Zum Inhalt springen

Die "Herr der Ringe"-Symphonie


Empfohlene Beiträge

Zur Zeit tourt ein Konzertunternehmen durch Deutschland, das für Rollenspieler schon seiner Thematik wegen von Interesse sein dürfte: Howard Shores "Herr der Ringe"-Symphonie. Gemeinsam mit meiner Holden sowie Mitghliedern meiner Rollenspielgruppen war ich in der Münchner Aufführung am 12. und möchte kurz ein paar Eindrücke wiedergeben.

Das Werk als solches ist groß besetzt, ettwa mit Mahlers 2. und 3. Symphonie vergleichbar: großes Orchester mit relativ hohem Schlagwerkanteil, Doppelchor, Kinderchor mit Knabensopransolo und Solosopran. Gegliedert ist das Stück in sechs Sätze, von denen jeweils zwei einem der drei Teile zugeordnet sind. Gesamtdauer sind etwa zwei Stunden, nach den ersten beiden Sätzen gibt es eine Pause. Über die Musiksprache Shores muß an dieser Stelle wohl nichts gesagt werden (ich kann mir kaum vorstellen, daß ein Leser den Film nicht gesehen hat), so daß die Bezüge zu Wagner, keltisch- irischer Folklore und so klar sind. Festgehalten werden darf, daß Shore mit seinem material durchaus symphonisch-thematisch arbeitet, also nicht nur die Highlights aneinanderkleistert. Besonders auffällig ist die enorm umfangreiche und auch ausgesprochen anspruchsvolle Chorpartie (man muß immerhin in drei oder vier verschiedenen Sprachen singen, von denen Englisch noch am wenigsten gebraucht wird - und welcher normale Chorsänger kann schon Elbisch oder die Dunkle Sprache?). Insofern ist die Symphonie auch ohne den Film durchaus tragfähig ; und ich könnte mir gut vorstellen, daß sie auf mittlere Sicht auch einmal im Repertoire eines regulären Symphonieorchesters auftaucht.

Die Aufführung selbst war von ordentlicher Qualität ; es spielte ein tschechisches Orchester, der Chor stammte aus Berlin. Beide lieferten sehr gute Leistungen ab, lediglich der Knabensopran war schwach (was immer Glückssache ist) und der Soloflötist verpatzte sein Solo in "Concerning Hobbits". Sehr zu loben war auch die Sopranistin: "Gollum's song" wurde ein Höhepunkt des Werks, und "Into the west" funktioniert auch ohne Annie Lennox. Unterstützt wurde das Ganze durch Projektionen von Skizzen und Entwürfen zum Film sowie durch Lichteffekte (was es nicht unbedingt gebraucht hätte. Das Publikum, das die Olympiahalle leider nur etwa zur Hälfte füllte, spendete sehr starken Applaus.

Insgesamt also ein Werk, das anzuhören sich durchaus lohnt.

Link zu diesem Kommentar
  • 5 Jahre später...

Die Symphonie gibt es (wohl schon länger) auch auf CD oder als MP3. Natürlich ist es eine 115 Minuten lange Zusammenfassung der Filmmusik. Das kann man aber auch mal am Stück hören und mir gefällen die so miteinander verbundenen Stücke ganz gut.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
×
×
  • Neu erstellen...