Zum Inhalt springen

pauschal Geld und Essen für SC-Fertigkeiten?


JoDomo

Empfohlene Beiträge

Als es in meiner Gruppe darum ging, wieviel Rationen für den Abschnitt bis zur nächsten Stadt eingepackt werden müssen, wurde argumentiert,

 

- es sei doch sicher immer möglich, einfach vom Wegesrand aus als guter Bogenschütze und Jäger etwas aufgeschrecktes zu erjagen, ohne nennenswert Zeit zu verlieren

- oder abends in etwas Entfernung vom Lager Fallen aufzustellen und morgens zu leeren

- oder sich in der Mittagspause mal nach Pilzen umzusehen, wenn es sinnvoll erscheint

 

Ich hab es zuerst versucht, als Einzelevents inkl. Würfeln auszuspielen, dann bin ich dazu übergegangen, aus Zeitgründen einfach einige Tagesrationen weniger zu fordern, also genau das, was die Geizhälse erzielen wollten. Und zudem ist es auch noch richtiges Rollenspiel!

 

Außerdem argumentierte unsere Ermittlerin, sie könne sicher in jeder halbwegs größeren Stadt, in der nicht nur übernachtet wird, ihre wertvollen Schreiberdienste anbieten. Das solle gegen die Übernachtungskosten angerechnet werden. Und der Barde will Geld für Auftritte. Stimmt auch, dadurch hab ich letztlich alle Unterbringungskosten wegfallen lassen.

 

Ist euch das schon untergekommen? Wie würdet ihr das handhaben? Braucht man evtl. gar keine Rationen für Straßen zwischen Städten in Alba?

 

 

Link zu diesem Kommentar

Hallo JoDomo,

 

ich ignoriere das in der Regel alles - unter der Annahme, dass das, was die SpF nebenbei kriegen (deine Beispiele treffen das gut) ausreicht, um über die Runden zu kommen und auch eine einfache Unterkunft bezahlen zu können - damit spare ich mir Diskussionen und lästiges Klein-Klein.

 

Ausgenommen davon sind echte Anschaffungen (Schwert, Pferd, Rüstung, magischer Krams), oder wenn die SpF besonders gut residieren wollen/müssen, oder wenn diese Kosten Teil der Herausforderung sind.

 

Zu den Sternen

Läufer

Link zu diesem Kommentar

ohne nennenswert Zeit zu verlieren

Das sicher nicht. Wer unterwegs Nahrung finden will, der muss Zeit investieren. Bei einer normalen Reise ist das sicher kein Problem, aber wenn es mal pressiert, dann schon. Die Spieler sollten sich im klaren sein, dass Überleben Wald oder Fallenstellen nicht unter allen Umständen mal so nebenbei erledigt werden können. Als Gegenwert sparen sie etwas Geld und haben etwas selbst geschafft.

 

Ist euch das schon untergekommen? Wie würdet ihr das handhaben? Braucht man evtl. gar keine Rationen für Straßen zwischen Städten in Alba?

In Alba braucht man als Reisender maximal etwas für den Tag, denn Rasthäuser, Dörfer und Bauern sollten entlang von Straßen ausreichend anzufinden sein. So haben die Königsstraßen mindestens alle 15 km ein Gasthaus usw.

Wer in den dichten Wald geht, ins Moor oder in die Berge, der sollte sich vorher erkundigen und im Zweifelsfall genug Nahrung eingepackt haben.

 

Geld oder Sachleistungen aufgrund des Einsatzes passender Fertigkeiten sind möglich. Aber auch hier: Es kostet Zeit. Wenn der Barde sich sein Essen durch Musizieren verdingt, dann kann nicht noch zu 100% mit Leuten quatschen o.ä.

Bei der Ermittlerin sehe ich es etwas kritischer. Warum sollte jemand eine Unbekannte für Schreibarbeiten entlohnen? Gibt es da keine Einheimischen? Und in einem abgelegenen Dorf, warum reicht für schriftliches nicht der nächste Priester aus (auch wenn es mal einen halben Tag Weg bedeutet)?

 

Es sind Abenteurer, sie verdienen meist gutes Geld im Verhältnis zum einfachen Volk, dann sollen sie es auch einsetzen bzw. sich ein passendes Abenteuer suchen. ;)

Das gelegentliche Ausspielen mit einem Lied in der Kneipe oder anderen Rolle (z.B. ein reisender Priester in seinem Land setzt sich gegen Spenden ein) ist sehr schön, aber hier sollte eine Gruppe einen Mittelweg ohne zu viel Mikromanagement finden.

Link zu diesem Kommentar

Hej JoDomo, grundsätzlich ist gegen die Idee deiner Spieler nichts einzuwenden, finde ich. Solwacs Einwände zum Thema "Geld verdienen durch Schreiben" und Zeitverlust finde ich allerdings auch berechtigt. Wer sich sein Essen oder seine Übernachtung verdienen will, muss Zeit investieren. Darüber hinaus muss das Geld- oder Vorteileverdienen durch Fähigkeiten in einem angemessenen Verhältnis zum Fähigkeitslevel, Nachfrage und Umgebung stehen. Beispiele:

 

- Holzhacken oder Stallausmisten für eine Übernachtung auf dem Heuboden ist durchaus angemessen bei einer Landpartie

- Freibier für einen unerfahrenen Spielmann (EW +12 bis +14), der den ganzen Abend im gutbesuchten Landgasthof untermalend die Harfe zupft. Oder alternativ ein Schlafplatz auf einem einfachen Lager (Volk) im Gemeinschaftsschlafraum

- Eine begeisterte Gästeschar, Silberstücke im Hut, "Zugabe"-Rufe bis in die Morgenstunden und eine kostenlose Mahlzeit in guter Qualität für ihn und seine Mitreisenden, wenn der Spielmann ein Meister des Gesangs und eines Begleitinstruments (EW +18)  ist. Auf dem Land vielleicht sogar eine kostenlose Übernachtung für alle, in der Stadt eine für den Spielmann.

- Im (geeigneten) Freiland sollten sich die Abenteurer bei entsprechendem Zeitaufwand  durch Überleben, Spurensuche, Fernkampf, Pflanzen-, Natur- und/oder Tierkunde durchaus Wild und essbare Pflanzen und Pilze besorgen dürfen. Ich halte es als SL so, dass eine Gruppe mit einer Kombination aus "Brot und Wasser" plus ein bis zwei Stunden Nahrungssuche eine "ausgewogene" Gruppenmahlzeit zusammenstellen kann, wenn die Gegend nicht ausgesprochen karg ist. 

 

Solche oder ähnliche Situationen abseits des Abenteuers eignen sich gut, um den Spielern die Eigenheiten einer Kultur oder Region näherzubringen und ihnen die Gelegenheit zum EP-Verdienen zu geben. Außerdem können solche Exkurse dem SL Ideen für kleine Zwischenszenarien bieten - vom Pilzsammler, der statt Pilzen ein kleines Kind findet, das sich verlaufen hat über den Spielmann, der sich einer verliebten Bäuerin widersetzen muss (oder auch nicht) bis hin zum Bauern, der den Priester unter den Übernachtungsgästen bittet, seinen Sohn zu trauen. Ich selbst schätze das deutlich mehr als das stumpfe Abstreichen von 5 GS täglich für eine namenlose Unterkunft mit namenlosen Essensrationen, und wenn es meinen Spielern auch so geht, wird das ganze eben ausgespielt. Eine pauschale Abhandlung der Lebenshaltungskosten über angewandte Fähigkeiten OHNE glaubhafte Story, Gefahr, Recherche, Mühe, Herz oder Hirn ist aber genauso stumpf und namenlos und verdient in meinen Augen keine Belohnung durch Gold, Vorteile oder EP.

 

Wenn es darauf hinausläuft, dass die Dinge sich zu wiederholen beginnen, weil dir nichts mehr einfällt, die Spieler ihr Ding aber dennoch durchziehen wollen (weil sie eben nicht umgebungs- oder erlebnishungrig, sondern wirklich nur geizeig sind), ist es an der Zeit, ihnen die Frage zu stellen, was sie denn wollen: Ein Abenteuer spielen oder einfach nur den Alltag abbilden. Da lässt sich ja sicher ein Kompromiss finden :-)

Bearbeitet von donnawetta
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

Eine exakte Buchhaltung trägt selten was zum Spielspaß bei. Entweder kann man da ganz drauf verzichten oder es ganz einfach halten.

 

Interessant wird es erst, wenn diese Art der Versorgung nicht funktioniert: Armut, Hungersnot, Orks haben das Wild verscheucht oder man ist tatsächlich irgendwo in der Wüste / Eiswüste.

 

Und ich würde die Abenteurer kein Geld machen lassen: Geld ist knapp und Essen hat die höchste Priorität. Und warum sollten die Leute in einem Dorf, in dem schlecht geerntet wurde, die Abenteurer Holz hacken lassen? Das können sie im Zweifelsfall schön selbst tun. Arbeit für Essen, Unterkunft und Reisproviant kostet eine Menge Zeit, ansonsten wären die Dörfler nämlich sehr reich (wenn eine Stunde Holz hacken für Essen, Trinken und eine Unterkunft reicht, dann könnten sie nämlich noch mal 11 Stunden in der reinen Gewinnspanne arbeiten und recht bald goldene Wasserhähne kaufen). Genau so wenig geht man in der Dämmrung für 30 Minuten in den Wald und schießt für 5 Leute Wildbret zusammen.

 

Also entweder sie zahlen (gerne auch pauschal für die gesamte Reise) oder sie reisen etwa halb so schnell.

 

Hinzu kommt: Wer hat einen Beruf, den die Leute wirklich brauchen können? Ein Schreiber? In einer Gastwirtschaft wohl eher nicht zu gebrauchen. In einer Stadt? Wie soll das aussehen? "He, sie haben einen spitzen Hut auf, schreiben Sie mal einen Brief für mich an den Fürsten?" Da geht man doch eher zu dem Schreiber, der das nebenbei macht und der stadtbekannt ist. Ein Handwerker hat kaum sein Handwerkszeug dabei und glaub mal ja nicht, dass ein Schmied einem anderen seinen Hammer oder das andere Werkzeug gibt (Zitat des Schmiedes meines Vertrauens: "Einmal meinen Hammer anfassen kostet eine Kiste Bier").

 

Bleibt tatsächlich der Barde, der sich ein Abendessen mit seinem Auftritt erspielen kann. Der kann was, was die Leute gerne haben wollen und auch von einem Fremden annehmen und für das sie auch Geld bezahlen. Und wie viel ist ein Abendessen mit schön was zu trinken wert? Wirklich nicht viel.

 

Fürs Mittelalter gilt eben, dass Arbeitszeit unwahrscheinlich billig ist. Und alles andere relativ teuer.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

Last but not least gab es im echten Mittelalter bei vielen Berufen Gilden-/Zunft-Strukturen, die verhindern, dass Durchreisende einfach Dienstleistungen anbieten dürfen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zunftzwang

 

Im Wald sieht es evtl. anders aus: Wenn der Zauberer ein Tier schlafen legen und der Waldläufer es dann abschießen kann, muss man da keine Würfelorgie draus machen.

 

Alternativ kann man einfach festlegen, dass die Lebenserhaltungskosten in die Belohnungen eingerechnet werden. D. h. die Spieler schreiben statt der 1000 GS nur 950 GS auf, die restlichen 5 % kassiert der Körper als Lebenserhaltungs-Steuer. ;)

Bearbeitet von dabba
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

"Fürs Mittelalter gilt eben, dass Arbeitszeit unwahrscheinlich billig ist. Und alles andere relativ teuer."

 

Das mag grundsätzlich schon sein, aber Ausnahmen gab und gibt es immer, und wenn die Regel zu Lasten den Spielspaßes geht, sehe ich das nicht so eng. Wenn die Spieler Bock haben, einem Bauern zu helfen, um in seiner Scheune pennen zu dürfen, findet der Bauer den Deal eben prima. Vielleicht, weil er selbst  durch die Erntezeit kaum Zeit hat, sich um das Vieh zu kümmern, vielleicht, weil sein Knecht gerade krank ist oder weil er einfach ein gastfreundlicher Kerl ist, der die Gruppe auch so beherbergen würde (kostet ihn ja nichts und vielleicht gibts interessante Nachrichten "von weit weg" gratis).

 

Ich finde, dass die Abenteurer sogar über eine kostenlose Mahlzeit oder Schlafgelegenheit hinaus auch mal Geld verdienen dürfen - da, wo es angemessen scheint. Für mich gehört es auch zum Rollenspiel, dass die Spieler nicht immer nur annhemen müssen, was der SL (mehr oder weniger) willkürlich an Geld, EP und Artefakten über ihnen ausschüttet. Nicht, dass die "Erlaubnis" des SL für Nebenverdienste nicht nötig wäre, aber die Möglichkeit der Eigeninitiative finde ich für Spieler wichtig. Und mich als SL kann sie inspirieren. Wenn ich beispielsweise einen Händler (oder eine andere Charakterklasse, die sich als solcher verdingen will) in der Gruppe habe, darf der nicht nur Geschäftstüchtigkeit anwenden, um mit dem Auftraggeber den Sold für den nächsten Auftrag zu verhandeln oder X Prozent bei Einkäufen rauszuholen; ich freue mich darüber, wenn er von sich aus auch anderweitige Handelsideen mitbringt. Sofern sie nicht überzogen oder aus anderem Grund daneben sind, den Real-Zeit-Rahmen sprengen oder andere Gruppenmitglieder benachteiligen, lasse ich sie gern zu. Wenn ich mir ansehe, was in manchen Abenteuern als Loot und/oder Belohnung rausgehauen wird, kann es nicht zu einer Deflation führen, eine außerabenteuerliche Aktion zuzulassen, die der Gruppe 1 bis 50 Goldstücke Gegenwert bringt. Die Frage ist eben, ob die Spieler wirklich spielen wollen oder ob es nur darum geht, Gold zu sparen.

Bearbeitet von donnawetta
  • Like 2
Link zu diesem Kommentar

Mir ging es auch eher um die Grundannahme, dass die Abenteurer quasi gar keine Lebenshaltungskosten zu entrichten haben, weil sie jederzeit und überall so viel dazu verdienen können. Und das ohne Mühe und Zeitverlust.

 

Dabei geht es mir durchaus mehr um das Feeling "den Abenteurern wird überall alles in den Arsch geblasen" oder "danke, dass ihr unser Dorf beehrt, was dürfen wir euch schenken?" (beides Ironie), als um die Kohle selbst. Bei Abenteurern, denen die Satteltaschen vor Geschmeide überquellen, sehe ich auch gar keinen Sinn darin, jedes einfache Zimmer und jeden Eintopf abzurechnen.

Link zu diesem Kommentar

ok, also der Konsens ist in etwa

 

- EP nur für Ausgespieltes, mit Würfeln

- Reiseverpflegungskosten lassen sich bis zu 100% reduzieren, dann dauert die Reise aber doppelt so lang

- Lebenshaltungskosten lassen sich eigentlich nur für den Barden reduzieren. Er hat in der Zeit keine Gelegenheit, irgendwas anderes zu machen, als umsehen und in geringerem Maße umhören. Proben kann man dazu so machen, wie Donnawetta vorgeschlagen hat.

- Die Schreiberin wird kaum aufgesucht und bekommt vielleicht schlagkräftigen Besuch von der Gilde. Kann aber schon mal passieren, dass sie einen Auftrag bekommt, der dann sicher ein paar GS wert ist. Wieviel? Kennt jemand den Namen der Gilde der Schreiber in Alba, oder ist das halt die "Gilde der Schreiber"?

 

Das mit den Königsstraßen hatte ich noch nicht berücksichtigt. Eine sozusagen immer vorhandene Unterkunft befreit vom Zwang, Reiseverpflegung mitschleppen zu müssen, erhöht aber ggf. (je nach Qualität von Schlafplatz und Mahlzeit) die Kosten, richtig?

Link zu diesem Kommentar

vielleicht sollte man erwähnen, dass man noch

 

-seine Tiere zeigen kann (Tiermeister)

- Jonglieren und gaukeln kann

- als Quaksalber "Arzenei" verkaufen

- schauspielern (war gestern schon ne Truppe da?)

- glückspielen (mit entsprechenden Risiko)

-Geschichtenerzähler (als der rote Ritter aus XY den Drachen....)

- Sänger ohne Musikinsttrument sein - probieren könnte.

- Talismane verkauft

- Klamotten aus fernen Ländern verhökert (also seine eigenen - oder hat man gar Glasperlen dabei ? * )

 

Fantasie gibt es viel!

 

* ) Ich habe mal einen Händler gespielt, der vor jeder Reise versucht hat, rauszubekommen, was im Zielland wohl gefragte Ware sein könnte...

 

Schmuck, Wein, Schnitzereien, Pferde, Jade, Silber, Eisen, Glasperlen, Zauber-Roh-Material (die berühmten Phönixeier...) , eiserne Bolzenspitzen für Kriegsgegenden...

 

Brot und Wasser zaubern auf die Dauer bringt Mangelkrankheit!

Bearbeitet von Panther
Link zu diesem Kommentar

ok, also der Konsens ist in etwa

 

- EP nur für Ausgespieltes, mit Würfeln

- Reiseverpflegungskosten lassen sich bis zu 100% reduzieren, dann dauert die Reise aber doppelt so lang

- Lebenshaltungskosten lassen sich eigentlich nur für den Barden reduzieren. Er hat in der Zeit keine Gelegenheit, irgendwas anderes zu machen, als umsehen und in geringerem Maße umhören. Proben kann man dazu so machen, wie Donnawetta vorgeschlagen hat.

- Die Schreiberin wird kaum aufgesucht und bekommt vielleicht schlagkräftigen Besuch von der Gilde. Kann aber schon mal passieren, dass sie einen Auftrag bekommt, der dann sicher ein paar GS wert ist. Wieviel? Kennt jemand den Namen der Gilde der Schreiber in Alba, oder ist das halt die "Gilde der Schreiber"?

 

Das mit den Königsstraßen hatte ich noch nicht berücksichtigt. Eine sozusagen immer vorhandene Unterkunft befreit vom Zwang, Reiseverpflegung mitschleppen zu müssen, erhöht aber ggf. (je nach Qualität von Schlafplatz und Mahlzeit) die Kosten, richtig?

EP für Reisen in unbekanntem Gelände gibt es durchaus, die 47. Reise durch denselben albischen Wald wird da aber nichts bringen (ist auch für die Spieler eher langweilig).

Die Kosten kann man reduzieren, aber lohnt es sich? Meine Figuren müssten schon komplett pleite sein um so etwas zu bevorzugen. Übernachten im Freien ist kein Selbstzweck (je nach Gegend riskant oder auch einfach unbequem), es ergibt sich meist im Abenteuer.

Nicht nur Barden können sich etwas hinzuverdienen. Musizieren kann jeder lernen, Heiler (unabhängig von der regeltechnischen Umsetzung) können bei Bedarf auch etwas helfen, mit Stehlen geht es auch (halt nicht so redlich). Weniger planbar, aber immer noch möglich sind kleine Gefallen (klar kann der Bauer auch das Holz hacken, aber ihn kostet der Platz in der Scheune nicht viel, warum nicht Leistung und Gegenleistung).

Das Beispiel der Glücksritterin scheint mir noch am ehesten missverständlich zu sein: Aus Kundensicht ist es eine Fremde, warum also ihr vertrauen? Das ist etwas anderes, wenn eine Gruppe in einer Stadt Bekanntschaften geschlossen hat, dann steigt auch eher das Vertrauen. Gilden und Zünfte regeln einige Gewerbe komplett. Mischt sich eine Spielerfigur da ohne Genehmigung ins Geschäft, so ist das schnell ein Vergehen an der öffentlichen Ordnung und wird nicht nur von der betroffenen Gilde bzw. Zunft bekämpft. Auch die öffentliche Meinung, die "Obrigkeit", in Alba die Kirgh usw. haben was dagegen*. Hilft ein Abenteurer auf der Straße einem gestürzten Reiter, so ist eine Spende oder ein kleines Danke Schön kein Problem, es wurde ja akut geholfen. Aber wenn gezielt Trünke verkauft werden sollen, dann ist der Spaß schnell vorbei, denn dann werden die Interessen anderer verletzt.

 

*Das ist natürlich nicht absolut zu verstehen, z.B. wird ein Quacksalber erst einmal Interesse hervorrufen. Vielleicht kann er ja denen helfen, denen die sonst üblichen Wege nicht helfen konnten oder weil sie z.B. aus Geldmangel verschlossen bleiben (die einfache Bevölkerung wird sich i.A. keine Magie leisten können). Ein Quacksalber wird aber nicht nur wegen eventueller Betrügereien schnell das Weite suchen, ortsbekannte Ärzte und Priester werden ihre Pfründe sichern wollen. ;)

Link zu diesem Kommentar

Servus.

 

Meine Spieler sind auch schon auf solche Ideen gekommen - ich finde es gut.

 

Wildnis:

Überleben in...: Ich lasse für jede investierte Stunde, pro Suchenden einmal würfeln (geht schnell) - die Dauer geht natürlich von der Zeit fürs Reisen weg; pro Erfolgreichem Wurf spart man sich an dem Tag eine Tagesration. Wird während der Reise (durch die Wildnis) gesucht, erschwert dies den Erfolg, die nötige Dauer bzw. den Ertrag.

Fallen Stellen: Meist werden so ca. zwei bis drei Fallen am Abend aufgestellt. Am nächsten Tag wird geschaut (also gewürfelt - geht auch schnell), ob es erfolgreich war. Pro Kleintier spart man sich bis zu eine Tagesration. Ausnehmen etc. kann im Rahmen einer Rast oder Abends am Lagerfeuer erledigt werden (wird dann auch nicht näher darauf eingegangen).

 

Dorf/Stadt:

@Glücksritter in der Gruppe:

Glücksspiel: Spielen bzw. würfeln wir bisher immer aus, ist ja auch spannend (solange es nicht überhand nimmt). So kann er sich ein paar Kupfermünzen nebenbei verdienen.

Geschichten erzählen: Dann ist er den Abend beschäftigt und kann sich so ein Freibier und/oder kleine Mahlzeit verdienen, je nachdem, wie spannend die Geschichte war und wie viele zugehört haben.

 

Sonstige Versuche in der Stadt bzw. Dorf hatte ich bisher mit der aktuellen Gruppe keine. Tendenziell versuche ich dahingehend großzügig zu sein, denn ich finde diese Interaktion fernab den üblichen Abenteuergeschehen, macht die Spielwelt auch wieder ein Stück lebendiger und integriert die Charaktere weiter in sie.

Und gerade in der Wildnis sehe ich es nicht ganz so eng, zumal ich mich mit dem Thema Verpflegung/Unterhalt nicht zu arg beschäftigen will und die Problemlösung der Verpflegung auf einer Reise nicht zu sehr in den Vordergrund rücken soll (außer, dieses Problem ist ein Teil des Abenteuers versteht sich)..

 

 

Grüße ~Shar~

Link zu diesem Kommentar

 

Aus Kundensicht ist es eine Fremde, warum also ihr vertrauen?

 

Naja, Würfe auf pA, Au, oder die Tatsache, dass sie als Frau aus Eschar zum einen exotisch wirkt in Alba, und zum anderen glaubwürdig Übersetzerdienste anbieten kann, die es so sonst wahrscheinlich nur in den größeren Städten gibt.

 

Aber auf meine Rückfragen wurde mir gar nicht geantwortet bisher:

 

Kann aber schon mal passieren, dass sie einen Auftrag bekommt, der dann sicher ein paar GS wert ist. Wieviel? Kennt jemand den Namen der Gilde der Schreiber in Alba, oder ist das halt die "Gilde der Schreiber"?
Link zu diesem Kommentar

Gilden & Zünfte in Alba sind normalerweise nicht landesweit, sondern städtisch.

 

Ob und welche Gilden der Kanon nun namentlich kennt (abgesehen von den Magiergilden, die u. a. im Arkanum stehen), weiß ich aber auch nicht. :) Normalerweise würfelt man ja keinen Abenteurer aus, um sesshaftes Mitglied einer Zunft in Crossing zu werden. Und Neigschmeckte kommen net rein. ;) Zudem dürfte vielen Abenteuerern auch einfach die Berufspraxis fehlen: Die können gut zwar lesen und schreiben - aber so eine Bibel oder einen kaufmännischen Brief nach professionellem Standard würden die dennoch nicht aus dem Stegreif hinbekommen.

Bearbeitet von dabba
  • Like 2
Link zu diesem Kommentar

Gerade ein Schreiber lebt ja von seinem Ruf und dem Vertrauen, dem man ihm entgegen bringt: Wer weiß denn, ob der wirklich das schreibt, was man ihm aufträgt oder ob das ein Betrüger ist, der für teuer Geld Kringel aufs Papier malt? Wer weiß denn, ob der den Inhalt des Schriftstücks für sich behält oder weiter erzählt oder gar für irgendwelche Machenschaften missbraucht?

 

Wem vertraue ich meine wichtigen, schriftlichen Angelegenheiten an: Einem alteingesessenen Schreiber mit gutem Leumund und einer Schreibstube mit einem Schild mit goldener Feder über der Tür oder einem Durchreisenden, der seit einer Woche auf dem Marktplatz seine Dienste anpreist und der sich dann in der Schankstube mit Publikumsverkehr von mir mein Anliegen diktieren lässt?

 

Ich will nicht in Bausch und Bogen ausschließen, dass ein Abenteurer unterwegs als Schreiber arbeiten kann. Aber würdet ihr einem Durchreisenden eure Steuererklärung machen lassen? Und ein "Ich mache das ganz billig" macht die Sache für mich ehrlich gesagt noch nicht einmal besser.

Link zu diesem Kommentar

Wenn deine Leutchen so geizig sind, solltest du ihnen mal mit diversen Einfuhr/Kopfsteuern&Wegezöllen aufwarten.

 

In M4 gab es im Kompendium?DFR immerhin mal einen Bereich "die Spieler als Arbeitgeber" -das habe ich in M5 auf die Schnelle bisher nicht wieder gefunden- mit Tageseinkommen für diverse Berufe & einem Barbierbesuch-Beispiel für das Runterrechnen -Bsp.-Auszug:

4SS ungelernter Handlanger

1GS Seemann

3GS Wundheiler

7-30SS Beruf Volksschicht

5-20GS Beruf Mittelschicht

& Barbierdienstleistung: Tageslohn ca.8SS (10h Arbeiten) -> 1h Besuch somit ca.16KS (Wartezeitaufschlag)

 

Ich empfinde das viel zu sehr als Versuch einer Mittelaltersimulation, die man schwerlich in Regeln gießen kann.

Wenn wir das mal sehr seltenst ausspielen, würde der Barbierbesuch bei uns mal 1SS und auch mal 4SS kosten (meinetwegen mit einem etwas besseren Duftwässerchen dabei) -SL hat immer Recht (am Spieltisch) ;-)

 

edit:

DFR klargesrtellt -Danke Dabba, habe die Std.ausgabe nicht mehr

Bearbeitet von seamus
Link zu diesem Kommentar

Danke, kann geschlossen werden!

 

edit: doch nicht, ich hab noch ne Anschlussfrage:

 

Wie passt Jagen und Fallenstellen eigentlich mit den Albischen Clans zusammen? Aus dem europäischen Mittelalter weiß ich, dass man eigentlich nirgendwo jagen durfte, weil jeder Fetzen Land irgendeinem Adligen gehört, der einen wegen Wilderei aufknüpft. Ok, wenn's keiner mitbekommt, kann man natürlich trotzdem jagen und Fallen stellen, aber wo in Alba wäre es eigentlich erlaubt und wo hätte man Probleme mit irgendwelchen Baronen?

Bearbeitet von JoDomo
Link zu diesem Kommentar

Hallo JoDomo!

 

Und nochmal ich, man verzeihe mir das "von Hölzchen auf Stöckchen"-Spiel

 

Moderation :

Es ist schön, dass Dich die Diskussionen in diesem Forum entsprechend inspirieren. Allerdings bitte ich Dich, für jede Deiner thematisch getrennten Fragen auch einen eigenen Themenstrang zu eröffnen. Nur dadurch wird gewährleistet, dass auch andere Forumsnutzer sinnvoll darauf Zugriff haben können.

 

Aus diesem Grund habe ich Deine Anfrage zu den albischen Königsstraßen hierhin ausgelagert: http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?/topic/31066-welche-albischen-straßen-sind-eigentlich-königsstraßen/



Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

 

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag, Fimolas!

Bearbeitet von Fimolas
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...