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Die Abenteurer werden Grundbesitzer,...


Gast Unicum

Empfohlene Beiträge

Zunächst hab ich mir wieder mal lange überlegt in welcher Ecke des Forums ich den Strang aufmache. Schlussendlich sollen Regeln daraus werden. Und eigentlich eher zu M5 wie M4. Aber derzeit sind nur recht wenige M5 Publikationen draußen welche helfen könnten.

 

Also hab ich es eben hier aufgemacht.

 

Um was geht es?

 

Ich will Regeln haben rund um den Erwerb, Kauf, Erhalt & Betrieb von Häusern durch die Spielfiguren. Ich hab schon zwei Konzepte – das eine wäre ein Plagiat aus Stronghold_Builders_Guidebook

Und das andere wäre selbstgebaut.

 

Erste Frage: Gibt es sowas schon?

 

Zweiter Fragenkomplex:

Ich habe nicht alle Midgrad Publikationen, möchte mich aber so nahe als möglich daran halten. Gibt es irgendwo schon Preislisten zu solchen Anschaffungen – und wenn ja steht dann auch dabei was man für das Geld genau bekommt?

 

Kodex Seite 200 steht zum Beispiel:

Miete in der Stadt pro Monat:

ein Raum 10-20

kleines Haus 50-200

Das kleine Haus hat 4 Räume und 7-8 Personen können darin mit Einschränkungen leben.

Gibt es in Abenteuern, in anderen Publikationen (auch von M4) noch ähnliche Preise? Oder natürlich von anderen Publikationen aus dem Mittelalter? Wobei ich M4/M5 Publikationen Vorrang vor realem Mittelalter geben würde.

 

Interessieren tun mich vor allem:

Mieten, wie oben.

Kaufpreise zu Gebäuden (Grundstücken).

Arbeitslöhne

Wie viel kostet eine Wache, ein Hausmädchen, ein Handwerker, ein Tagelöhner? (Ein Sklave?)

 

Wie viel erwirtschaftet ein Dorf mit 100 Einwohnern an Zehnt?

Wie viel Arbeitstage an Frondienst kann der Landesherr von so einem Dorf erwarten im Jahr?

 

Hat jemand Daten dazu?

Mein derzeitiges Geschreibsel kann ich gern als PDF verschicken, einfach kurz PN mit emailaddi.

Für eine Veröffentlichung hier halte ich es noch zu "Flapsig".

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Ich habe keine Daten oder Quellen im Angebot. Nur den Konsens, der in meiner alten Spielgruppe zu dem Thema gefunden wurde.

 

Grund und Boden kostet immer so viel, wie der Spielleiter sagt.

 

Allerdings ist ein Grundbesitz, vor allem mit Haus, so viel wert, dass es mehr in die Rubrik "Besondere Belohnungen für die Abenteurer" fällt.

 

In M4 wird auch an einer Stelle angeschnitten, dass einem solchen Kauf und dem damit verbundenen Einwohnerstatus, auch noch andere Dinge entgegenstehen können als nur der Geldpreis. So kann es die Bevölkerung eines Dorfes bspw. schlicht nicht wollen, dass Zugezogene, deren Familien man nicht kennt, dort ansässig werden.

 

Dann wäre z.B. die Führsprache eines Mächtigen in der Sache Teil der vorgenannten Belohnung.

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Schön dass du darüber nachdenkst, da meine Gruppe auch gerade in den Besitz von Besitzurkunden für ein Stadthaus eines Adligen gekommen ist.

 

Die Arbeitslöhne gab es doch in M4, wenn ich mich recht erinnere. Dort gab es doch hinten beim Abschnitt für Waffen kaufen etc. auch einen kleinen Absatz über Söldner etc. und was diese so am Tag kosten. Daran könnte man sich schonmal orientieren.

 

 

Zu dem Rest kann ich leider nix sagen.

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Ich habe keine Daten oder Quellen im Angebot. Nur den Konsens, der in meiner alten Spielgruppe zu dem Thema gefunden wurde.

 

Grund und Boden kostet immer so viel, wie der Spielleiter sagt.

 

Allerdings ist ein Grundbesitz, vor allem mit Haus, so viel wert, dass es mehr in die Rubrik "Besondere Belohnungen für die Abenteurer" fällt.

 

In M4 wird auch an einer Stelle angeschnitten, dass einem solchen Kauf und dem damit verbundenen Einwohnerstatus, auch noch andere Dinge entgegenstehen können als nur der Geldpreis. So kann es die Bevölkerung eines Dorfes bspw. schlicht nicht wollen, dass Zugezogene, deren Familien man nicht kennt, dort ansässig werden.

 

Dann wäre z.B. die Führsprache eines Mächtigen in der Sache Teil der vorgenannten Belohnung.

 

 

Nun bezüglich das es soviel kostetn wie der Spielleiter sagt:

Woher nimmt der Spielleiter in der regel seine Preise?

 

Bezüglich solchen Dingen wie der Willen der Dorfbevälkerung - das liegt schon auf dem Radar. Gerade auch diesbezüglich das eine Niederlassung ja - Abenteuer ort sein kann und auch ein Grund für Abenteuer. (Der orkstamm muss weg - die Elfen zicken rum wegen Wald abholzen - im lehnspflichten Dorft hezt der Wirt gegen die Spielerfiguren)

 

Bezüglich Behausung als Belohnungen:

Ich denke das es gerade bei Hochgradigen Gruppen auch ohne Belohnung ausgehen kann. Wer einmal einen Drachenhort abtransprotriert hat der frägt sich dann vieleicht: wohin mit dem Geld?

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Natürlich gibts da dann noch Babarenwut und Ritterehre, dort steht der Bau einer Burg und deren Kosten beschrieben, ist aber M3 glaub ich?

 

Ok das wird dann wohl das interessanteste sein - das ist mir zwar ein begriff aber ich hatte es nie.

 

Und da ein Langschwert schon seit M2 100GS kostet wird sich an einigen Dingen wie Preislisten eh nicht viel geändert haben. Insofern stört es mich nicht wenn da noch andere Quellen da sind.

Bearbeitet von Unicum
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  • 2 Wochen später...
Nun bezüglich das es soviel kostetn wie der Spielleiter sagt:

Woher nimmt der Spielleiter in der regel seine Preise?

 

In der Regel nirgendwo her.

 

Jeder Spieler kann halt ankommen und sagen, was sich sein Abenteurer gerne aneignen würde. Der Eine denkt über ein Haus mit Grund und Boden nach, der Andere möchte vielleicht sein eigenes Schiff besitzen.

 

Im Einzelfall ist der vom Spielleiter festgelegte Preis ein Indikator der Schwierigkeiten für den entsprechenden Abenteurer, sein Ziel zu erreichen. Abhängig davon, wie viel Geld er bereits besitzt, wie viel ihm das Ganze wert ist, zeigt er indirekt auch an, wieviel Geld/Mühe u.U. noch in sonstige Maßnahmen zu stecken ist. Damit meine ich zum Beispiel die wiederholten Reisen samt umfangreichen Gastgeschenken, um die zukünftigen Nachbarn davon zu überzeugen, dass man ja mittlerweile kein Fremder mehr ist, die Leute im Dorf einen hinreichend kennen und schätzen etc.

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Ich will Regeln haben rund um den Erwerb, Kauf, Erhalt & Betrieb von Häusern durch die Spielfiguren. Ich hab schon zwei Konzepte – das eine wäre ein Plagiat aus Stronghold_Builders_Guidebook

Und das andere wäre selbstgebaut.

Du kannst auch noch einen kostenlosen Blick in Labyrinth Lord werfen, wo es 2 Seiten Regeln zu Urbarmachung, Besiedelung und Festungsbau gibt. Bezieht sich aber eher auf den Herrschaftsbegründer als auf den kleinen Häuslebauer in Corrinis.

 

Wie viel erwirtschaftet ein Dorf mit 100 Einwohnern an Zehnt?

Wie viel Arbeitstage an Frondienst kann der Landesherr von so einem Dorf erwarten im Jahr?

Kommt hierbei natürlich sehr auf Kulturraum, Zeit und die Umstände des Landes an. (In einem unfruchtbaren Ödland, in dem die Bauern alle Hände voll zu tun haben um sich selbst am Leben zu erhalten bleibt weniger Muße für Hand- und Spanndienste für den Lehnsherr als in einer fruchtbaren Flußau - zumindest, wenn der Lehnsherr nicht einen Aufstand oder weglaufende Untertanen riskieren will.) Ebenso spuckt es natürlich weniger Einnahmen aus.

 

 

Als Quelle kann ich hier "Fief: A Look At Medieval Society From Its Lower Rungs" von Lisa J. Steele empfehlen, in dem vor allem Daten aus England zur Zeit des Domesday Books (1086 A.D.) verarbeitet werden.

(Kurze Anmerkung zu den Preisen: 1 Livre = 20 Sou = 240 Dernier. Um 1200 hatte ein Huhn einen Wert von 0,5-1D, eine Kuh einen von 2-3S, ein Reitpferd 1-1,5L.)

In Danegeld (Grundsteuer) wurden pro "Hide" (25-50 Hektar) zwischen 7d und 2s verlangt. Das Danegeld wurde direkt an den König von England anstatt an den unmittelbaren Lehnsherren bezahlt.

Frankreich hatte hingegen das Heribannum, das nach dem Wert der beweglichen Habe berechnet wurde. Für bewegliche Habe im Wert von 1-3L/4-6 L/6+L wurden 5S/6S/3L an Heribannum bezahlt. Auch das war eine königliche Steuer.

(In einem Kulturraum ohne oder nur mit schwachem Oberherrscher können sich die Lehnsherren dieses Geld natürlich für sich selbst eintreiben.)

 

Leibeigene im England dieser Zeit schuldeten durchschnittlich 3 Manntage Frondienst pro Woche (pro Familie, nicht pro Kopf!) sowie stark schwankende Sachleistungen (je nach Ort, Zeit und Qualität der Ernte).

Freie Bauern bekamen ihre Schuld nach der Menge des Landes berechnet, und hatten die Wahl zwischen Arbeitszeit und Geldleistungen. (1330 waren für einen Acker von 65 Hektar jährlich 150 Manntage Arbeit oder 5S in Geld oder Sachen fällig.)

 

Eine obskure lehnsherrschaftliche Steuer war Assisa Panis et Cervisie auf Bierbrauen mit Gewinnabsicht. Sie bestand aus einer festen Steuer je nach Menge des Biers und dem Tolcester, einer Gallone Bier (ca. 3,7l) für den Lehnsherren pro Brauvorgang.

 

Eine weitere versteckte Einnahme des Lehnsherren war sein Monopol auf Mühlen und Bäckereien.

Müllern kostete in England eine Multure von 1/13 (Leibeigene) oder 1/24 (freie Bauern) des abgegebenen Korns. Freibauern können zusätzlich eine Gebühr bezahlen, um sich in der Wartereihe vorzudrängeln und die Leibeigenen warten zu lassen. Lehnsherren gaben sich üblicherweise nicht mit der Eintreibung der Multure ab, sondern verpachteten die Mühle an einen Müller für eine Jahrespacht (10s 3d in Farnham 1208) und eine Kaution auf die Mühle selbst (26s 8d am gleichem Ort und Zeit), der dafür die Multure behalten dürfte.

Bäckereien bestanden aus kommunalen Öfen, in denen ein vom Lehnsherr bestimmter Bäcker für eine Jahrespacht das Mehl zu Brot machte. Backen daheim war mit Geldbußen belegt. Das System hinter dem Geld und den Naturalien, die der Bäcker einstreichen darf, ist ziemlich kleinlich, weshalb ich mich auf die Angaben der Jahrespacht beschränke (Tintinhull 1438: 6s 8d pro 3 Jahre, Tintinhull 1459: 10s pro 1 Jahr).

Bearbeitet von Skyrock
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