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Spieler- vs Figurencharakter?


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Spieler- und Figurenwissen sollte man trennen - das ist klar.

Wie ist es mit Spieler- und Figurencharakter?

Einerseits ist es auf die Dauer langweilig, immer nur "sich selbst" zu spielen.

Andererseits ist es natürlich der Spieler, der eine Figur spielt. Diese existiert nicht im luftleeren Raum, sondern sie tut genau das, was der Spieler sagt, dass sie tut.
Hier ist vielleicht noch zu unterscheiden zwischen niedergeschriebenen bzw. in der Gruppe abgestimmten (Extremfall: vorgefertigte Charaktere), und spontan oder unabgestimmt erschaffenen Charaktereigenschaften.

Eigentlich ist das ja egal - möge jede/r spielen, was er/sie mag. Interessant wird es, wenn es mit einzelnen Eigenschaften Schwierigkeiten gibt, z.B. weil sie in der Welt oder innerhalb der Gruppe immer wieder anecken. Priester oder andere streng gläubige Figuren, sehr leichtsinnige/ungeduldige, oder sehr ichbezogene Figuren (diebisch/unterschlagend oder arrogant/dünkelhaft). Die Erklärung eines Spielers "iiiich habe damit nichts zu tun, das ist bloß die Figur" erscheint mir dann unangebracht...

Habt Ihr schon Probleme mit "Figurencharaktern" gehabt? Wie wurden die gelöst?

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Figur polterte immer wieder rum und bedrohte nach Verlust eines Erbstücks eine andere Figur zu Unrecht. Unschuldige Figur, wenn du mich noch einmal bedrohst, solltest du mich töten. Polterer tot!

Gruppenspaltung durch Tötung eines wehrlosen gefangenen halbverhungerten Räubers. Am Ende verließ die Figur den Tisch und der Spieler brachte eine neue ein.

Heftige Diskussion, nachdem meine Figur bestimmte Dinge, Fähigkeiten - glaubensspezifisch, alle andere gehörten nicht der eigenen Gemeinschaft an - für sich behielt, gab es außerhalb des Spieltisches eine lange Diskussion, die wir weitgehend in der jeweiligen Figur geführt haben (Meine Figur sinngemäß: "Ich habe dir/ihr das Leben gerettet, wo ist das Problem? Ach du hast nicht gewusst, daß ich das so kann. Jakchos hat mich dazu ermächtigt. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Ihr traut mir nicht mehr? Ich habe dein Leben gerettet. Ich traue euch immer noch.") Wir spielten weiter in der Konstellation.

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vor 10 Minuten schrieb Ma Kai:

 Habt Ihr schon Probleme mit "Figurencharaktern" gehabt? Wie wurden die gelöst?

Ich hatte schon Paladine welche ihrem kleptomanischen Freund über den Markt gefolgt sind und dessen Diebstähle bezahlt haben. Wo es auch schon so war das es Händler gab die dann meinten "ich kann doch von einem Paladin - der eh 90% seines Geldes spendet - kein Geld nehmen"

Ansonsten wenn es eine Änderung sein muss:

Man ändert die Figur.

Man ändert die Spieler.

---

Und im Übrigen finde ich Abstimmungen in solchen Dingen sehr viel wichtiger als Abstimmungen bezüglich "Wer spielt den Heiler? oder Verträgt die Gruppe noch einen weiteren Magier?"

Dahingehend gibt es auch andere Rollenspielregelwerke welche solche Dinge auch tatsächlich in die Regeln einbinden so dass wenn auf dem einen Characterbogen "Blutrünstig" und auf dem anderen "Pazifist" steht man Konflikte schon bei der Charactererstellung erkennen kann. Exemplarisch nenne ich hier mal: Deadlands.

vor 16 Minuten schrieb Ma Kai:

 Einerseits ist es auf die Dauer langweilig, immer nur "sich selbst" zu spielen.

Wir haben auch mal längere Zeit Schwarzalben gespielt. Das ging so weit das als 2 davon gefangen genommen wurden die verbliebenden sich angeschlichen haben und die gefangenen per Scharfschießen getötet. Die Spieler waren zuerst geschockt, sie hatten mit einer Befreiungsaktion gerechnet - aber prinzipiell waren sie mit der Lösung einverstanden.

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In einem Kampf starb der Glücksritter und die Seefahrerin die ihn gerne mochte, wollte ihn wieder zum Leben erwecken lassen oder wenigstens würdevoll beerdigen. Daran hatte keiner der anderen drei Interesse. Es kam zu einem Riesenstreit, der damit endete, dass die Seefahrerin die Bestattung bezahlte und den Übrigen einen Brief schrieb, was sie von ihnen hält. Anschließend verließ sie die Gruppe. Die Spielerin machte sich dann  eine neue Figur, um sich später der Gruppe anzuschließen.

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Ich selbst spiele mich in meinen Figuren vermutlich zu 50% selbst - womit die Haltung der Figur zu sinnloser Gewalt, Raffgier oder anderem asozialen Verhalten feststeht. Ich nehme dann fremde Eigenschaften dazu, die gruppenverträglich sind, also sowas wie großen Ehrgeiz, übermäßige Sparsamkeit, religiösen Eifer oder große Zielstrebigkeit/Disziplin. Dabei bin ich bereit, nervige Auswüchse dieser Eigenschaften durch das im Spiel Erlebte korrigieren zu lassen. Langweilig wurden mir meine Alter Egos mit leichter Abwandlung noch nie.

Ich finde Figuren mit bestimmten "Schwächen" ganz nett, allerdings mag ich die nicht, von denen sich Figur und/oder Spieler Vorteile und Egotrips erhoffen, z. B.: 

  • Arroganz  - "Pffff, meine Figur muss sich nicht mit den anderen absprechen, er/sie meint eh, es am besten zu können"
  • völlige Angstfreiheit - "Yeah, ein Drache, genau mein Ding, ich greife an! Der SL hat eh nicht die Eier, mich umzulegen und wenn, ist's auch egal, spiel ich halt einen neuen Char" - oder "Ey König, du Hupe, dich fresse ich zum Frühstück."
  • notorische Kleptomanie - "Meine Figur rafft sich alles, was sie kriegen kann, auch den Teil meiner Kumpels."

Unangenehm daran finde ich, dass die übrigen Figuren und häufig auch deren Spieler darunter leiden. Lösung? In meiner ganzen Midgardzeit habe ich zwar nicht miterlebt, dass eine SC-Gruppe eine Mitspielerfigur getötet hat, dafür aber öfter, dass ein einzelner Spieler eine RP-Gruppe verlassen musste - oder andere freiwillig gingen, weil sie keine Lust hatten, dauernd das Publikum oder die Statisten im Film eines Egomanen zu spielen. Meist fand sich ein erstaunliches Konglomerat aus unausstehlichen Zeitgenossen in den Charakter-Mappen der immer gleichen Leute. Das ist zumindest meine Erfahrung. Da helfen dann aber auch meist keine Figurenwechsel - weder welche vom Rest der Gruppe, noch die vom Störenfried.

Über moralisch/ethische Fragen und kleine oder größere Übel wird in den Gruppen, in denen ich spiele, immer diskutiert - mal inbrünstiger, mal sachlicher.  Es geht aber nie um Fragen wie "Wollen wir ihm die Fingernägel rausreißen oder nicht?", sonder eher um Nuancen wie "Sollen wir den Räuber laufen lassen oder nehmen wir ihn mit zur nächsten Stadtwache, auch wenn wir eigentlich keine Lust haben, den Vogel mitzuschlören und ihn ein Monat Strafdienst vermutlich auch nicht schlauer machen wird?". Dass jemand den Tisch verlassen muss, weil ihn der Spielstil seiner Mitspieler extrem nervt oder anwidert, habe ich glücklicherweise schon lange nicht mehr erlebt.

Zu Unicums Beitrag: Wenn der Kleptomane als ein so liebenswürdiger Zeitgenosse gespielt wird, dass man seinen Drang zum Stehlen lieber seufzend "nachreguliert" als ihm ein Ultimatum zu stellen, ist das in meinen Augen gutes Rollenspiel. Auch von den "Nachregulierern".

Bearbeitet von donnawetta
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Es gibt ein paar Sachen, die ich jeder Figur angedeihen lasse.

  • Magie-Toleranz: auch als Kämpfer; denn Magophobiker halte ich spätestens auf mittleren Graden für nicht abenteuergeeignet.
  • Pragmatismus: keinen religiösen Fanatismus, der eigentlich spätestens auf Grad 5 dazu führen müsste, dass man von einem Dämonenfürsten gefrühstückt wird. ;)
  • Abenteuerlust: Das Abenteuer wird (an)gespielt - ohne dass der Spielleiter/Auftraggeber mit den ganz großen Argumenten um die Ecke muss. "Play the f*cking objective"
  • Vorsicht: Es wird nicht an jedem Kampf teilgenommen, der sich vermeiden lässt und zu gefährlich wirkt. Figuren übermäßig riskieren ist für mich schlechtes Rollenspiel - jedes intelligente Wesen hat einen Selbsterhaltungstrieb.

Kurz: Ich weiß nicht, ob ein guter Spieler bin, der wirklich seine Figuren unterschiedlich wirken lassen kann. Aber ich will halt auch ein wenig Spaß haben - eine Figur zu verlieren, weil sie sich als jähzorniger Beserker in jede Schlacht stürzen muss, gibt mir den nicht. :)

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vor 10 Stunden schrieb dabba:
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  • Abenteuerlust: Das Abenteuer wird (an)gespielt - ohne dass der Spielleiter/Auftraggeber mit den ganz großen Argumenten um die Ecke muss. "Play the f*cking objective"
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Das finde ich total wichtig. Leider scheinen das viele Spieler regelmäßig zu vergessen oder für schlechtes Rollenspiel zu halten. Aus dem Grunde kann ich aktuell ein Abenteuer gar nicht erst leiten, weil man schon vorab Gründe sucht, warum man sich eben nicht beauftragen lassen will.
Seit ich mal eine Figur etwas vorsichtiger gespielt habe, weiß ich für mich, dass es doof ist und mir keinen Spaß macht, ein Abenteuer von vornherein abzulehnen. Und gerade in Hausrunden findet der SL eigentlich immer ein gutes Argument, warum jeder SC teilnehmen möchte. Da muss man es dem SL dann nicht unnötig schwer machen, indem man jedes Wort eines Auftraggebers auf die Goldwaage legt.

Zur Strangfrage:
Ja, unverträgliche Charaktere habe ich schon viele erlebt. Meist liegt das am Wesen des Spielers, also er oder sie spielt Charaktere immer irgendwie so, dass sie mit anderen aneinander rasseln. Mir fällt es persönlich dann ab einem gewissen Grad auch schwer, das nur noch auf den SC selbst zu schieben. Man muss einen Mitspieler schon sehr genau kennen, um zu wissen, was nun Figur ist und was Spieler. Und selbst dann gibt es genug Unklarheiten, so dass am Ende gern mal ... na ja, zumindest ein ungutes Gefühl zurückbleibt.
Wir hatten schon das ganze Spektrum - Gruppenstreit, weil ein Gefangener "gröber" verhört werden sollte, weil Trollkinder getötet werden sollten (die uns vorher mit ihrer Familie bewirtet haben), weil ein Charakter reinweiß ist, der Rest aber eher grau... (und umgekehrt - ich selbst erwische irgendwie immer die genau falsche Gruppe mit meinen Charakteren...). Das Meiste davon wurde ingame gelöst, aber ganz oft hat es noch lange Nachwirkungen gegeben: Der Spieler, der in der Minderheit war (meist ich), hatte nachträglich noch einige Wochen daran zu knabbern und musste schauen, wie er mit seiner Figur weitermachen will.

Eine Vorabsprache hat sowas übrigens noch nie verhindert. Ich kann zwar auf dem Blatt Sachen stehen haben, aber das Ausspielen ist dann noch mal ganz was anderes. Und da erst entstehen die Probleme (so kann ein Fanatiker auf dem Papier im gespielten Abenteuer auf einmal recht anpassungsfähig sein, und ein weltoffener Glücksritter an allem und jedem was auszusetzen haben).

Ich spiele auch eher mich selbst mit ein paar Nuancen eines erwählten Charakters. Wenn ich mir echt Mühe gebe, komme ich auf 50% Ich, 50% Charakter. Das ist auf Dauer aber sehr anstrengend. Daher spiele ich lieber 80% Ich und 20% Charakter. Und bei dieser Kombo wirkt sich eigentlich jeder Streit auch auf den Spieler dahinter aus.
Wie nervig meine Charaktere sind, können wohl nur die anderen beurteilen, aber meist sind es meine Figuren, mit denen sich gestritten wird. Aber nicht immer wegen der gleichen Sachen, sondern weil ich, wie oben schon erwähnt, einfach Pech bei der Auswahl der Gruppe habe und dann immer den "Konterpart" spiele. Was sich auch oft erst im Laufe des Abenteurerlebens rauskristallisiert, weil meine Charaktere anders auf Begebenheiten reagieren, als der Rest. Sowas kann man im Vorfeld nicht durch Absprachen vermeiden. Und mit Grad 6 steigt man auch nicht mehr einfach aus. Zumal sich dann schon andere Bindungen der SC untereinander gebildet haben...
Ich gebe also offen zu, dass es niemals NUR an der Figur liegt, wenn sie aneckt. Gerne provoziert auch mal der Spieler dahinter. Doof nur, wenn man das nicht richtig kalkuliert und nach viel Spaß irgendwann doch wieder in einer Situation steckt, die man so auch nicht haben wollte.

Ich höre wohl im eigenen Interesse an dieser Stelle besser auf... :disturbed:
LG Anjanka

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Hallo!

Bei der Erstellung meiner Abenteurer gehört immer auch ein Charakterprofil dazu. Hier liste ich auf, wo es besondere Abweichungen zu meinen persönlichen Werte- und Moralvorstellungen sowie daraus resultierenden Handlungsweisen gibt. Das hilft mir, beim Spielen darauf Bezug zu nehmen und somit die Figur in ihrem Handeln anders als mich selbst erscheinen zu lassen.

Gerade hieraus ziehe ich einen Großteil meiner Spielfreude, da ich viele der Abenteuer, die ich spiele, bereits kenne und daher zwangsläufig andere Schwerpunkte (in Bezug auf Gewinnung von Spielfreude) setzen muss. Mittlerweile ist dies aber auch unabhängig davon ein besonderer Reiz, den ich nicht missen möchte.

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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Diese intrinsische Lust auf Abenteuer, eigentlich neugierig und unternehmnslustig zu sein, neues und unbekanntes zu erforschen, das ist es doch was einen "Normalo" von einem "Abenteurer" unterschiedet. Das steht sogar so am Anfang im REGELWERK.

Aber man muss sich ja nicht an das Regelwerk hatlen. Wenn man die Spieler mit ihren Figuren natürlich erst in einem schweren Motivationsverfahren ins das Abenteuer bringen muss, dann kann dafür schon mal locker 4h Spielzeit draufgehen.

Der eine macht es für Gold. Der andere für ein Artefakt und nur das! Der nächste für ein Bauerngut und der letzte will unbedingt Lady X ehelichen. Da kann man als SL schon mal die Krise bekommen, wenn die Spieler da sitzen und es so aussieht, als wollten sie sich aber partout nicht in ein gefährliches, anspruchsvolles Abenteuer stürzen. Gerade bei Hochgradigen Figuren ab ca. Level M4 9 oder M5 23 so merkt man das öfter. Sollte man dann die Figur nicht zur Ruhe setzen (Ala: Ich bin zu alt für so ein Sch***). Da gebe ich lieber Gold aus und lass die jungen laufen).

Ist das der Unterschied zwischen Abenteuer- und Rollen-spiel. der dann bei hohen Graden offen zu Tage tritt?

 

Bearbeitet von Panther
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@Panther: Ich glaube eher, das hängt stark mit dem Spieler selbst zusammen. Wenn er/sie sich bei Erschaffung schon denkt, dass nicht alle Aufträge drin sind, dann braucht die Figur besondere Reize. Sind die nicht da, wird es zäh. Wenn man aber stets offen für Abenteuer bleibt (schon bei der Erschaffung und später dann auch), dann hat es ein SL nicht so schwer.

Es gibt aber auch Ausnahmen: Wenn man während seiner Abenteuerkarriere immer wieder verarscht wurde, niemandem trauen konnte und seine Grenzen kennt, kann es passieren, dass man mit der Figur mal ein wenig rumzuckt, obwohl der Spieler selbst Lust auf das Abenteuer hat (ging mir im Finale des Zyklus' der zwei Welten so - mein Char hatte keinen Bock, der Anweisung der Obrigkeit Folge zu leisten und auf deren Drängen hin sein Leben zu riskieren und eigentlich auch wegzuschmeißen (seiner Meinung nach) - aber der Obrigkeit muss man halt gehorchen. Grummeln kann man dennoch ;) ).
Das ist dann (meiner Meinung nach) gutes Rollenspiel, denn es gründet sich auf den ingame Erfahrungen. ABER es sollte dennoch eine Brücke gebaut werden (vom Spieler der Figur!), die einen Einstieg ins Abenteuer ermöglicht. So würde ich es zumindest halten. Nie liegt die Verantwortung allein beim SL. 

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vor 3 Stunden schrieb Anjanka:

 Zur Strangfrage:
Ja, unverträgliche Charaktere habe ich schon viele erlebt. Meist liegt das am Wesen des Spielers, also er oder sie spielt Charaktere immer irgendwie so, dass sie mit anderen aneinander rasseln.

Zu einem Streit gehören immer mindestens zwei.

Das letzte Mal das ich mit jemanden "aneinander gerasselt" bin war die Aussage meiner Spielfigur "Foltern ist nicht". Etwas das bei einigen Spielfiguren auch einfach so in die Charakterklasse und Rasse mit reingeschrieben ist. Auch wenn es zusätzlich eine Sache ist die mir als Spieler auch zuwider ist, dieser "Aspekt" im Rollenspiel.

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Hallo Unicum!

vor 5 Minuten schrieb Unicum:

Zu einem Streit gehören immer mindestens zwei.

Das ist nur die halbe Wahrheit: Zwar braucht es mindestens zwei Personen, aber die Ursache kann in einer allein begründet sein. Wenn ein Spieler seine Figuren so auslegt, dass Reibungspunkte zu anderen gezielt gesucht werden, weil daraus individueller Spielspaß generiert wird, kann das vermeintliche Opfer nichts dafür; hierauf scheint Anjankas Aussage abzuzielen.

Liebe Grüße, Fimolas!

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vor 4 Minuten schrieb Fimolas:
vor 13 Minuten schrieb Unicum:

Zu einem Streit gehören immer mindestens zwei.

Das ist nur die halbe Wahrheit: Zwar braucht es mindestens zwei Personen, aber die Ursache kann in einer allein begründet sein. Wenn ein Spieler seine Figuren so auslegt, dass Reibungspunkte zu anderen gezielt gesucht werden, weil daraus individueller Spielspaß generiert wird, kann das vermeintliche Opfer nichts dafür; hierauf scheint Anjankas Aussage abzuzielen.

Liebe Grüße, Fimolas!

Jemand bietet eine Angriffsfläche und ein anderer nutzt das aus,... vieleicht nicht einmal wissentlich oder mit Absicht. Ist der welche die Angriffsfläche bietet das Opfer oder der Täter? Ich sehe es da schwer einen Täter und ein Opfer zu ermitteln - was ich aber ermitteln kann ist meistens: wenn A und/oder B nicht da gewesen wären gäbe es das Problem nicht.

Ich hab den gleichen Grund genannt wie Anjanka: Reibereien aufgrund unterschiedlicher moralischer Werte der Spielfiguren.

vor 4 Stunden schrieb Anjanka:

 Wir hatten schon das ganze Spektrum - Gruppenstreit, weil ein Gefangener "gröber" verhört werden sollte, weil Trollkinder getötet werden sollten (die uns vorher mit ihrer Familie bewirtet haben), weil ein Charakter reinweiß ist, der Rest aber eher grau... (und umgekehrt - ich selbst erwische irgendwie immer die genau falsche Gruppe mit meinen Charakteren...).

Das Problem kann man ausräumen wenn vor der Spielrunde der Wertehorizont gemeinsam abgesteckt würde.

Und da einer alleine den Wertehorizont nicht absteckt ist es ein Problem an dem mindestens zwei Leute beteiligt sind.

Ich sehe da jedenfalls nicht nur das Problem bei einer Person.

---

Und: ich hatte vor einigen Wochen genauso ein Problem - und da die Schuld alleine einer Person (z.b. mir) zuzuordnen ist imho völlig verkehrt und löst auch keine daraus resultierenden Probleme:

vor 4 Stunden schrieb Anjanka:

Das Meiste davon wurde ingame gelöst, aber ganz oft hat es noch lange Nachwirkungen gegeben: Der Spieler, der in der Minderheit war (meist ich), hatte nachträglich noch einige Wochen daran zu knabbern und musste schauen, wie er mit seiner Figur weitermachen will.

Oder ist an der Sache Anjanka alleine schuld gewesen?

---

Und an der Stelle möchte ich es auch für mich dabei belassen, alleine weil ich auch vor einigen Wochen so ein Problem hatte und noch nicht alles deswegen aus der Welt geräumt ist.

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Hallo Unicum!

vor 1 Minute schrieb Unicum:

Jemand bietet eine Angriffsfläche und ein anderer nutzt das aus,... vieleicht nicht einmal wissentlich oder mit Absicht. Ist der welche die Angriffsfläche bietet das Opfer oder der Täter? Ich sehe es da schwer einen Täter und ein Opfer zu ermitteln - was ich aber ermitteln kann ist meistens: wenn A und/oder B nicht da gewesen wären gäbe es das Problem nicht.

Ich glaube, Du hast meinen Ansatz nicht verstanden: Es gibt Spieler, die suchen mit ihren Figuren bewusst die Konfrontation, weil Reibungspunkte zu Ihrem Spielkonzept gehören. Das hat weniger mit angebotenen Angriffsflächen zu tun als vielmehr mit unterschiedlichen Ansprüchen an das eigene Spiel. Während manche nämlich in gruppeninternen Konflikten das Potential zum erfüllenden Rollenspiel sehen, sind manche davon einfach nur genervt und suchen die Harmonie innerhalb der Gruppe - denn Probleme hat man meist genug mit dem eigentlichen Abenteuer.

Darüber hinaus finde ich es sehr befremdlich, dass Du jemanden, der lediglich (passiv) eine Angriffsfläche bietet, als eigentlichen potentiellen Täter in Betracht ziehst. Das brauchen wir aber hier nicht zu vertiefen.

Liebe Grüße, Fimolas!

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Naja, halbe Wahrheit beim Streit von 2:  " Die Konzeption: Ich gehe kein Risiko ein und interessiere mich nur für Abenteuer mit X und ohne Y"

Sp und SL haben sich an einem Tisch gesetzt und wollen zusammen spielen.

Der Sp aber lehnt aufgrund des "Charakters" seiner Figur das Abenteuer des SL kategorisch ab?   

Wer ist dann schuld? Der Sl, der am CON das Abenteuer A ausgehängt hat und bei dem sich der Spieler dann eingetragen hat.

Sollte der Spieler dann nach Abenteuer Auftragsverkündigung dann in sein Kästchen greifen und den für das Abenteuer passenden Charakter rausholen?

 

Bearbeitet von Panther
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Hallo Panther!

vor 2 Minuten schrieb Panther:

Naja, halbe Wahrheit beim Streit von 2: [...] Wer ist dann schuld?

Moderation:

Die Schuldfrage führt mir zu weit von der eigentlichen Thematik dieses Stranges weg. Falls diesbezüglich eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dieser Frage gewünscht ist, suche bitte einen passenderen Themenstrang oder eröffne ein neues Thema.


Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

Liebe Grüße, Fimolas!

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nein, ist klar Fimolas:

Die Frag ist: Ist die Charaktereigenschaft der Figur "Abenteuerlust", die vom Regelwerk gesetzt ist und die eigentlich auch beim Spieler gesetzt sein sollte, immer vorhanden?

Zumindest in diesem Punkt sollte sich Spieler und Figur-Eigenschaft nicht unterscheiden.

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ansonsten spielt "man" doch gerne mal das, was man als Spieler NICHT ist, Als schüchterner Nerd einen heissen Gigolo mit eben völlig anderen Charakter.  Oder einen Egoist, wo man sonst immer für andere... Ich spiele mich mal mutig, obwohl ich ängstlich bin. Ich spiele mal schlau, obwohl ich doof bin (äh.. öh... Mist)

Wird ja auch in der Psycho-Threapie eingesetzt.

---

Guten Schauspielern gelingt es vielleicht, die eigenen Eigenschaften komplett auf lange Sicht auszuschalten, aber Laien? Da wird wohl immer was vom Spieler in der Figur sein.

Bearbeitet von Panther
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Ich schätze, wir können uns wohl darauf einigen, dass es ein paar essentielle Punkte gibt, die bei Figur und Spieler übereinstimmen sollten. Interesse am Abenteuer, zum Beispiel. Und der Wille, sich irgendwie einzubringen - sei es nun mit sinnvollen Beiträgen hinsichtlich der Lösung eines Abenteuers, oder aber damit, per Rollenspiel Stimmung aufkommen zu lassen.

Verrannt hat sich dabei auch jeder schon mal (würde ich zumindest annehmen). Mir wäre dann nur immer wichtig, dass man am Ende irgendeine Lösung findet. :)

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Ich vermute mal, der jeweilige Spielertypus spielt auch eine Rolle dabei, ob viel oder wenig und welcher Spieler-/Spielfiguren- Charakter in das jeweilige Spiel einfliessen. Ein Spieler, der das Geschehen aus taktischer Sicht betrachtet und Abenteuer aus dieser "Vogelperspektive" aus löst, hat vom Grundsatz her bereits weniger Interesse daran, seine Spielfigur mit viel Leben zu füllen. Sie ist für ihn nur eine etwas buntere Schachfigur. Ausschmücken der Figur und Interaktion mit anderen Figuren werden auf das nötigste ("kritischer Abenteuerlösungspfad") zurückgefahren.

Es gibt wohl diverse Archetypen von Spieler, ein Strang dazu gibt es bestimmt in den Weiten des Forums, vielleicht lohnt sich hier der Vergleich mit der Ausgestaltung des Spielfigurencharakters und dann erst der Vergleich mit dem Spielercharakter. Wobei ein gemeinsames "Grundrauschen" immer gegeben ist.

Bearbeitet von Lukarnam
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ja... interesant, wenn der Spieler sagt, ich habe das Rätsel im Abenteuer vom SL gelöst, aber mein Figur, da spiele ich es so, als kann die das nicht kapieren und die Figur sagt die Lösung somit nicht. Dann kann er immer noch sagen, ob er es offgame von Spieler zu Spieler sagt, wenn schon nicht von Figur zu Figur.

Das sind interesante Spieler-Figur   Aufteilungen...

Als Schlauer einen Doofen zu spielen, das geht zumindest, andersherum ist der SL gefordert mit lauter Int-Proben... Kann der SL des doofen Spielers Im Spiel dann sagen, hey, deine Figur ist schlau, mach mal einen PW: In (ist bei 95), wenn es klappt, weiss deine Figur, das.....

 

Bei Mut gegen Angst PW: Willenskraft

Bei schüchtern gegen .... : EW. Verführen...

 

Bearbeitet von Panther
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Wie weit Spieler- und Figurencharakter auseinander sind hängt wohl maßgeblich vom schauspielerischen Talent des Spielers und der Akzeptanz der Unterschiede durch die anderen Spieler ab.

Manche Leute verstehen nicht, dass die Handlungen einer Spielfigur nicht dem Charakter des Spielers entsprechen sondern dem Charakter der gespielten Figur. Darin sehe ich ein größeres Problem für eine Spielrunde als darin, dass einige Leute charakterlich immer mehr oder weniger sich selbst spielen.

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vor 3 Minuten schrieb Airlag:

...Manche Leute verstehen nicht, dass die Handlungen einer Spielfigur nicht dem Charakter des Spielers entsprechen sondern dem Charakter der gespielten Figur. Darin sehe ich ein größeres Problem für eine Spielrunde als darin, dass einige Leute charakterlich immer mehr oder weniger sich selbst spielen.

Kommt darauf an. Wenn jemand seine Figur wie ein Arschloch spielt, ist es mir im Zweifelsfall egal, ob er selber genauso ein Arschloch ist oder nicht. Da möchte ich auch mit dem Spieler nicht mehr spielen.

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Just now, Widukind said:

Kommt darauf an. Wenn jemand seine Figur wie ein Arschloch spielt, ist es mir im Zweifelsfall egal, ob er selber genauso ein Arschloch ist oder nicht. Da möchte ich auch mit dem Spieler nicht mehr spielen.

Siehst du das bei Filmschauspielern, die unangenehme Bösewichte spielen, genauso?

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