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Einflussnahme des SL auf Diskussionen der Spieler


Roumorz

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Hallo Zusammen,

 

ich habe ein Problem mit meiner bisherigen Interpretation des SL in meiner derzeitigen Gruppe. Ich leite diese.

 

Situation früher: Lange Jahre habe ich mit denselben Spielern gespielt, diverse Systeme. Mein Leitstil sah dabei so aus, dass ich in der Regel einen "roten Faden" gesponnen habe und die Spieler mit Informationen diesbezüglich versorgt habe. Dabei habe ich stets versucht "Railroading" zu vermeiden. Es hat sich dennoch oft so ergeben, dass die Spieler sich sehr eng am roten Faden abgearbeitet haben. Insbesondere in den letzten Monaten kam von einem Spieler dann die Rückmeldung, er fühle sich ge"railroaded", dem habe ich vehement widersprochen. Grundsätzlich war und bin ich bereit, von der Handlung abzuweichen und schnell genug im improvisieren, um auch völlig andere Abenteuerszenarien (manchmal ganze Abenteuer) aus dem Stehgreif zu entwickeln.

Dennoch hat sich ein gewisser Spiel- und Leitstil eingebürgert. Die Spieler haben alle notwendigen Informationen gesammelt, kurz geplant und schließlich entlang des roten Fadens gehandelt. Kämpfe waren willkommene Abwechslung. Zumeist haben wir AD&D, DD oder auch Vampire gespielt.

 

Situation heute: Die Gruppe von damals hat sich inzwischen aufgelöst. Meine neue Gruppe besteht aus völlig neuen Spielertypen, die teilweise gerne lange planen und viele Alternativen ins Auge fassen. Nun mache ich immer wieder die Erfahrung, dass aufgrund der längeren Diskussionszeiten auch ich als SL dazu neige, den Spieler Informationen ungefragt mitzuteilen, um den Spielern möglichst ein genaues Bild zu ermöglichen bzw. den Spielfluss zu beschleunigen.

 

Nun meine Frage. Wie weit geht ihr in solchen "Diskussionsrunden"? Kurze Settingbeschreibung und dann nur auch direkte Fragen reagieren? Gebt ihr auch mal Zusatzinformationen, wenn ihr merkt, dass eine Diskussion in eine bestimmte Richtung läuft, die ihr als SL für die Entscheidung als relevant erachtet? Macht ihr gar Vorschläge, wenn die Spieler eine allzu leicht zu lösende Situation mal wieder zu kompliziert angehen um den Spielfluss nicht zu sehr zu hemmen oder die "offensichtlich einfachste Lösung" nicht in Betracht gezogen wird?

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Hallo Roumorz,

 

Railroading gehört (so meine ich zumindest) gar nicht zu meinem Sl Stil.

IOch haeb zwar auch das, was Du einen Roten Faden nennst (Also einen Plot), mit Ideen, wie dieser zu lösen ist.

Bin aber gerne bereit auf Ideen der Spieler einzugehen - solange es mir einigermaßen logisch erscheit,

Dazu muss ich mir natürlich vorher Gedanken machen, was denn so die Motivation bzw der Character der Gegenspieler (also im Sinne von "der anderen Seite" aus Spieler Sicht) ist. DAnn kann ich auch auf "unvorhergesehenes" reagieren.

 

Ich mischen mich eigentlich nur in Diskussionen ein, wenn ich denke, die Spieler haben Infos "in den falschen Hals" bekommen, bzw argumentieren eher aus Spieler als aus SC Sicht.

Beispiel: Ein erfahrener Spitzbube mit Gassenwissen weiß einfach, daß es ein Risko ist die Diebesgilde zu beklauen.

So einen Satz würde ich als SL auch einwerfen, wenn der Spieler "zu naiv" so einen Schritt machen will.

 

Durch Hinweise den Plot "Beschleunigen" mache ich eigentlich nur auf Cons (da ist es wichtig einigermaßen in der vorgesehen Zeit zu bleiben) in der Haus - Runde braucht man dann eben etwas länger.

Nur wenn ich das Gefühl habe, die Spieler haben überhaupt keinen blassen Dunst, mische ich mich ein.

Dann aber im Sinne von:

Welche Infos habt ihr? - faßt doch mal Zusammen.

Was ist euer Ziel - was wißt ihr noch nicht? etc.

 

Also - Hilfe zur Selbsterkenntnis :D

 

Gruß

Kreol

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Hallo Roumorz,

 

Railroading gehört (so meine ich zumindest) gar nicht zu meinem Sl Stil.

IOch haeb zwar auch das, was Du einen Roten Faden nennst (Also einen Plot), mit Ideen, wie dieser zu lösen ist.

Bin aber gerne bereit auf Ideen der Spieler einzugehen - solange es mir einigermaßen logisch erscheit,Kreol

 

Wie ich auch schon eingangs betont habe, denke ich auch nicht, dass ich "Railroade". Ich hänge nicht an meinem Plot, lasse auch wichtige NSC sterben und gehe auch "Ausflüge" mit. Der genannte eine Spieler ist jedoch sehr geprägt von einigen "sehr freien" RPGs bzw. SL-losen RPGs, in der Spieler mehr oder wenige volle Entscheidungsfreiheit haben und den Plot selbst entwickeln (Cineastisches RPG). Meines Erachtens funktioniert dies in einem Fantasy-Setting und System wie Midgard allerdings einfach nicht bzw. nicht gut.

 

@ Drachentor: Das mit dem Stirnrunzeln habe ich früher natürlich auch gehandhabt :) Das hat bei meiner alten Gruppe gut funktioniert. Wenn allerdings Diskussionen, wie man nun einer Verfolgergruppe angesichts Ballast und Schätzen entkommen soll, sich mehr als 60 Minuten hinziehen, sehe ich mich als SL gezwungen irgendwie einzugreifen.

 

Hinzu kommt noch, dass die Spielertypen nun sehr verschieden sind (einerseits am liebsten 3x Kämpfen pro Spielabend und RPG auf ein Minimum reduzieren würde; andererseits ein Spieler, der viel Wert auf charakterlastiges Spiel legt; dann wieder der "Problemlöser", der immer den optimalen Weg sucht).

Bearbeitet von Roumorz
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Zum Gruße!

@ Drachentor: Das mit dem Stirnrunzeln habe ich früher natürlich auch gehandhabt :) Das hat bei meiner alten Gruppe gut funktioniert. Wenn allerdings Diskussionen, wie man nun einer Verfolgergruppe angesichts Ballast und Schätzen entkommen soll, sich mehr als 60 Minuten hinziehen, sehe ich mich als SL gezwungen irgendwie einzugreifen.

Da braucht man sich doch nicht zu etwas hinreißen zulassen, die Verfolger sind halt 1 Stunde näher gekommen oder haben die Gruppe sogar eingehohlt.

Im Allgemeinen versuche ich meiner Gruppe klarzumachen, dass Planungsphasen in Realzeit ablaufen ...

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Solange die Spieler zufrieden sind, lass sie doch planen und nimm dir ein Buch mit. Das Hauptproblem scheint mir zu sein, dass du manche Spielphasen für unbefriedigend hältst. Überprüfe das erst mal und kläre für dich, ob es dir wichtig ist, dass die Spieler auf eine bestimmte Weise spielen. Wenn nicht und sie so glücklich sind ....

 

Eingreifen musst du nur, wenn die Spieler eine Beschreibung von dir anders verstehen als du es gemeint hast. Würden sie in der Spielwelt den Unterschied bemerken? Dann musst du korrigieren. Ansonsten, lass sie doch.

 

Einen SL, der seine Spieler oft auf den "leichten oder besseren" Pfad zurücklenkt, würde ich als unangenehm und oberlehrerhaft empfinden. Außerdem ist es für einen SL unwahrscheinlich schlecht einzuschätzen, wie sich das Abenteuer gerade für die Spieler darstellt. Es ist aber das Abenteuer für die Spieler.

 

Ich würde einfach zu etwas Geduld oder ein Gespräch über die Gründe für euer Verhalten führen. Der SL hat schließlich auch nicht die Pflicht, sich zu langweilen, nur weil ein Spieler aus dem Kauf von 10 Pfeilen ein Drama machen möchte.

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Wenn die Spieler bei ihrer Diskussion offensichtliche Dinge übersehen, die ihre Charaktere wissen müssten, oder wenn sie Dinge als gegeben ansehen, wo ihren Charakteren klar sein muss, dass es nicht so ist, dann korrigiere ich als Spielleiter.

 

Bei Tatsachen, die nicht offensichtlich sind, wenn z.B. jemand eine riskante Aktion vorschlägt und den Eindruck macht, er wüsste nicht, wie riskant das wirklich ist, oder spekuliert, wo ich das Gefühl habe, das könnte der Charakter genauer wissen, da schalte ich mich dann einfach mit einem kurzen "würfel mal auf XY" ein, und wenn der Wurf klappt, dann gibt es eben Zusatzinformationen. Wenn nicht, dann halt nicht.

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Nun meine Frage. Wie weit geht ihr in solchen "Diskussionsrunden"?

 

Ich klopfe das Kissen aus und mache es mir auf meinem Spielleitersofa gemütlich...

Nur wenn - wie schon erwähnt - auch die ingame Zeit zum Reden vorbei ist, dann geht es auch ohne Ergebnis weiter. Da bei uns immer die Charaktere und nicht die Spieler diskutieren, braucht man ja nur auf die Uhr zu sehen, wie lange sie da schon quatschen. Oft gehen sie und fragen irgendeinen NPC, der sich mit irgendwas besser auskennt. Manchmal haben diese NPCs auch für mich unerwartete Ideen, deshalb habe ich meinen roten Faden schon lange irgendwo verloren...

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Es hängt von den Spielern ab. Ich habe kein Problem, auch ein paar Metainformationen in solchen Diskussionen zurechtzurücken. Schließlich nehmen die Spielfiguren Situationen durchaus anders wahr als die Spieler. Wenn ich das Gefühl habe, dass etwas, was mir offensichtlich erscheint, bei den Spielern gar nicht angekommen ist, was verständlich ist, aufgrund eines gewissen Informationsgefälles, weise ich sie gerne darauf hin. Wenn gewünscht, lege ich auch gerne meine Sicht auf die Situation dar, wie ich sie aus Sicht der Spielfiguren sähe. (Was nicht identisch ist, mit der Sicht der Spielfiguren.)

 

Unter keinen Umständen baue ich Zeitdruck auf, wenn es um das Verständnis der Spieler in einer Situation geht. Ich erwarte von den Spielern umgekehrt, dass sie eventuelle Zeitdrucknöte bei ihren Entscheidungen für die Handlung ihrer Figur berücksichtigen.

 

In solchen Situationen Zeitdruck aufbauen, förderte bei mir als Spieler vor allem Frustration. Ich will was verstehen, und der SL teilt mir mit, dass in der Zwischenzeit die Situation eine andere sei. Nein danke!

Wenn es ausufern sollte aus meiner Sicht, bitte ich eher um eine geordnete Abschlussrunde mit gegebenenfalls einer Abstimmung unter den Spielern. Bzw. ich unterstütze moderierend, also sortierend. Fasse auch mal zusammen, was gerade diskutiert wurde.

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Ich höre hauptsächlich zu, versorge sie mit Informationen die ihr SC hat (sie aber vergessen haben oder noch nicht danach gefragt haben) und gebe ihnen eine Einschätzung wie wahrscheinlich der Erfolg ihres Planes ist (dies natürlich aus der Sicht ihres SC). Dabei haben sie für ihre Planung in der Regel unbeschränkt Zeit.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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Wenn die Spieler (und damit die Spielfiguren) diskutieren, dann höre ich zu. Macht mir meistens viel Spaß die Erkenntnis- und Entscheidungsprozesse verfolgen zu können.

Natürlich bekomme ich auf dem Weg auch wichtiges Feedback. Manchmal ist Verwirrung seitens der Spieler ja auch darauf zurückzuführen, dass die Story logische Schwachstellen hat. Da beginne ich dann darüber nachzudenken, wie ich die ggf. ausbügeln kann.

 

Weiterhin nutze ich die Zeit natürlich oft, um zu überlegen, wie ich auf die möglichen Pläne der Spielerfiguren reagieren soll.

Wenn z.B. einer vorschlägt: 'Wir gehen zu X und konfrontieren ihn mit der Information Y', so überlege ich:

- Ist X überhaupt zu Hause (ja, nein, mit x%)

- Welche plausiblen Reaktionen kann X zeigen?

- Wenn es mehrere plausible Reaktionen gibt: Welche sind positiv im Sinne des Spielspaßes?

- Wenn immer noch mehrere bleiben, würfele ich eventuell eine aus

 

In die Diskussion einmischen tue ich mich, wenn ich den Eindruck habe, dass die Spieler etwas falsch verstanden haben, eine Information vergessen haben, die die Spielerfiguren sicher nicht vergessen hätten, oder ihnen Info fehlt, die die Spielerfiguren haben müssten.

Ggf. auch nach EW auf eine Kunde oder PW auf Intelligenz.

Das kann auch über Details hinaus gehen:

Wenn ein Spieler z.B. vorschlägt, jetzt zum König z gehen und ihm zu erklären, dass er ein Arschloch ist, weil er seine Tochter aus politischen Gründen an Herzog X verheiratet, dann erkläre ich ihm, dass ich das für eine sehr moderne Ansicht halte und meiner Meinung nach

a) jeder der Spieler sich genau überlegen sollte, ob er wirklich eine solche anachronistische Figur spielen möchte

und

b) den Spielerfiguren vermutlich klar sein dürfte, dass die Aktion mit hoher Wahrscheinlichkeit recht negative Konsequenzen haben würde

 

Natürlich vergeht die Zeit während der Diskussionen weiter. Wenn sie lange genug darüber diskutieren, wie sie den Mordplan an X verhindern können, so hören sie halt irgendwann die Tumulte, die der erfolgreiche Mord an X ausgelöst hat. Die Zeit, die zur Klärung von Unklarheiten zwischen SL und Spielern benötigt wurde, wird dabei selbstverständlich nicht berücksichtigt.

 

Die Diskussionen zu moderieren ist bestimmt nicht mein Job. Als Spieler würde ich es auch nicht schätzen, wenn der SL das macht.

In ganz seltenen Fällen lasse ich mich vielleicht mal zu Äußerungen hinreißen wie 'Ihr seid dicht dran'. Das ist aber meistens Zeichen eines schlechten Abenteuers, dessen Plot nur funktioniert, wenn die Spieler auf eine bestimmte Idee kommen.

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Lange Diskussionsrunden bei den Spielern können mir beim Leiten a) wichtiges Feedback bezüglich der Einschätzung der Spieler in Bezug auf die Handlung geben, b) mir die Möglichkeit geben, mich zurückzulehen und den Spielern beim Spielen zuzusehen (teilweise besser als Kino), c) mir die Möglichkeit geben, zu beurteilen, ob die Spieler die von mir ausgegebenen Informationen korrekt aufgenommen haben, d) entsetzlich auf den S*** gehen, weil mal wieder einen Abend lang nichts anderes passiert.

 

Haben die Spieler sich dabei amüsiert und hatte es für mich ebenfalls einen angenehmen Unterhaltungswert, ist alles in Ordnung. Hab' ich keinen Spaß, ist die Diskussion aber für die Spieler notwendig, schlucke ich das und beschäftige mich damit, was als Nächstes passieren wird, wenn eine der diskutierten Wege angegangen wird. Verläuft die Diskussion nicht nur als Meta-Diskussion am Spieltisch, sondern auch In-Time, wird das Verstreichen der Zeit in der Spielwelt nicht folgenlos bleiben.

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Im Allgemeinen versuche ich meiner Gruppe klarzumachen, dass Planungsphasen in Realzeit ablaufen ...

Ehrlich gesagt halte ich davon nicht viel. Die Spieler sind eben doch die Spieler und nicht die Figuren. Dinge, die den Figuren offensichtlich sind, weil sie es vor Augen haben, fallen den Spielern erst spät oder gar nicht ein. Daher läuft eine Planung sicher auch in zeitlicher Hinsicht auf der Spielwelt anders ab als in der Realität.

 

Das einzige, was ich in diesem Zusammenhang für statthaft halte ist eine Gesprächsmoderation, wenn man merkt, dass sich die Diskussionen im Kreise drehen.

 

@Roumorz: So, wie du es beschreibst, erscheint es mir nicht so, als würdest du Railroading betreiben. Aber wie du selbst schreibt kommt der Spieler, der dir das vorwirft aus der Ecke ganz anders gearteter Rollenspieler. Daher ist das Empfinden dafür, was Railroading ist und was nicht sicher unterschiedlich. Was du meiner Meinung nach tun kannst, ist dich mit der Runde oder wenigstens dem einen Spieler zu einem Gespräch zusammen zu finden und das außerhalb des Spiels zu klären.

 

Ich habe auch die Tendenz, mich in solche Gespräche einzumischen, ganz besonders, wenn sie offensichtliches übersehen. Ich halte das in einem gewissen Rahmen für in Ordnung. Solange es eben nicht dahin ausartet, dass alles zwingend nur auf den roten Faden zurückführt.

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Im Allgemeinen versuche ich meiner Gruppe klarzumachen, dass Planungsphasen in Realzeit ablaufen ...

Ehrlich gesagt halte ich davon nicht viel. Die Spieler sind eben doch die Spieler und nicht die Figuren. Dinge, die den Figuren offensichtlich sind, weil sie es vor Augen haben, fallen den Spielern erst spät oder gar nicht ein. Daher läuft eine Planung sicher auch in zeitlicher Hinsicht auf der Spielwelt anders ab als in der Realität....

Ich denke da sollte man einen Mittelweg finden. Wen eine Horde Gegner angelaufen kommt, halte ich nichts davon die Entscheidung "fight or flee" zu einer halbstündigen Session zu machen.

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Ich muss mir als Spielleiter immer vor Augen halten, dass manche Spieler eben auch bewusst Entscheidungen fällen, die ich für hirnrissig halte. Da habe ich oft zuerst den Eindruck, ich hätte mich unklar ausgedrückt. Da kann es sein, dass der Eindruck entsteht, ich würde direkten Einfluss nehmen wollen.

 

Manchmal irritiert mich die ein oder andere Spielerentscheidung dann aber doch schon etwas: Ich hatte der Gruppe für eine Klettertour den günstigsten Weg genannt - als Einschätzung einer der Spielfiguren -, einer der Spieler meinte aber, dass eine andere Route einfacher sein "müsste". Er hatte sich das einfach anders vorgestellt als ich und es war nicht ohne weiteres zu bewegen, meine Vorstellung zu übernehmen. Am Ende, damit vollkommene Klarheit herrschte, habe ich ihm die regeltechnische Handhabung genannt: Soundsooft Klettern mit dem Modifikator auf Route A und so auf Route B. (Und das alles bei einer Wand, die nicht mal als Karte vorlag.)

 

Zwei Seiten des gleichen Problems: Unterschiedliche Vorstellungen.

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Manchmal irritiert mich die ein oder andere Spielerentscheidung dann aber doch schon etwas: Ich hatte der Gruppe für eine Klettertour den günstigsten Weg genannt - als Einschätzung einer der Spielfiguren -, einer der Spieler meinte aber, dass eine andere Route einfacher sein "müsste". Er hatte sich das einfach anders vorgestellt als ich und es war nicht ohne weiteres zu bewegen, meine Vorstellung zu übernehmen. Am Ende, damit vollkommene Klarheit herrschte, habe ich ihm die regeltechnische Handhabung genannt: Soundsooft Klettern mit dem Modifikator auf Route A und so auf Route B. (Und das alles bei einer Wand, die nicht mal als Karte vorlag.)

Das ist für mich Kleinkariertheit auf Seiten des Spielers.

 

Ich hatte mal eine Situation, wo ich (angesagt!) vorsichtig um die Ecke gegangen bin, weil ich um die Ecke eine Gefahr erwartet habe. Unsinnigerweise wurde ich trotz meiner Ansage von dem, was ich da erwartet habe (und was mir auch tatsächlich entgegen sprang) überrascht. :rolleyes:

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Ich hatte mal eine Situation, wo ich (angesagt!) vorsichtig um die Ecke gegangen bin, weil ich um die Ecke eine Gefahr erwartet habe. Unsinnigerweise wurde ich trotz meiner Ansage von dem, was ich da erwartet habe (und was mir auch tatsächlich entgegen sprang) überrascht. :rolleyes:

 

In der Geisterbahn rechnet man ja auch mit Geistern, die hervorsprignen, trotzdem wird man in gewisser Weise überrascht.

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Ich muss mir als Spielleiter immer vor Augen halten, dass manche Spieler eben auch bewusst Entscheidungen fällen, die ich für hirnrissig halte. Da habe ich oft zuerst den Eindruck, ich hätte mich unklar ausgedrückt. Da kann es sein, dass der Eindruck entsteht, ich würde direkten Einfluss nehmen wollen.

 

Manchmal irritiert mich die ein oder andere Spielerentscheidung dann aber doch schon etwas: Ich hatte der Gruppe für eine Klettertour den günstigsten Weg genannt - als Einschätzung einer der Spielfiguren -, einer der Spieler meinte aber, dass eine andere Route einfacher sein "müsste". Er hatte sich das einfach anders vorgestellt als ich und es war nicht ohne weiteres zu bewegen, meine Vorstellung zu übernehmen. Am Ende, damit vollkommene Klarheit herrschte, habe ich ihm die regeltechnische Handhabung genannt: Soundsooft Klettern mit dem Modifikator auf Route A und so auf Route B. (Und das alles bei einer Wand, die nicht mal als Karte vorlag.)

 

Zwei Seiten des gleichen Problems: Unterschiedliche Vorstellungen.

 

Ähnliche Missverständnisse auf Grund unterschiedlicher Einschätzung der Lage sind mir als SL auch schon begegnet. Ich muss mich dann immer davor hüten, das 'Weltbild' der Spieler zu korrigieren - stattdessen erläutere ich die Verhältnisse bzw. die Situation erneut und hoffe auf ein besseres gegenseitiges 'Verständnis'. Vor Fehlinterpretationen schützt das dann freilich nicht...

 

 

Best,

 

der Listen-Reiche

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Ich hatte mal eine Situation, wo ich (angesagt!) vorsichtig um die Ecke gegangen bin, weil ich um die Ecke eine Gefahr erwartet habe. Unsinnigerweise wurde ich trotz meiner Ansage von dem, was ich da erwartet habe (und was mir auch tatsächlich entgegen sprang) überrascht. :rolleyes:

 

In der Geisterbahn rechnet man ja auch mit Geistern, die hervorsprignen, trotzdem wird man in gewisser Weise überrascht.

Die Situation war schon etwas spezieller. Dieses Ding ist nämlich vorher genau dorthin gerannt, wo ich ihm langsam und aufmerksam hinterher bin.

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@Widukind: In der von Akeem geschilderten Situation gebe ich ihm absolut recht, das hätte mich als Spieler auch frustriert, wenn ein SL so entschieden hätte. Wir spielen Helden in einem Fantasy System, da kann ich erwarten, nicht von einer von mir erwarteten Situation überrascht zu werden, das ist totaler Unfug, was der SL da gemacht hat.

 

Allgemein: Als SL verfahre ich ähnlich, wie die meisten hier auch schon geschrieben haben. Ich lasse die Spieler diskutieren und gebe ggf. Hinweise, bzw. Korrekturen wenn ich den Eindruck habe, sie haben Fakten missverstanden, die ihre SC richtig sehen würden, oder gebe Denkhinweise in Form von "überlegt doch mal in der Richtung weiter...".

 

Ein von mir gerne eingesetztes Mittel sind mit der Gruppe dauerhaft mitreisende NSC. Mit denen kann ich vieles tun: Soziale Interaktion, die Spieler haben das Gefühl, ihre SC haben auch Freund außerhalb derjenigen, die am Spieltisch sitzen und ich kann diese NSC auch Meinungen abgeben lassen in solchen Diskussionen. Diese müssen natürlich nicht immer richtig sein, das haben meine Spieler inzwischen gemerkt, denn die 'allwissenden' NSC innerhalb der Gruppe wären ja dröge.

 

Zeitdruck baue ich nur dann auf, wenn ingame Diskussionen ausarten und nicht aufhören wollen und es die Situation erfordert. Dann mache ich das auch ganz bewusst, aus dramaturgischen Gründen. Outgame Diskussionen um die Fähigkeiten des jeweils anderen SC und wie man die nun aufeinander abstimmen kann lasse ich laufen, denn die sind wichtig ohne Zeitdruck geführt zu werden. Schließlich sind die SC ingame wochenlang, ja jahrelang (!!!) zusammen unterwegs und sehen sich viele Stunden am Tag, wodurch sie sich viel besser gegenseitig kennenlernen, als die Spieler am Spieltisch, die ihre SC nur wenige Stunden während der Spielrunde 'sehen'.

 

Ein Wort, welches ich gerne aufgenommen habe ist der "gemeinsame Vorstellungsraum". Auch hier, wenn es darum geht, bei allen am Tisch ein gemeinsames Bild der Situation zu erzeugen, lasse ich mir Zeit und erkläre den Spielern auch nochmals die Umgebung, etc... denn das ist enorm wichtig, damit sie eine richtige Entscheidung fällen können. Bei taktisch komplizierten Kämpfen kann das auch schon mal mitten im Kampf sein, denn dann geht es um Leben und Tod und da sieht ein SC doch deutlich mehr, als ein Spieler auf dem Kampfraster, da sollte man also als SL schon alles so erklären, dass die Spieler auch sinnvoll entscheiden können.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Ich tue mir immer schwierig, ob ich kleine Hinweise geben soll: "Bedenke mal das...bedenke mal dieses..." Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig...

 

Frag deine Spieler ob sie grundsätzlich solche Hinweise eher haben oder eher nicht haben wollen. Wenn du dich langweilst, lies ein Buch! Haupsache deine Spieler fühlen sich beim planen oder Rätsel lösen gut unterhalten.

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Als SL und Moderator greife ich selbstverständlich in Diskussionen ein.

Allerdings baue ich keinen Druck in Kampfrunden auf (i.S. von "Drei-Zwei-Eins-Was-tut-Ihr?"),

sondern ich frage an, ob wir bitte mal weitermachen können.

 

Diskussionen, die in trauter Runde geführt werden und der Klärung von Sachverhalten dienen, schränke ich nicht ein.

Aber ich passe auf und korrigiere sofort, wenn ein Spieler von falschen Bedingungen ausgeht, die der Figur völlig klar sein müssten.

Häufig verlange ich auch unterstützende EW wie Landes- und Sagenkunde oder Gassenwissen und Menschenkenntnis.

Überhaupt empfinde ich viele Kunden in diesem Zusammenhang als sehr hilfreich.

 

Allerdings muss ich zugeben, dass wir kaum ausufernde Diskussionen haben, dafür sind wir alle viel zu zielorientiert und spielfreudig.

Im Gegenteil, eher setzen die Spieler mich unter Zugzwang.

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