc.).

Allerdings ist bei den meisten Abenteuern der Chtulluh-Faktor eher gering, es gibt wenig tentakeliges. Am nächsten an das Chtulluh-Feeling kommt noch der "Erddrachen" ran, die anderen Abenteuern sind eher Mysterie bzw. Horror "light".

Jedenfalls finde ich alle Abentuer hervorragend und das Spielen hat mir und auch dem Rest der Gruppe sehr viel Spaß gemacht. Es sind einfach tolle Geschichten und die Namen der Autoren sprechen ja eigentlich auch für sich.

 

Gruß, Glenn

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Für den Dschungel von Zentralafrika kann ich dir sagen, dass der Kongo zu diesem Zeitpunkt keine persönliche Kolonie des belgischen Königs mehr ist (zumal Leopold II. 1909 gestorben ist...), sondern belgische Staatskolonie.

 

Im Detail:

 

1908 sorgen Berichte über die menschenunwürdigen Ausbeutungspraktiken als so genannte "Kongogräuel" international für Aufsehen und Empörung, alarmieren die westlichen Nationen und und zwingen Leopold zum Verkauf des Freistaat Kongo an den belgischen Staat, nunmehr als Belgisch-Kongo. Eine neue Verfassung, die Charte Coloniale, verbietet die politische Betätigung in der Kolonie. Sie verfügt zudem, dass die Regierungsmitglieder nicht gewählt, sondern ernannt werden. Die Zwangsarbeit, zu der die Kongolesen bisher unter belgischer Herrschaft verpflichtet waren, wird am 22. März 1910 offiziell abgeschafft; inoffiziell aber erweist sich die Abschaffung als wirkungslos, und die Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung bleibt erhalten.

 

Durch die Ausbeutung der Agrarerzeugnisse Kautschuk, Palmöl und Kaffee aus einer expandierenden Plantagenwirtschaft sowie der Bergbauprodukte Kupfer, Blei, Zink und Diamanten gelingg es Belgien, sich in die Gruppe der Industriestaaten einzureihen. Die mächtigen Konzessionsgesellschaften, allen voran die 1928 gegründete "Société Générale", üben bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts großen Einfluss auf die wirtschaftliche und politische Entwicklung im Kongo aus.

 

Am 5. August 1914 erreicht der Erste Weltkrieg auch Afrika. In der sich anschließenden Auseinandersetzung zwischen (hauptsächlich) England und Deutschland unterstützt Belgien ab Juni 1916 die britische Offensive in Deutsch-Ostafrika und besetzt Ruanda-Urundi (heute Ruanda und Burundi). Mit dem Versailler Vertrag verliert das Deutsche Reich 1919 auch völkerrechtlich die Kolonien in Ostafrika, Belgien erhält die vorläufige Verwaltung über Ruanda-Urundi; 1920 und 1923 werden die Länder offiziell belgisches Völkerbundsmandat, und am 21. August 1925 werden die Mandatsgebiete Ruanda-Urundi administrativ der Kolonie Belgisch-Kongo angegliedert. Um den ihres Erachtens zur Rohstoff-Ausbeutung unterbesiedelten Kongo besser entwickeln zu können, beförderten die Belgier die Immigration insbesondere aus Ruanda.

 

Noch ein paar für die Zeit interessante Daten:

 

1926 (11.2.): Die Kolonialverwaltung erlässt ein Verbot gegen alle afrikanischen (auch religiösen) Organisationen. Die Maßnahme richtet sich vor allem gegen den um 1921 entstandenen prophetischen Kimbanguismus und den um 1925 entstandenen Kitwala-Kult, in denen eine Gefahr für die belgische Herrschaft gesehen wird.

1926: Léopoldville (heute: Kinshasa) löst Boma als Hauptstadt der Kolonie ab.

1928 Gründung der mächtigen Bergbau- und Finanzfirma "Société Générale".

 

Rainer

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