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Ideen zu Saledo


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Empfohlene Beiträge

Notizen aus meiner Runde, mit der ich mal in Saledo spielte:

 

Molino Zancara, Herzog von Bivarra

47 Jahre - Baales Valianes (Tin)

 

Molino ist für einen Lidraler großgewachsen und sieht schon recht verbraucht aus. Im Laufe der Jahrzehnte hat er sich einen ordentlichen Wanst angefressen, den er bevorzugt in blaugefärbte Samt- oder Brokatgewänder steckt. Besonderer Stolz ist ein Stirnreif aus Silber, ohne den er nie anzutreffen ist. Wahrscheinlich ist es die ausladende Knollennase, die seine Visage so hässlich erscheinen lässt.

 

Der Herzog ist ein Lebemann, der angeblich über den größten Weinkeller in Corua verfügt (eine dreiste Lüge, die aber von Einwohnern Saledos geglaubt und fleißig weitergetragen wird). Molino Zancara lässt im Festsaal seines Palastes häufig Festlichkeiten ausrichten, die für ihn aber vor allem im ausgiebigen Fressen und Saufen bestehen. Die feingeistigen Freuden sind ihm scheißegal. Schon eher interessieren ihn edle Speisen oder fremde Genüsse. Da Saledo als eine der wenigen lidralischen Hafenstädte vom Städtebund von Elhaddar mit Waren aus dem fernen Nahuatlan beliefert wird, zählt Herzog Zancara zu den wichtigsten Käufern dieser Waren (dazu zählen Schokolade und das Chili-Gewürz).

 

Wie es sich für einen lidralischen Hochadligen gehört, ist Molino eine feige Sau, die in steter Sorge vor Attentaten der streitsüchtigen Fürsten seiner Provinz lebt. Daher sind ihm die liebsten und wichtigsten Personen seines Palastes die Mitglieder der Palastwacht. Der Herzog persönlich sorgt dafür, dass sie immer bestens ausgerüstet und ausgestattet ist. Ohne ausgiebige Eskorte verlässt er nie den Palast. Dagegen interessiert ihn beim Verspeisen von Gerichten die Sorge um Attentäter kein Stück. Bevor ein Vorkoster eventuell die Speisen gekostet hat, verschlingt und säuft Molino gierig alles in sich hinein.

 

 

Die Gattin des Herzogs verschluckte sich an einer Fischgräte und verreckte jämmerlich. Der damals zuständige Hofarzt wurde nach diesem Vorfall auf Lebenszeit in den Kerker gesperrt. Er ist der am besten versorgte Häftling. Molino sorgt dafür, dass er nicht an Nahrungsmangel krepiert, so dass er die Haftstrafe im dunklen Zellenbunker schön lange genießen kann.

 

 

Nachwuchs hat der Herzog nicht, was einige Adlige des Landes unruhig werden lässt. Der eine oder andere Fürst überlegt schon, ob er sein Töchterchen an den Herzogspalast schickt. Statt für Kinder begeistert sich Molino Zancara viel mehr für militärische Literatur. Seine Privatbibliothek umfasst eine umfangreiche Sammlung militärischer Schriften und Berichte. Hin und wieder lässt er sich auch von Freunden bei irgendwelchen Antiquitätenhändlern oder in dem einen oder anderen Ramschladen historische oder militärische Karten kaufen. Man munkelt, dass der Herzog am liebsten Soldat oder Söldner in wichtigen Schlachten gewesen wäre, statt eines feisten, verfressenen Hochadligen. Niemand würde dies aber in Gegenwart des Herzogs ansprechen.

 

 

Besonderheiten in Saledo

 

In Saledo gibt es den Antiquitätenhändler Tafino, der sein Geschäft im Hafengebiet hat. Hier ist immer mal wieder etwas zu finden, die Abenteurer und Seefahrer Midgards bringen mal wieder was mit. Den Eingang zum Laden schmückt ein zerstörtes Steuerrad eines herzöglichen Schiffes, das vor 50 Jahren im Sturm an der Küste zerschellte und versank. Das Steuerrad wurde irgendwann an den Strand gespült. Tafino erzählt gerne, dass auf dem Schiff wohl der eine oder andere Schatz der Herzogsfamilie verborgen gewesen sei. Eine weitere Besonderheit des Ladens ist die (unverkäufliche) Haut eines Orcs vom Kontinent Vesternesse, auf die eine erbärmlich zusammengestümperte Karte Albas gemalt ist.

Im Laden hält sich immer Tafinos Leibwächter, der junge Scharide Muru auf. Der jähzornige Säbelschwinger soll damals als Kind von Tafino aus der Sklaverei gekauft worden sein.

 

Der ehemalige Hofarzt Oliero Ramrez ist stadtbekannt. Jede noch so dumme Waschfrau kann eine Geschichte dazu berichten. Gerüchte gibt es wie Sand am Meer. So soll z.B. Ramrez persönlich gewollt haben, dass die Herzogsgattin umkommt. Bei anderen ist Ramrez das Paradebeispiel für Stümperei. Im Norden der Stadt befindet sich der Gerichsthof mit dem Kerker. Wer die offizielle Erlaubnis hat (EW-2:Beredsamkeit gegen Herzog) oder für den Gerichsthof arbeitet, darf den Kerker aufsuchen.

 

Der jetzige Hofarzt Dabbaro Quazari ist ein dünner, immer adrett gekleideter Mann mittleren Alters. Er stammt aus gutem Hause; seiner Familie gehört ein großes Handelskontor in Chabrar und ist stark im Handel mit dem Städtebund von Elhaddar verwickelt. Er entschied sich für ein medizinisches Studium an der Multiversität von Estoleo und schloss als Jahrgangsbester ab. Er arbeitete dann als Leibarzt einiger Mitglieder des Covendo in der Niederlassung in Estoleo. Irgendwann ging der Ruf nach talentierten Ärzten bis in die Hauptstadt des Vizekönigreichs. Der Hofarzt des Herzogs Zancara sei gescheitert und verstoßen und man suche nun Ersatz. Es gab viele Bewerber, aber Dabarro Quazari bekam die Anstellung.

Molino Zancara kann ihn gut leiden, während sich Dabbaro meistens langweilt und sich lieber mit anatomischen Studienbüchern befasst.

 

Saledo kennt viel Armut. Der Tempel der Alpanu, der in der Stadt recht klein ist, beschäftigt einen Laienorden ("Die Barmherzigen" werden sie einfach nur genannt), der für Waisenhäuser und Armenspeisungen zuständig ist. Der Magistrat der Stadt arbeitet mit dem Orden zusammen und subventioniert ihn. Es ist in Bivarra keine Seltenheit, dass reumütige Menschen für eine Weile das Laienornat anziehen und sich sozial engagieren. Wer dies tun, genießt am Palast ein schlechteres Image (WM - 1 auf EW:Soziale Fertigkeit), in der Stadt aber ein gutes (WM + 1 auf EW:Soziale Fertigkeit).

 

Da wo Waisenhäuser und Armenspeisungen sind, sind natürlich auch die Armenviertel oder einfachen Viertel nicht weit. Am Rande der Stadt - schön weit weg vom Zentrum des Patriziats - hausen sie. Tavernen und Garküchen werden hier geführt. Am wichtigsten ist wohl der "Streuner", noch eine der besseren; der Rest ist einfach nur ranzig. Im "Streuner" gibt es billiges und durchschnittliches Essen ("Gaunerfraß", wie der Herzog sagt, wenn er über die Kaschemmen seiner Stadt redet). Hier hocken die Anwohner der Mietskasernen düster dreinblickend beisammen und schimpfen auf den Regenten. Wem das Leben zu übel mitgespielt hat, der säuft den "Zwergentaler", ein übles gepantsches Gesöff, von dem man glaubt, dass die Zwerge unter dem Berg es literweise in sich reinkippen. In Wahrheit würde ein echter Zwerg den Brechreiz kriegen.

 

Interessanter ist die Vorzeige-Schänke der Stadt, die "Schwerttänzerin". Hier treiben sich lustige, fremde und verwegene Geschöpfe herum. Leute, die Aufträge suchen (als Söldner) etc. Was die "Schwerttänzerin" besonders macht ist zum einen die Besitzerin, die eine große Schlange besitzt, welche sich immer um die Schulter und den Hals gewunden hat. Die Schlange heißt Maak und soll von einer Expedition aus dem Ikenga-Becken stammen. Bei der Gelegenheit erfährt man auch, dass die Menschen dort schwarz wie die Nacht sind, Menschen fressen und Schlangen anbeten. Als weitere Attraktion finden in der "Schwerttänzerin" Tanzveranstaltungen statt, in der als scharidische Bauchtänzerinnen verkleidete lidralische Hafenhuren eine märchenhafte Show darbieten.

 

Verschiedene Gerüchte:

 

- die Händler des Städtebundes von Elhaddar sind üble Halunken. Corua sollte aufpassen, dass sich da nichts Militärisches zusammenbraut. Diese Geschichten erzählen entweder Söldner, die in Scharmützeln der Gegend eingesetzt wurden oder ärmliche Händler, die gerne selbst im großen Elhaddar-Stil Handel treiben würden, es aber nur zum Verkaufsstand auf dem Geflügelmarkt gereicht hat.

- Seefahrer berichten von der Sichtung von Geisterschiffen nahe Kap Chabrar. Diese Geschichten hört man allerdings immer dann, wenn der Erzähler im Vollrausch ist.

- ein berüchtiger Abenteurer soll wieder in der Stadt sein, er wird nur "der Ohrensammler" genannt. Wo er sich aufhalten soll, das weiß aber niemand. Er soll von den valianischen Göttern verflucht worden sein und dazu verdammt, ruhelos durch Midgard zu ziehen und die Ohren seiner Gefährten zu sammeln.

- der Kaufmann Garetto, der hier in der Stadt deshalb bekannt ist, weil es in seiner Villa einen Kaminbrand gab, sucht mal wieder Angestellte, die seine Warenzüge (per Schiff oder Karawane) begleiten. Er soll gut zahlen, sagen die Söldner

- einer der Gäste hat einen Beutel schimmernder, kristalliner Juwelen bei sich. Er zeigt diese bei einer feuchtfröhlichen Runde den staunenden Mitgästen und erzählt die Geschichte einer Insel, auf der Bäume wachsen, an denen man diese Juwelen pflücken kann. Seine Gefährten seien bei dem Abenteuer elendig verreckt, er konnte sich als einziger retten. Gegen ein paar Goldstücke fängt er an, weitere Details zur Insel und zu ihrer Lage zu berichten, die aber so wirr sind, dass sie niemandem was nützen

- die üblichen Drachentöter, also Leute, die sagen, sie hätten einen Drachen erschlagen. Die meisten sind jung und führen eine warme Decke bei sich. Keiner nimmt sie ernst.

- in wenigen Tagen soll die "Königsstolz", ein Handelsschiff des Vizekönigs, in Saledo vor Anker gehen. Das wird eine Attraktion in der Stadt. Wahrscheinlich hat es was mit diesen Halsabschneidern aus Elhaddar zu tun.

Bearbeitet von Slasar
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