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Zufallstabellen vs. festgelegte Ereignisse


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Die kausal folgerichtig simulierte Welt existiert für mich gar nicht und die dramaturgisch geplante Geschichte geht mir am Arm vorbei. In beidem sehe ich nichts Wichtiges.

 

Hi Rosendorn!

 

Interessante Aussage. Das erklärt auch wieso unsere Ansichten so oft divergieren.

 

Wenn ich nun den Umkehrschluss ziehe und für mich eine kausal folgerichtige Spielwelt sowie eine gute Dramaturgie sehr wichtig sind, sind Zufallstabellen für mich persönlich uninteressant?

Geplant muss die Dramaturgie übrigens nicht unbedingt sein, meine Spieler bringen mich da immer wieder zum Staunen. Allerdings muss ich für den Fall der Fälle einen 'Dramaplan' in der Hinterhand haben.

Würfe um festzustellen auf welchen SC ein intelligenter Gegner einschlägt sind mir ein Graus! Ein intelligenter Gegner kämpft taktisch. Die Spellcaster zuerst!!! Das weiss jeder Spieler nach dem 3. Abend. Wieso soll ein NSC dümmer sein?

 

Die Aussage : Ein RPG ist kein Roman ist durchaus korrekt. Richtiger ist: Ein RPG ist ein Roman in dem die Spieler die Handlung mehr oder weniger mitgestalten, je nach Aktivität der Spieler bzw der 'Tagesform'.

 

LG

 

Chaos

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[...]Wenn ich nun den Umkehrschluss ziehe und für mich eine kausal folgerichtige Spielwelt sowie eine gute Dramaturgie sehr wichtig sind, sind Zufallstabellen für mich persönlich uninteressant?[...]
Zu deinem persönlichen Interesse kann ich doch nichts sagen. Das musst du selbst wissen. Ein "Umkehrschluss" ist jedoch Quatsch.

 

Zum Rest deines Postings will ich gerade nichts sagen.

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Ja dann kann ich das auswürfeln der Zufallstabelle auch ganz bleiben lassen. Darum geht es ja. Zufallstabellen gehen nur mit jede Menge wenn und abers. Da kann ich auch gleich auf sie verzichten.

Zufallstabellen sind ganz sicher nicht das maßgebliche Mittel, welches gutes von schlechtem Rollenspiel unterscheidet oder das einzige, welches das Rollenspiel bereichern kann.

 

Zufallstabellen können das Rollenspiel bereichern, wenn der Spielleiter damit kreativ umzugehen vermag und diese Herangehensweise an die Ereignisse im Spiel der Gruppe zusagt.

 

Zufallstabellen können aber auch heilloses Chaos bewirken, wenn ein schlechter Spielleiter sie anwendet.

 

Um ein guter Spielleiter zu sein, muss man aber keine Zufallstabellen verwendet. (Sie sind weder ein notwendiges, noch ein hinreichendes Kriterium für einen guten Spielleiter.)

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  • 2 Monate später...

Ein interessantes Werk ist erschienen: Ultimate Toolbox. Enthält auf 400 Seiten Zufallstabellen ohne Ende. Generisch für alle Fantasyspiele geeignet.

Die Kapitel lauten:

 

  1. Character (Alles für die Charakter(hintergrund)generierung)
  2. World (Vom World Builder über Ökosysteme, Einwohner, Religion Umwelt usw.)
  3. Civilization (Alles rund um Städte, deren Bewohner und noch viel mehr)
  4. Maritime (Häfen, Schiffe, Meeresbewohner ...)
  5. Dungeon (Alles klaro, oder? Enthält mehr, als man denkt ...)
  6. Magic (Alles rund um die Magie, Artefakte, Sprüche, Sphären usw.)
  7. Plot (GM only) (komplette Abenteuergeneratoren)

Ich habe bislang nur darin geblättert, aber schon dutzende Abenteuerideen. Sehr schönes Werk, lohnt sich.

 

Hier kann man ein paar Samples anschauen: http://www.alderac.com/ultimatetoolbox/category/downloads/

 

Und hier gibt es das Teil für 39,95 €. Ich habe es jetzt seit ein paar Tagen und bin durchaus begeistert.

  • Like 1
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Ich hab in meinem letzten gelittenen Abenteuer ganz gute Erfahrungen mir (von mir so getauften*) Kreativtabellen gehabt:

 

Das Konzept ist einfach. Ich persönlich mag keine handlungserschaffenden Zufallstabellen. Ich will also nicht, dass die Abenteurer einfach in ein Wirtshaus gehen wo dann plötzlich der Zufallstabellenwurf ergibt, dass im Zimmer nebenan ein Vampir wohnt, der nächstens einen der anderen Gäste aussaugt. Warum ich solche Tabellen nicht mag?

1. Sind die dahinter steckenden Wahrscheinlichkeiten meistens haarstreubend (jede Ruine einer Zufallswelt wird von a) Dämonen b) Geistern oder c) Untoten bewohnt, jeder zweite Fürst ist in Wahrheit ein Vampir und jeder dritte Berater eigentlich ein Spion fremder Mächte. Das zerstört aber jede Konsistenz und Glaubwürdigkeit der Spielwelt.)

2. Kann ich mir nicht vorstellen, dass ich als SL drei Sekunden nach dem erwürfelten Vampir ein nicht-triviales Abenteuer aus dem Ärmel schütteln kann. Andere mögen das können - ich nicht.

Deshalb kommen handlungserzeugende Zufallstabellen für mich nicht in Frage.

 

Wo ich aber Zufallstabellen bereits erfolgreich eingesetzt habe ist zur Unterstützung des kreativen Prozesses - daher "Kreativtabellen".

Diese Tabellen setze ich dann ein, wenn mir spontan etwas (schmückendes) einfallen soll. Z.B. ein Gerücht in einer Kneipe. Oder ein besonderes körperliches Merkmal eines NPC. Oder eine besondere Vorliebe eines Fürsten. Oder ein Beruf eines NPC. Dazu habe ich mir ein paar hübsche Tabellen gebastelt (wenn ich dran denke lade ich sie heut noch hier hoch) auf die ich bei Gelegenheit würfle. Das Würfeln hat dann aber auch eher die Aufgabe, meine Augen in einen gewissen Bereich der Tabelle zu lenken - ich halte mich dann nicht sklavisch an Ergebnis 23 ("der NPC hinkt"), sondern nehm auch mal 25 ("NPC hat große Nase") - weils eben besser zum Laufburschen passt.

Solche Tabellen machen keinen großen Schaden, regen aber dennoch die Phantasie des SLs so weit an, dass er eine Situation schöner und stimmiger erzählen kann. Einfach weil der SL plötzlich daran erinnert wird, dass er sich die Szene selbst mal vorstellt.

 

Grüße,

Arenimo

 

Nachtrag: Die beworbenen Tabellen sind mittlerweile hier zu finden.

________________

*) Ich find ein Begriff zu tabellierter Kreativität ist einfach schön.

Bearbeitet von Arenimo
Nachtrag eingefügt
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O.g. Produkt hat einige dieser Tabellen.

Davon gehe ich auch aus, ich hab mich bei meinen Basteleien ja auch von bestehenden Zufallstabellen inspirieren lassen.

 

Grüße,

Arenimo

 

Nachtrag: Ein erster Blick auf die runterladbaren Bestandteile liefert auch wieder sehr viel Stoff für weitere Kreativtabellen.

 

Andere Frage: Gibt es eigentlich auch eine Methode, diese Tabellen am Spieltisch hübsch übersichtlich parat zu halten? Kaum ein SL wird wohl den gesamten 400 Seiten-Wälzer am Tisch liegen haben und bei Ankunft der Abenteurer in der Stadt anfangen zu blättern...

Die Tabellen irgendwie rauszukopieren verlagert das Problem ja auch nur vom Buch zu einer Mappe. Das eingescannte Buch auf dem Laptop verschiebt auch nur das Blättern zum Scrollen...

Und wenn man die ganzen Tabellen nur für die Abenteuervorbereitung verwendet, verlieren sie auch einiges an Nützlichkeit.

Also, wie verwendet man so ein Zufallstabellenbuch?

Bearbeitet von Arenimo
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Zwar nicht Tabellen, aber ein ähnlicher Ansatz (Zufall) gepaart mit Kreativität ist ein Satz von Karteikarten. Jede der Karten hat entweder

- ein Wort (z.B. Vampir, Schloss, usw.)

- einen Musiktitel

- ein Bild (Postkarte, Fotografie, o.ä.)

- ein Stück eines Materials (Stoff, Holz, usw.)

 

Die Karten mischen, und dann beim Ziehen einfach die Sachen, die man als erstes assoziert nehmen... oder verwerfen ;)

 

Oder anstatt eines Karteikastens eine "Krabbelkiste" nehmen! Da kann man noch ganz andere Sachen reinlegen...

 

Die Assoziation muß nicht mal was mit dem Stichwort oder Bild zu tun haben. Z.B. habe ich damals bei Everway (verwendet Schicksalskarten mit Bildern, ähnlich eines Tarot) die Karten kurz angeschaut und wirken lassen. Manchmal regte mich eine Farbe auf der Karte an, oder das Gesicht einer Figur, die Haltung einer Figur, ein Berg im Hintergrund, oder auch ganz plump der Titel der Karte!

Hat bei mir - wenn ich nicht gerade unter Kreativitätsdruck stand - recht gut funktioniert!

 

Soweit ich es weiß, verwenden z.B. Autoren solche Sachen, nur der Name will mir gerade nicht einfallen!

 

gruß

Wolfheart

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  • 2 Jahre später...
Ein interessantes Werk ist erschienen: Ultimate Toolbox. Enthält auf 400 Seiten Zufallstabellen ohne Ende. Generisch für alle Fantasyspiele geeignet.

Die Kapitel lauten:

 

  1. Character (Alles für die Charakter(hintergrund)generierung)
  2. World (Vom World Builder über Ökosysteme, Einwohner, Religion Umwelt usw.)
  3. Civilization (Alles rund um Städte, deren Bewohner und noch viel mehr)
  4. Maritime (Häfen, Schiffe, Meeresbewohner ...)
  5. Dungeon (Alles klaro, oder? Enthält mehr, als man denkt ...)
  6. Magic (Alles rund um die Magie, Artefakte, Sprüche, Sphären usw.)
  7. Plot (GM only) (komplette Abenteuergeneratoren)

Ich habe bislang nur darin geblättert, aber schon dutzende Abenteuerideen. Sehr schönes Werk, lohnt sich.

 

Hier kann man ein paar Samples anschauen: http://www.alderac.com/ultimatetoolbox/category/downloads/

 

Und hier gibt es das Teil für 39,95 €. Ich habe es jetzt seit ein paar Tagen und bin durchaus begeistert.

Die gibt es übrigens mittlerweile bei RPGnow als PDF zum Download. Geniales Teil.

  • Like 1
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Das "Tidford"-Bändchen aus den Anfangstagen von MIDGARD enthält wohl eine der umfangreichsten Zufallstabellen-Sammlung für Stadtabenteuer.

Ich hab an die keine guten Erinnerungen. Was aber, so im Rückblick betrachtet, am SL lag. Ich glaub aus der Zeit rührt meine Aversion gegen Zufallstabellen im Spiel (zur Vorbereitung benutz ich sie gerne).

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Das "Tidford"-Bändchen aus den Anfangstagen von MIDGARD enthält wohl eine der umfangreichsten Zufallstabellen-Sammlung für Stadtabenteuer.

Ich hab an die keine guten Erinnerungen. Was aber, so im Rückblick betrachtet, am SL lag. Ich glaub aus der Zeit rührt meine Aversion gegen Zufallstabellen im Spiel (zur Vorbereitung benutz ich sie gerne).

Wir hatten eine der Tabellen mal benutzt, um die Zeit zwischen zwei Abenteuern zu simulieren. Wir hatten das live ausgewürfelt und das war nicht gut angekommen, weil es doch zu absurd erschien.

 

Ich könnte mir aber verstellen, dass man Zufallstabellen als Instrument der Kreativitätstechnik bei der Vorbereitung einsetzen kann.

Bearbeitet von Marc
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Wenn man für einen Abenteuerabschnitt eine kleine Zufallstabelle ausarbeitet funktioniert sie eigentlich immer sehr gut. Sie sollte nicht nur Gegner, sondern auch andere Komponenten wie Gesprächspartner enthalten. So kommen Zufälle in die Abenteuergeschichte und man kann auch etwas Kultur einflechten.

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Ich finde Zufallstabellen sehr angenehm, um das 'normale Leben' ins Abenteuer zu bringen.

 

In einer Stadt finden sich so die normalen Stadtwachen, Händler, Stau, Taschendiebe, Streitende Nachbarn, Aufgeschnappte Unterhaltungen etc. Und was ich dann daraus mache, hängt von der Situation und dem Verhalten der Abenteurer ab.

z.B. Stadtwache:

- Die SpF sind offensichtlich Neuankömmlinge: Stadtwache spricht sie freundlich an, empfiehlt Gasthof.

- Die SpF bewegen sich unauffällig durch die Stadt: Sie sehen die Stadtwache

- Eine SpF trägt PR und Bihänder: Die Stadtwache spricht die SpF an

- Die SpF beschattet jemanden: EW: Wahrnehmung für Stadtwache, bei Erfolg nimmt die Stadtwache den Beschatter mit zur Befragung

- Kampfeslärm: Innerhalb kürzester Zeit ist die Stadtwache da.

etc.

 

Zu den Sternen

Läufer

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Das Zufallstabellensystem in Tidford hatte auch eine Tendenz dazu, die Abenteurer zu reich zu machen.

 

Was zwingt dich, die Summen nicht zu reduzieren, die Tabelle ohne Nachdenken zu verwenden?

 

Ich habe mich bislang noch nicht überwinden können, die Zufallstabellen aus Tidford oder Bettler, Beutelschneider oder so zu verwenden, vielleicht sollte ich das mal tun.

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Was zwingt dich, die Summen nicht zu reduzieren, die Tabelle ohne Nachdenken zu verwenden?

 

Ich habe mich bislang noch nicht überwinden können, die Zufallstabellen aus Tidford oder Bettler, Beutelschneider oder so zu verwenden, vielleicht sollte ich das mal tun.

 

Man kann hinterher alles anpassen, klar.

Aber die Zahlen, wie sie da gedruckt sind, "stimmen" für Midgard nicht ganz.

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