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Empfohlene Beiträge

#45

 

Bei den Dunkelzwergen (Bericht von Alexandros)

 

So hatten wir also den Sphärenwagen gefunden (oder zumindest glaubten wir das). Allerdings bestand noch immer das kleine Problem, wie man ihn aufbekam und lenken konnte. Bei der Erforschung eines Ganges gelangten wir (gemeinsam mit Dudo, dem Dunelzwerg, der auch praktischerweise Licht machte) in eine Halle mit nur einem Ausgang. Es ging etwa 10 m in die Tiefe. Ein kleiner Gang führte bis in eine weiße Halle. In der Mitte stand eine kleine, ca.70 cm hohe Pyramide mit abgesägter Spitze, auf der ein seltsames, schwarz-weisses Ei mit Stiften lag. Sobald wir es anfassten, senkte sich der Boden mit uns drauf ab. Wir landeten in der Halle des Großen Weges, einige Zwerge schauten uns verwundert an. Dann aber kam das Gerücht auf, das der Auszug jetzt stattfinden würde, und es kam zu einem Tumult, der erst von einigen Wachen im Zaum gehalten werden konnte.

 

Das war eine sehr spassige Szene, ein Massentumult, der wuchs und wuchs und die Charaktere (die sich nicht rechtzeitig nach oben abgesetzt hatten) zu zerquetschen drohte. Als dann noch die ersten Dunkelzwerge mit einer langen Leiter kamen... Riesenspaß!

 

Nachdem das Ei mit allen Manipulationsversuchen nicht dazu zu bewegen war, das die Plattform wieder nach oben fuhr, kletterten wir eine (inzwischen von einigen Schnelldenkern unter den Zwergen) herbeigebrachte Leiter wieder herauf und gingen zum Wagen. In die Aussparung steckte Carmen versuchsweise den goldenen Stein, und trara – die Luke öffnete sich. Wir holten unsere Kiste und Dudo (war ein bisschen schwierig, die Zwergenwachen, die die anderen Zwerge zurückhielten dazu zu bewegen, ihn als einzigsten durchzulassen), und luden die Kiste in den Wagen. Carmen kommunizierte mit zu Hause. Die wussten aber auch nicht mehr über den Sphärenwagen als wir. Wir hatten alle Körperproben bei den Magiern dort zum Zwecke der Zurückholung hinterlassen. Carmen hätte beinahe vergessen, mir die Grüße von Maria auszurichten. So eine gedankenlose Person! Ricardo stellte fest, das die Armaturen nicht aus echten Edelsteinen bestanden, sondern nur aus Glassteinen. Wir stiegen dann in den Wagen, ich setzte mich in den Fahrersitz, und zog am Hebel. Wumm! Eine magische Kugel entstand, und soschnell wie möglich hechteten wir alle aus dem Wagen, bevor der mit lauten Getöse explodierte. Draußen wurden wir von Zwergen angegriffen, weil der Wagen kaputt war. Von der Fünf-mann-Truppe der Zwerge wurden zwei von den eigenen Blitzen ausser Gefecht gesetzt, die Carmen mit ihrem Artefakt reflektiert, den Rest übernahmen Ricardo und ich. Ich bemühte mich wiederum, keine Toten zu hinterlassen, schliesslich können die Zwerge nichts dafür, dass sie missbraucht worden sind. Tiberius versuchte den Hauptmann zu heilen, und ihn dann von unserer Harmlosigkeit zu überzeugen, allerdings klappte das nicht. Er gibt Alarm und wir flüchteten durch das Archiv und durch die Geheimtür hinter der Platte: “Der Weg ist das Ziel”.Wir erreichten eine Schatzkammer, wo ich mir ein bisschen was mitnahm. Danach erreichten wir wieder den Thronsaal des Großen Montor, vor dem zwei Wachen stehen, die mittels Unsichtbarkeit und zwei gezielten Hieben von Ricardo und mir außer Gefecht gesetzt wurden, erstaunlicherweise sogar so gut wie lautlos. Danach öffneten wir mit einem Schlüsselwürfel der Wachen die Tür. Von den zuvor vier purpurnen Seiten erlosch eine, es blieb dort nur grauer Stein zurück. Wir betraten den Thronsaal, auf dem Thron wass der Große Montor und sah uns entgegen.

 

Nächstesmal: "Endkampf"!

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  • 2 Wochen später...

#46

Notbericht, da der echte Bericht vom Hund des Schreibers gefressen wurde:

 

Die Gruppe bekämpft den Montor, der sich als Illusion herausstellt, und macht dabei ziemlich viele Dinge kaputt, die man hinterher für die steuerung des Mergabals noch gebraucht hätte. Ein zufällig vorbeigeschneiter Lava-Wurm wird auch vernichtet. Da im Kampf ein Alarm ausgelöst wurde verbarrikadiert man sich im Thronsaal, findet aber keine weiteren Ausgänge, nur ein altes Buch in einem Geheimfach des Throns. Da die Flucht aussichtslos erscheint beschließt man, die Mission abzubrechen und gibt per Kristallkugel das Signal, die Gruppe wieder nach Tura "herbeizuzwingen", was dann auch etwas später passiert.

 

In Tura wird das Buch entschlüsselt - siehe Bild.

 

Das geborgene Ei wird in den folgenden Wochen zum Kernstück eines neuen Sphärenwagens, und um die nötige Geschwindigkeit (88 Meilen die Stunde!) zu erreichen wird für den Wagen eine hohe Rampe direkt an der Klippe ins Meer gebaut. Der waghalsige Start klappt, und man befindet sich wenig später im Empyräum wieder, von wo aus man auf Midgard hinunterschauen kann. Dann kommen ein paar Himmelslöwen und entführen den Wagen samt Inhalt. Das Ei fängt an, kaputtzugehen und zerbirst schließlich. Die Gruppe stürzt, und kommt hart auf dem Boden einer Welt auf. Dabei geht einiges zu Bruch, unter anderem die berüchtigte "Trollgranate"!

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  • 2 Wochen später...

#47

Die Gestrandeten

 

Als das Artefakt der Kutsche versagte, der die Sphärenreise ermöglichte, stürzte diese auf eine Insel zwischen den Sphären ab. Beim Aufschlagen wurden viele Ausrüstungsgegenstände beschädigt oder ganz zerstört. Die Kutsche lag nur noch in Einzelteilen herum. Zum Glück war niemand umgekommen. Leider befand sich im Besitz von Tiberius eine Troll-Granate, welche natürlich ausgelöst wurde. Somit entstand in Mitten der Trümmer der Kutsche und diverser anderer magischer und nicht magischer Gegenstände ein Troll. Drei gewaltige Blitze zuckten von Carmens Hand und verletzten den Troll schwer. Dieser warf daraufhin ein Stück Kutsche auf Carmen und hätte sie beinahe damit erschlagen, aber im letzten Augenblick konnte sie sich noch wegducken. Die nächsten Blitze streckten den Troll nieder, der aber anfing sich wieder zu regenerieren. Tiberius rannte zum Troll und schlug noch auf den leblosen Körper ein, doch auch diese Wunden schienen sich langsam zu regenerieren. Schließlich warf Alexandros eine Feuerperle, welche neben den Troll, aber auch alle anderen Ausrüstungsgegenständer abfackelte. Mit nur dem was sie am Leibe trugen, standen die Helden um die brennenden Überreste ihrer Ausrüstung. Frustriert über den Schiffbruch, warf Carmen die Überreste des zerstörten Artefaktes in die Unendlichkeit des Sphärenraumes.

 

Durch das Feuer wurde „Der Eine“, zumindest nannte er sich so, auf die Neuankömmlinge aufmerksam. Er trat hinzu und erklärte jeden der Neuankömmlinge als „Der Andere“. Es schien aber noch andere „Der Andere“ auf der Insel zugeben. Die Beschäftigung von „Der Eine“ bestand darin den äußeren Rand der Insel, die eine Form eines sechseckigen Sterns hatte, abzuschreiten. Dabei folgten ihm alle zunächst. In der Mitte der Insel gibt es einen hohen Hügel mit Ruinen darauf. Auf einem der Zacken ist ein Schiff abgestürzt. Dort angekommen machte „Der Eine“ kehrt, noch bevor er es erreicht hatte und ging wieder zurück. Um das Wrack gab es eine große Glasfläche, in der etliche Sachen eingeschlossen waren, wie Wrackteile oder auch ein Skelett. Carmen warf Erde auf die Glasfläche, um sicher diese Fläche betreten zu können und nicht auszurutschen. Ricardo gab eine Warnung, man solle dies nicht tun, da er ein ungutes Gefühl hatte, aber die anderen ließen sich nicht davon abbringen sich dem Wrack zu nähern. Als sie etwa die Hälfte des Weges geschafft hatten, bildete sich ein großer Schatten und fiel auf Carmen, Alexandros und Tiberius nieder. Er verletzte alle schwer. Noch als sie angeschlagen waren, traf sie der Schatten ein zweites Mal. Nur mit Mühe und dank der Heilung von Tiberius konnten sich alle in Sicherheit bringen. Während Carmen mit ihrem Schatten ein ernstes Wörtchen redete, heilte Tiberius alle verletzten, Alexandros fummelte mit seinem Schwert an Carmens Schatten herum und Ricardo prahlte mit seinen Fähigkeiten. Als Alexandros noch Unterstützung von Tiberius bekam und beide wild herum fuchtelten, flüchtete Carmen zu dem Hügel mit den Ruinen.

 

Der Hügel war von einem Wassergraben umgeben, etliche Meter hoch. Eine stark beschädigte Brücke im Norden und ein paar Ruinen im Süden boten die Möglichkeit, diesen Wassergraben zu überqueren. Carmen und Ricardo kamen als erste an und überquerten die nördliche Brücke. Nach einer Untersuchung der Ruinen auf dem Hügel, fanden sie eine teilweise verschüttete Treppe, die in die Tiefe führte. Riccardo hatte eine Lampe. Nachdem Alexandros und Tiberius eine große bronzene Tür fanden, welche diese untersuchen wollten, betraten Carmen und Ricardo die Treppe. So fanden sie neben etlichen Treppen und Gängen auch eine Grabkammer, mit einem noch verschlossenem Sarg, einen Brunnen, eine weitere Kammer mit einem Stein, der von einem Tuch verhüllt ist, welcher von einer magischen Kugel geschützt ist. Alexandros und Tiberius untersuchten einen anderen Teil des Komplexes, ohne noch einmal auf die anderen Gefährten zu treffen. Dort fanden sie magische Türen, die sich selber öffneten und auch wieder schlossen, Himmelslöwen, einen Deko-Totenschädel, den selben Brunnen wie die anderen, aber zu einem anderen Zeitpunkt, eine unsichtbare Sumstanz in einem Raum, die „Miau“-Geräusche von sich gab.

 

Zusammengefasst: Es wurden viele interessante Räume und Gegenstände gesehen und man weiß nun, dass es sich um das legendäre „Fluggrab des Tancredis“ handelt, aber beide Gruppen haben keine Ahnung, was ihnen dies in der jetzigen Situation weiter helfen soll.

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#48

Das Fluggrab wird weiter erkundet. Ein Himmelbett, hinter dessen Vorhängen es plötzlich zu leuchten beginnt, lässt die Gruppe lieber alleine. Ein Schlafraum mit Kisten, auf denen die Namen der Abenteurer stehen, ist eine weitere Merkwürdigkeit. Die Gruppe hat sich gerade wieder zusammentelefoniert, als Nasser auftaucht und in einem langen Monolog die Hintergründe über sein Hiersein und den Zweck des Fluggrabes erklärt. Er regt an, die abgestürzte schwarze Galeere zu untersuchen, und dann die Reise nach Myrkgard anzutreten.

 

In der schwarzen Galeere findet die Gruppe nicht viel, nur den verstümmelten Leichnam von Oromedon, bzw. Oromedons Doppelgänger, der nach einer kurzen Zeremonie verbrannt und dessen Asche Richtung Ljosgard ins Empyräum geblasen wird.

 

Nach einer Ruhepause führt Nasser die Gruppe in unterirdische Kammern unter dem Fluggrab, wo sie getrennt voneinander in Trance versetzt und mit dem Antrieb des Fluggrabes verbunden werden, um die Anziehungskraft zu ihren Doppelgängern auf Myrkgard zu verstärken. Aus dieser Trance werden sie von triangelnden Skelettmatrosen geweckt: Alarm, eine schwarze Galeere ist im Anflug!

 

Bei der Vorbereitung zur Verteidigung des Fluggrabes wird der Gruppe schmerzlich bewusst, dass irgend eine Form von Fernkampf-Kompetenz doch vielleicht ganz gut gewesen wäre. Trotzdem bemannen sie einige Himmelslöwen und unterstützen die Skelettmatrosen bei der Bedienung einiger Ballistas.

 

Der Kampf gegen die schwarze Galeere und deren Rudel spinnendämonenförmiger Eskorte wird hart, und eine zweite schwarze Galeere, die plötzlich auftaucht, macht die Sache auch nicht leichter. Am Ende rettet eine waghalsige Aktion Carmens, die die zweite schwarze Galeere im Alleingang zerlegt und mehrere halsbrecherische Sturzkampf-Angriffe Tiberius’ auf die erste Galeere den Tag. Der Kampf endet unentschieden, das Fluggrab ist halb zerblastert und von einem Feuerregen verheert, dem auch Nasser (er besteht ja nur aus Wachs!) zum Opfer fällt, aber die verbliebene schwarze Galeere muss ihren Angriff abbrechen und sich zurückziehen.

 

Die Sitzung endet mit den Resten des Fluggrabes im Orbit um Myrkgard. Das nächste Mal beginnt der letzte Akt der Kampagne: DIE SCHWARZE SPHÄRE

 

Das war ein schöner, großer Endkampf. Die Vorlage sieht hier nur Railroading vor. Die SCs sollen die erste Galeere zerstören, dann soll die zweite Galeere aus dem nichts auftauchen, das Fluggrab schwer beschädigen und Nasser in einem Kamikaze-Angriff auf Myrkgard stürzen.

Ich hab das ganze mit Miniaturen gespielt; die zweite Galeere ist aufgetaucht, bevor die erste Galeere in Waffenreichweite des Fluggrabes war, es gab etliche taktische Entscheidungen zu treffen (Galeeren angreifen oder die Jäger-Eskorte, oder doch lieber das Fluggrab schützen, abschmierende Kameraden retten oder lieber weiter kämpfen,...) und am Ende war der "Sieg" (gefühlt war es einer, weil der schlecht verlaufende Kampf noch herumgerissen wurde) hart erkämpft, aber voll verdient. Und ich bin froh, dass "Das graue Konzil" damit endlich sein Ende hat. Es ist der mit Abstand schlechteste Teil der Kampagne - viele nette Ideen, aber insgesamt zu viel Zuschauen und zu wenig selber Machen für die Abenteurer. "Die schwarze Sphäre" kann man wieder ohne große Verrenkungen ergebnisoffen und als Spielleiter reaktiv spielen, und muss die Gruppe nicht durch diverse Nadelöhre pressen, damit die Kampagne weitergeht.

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Zwischenkommentar:

Die Kampagne läuft jetzt seit fast zwei Jahren, und insgesamt haben wir es im Durchschnitt geschafft, den 14-Tages-Rhythmus einzuhalten. Das ist ohne festen Termin schon wirklich bemerkenswert.

 

Vom Spaßfaktor kommt sie für mich als SL nicht an "Sturm über Mokattam" heran (die wir vorher mit fast den gleichen Spielern gespielt haben), was vor allem daran liegt, dass sie insgesamt viel weniger kohärent ist und es viel mehr Nadelöhre gibt, durch die man die Gruppe pressen muss. Auf das Finale auf Myrkgard freue ich mich aber, da kann nochmal alles passieren.

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  • 2 Monate später...

#50

 

50ste Session und zweijähriges Jubiläum der Kampagne! Also nicht ganz den 14-Tages-Rhythmus durchgehalten, aber immerhin fast!

 

17. Koruch 812 auf Myrkgard: (Bericht von Alexandros)

 

Ich habe, um den Fremdheitsfaktor etwas zu erhöhen, beim Datum einerseits die Zählung in erste und zweite Trideade aufgebrochen; auf Myrkgard wird vom 1. bis zum 28. jeden Monats durchgezählt. Außerdem gibt es keine einheitliche Jahreszählung. Die Altvalianer zählen nach wie vor "nL", weit verbreitet sind aber auch die Zählungen "seit dem Sieg über die Verräter" und "seit der Vergöttlichung Rhadamanthus". Die folgenden Daten sind alle "sdVR".

 

Wir waren noch in der Kanalisation versteckt, und ich hatte noch ein bisschen mich mit den ehemaligen Sklaven unterhalten. Sie hießen Felipo und Gabino und verehrten als Gott Radamanthus, den Beschützer der Schwachen. Wenn sie von jemandem gefangen werden würden, würde man sie Janla, der Herrin der Spinnen vorwerfen. Es gab wohl auch noch einen Meeresgott und einen Kriegsgott, aber von denen wussten sie noch nicht einmal den Namen. Ich hatte schon vorher einmal erkundet, wo diese Taverne, zu der sie wollten, war. Sie hieß „Der fröhliche Seemann“ und ihr Besitzer hieß Vincente. Zusammen mit Ricardo schließ ich mich dorthin (zum Glück waren die Patrouillen alles Trampeltiere, denan man leicht aus dem Weg gehen konnte), und klopfte leise. Die Tür wurde geöffnet, und wir wurden schnell in das Haus hineingezogen. Die Tür wurde schnell wieder hinter uns geschlossen. Wir sprachen mit Vincente, der die Sklaven erwartet hatte, nicht uns, und verhandelten mit ihm. Ich gab ihm am Ende die Ringe, die ich in dem Magierlabor gefunden hatte, als Bezahlung dafür, dass er uns alle sieben rausbrachte. Er sagte uns, dass er uns bei Morgengrauen auf ein Fischerboot, was Pedro gehörte, bringen würde, und der würde uns dann zu einem Schiff bringen, das uns nach Thalassa brachte. Dann warteten wir darauf, dass die Nacht vorüberging. Nach ca. einer Stunde kam Eika ebenfalls, sie hatten sich Sorgen um uns gemacht. Um sie zu beruhigen, schlich ich mich dann zu unserem Versteck zurück, und teilte den anderen mit, was ich ausgemacht hatte.

 

18. Koruch 812 auf Myrkgard:

 

Wir machten uns kurz vor Sonnenaufgang auf den Weg zum Hafen. Im Hafen stand ein kleiner Schrein, dem mehrere Fischer ihre Aufwartung machten. Ich hoffte, dass er Nothun geweiht war (war er natürlich nicht, sonder Cthulhulul), und wollte ihn um seinen Segen zu unserer Fahrt über das Meer bitten. Als ich mich genähert hatte, sah ich, dass alle etwas opferten. Erst da fiel mir ein, dass ich ja kein Geld in der Tasche hatte, und wollte mich wieder entfernen. Da aber kam ein Tentakel aus dem Schrein und griff nach mir. Um kein Aufsehen zu erreichen, warf ich statt einer Münze einen Leuchtstein in das Becken, und der Tentakel zog sich zurück. Jetzt wurde das Dach des Schreins von einem leichten Leuchten aus der Tiefe erleuchtet, und ich hoffte nur, dass es niemandem auffallen würde, solange wir noch in Orsamanca waren. Danach gelangten wir wohlbehalten an Bord des Fischerbootes und legten gleich ab. Das Boot nahm Kurs auf das offene Meer und als wir weit draußen waren, warf Pedro seine Netze aus, und begann zu fischen. Nach ca. zwei Stunden Wartezeit (es ging schon auf Mittag zu), erschien ein großes Schiff am Horizont und kam zu uns, nachdem Pedro mit Flaggen Signale gegeben hatte. Wir setzten über. An Bord des Schiffes konnten wir uns einrichten, es war alles geregelt. Wir stellten noch ein paar Fragen über Thalassa, und erfuhren, dass es dort einen Landzofar und einen Seezofar gab, die wohl jeder den entsprechenden Teil beherrschten. Außerdem sei Thalassa ein Moloch, ein gr0ßes stinkendes Loch. Die Besatzung des Schiffes bestand hauptsächlich aus Araniern.

 

Während der nächsten Tage hatten wir nicht viel zu tun. Ich unterrichtete Felipo und Gabino im Kämpfen, Carmen und Eika versuchten herauszufinden, wie den wohl die andersartige Takelage funktionierte, die das Schiff trug – es sah schon eigenartig aus mit seinen zwei Masten und mehreren Segeln und dann noch vorne und hinten so dreieckige Segel. Aber wir kamen jedenfalls gut vorwärts.

 

25. Koruch 812 auf Myrkgard

 

An diesem Tag wurde unser Schiff von einer Galeere gestoppt. Wir zogen es vor, unter Deck zu bleiben, als ein Boot von der Galeere übersetzte. Der Kapitän unseres Schiffes regelte alles, und wir nahmen danach Kurs auf den Hafen von Thalassa. Der Hafen war voller verschiedener Schiffe, es lag sogar ein Schiff aus Gold am Rande des Kriegshafen. Wir legten an, auch wenn ich mich fragte, wie de rKapitän bei dieser Fülle es schaffte, noch ein freies Anlegeplätzchen zu bekommen. Auch hier regelte er alle Formalitäten, und nach kurzer Wartezeit konnten wir von Bord gehen. Am Hafen sahen wir ein buntes Gemisch von verschiedenen Leuten, und es standen auch einige Schreine herum. Auf einen Schrein legte eine Mutter ein kleines Baby und ging dann einfach weg. Das Baby schrie. Eigentlich wollte ich ihm helfen, aber nach der Erfahrung mit dem Schrein in Orsamanca, machte ich lieber einen großen Bogen um den Schrein. Eika erkundigte sich nach einem passenden Gasthaus, und wir fanden ein Wirtshaus „Bei Krassia“, in dessen Keller sich einige Wälinger aufhielten, die Eika stürmisch begrüßten, vor allem, nachdem Eika einige Lieder gesungen hatte. Wir erfuhren im Gespräch, was Wäland inzwischen das zwei-Kronen-Reich war, da sich die Wälinger wohl mit den Zwergen zu einem Reich vereint hatte, was von einem Mensch und einem Zwerg regiert wurde. Außerdem wurde dieses Reich wohl von „Wyrds Letzter Rune“ geschützt, was dazu führte, das innerhalb des Reiches keine Magie gewirkt werden konnte. Wyrd war zwar nach Eikas Kenntnissen eine Göttin, aber sie hatte noch nie von einer „Letzten Rune“ gehört. Auf dem Weg dorthin hatte es wohl irgendein Langfinger geschafft, Carmen um den Schmuck vom Fluggrab zu erleichtern sowie das Buch, was sie gelesen hatte – und keiner von uns hatte irgendetwas bemerkt. Wir suchten uns noch auf dem Markt einen Händler, dem wir ein paar unserer Dinge verkauften, eine Spruchrolle, einen Leuchtstein sowie eine Rauchperle. Danach hatten wir immerhin 5 Rhadamanth, die wohl jeder so viel wert waren wie 10 Orobor.

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#51

 

Es ist der 26. Koroch im Jahre 812 auf Myrkgard. Am Morgen diesen Tages brachen die Abenteuer wieder auf, um die dunkle Sphäre unsicher zu machen, immer auf der Such nach ihren Doppelgängern.

 

Als man das Gasthaus verlassen wollte, fand gerade im Schankraum eine Schutzgelderpressung des Wirtshauses durch die Stadtwache statt. Die Wache, mit dem Aussehen von Legionären, machten dies offensichtlich häufiger und waren mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden. Dies geschah im Viertel Harubar, einem Viertel der gehoben Mittelklasse. Es gab etwa genauso viele Sklaven wie freie Bürger auf der Straße.Die Wege und Plätze waren gepflastert und befanden sich in einem guten Zustand. In diesem Viertel gab es auch den größten Marktplatz der Stadt, auf dem wirklich alles gehandelt wurde. So wurde Ronaldo sogar eine eher zweifelhafte Aufgabe als Schuldeneintreiber oder ähnliches angeboten. Noch wollte man sich nicht festlegen, diese Tätigkeiten zu übernehmen. Man konnte dort auch erfahren, dass der Mendarch Arkantus, ein Rebell, der die Sklaven befreien will, angeblich in Wirklichkeit nur ein raffiniertes Täuschungsmanöver eines dunklen Seemeisters Namens Kapura Ijaskat war, der als Meereszufar, dem Landzufar Skismo, einem ausländischen Schwarzalb (Schwarzalben werden auch dunkel Elfen genannt, haben eine Sonnenallergie, sind magisch sehr mächtig und gelten als skrupellos und ausgesprochen hinterhältig), eine politische Niederlage zufügen möchte. Insgesamt gibt es in Thalassa bei vielen Einwohnern eine ausgeprägte Fremdenfeindlichkeit gegenüber allen Besuchern und neu zugezogenen Personen. Ein Herold gab auf diesem Platz viele Neuigkeiten bekannt. Offensichtlich ist das Land dabei massiv Aufzurüsten um sich vor einer möglichen Invasion aus Midgard zu wappnen. Die schwarze Galeere auf welche die Heldengruppe in den Sphären getroffen ist, war die äußerste Verteidigungslinie von Myrkgard. Am 28. soll es große Arenakämpfe geben in den zwei großen Arenen der Stadt. Anschließend besucht man das Rabbetviertel und dort sind kaum Sklaven, sondern es leben dort vorwiegend einfache Handwerker. In diesem Unterschichtsviertel gibt es große Unzufriedenheit wegen den vielen Sklaven in der Stadt. Ein Viertel im Nordwesten nennt sich Akkar, dies ist vor allem von Großindustrie mit vielen Sklaven und Manufakturen geprägt. Schließlich gibt es noch ein ausgesprochen luxuriöses Viertel mit einer großen Arena, welche sich Zelotion nennt und auch dessen großen parkähnlichen Vorplatz eine gewaltige Statue des Dunklenseemeisters Zelotis steht, zusammen mit vielen huldigenden Worten über dessen Taten. Als man durch dieses Viertel spazierte fiel ein Mann auf die Straße. Kurz darauf stürmten ein paar Männer mit Knüppeln hinter her und erschlugen den am verletzt am Boden liegenden Mann. Ein paar Sklaven, die hinterher alles aufwischten, berichteten davon, dass dies zur Unterhaltung reicher Leute diente. Dies geschah alles am 26. und neben Erkundigungen einzelner Personen in der Nacht in nahe gelegenen Gasthäusern, was nichts neues an Informationen brachte, da niemand den Mendarch kannte oder genaueres wusste, außer dass eine Belohnung auf diesen ausgesetzt war, die diversen angebeteten Gottheiten alle ihre Tempel im besonders gesicherten Bereich im Kernbereich der Stadt haben, welche bisher noch nicht von einem aus der Gruppe betreten worden war, und selbst die Priester nur selten die Tempel verlassen und somit auch nur selten in den Straßen zu sehen sind, ging man spät zu Bett.

 

Am 27. kaufte sich Tiberius auf dem Markt einfache unauffällige Kleidung. Er tauschte dazu ein paar Juwelen ein. Als dies gerade geschah, gab es eine große Zone in die man nicht sehen konnte und welche absolut schwarz wirkte. Es soll sich dabei um einen Abgesandten Lyacons gehandelt haben. Lyacon war einst ein mächtiger Vampir und war in den Tiefen in der Seemeisterfestung in Oktrea durch mächtige Bande gefangen. Ziel des Abgesandten war der Dunkleseemeister Ixion, welcher ein Parteigänger der ultrakonservativen-altvalianischen Fraktion ist. Offensichtlich kommt so etwas oder ähnliches relativ häufig vor. So wunderte sich auch niemand über zwei attraktive Harpyien auf Dächern oder Dämonen auf den Straßen. Thalassa ist wahrlich eine interessante Stadt geworden. Während des Tages konnte man in Erfahrung bringen, dass der gesuchte Mendarch vermutlich in der Kanalisation sich versteckt hält. Am frühen Abend plante man eine Expedition in diese. Eine Grundsatzdiskussion von Tiberius über Dämonen und dass jeder der Gruppe als ebenso einer wirkt, bewirkte die Entdeckung durch eine patrouillierende Harpyie. Nach dem Rückzug in die Gaststätte, versuchte man um Mitternacht einen zweiten Versuch. An einem Zugang zur Kanalisation mit Gitter erschien wie zu erwarten zwei Dämonen, welche im Handumdrehen erschlagen waren. Nun betrat man die Tiefen von Thalassa und jeder war gespannt auf die vielen Gefahren in dieser.

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  • 1 Monat später...

#52

 

Es war die Nacht zum 28. Koroch im Jahre 812 auf Myrdgard, als Eika, Carmen, Alexandros, Tiberius und die zwei befreiten Sklaven Felipo und Gabino die Kanalisation unter dem Harubarviertel betraten. Die Dämonen am Eingang hatte schon Ricardo, Carmen und Tiberius erschlagen. Man betrat eine gut gepflegte und relativ saubere Kanalisation in dem ein ziemlich sauberes Wasser schnell durch den etwa vier Meter breiten Tunnel floss. Zu beiden Seiten gab es einen Steg, auf dem man sich gut bewegen konnte. Zwei magische Steine, die jeweils etwa das Licht einer Kerze erzeugten, waren die einzigen Lichtquellen. Nach ein paar Hundert Schritt und einigen Abzweigungen hörten einige weiter vorne im Gang eine Herde Ratten. Als man sich dieser vorsichtig näherte, griff die Herde an. Nur mit großer Mühe konnte man die Herde vertreiben. Ein gutes Stück weiter in der Kanalisation fand Alexandros eine niedrige Öffnung in der Wand, weil sich jemand auf der anderen Seite unterhielt. Nach etlichen Metern endete dieser kleine Gang an einer Schrankrückwand. Diesen konnte Alexandros weg schieben. Der Schrank stand in einem Kellerraum, der als Nahrungslager diente. Im darüber liegenden Geschoss fand Alexandros eine Küche mit einem geräumigen Speiseraum. Er kehrte zurück und berichtete den anderen. Man versorgte sich mit Kerzen und Proviant aus dem Speiseraum, für den Fall, dass man länger in der Kanalisation unterwegs sein sollte. Nach vielen weiteren Schritten traf man auf eine Gruppe von Golems, welche den Gang in der Hauptkloake bearbeiteten. Man um ging diese mit Sprüngen über die Abwässer und unter Ausnutzung von anderen Seitengängen. So traf man auf einen noch größeren Abwasserkanal, welchem man nun weiter folgte. Dieser wurde von einer Riesen-Reinigungs-Amöbe gerade gesäubert. Nach mehreren Versuchen die Amöbe, die in Wirklichkeit eine Art Dämon war, zu töten, gab man auf und um ging diese. Dabei fielen mehrere Personen in das Wasser, wurden abgetrieben von der Strömung und von den Kameraden herausgefischt. So erreichte man eine unterirdische Abwasserbrücke, welche eine andere Abwasserrinne in Form einer Brücke überquerte. Eine Gelegenheit die untere Abwasserrinne, welche deutlich mehr stank zu untersuchen, blieb aus, denn es kam eine Leiche in einer Toga vorbeitrieb. Carmen bewegte diese mit ihrem telekinetischen Zauber auf den Steg und Tiberius untersuchte diese fachmännisch. So konnte Tiberius feststellen, dass der unglückliche mit einer sehr scharfen Klinge gemeuchelt war und sämtlicher Besitztümer beraubt worden war. Die Untersuchung war gerade abgeschlossen, als plötzlich eine Herde vom Höllen-Bestien aus der Dunkelheit sich schnell der Gruppe näherten. Diese Kreaturen mit ihren Messerschafen langen Reisszähnen und den Zacken am Rücken, welche vergiftet waren, stürzten sich auf die Gruppe, wobei sie alle mit einer Lichtquelle als primäres Ziel angriffen. Carmen wurde sehr schwer verletzt, Tiberius wurde tödlich verletzt und drohte zu verbluten, doch konnte Alexandros ihn mit einem Heiltrank stabilisieren, Gabino starb. Nur mit letzter Kraft konnte der Angriff abgewehrt werden. Völlig erschöpft rastete man in einer Nische, aß von dem geklautem Proviant und trank aus dem Abwasserkanal. Eika verband alle verletzten notdürftig. Als Tiberius nach vielen Stunden wieder zu sich kam, stellte er fest, dass in seiner Leistengegend er eine schwere Verletzung erhalten hatte. Er heilte sich und alle anderen soweit möglich. Man zog sich zurück bis zu dem Eingang in die Kanalisation und erkannte, dass es inzwischen Nachmittag geworden war. Es schien sicherer die Nacht abzuwarten. Am späten Nachmittag kam noch eine Gruppe Magier der Stadtwache vorbei und beschwor neue Dämonen am Eingang/Ausgang. In der Nacht gelangten alle nach einem kurzen Gefecht mit vier Wächterdämonen an die Oberfläche zurück und alle erreichten die Herberge.

 

Noch in der selben Nacht machten sich Eika, Carmen und Alexandros auf, ohne Tiberius der noch verwundet war, um mehr über die Kanalisation zu erfahren, da es offensichtlich wurde, ohne mehr Informationen würde jede weitere Mission ähnlich scheitern wie die erste. Auch hatten am 28. große Arenakämpfe statt gefunden und viele Bürger waren ausgelassen und waren in einer guten Stimmung. Von einem Schmuggler in einer Hafenkneipe, der Waren früher über die Kanalisation in die Stadt geschmuggelt hatte, jetzt aber den Hafenmeister besticht, was einfacher war, konnte man viele Sachen erfahren. So gibt es mehrere Ebenen in der Kanalisation, welche immer gefährlicher wurden, je tiefer sie liegen. Der Schmuggler selbst hatte Angst vor der Kanalisation und hatte früher eher seine Gehilfen geschickt, da es wirklich sehr gefährlich ist, auch für Ortskundige. Ein Händler namens Quirinius, der Lagerhäuser am hiesigen Hafen vermietet, hatte ein paar seiner Sklaven erwischt, welche gerade aus der Kanalisation gekommen waren. Diese sollten sich in der Kanalisation auskennen. Im Zweifel kann man sich auch immer an Lokarfu Sarkas, eine sehr ehrbare Privatermittlerin hier in der Stadt, wenden, denn diese hat den Ruf alles und jeden zu finden. Diese würde sich sicherlich auch in der Kanalisation auskennen, allerdings ist diese Person sicher nicht billig.

 

Nach der Rückkehr in der Nacht in die Gaststätte begaben sich alle zur Ruhe.

 

Diesmal war der klassische Kanalisations-Dungeon-Crawl an der Reihe. Ein paar mehr oder weniger harmlose Begegnungen, ein packender, spannender Kampf mit den "Höllenhunden" und die Erkenntnis, dass es nicht viel bringt, ohne Plan und Ahnung durch die Kanalisation einer Multi-Millionen-Stadt zu stapfen war die Ausbeute des Abends. Dazu kam die Erkenntnis, dass es auch noch andere, nicht bewachte Zugänge zur Kanalisation gibt. Im Nachgang liegen mit Quirinius und Lokarfu Sarkas zwei weitere Fährten aus, denen die Gruppe folgen kann.

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#54

 

Der Tag der Begegnung

 

Wir schrieben den 1. Pakul. Es war abends. Ricardo hatte sich häuslich in der Nähe des Lagerkomplexes eingerichtet, um das geschehen dort zu beobachten. Wir anderen waren zu unserem Unterschlupf zurückgekehrt, und unterhielten uns noch mit dem Wälingern über die Machtstrukturen von Thalassa. Dabei erfuhren wir, das das Viachat (die Versammlung der Hundert, gebildet aus den 100 mächtigsten Magiern des Reiches) regierte, und von ihnen solche Ämter wie das des Stadtzofars und des Meereszofars vergeben wurden. Die Versammlung selbst hatte wohl vier große Parteien:

 

1. Die Rhadamantiten (grün): Sie vertreten den Status Quo, und stellen Skismo, den Stadtzofar

 

2. Leukippianer (rot): Sie sind die demokratische Fraktion. Zelotis Leukippos ist wohl gestorben, es gab damals wohl einen Verrat und/oder einen Putsch

 

3. Altvalianer (weiß): Sie wollen zurück zur alten Größe des Imperiums, und Sklaven nur auf den Feldern haben. Sie stellen den Meereszofar, Kappuras Jaskat

 

4. Neuvalianer (blau): Sie sind die progressive Fraktion, sie treten für eine gute Behandlung der Sklaven und der Dämonen ein und sind gegen Rassismus

 

Danach gingen wir früh schlafen, und warteten auf die Informationen von Ricardo. Der tauchte auch am nächsten Morgen wieder auf, und berichtete folgendes: Der Lagerkomplex wurde von ca. 2 Dutzend Wachen geschützt, die sich zum größten Teil um ein Wachfeuer herum aufhielten, während der Rest auf der Mauer und gelegentlich auf dem Gelände patroullierte. Der Käfig, in dem der Sklave festgehalten wurde, war an einer Stange in der Mitte des Platzes befestigt. Vor einem der vier Lagerhäuser hielten ebenfalls noch einige Orks Wache, die wohl die eingelagerten Elfen bewachten.

 

Als wir den Keller verlassen wollten, macht uns die Wirtin ein Zeichen, uns schnell wieder in den Keller zu verziehen. Sie sprach gerade mit einer älteren, triefnasigen Frau. Wir verschwanden wieder nach unten, und nach kurzer Zeit kam die Wirtin und berichtete, dass die Frau ein Bild von Carmen in der Hand hatte, und nach ihr gefragt hatte. Die Wirtin hatte uns nicht verraten, und hatte noch erfahren, dass die Frau die berühmte Privatdetektivin Lokarfu Sarkas war. Dies löste eine heftige Diskussion aus, ob wir etwas von dieser Dame über Carmens Doppelgängerin erfahren könnten. Carmen überzeugte mich schließlich, das sie nicht ohne weiteres mit dieser Information herausrücken würde, so dass das auch zu gefährlich sei.

 

Wir erledigten wir noch einen Auftrag von Tabnit, dieses Mal sollten einem säumigen Schuldner die Beine gebrochen werden. Carmen und ich fanden den Schuldner in einer fast leeren Kneipe beim Würfelspiel. Als er nicht die 800 Orobor bezahlen konnte, brach ich ihm die Beine. Seine Mitspieler griffen mich an, was sie besser nicht getan hätten. Einer richtete sogar eine Feuerlanze auf mich, die zum Glück nicht traf. Am Ende waren sie alle am Boden und ich nahm noch ein paar Orobor vom Spieltisch mit.

 

Welch Verrohung der Sitten! Nachdem die Gruppe das letzte Mal schon einem Kranken Handwerker das Werkzeug geklaut haben, brechen sie jetzt einem harmlosen Typen die Beine. Aber der Zweck rechtfertigt die Mittel!

 

Nach einigem Hin und Her wurde der Plan ausgeheckt, mittels Teleport den Sklaven zu befreien. Dafür verkauften wir den Blitzstab von Eika, der immerhin 2000 Orobor einbrachte, genug, um wieder 5 Heiltränke, einen Manatrank für Carmen und (vor allem), die Spruchrolle ‚Versetzen‘ samt der notwendigen grünen Phosphorkreide zu erstehen. Wir suchten noch ein Haus, in dem wir das Ziel-Thaumagramm mit der Phosphorkreide malen konnten, und fanden ein leerstehendes Lagerhaus, ca. 200 Meter vom Lagerkomplex des Quirinius entfernt. Carmen lies sich von Ricardo zeigen, wie man sich am besten zum Beobachten des Komplexes auf einem Hausdach versteckt (inklusive der Strohmatte, um gegen Entdeckungen aus der Luft geschützt zu sein). Ich malte währenddessen das Thaumagramm auf den Boden des Lagerhauses. Dann machte ich mich leise, still und heimlich auf den Weg. Auch wenn ich sonst gerne voranging, hatte ich bei dieser Aktion richtig Angst, da ich ganz allein auf mich gestellt sein würde – und gegen 24 Wachen und ein paar Orks hätte ich keine Chance außer der Flucht. Ich wartete, bis die Wachen sich gerade wieder etwas entfernt hatten, und erkletterte dann in mehreren Versuchen die Mauer. Mich wieder innen in den Hof herabzulassen, war ein Kinderspiel, und niemand schien mich bemerkt zu haben. Danach tat ich so, als sei ich einer der Küchensklaven, der zu dem gefangenen Sklaven ging. Ich sprach ihn leise mit seinem Namen an. „Willst Du hier raus?“, fragte ich ihn, „dann gib mir Deine Hände.“ Ich konzentrierte mich noch darauf, etwas besser im Lesen einer Schriftrolle zu sein, und gab ihm meine Hände. Dann musste ich noch eine gute Position finden, um im Schein des Wachfeuers die Schriftrolle entziffern zu können. Aber auch das glückte, und ich sprach den Zauber. Wir tauchten beide wohlbehalten im Lagerhaus auf. Erstaunlicherweise hatte dieser Plan von A bis Z geklappt. Kurze Zeit später traf auch Carmen wieder wohlbehalten ein, und erzählte, dass einer der Orks wohl bemerkt hatte, dass der Sklave weg war, aber offensichtlich der Meinung war, dass ihn das nichts anging, jedenfalls unternahm er nichts und schlug auch keinen Alarm.

 

Wir erfuhren von dem Sklaven, dass er erwischt worden war, als er von Eunomaios, einem Mann, der mir ähnlich sah, aus der Kanalisation zurückkehrte. Wir beschlossen, diesen Eunomaios aufzusuchen. Der Sklave führte uns in die Kanalisation. Nach einiger Zeit erreichten wir einen herunterhängenden Teppich, hinter dem einige Harfenklänge ertönten. Wir betraten den Raum, fast schon ein Kellersaal, über und über mit Teppichen ausgelegt und behangen, der mit vielen Kerzen hell erleuchtet war. Es hielten sich ca. 30 Menschen (vermutlich alles Haussklaven) hier auf. Eunomaios war zur Zeit in einem Nebenraum, und wir erfuhren von den Anwesenden, das Eunomaios als Prophet verehrt wurde, fast schon ein Gott. Deshalb durfte man ihn auch nicht stören. Nach einiger Zeit tauchte er dann aus dem Nebenraum auf, und wurde auf uns aufmerksam gemacht. Er kam zu uns. Er war ein Mann, der mir sehr ähnlich sah, nur mit Glatze, etwas kugelbäuchiger und nicht so durchtrainiert. Er begrüßte uns durch einen Händedruck, und liess sich dann auf dem Teppich nieder, um mit uns zu reden. Die Anwesenden bildeten zum größten Teil einen respektvollen Kreis um uns und hörten dem Gespräch zu.

 

Bei der Unterhaltung mit ihm wurde schnell klar, dass er die Ansicht vertrat, man solle vollständig im Hier und Jetzt leben. An frühere Ereignisse konnte oder wollte er sich nicht mehr erinnern, diese betrachtete er als unwichtig. Ich sagte ihm meinen Namen und wo wir herkamen, aber er wollte nicht über seine Vergangenheit sprechen. Die Unterhaltung fing an, ziemlich philosophisch zu werden, und es machte mir Spaß, mit ihm über seine Thesen zu diskutieren. Ein Schreiber schrieb alle Aussagen von Eunomaios auf, um sie der Nachwelt zu überliefern. Carmen wirkte gelangweilt von der ganzen Unterhaltung und rollte nur mit den Augen. Ich fühlte mich hingegen, als sei ich nur der böse Schatten von Eunomaios, und alles Gute aus mir herausdestilliert zu Eunomaios geworden. Er vertrat nämlich auch eine strikte Ablehnung des Kampfes, und der Gewalt, und ich hatte den Eindruck, als bedauere er mich ein bisschen dafür, dass ich ein Kämpfer war. Aber sollte man das Böse einfach so gewähren lassen? Dieser These von ihm konnte ich überhaupt nicht zustimmen. Ich vermutete, dass er zuviel während der Gefangenschaft bei den Seemeistern erlitten hatte, so dass er nur noch vergessen wollte. Ein freundlicher Mann, aber unnahbar, im Jetzt versunken. Heimat war für ihn da, wo das Herz ist, aber die Liebe lehnte er ab, da dann die Gedanken nicht im Hier und Jetzt waren. Mich erinnerte die Diskussion an Maria, und das ich sie vermisste. Womöglich würde ich sie nie wiedersehen. Wäre es dann besser, sie nie geliebt zu haben? Nein, nein und abermals nein. Er wollte jedenfalls nicht über seine Vergangenheit sprechen, was Carmen zu der leisen Bemerkung hinterher veranlasste: „Was für ein Arschloch.“ Ich stimmte Carmen nur insofern zu, als das von ihm keine Hilfe zu erwarten war. Aber ihn als so negativ hinzustellen, nur weil er uns nicht helfen wollte, fand ich nicht gut. Ich sagte aber nichts dazu, weil ich mich nicht mit Carmen streiten wollte. Wer weiss, was dieser Mann in den letzten Jahren durchgemacht hatte, vermutlich vor allem zu Anfang mehr Leid, als je jemand erfahren würde. Mich beeindruckte seine Fähigkeit, Hoffnung in der tiefsten Hoffnungslosigkeit zu finden, und diese dann auch noch an seine Anhänger weiterzugeben. Hier war jedenfalls ein Mann, der im Frieden mit sich selbst lebte, ein besserer Mann als ich selbst, auch wenn ich nicht so leben wollte wie er.

 

Von seinen Anhängern erfuhren wir mehrere Geschichten über seine Herkunft: Er sei von einer Jungfrau geboren, nein, aus einem Spiegel gekommen, oder noch andere Geschichten. Das mit dem Spiegel hörte sich für mich sehr plausibel an, nachdem wir uns ja auch wieder neben dem Spiegel wiedergefunden hatten. Er habe auch Begleiter gehabt, die Zahl schwankte zwischen 5 und 7, und er sei ein Gefangener der Seemeister gewesen. Mehr war aus den Anhängern nicht herauszubekommen, aber da war ja noch das Archiv der Jünger. Wir beschlossen, uns ein paar Tage Zeit zu nehmen, um in diesem Archiv ältere Aufzeichnungen herauszufinden. Das Essen hier unten war hervorragend, und nach einer Stärkung machten wir uns ans Werk. Aus den Aufzeichnungen ging folgendes hervor:

 

1. Eunomaios war mit mehreren Gefährten vor ca. 10 Jahren aus einem Spiegel gekommen, und von den dunklen Seemeistern samt seiner Begleiter gefangen genommen worden.

 

2. Später konnte er, sowie Akantus, Crixia und evtl. noch eine weitere Person (das wurde nicht ganz klar) fliehen, die anderen blieben Gefangene der Seemeister

 

3. Mit Akantus gab es kurz nach der Flucht einen Streit, so dass sich die beiden trennten

 

4. Crixia war eine Begleiterin von Eunomaios, die sich den dunklen Meistern anschloss (also vermutlich Carmens Doppelgängerin, nachdem auch Carmen dem Lagermeister vertraut vorkam). Es war die Rede von einem großen Verrat, aber was da genau passiert war, liess sich nicht mehr feststellen.

 

Für mich ergab das jetzt folgendes Bild:

 

1. Eunomaios war mein Doppelgänger

 

2. Crixia war höchstwahrscheinlich Carmens Doppelgängerin und hatte sich den Seemeistern angeschlossen

 

3. Akantus musste entweder der Doppelgänger von Tiberius oder von Oromeidon sein

 

4. Ricardos Doppelgänger war tot (dessen Leiche hatten wir ja im Anflug auf die Sphäre gesehen)

 

5. Eikas Doppelgängerin war höchstwahrscheinlich noch immer gefangen zusammen mit dem Doppelgänger von Oromeidon oder Tiberius (je nachdem, wer der Doppelgänger von Akantus war)

 

Das Endspiel ist eingeleitet. Mit Eunomaos ist das erste Double entdeckt, und es gibt genug Spuren, die zu den weiteren Doppelgängern führen können. Die Konfrontation mit Eunomaos (der so nicht im Abenteuer steht, sondern von mir als Gegengewicht zum martialischen Akanthus eingeführt wurde) war recht spassig. Der Spielerin von Alexandros ist so richtig klar geworden, wie weit sich der von ihr gespielte Charakter von seinen ursprünglichen pazifistischen Idealen entfernt hat. Ich bin mal gespannt, wie sich die Sache weiterentwickelt.

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#55

 

Bericht von Alexandros (nur seine Sicht, was die anderen nach der Trennung erlebt haben, bitte noch nachtragen!)

 

Ich bin ein Idiot. Zweifach, dreifach ein Idiot. Jetzt sitzen Eika und ich fest, wissen nicht, wie es den anderen ergangen ist und alles nur wegen mir. Nach unserem Aufenthalt im Keller von Eunomaios hatten wir beschlossen, dass wir noch die Kugel aus dem Wälinger-Keller holen, und dann in der Kanalisation untertauchen. Da gingen die Probleme los. Als wir uns dem Keller näherten, sahen wir drei Harpyien, die den Eingang beobachteten. Wir gingen nicht sofort rein, aber eine Harpyie flog davon, als sie uns gesehen hatte. Eine der anderen folgte uns, während die dritte weiterhin den Eingang beobachtete. Also beschlossen wir, dass Eika und Tiberius schnell die Kugel holen sollten, während Carmen und ich draußen blieben.

 

Die Kugel, um die es geht, ist die Kristallkugel, mit der die Gruppe den Kontakt nach Ljosgard hält, und die ist für den Erfolg der Mission schon ziemlich wichtig.

 

Eine der Harpyien versuchte mich zu provozieren, was ihr aber schlecht bekam, weil sie sich dazu vor mich in Reichweite meines Schwertes aufbaute. Da gab es einemal Harpyien-Geschnetzeltes. Die andere versucht dann auch, mir auf den Kopf zu kacken, was ihr zum Glück nicht gelang. Carmen holte sie dann mit einem Blitz vom Himmel. Danach waren auch Tiberius und Eika fertig und wir flüchteten. Wir machten uns auf den Weg ins Hafenviertel zu dem Lagerhaus, in dem wir die Befreiung des Sklaven durchgezogen hatten. Wir erreichten es auch glücklich und gingen hinein. Da es komplett leer war, machten wir ein paar Seile über der Tür fest, so dass man sich zur Not dort verstecken konnte. Ich deckte noch notdürftig ein paar Strohreste über das Zeichen am Boden, damit das nicht so auffällig war. Dann hörten wir von außen noch etwas entfernt Stiefelgetrappel und Stimmen. Ich linste durch einen Spalt in der Tür und konnte erahnen, dass ein Trupp, dessen Mitglieder in Brokatgewänder gehüllt waren, sich mit einem Trupp in Eisen stritt. Irgendwann schienen sie sich aber einig zu werden, und verschwanden alle beide. Danach ging die Diskussion los. Wir wollten alle in die Kanalisation, aber die Frage war wann und wo. Am Ende wollte ich mich umhören, ob es nicht noch jemand gab, der einen weiteren nichtbewachten Eingang in die Kanalisation kannte. Ich ging also zu dem Gasthaus, in dem wir schon den Schmuggler getroffen hatten, der uns den Tip mit dem Sklaven aus der Kanalisation gegeben hatte. Ich hörte mich um, und siehe da, es fand sich einer, der sich erbot, mittags uns einen Eingang zu zeigen. Er wollte erst sich mit uns auf einem Platz treffen, aber er stimmte auch zu, sich hier im Gasthaus zu treffen. Wir machten uns also mittags auf den Weg dahin und gingen hinein. Unser Kontakt kam kurz danach, sah uns - und blies in eine Trillerpfeife, um die Wache zu holen. Ich Idiot!

 

Ich hab den Typen schon als nicht gerade vertrauenserweckend geschildert. Vorsichtsmaßnahmen seitens der Gruppe gab es keine, die haben es sich einfach in der Falle bequem gemacht. ;)

 

Ich hatte ihm auch noch genug Zeit gegeben, um uns in aller Ruhe zu verraten, so dass sie uns eine Falle stellen konnten. Hinter ihm drängten sich Wachen in das Lokal, und mein erster Gedanke war: Hinterausgang. Dummerweise wusste ich noch nicht einmal, ob es einen gab, noch so ein Fehler. Es gab einen Durchgang nach hinten, zu dem ich hinrannte. Eika folgte mir und wollte gerade durch den Durchgang folgen, als sie von hinten mit einem Fesselbann belegt wurde, der mich auch noch mit einzelnen grünen Fäden belegte. Die Fäden kamen von einem Magier, der vorher wie ein anderer Gast an einem anderen Tisch gesessen hatte. Carmen rief ihren Luftelementar, der die Treppe zum Eingang blockierte, so dass keine weiteren Wachen eindringen konnten. Zwei waren bereits im Gastraum angekommen. Tiberius griff den Magier an, verletzte ihn, und vier Dämonen tauchten bei ihm auf. Carmen erledigte drei der Dämonen sofort wieder, und ich eilte Tiberius zur Hilfe. Auch Eika konnte sich wieder befreien. Der Magier wirkte einen Spruch auf sich, was ihm aber nicht viel nützte, da Eika ihn traf und ich ihm dann den Rest geben konnte. Der Dämon war auch kein großes Problem. Der Luftelementar hatte zwar Mühe, die Wachen zu treffen, aber wenn er traf, dann hatte sie ein Problem. Die zwei Wachen unten hielten uns erstaunlich lange stand, sie verkrochen sich hinter ihren Schilden, und waren schwer zu treffen.

 

Ja, diese beiden Wachen waren echt nicht zu beneiden. Der eine wollte seinen angeschlagenen Kameraden nicht im Stich lassen, hinten der Luftelementar im Weg, vorne feindliche Kämpfer, die Verstärkung kommt und kommt nicht, bzw. wird gemetzelt, und sie halten Stand, halten Stand, bis sie am Ende doch überwältigt werden. In einer anderen Welt hätte man den beiden hinterher Heldenlieder gesungen.

 

Von oben warfen weitere Wachen ihre Speere nach uns, trafen aber nicht viel. Der Begleiter des Magiers bekam von mir auch eine Faust ab, so dass er umkippte. Jetzt waren keine Feinde mehr hier unten, und wir versuchten, doch nach hinten zu entwischen. Hinter dem Durchgang war eine Küche, von der eine Treppe nach oben vermutlich nach draußen führte. Eika riss die Tür davor auf und stellte fest, dass eine Dornenhecke den Weg versperrte. Also drehte sie wieder um, und wollte es vorne versuchen. Im Gastraum wurden einige Zauber gewirkt, die aber keine Wirkung auf uns hatten.

 

Die Situation war klasse. Die SCs sind wie kopflose Hühner von vorne nach hinten und wieder zurück gelaufen, panisch und unkoordiniert, und das hat ihnen hinterher das Genick gebrochen.

 

Inzwischen kam Kratzen von oben, und ein paar Harpyien fingen an, das Dach abzudecken. Vorne war die Tür zu, aber wir versuchten es dann doch wieder hinten und Tiberius fing an, sich ein Loch durch die Hecke zu häckseln, hing aber bald fest. Eika und ich unterstützten ihn, als sich die Hecke plötzlich wieder ganz um Tiberius schloss. Wir hackten erneut auf die Dornen ein, und befreiten Tiberius. Danach hackte ich mir einen Durchgang, uns schlüpfte hindurch, bevor sich die Dornen wieder um mich schließen konnten. Es bot sich ein entmutigendes Bild: ein Dutzend Wachen hatten sich im Halbkreis um den Hintereingang aufgebaut und waren bereit, uns einzufangen. Ich geriet in Panik. Ich hatte mit einem halben Ohr mitbekommen, dass die Harpyien Carmen aufgefordert hatten, mit ihnen zu gehen, wenn ihr ihr Leben lieb wäre, und dass sie dieser "Einladung" gefolgt war.

 

Ja, in der Not frisst der Teufel fliegen, und ein Abenteurer lässt sich mit Harpyien ein, die er wenige Stunden vorher noch gebrutzelt hat.

 

Tiberius und Eika waren immer noch nicht durch die Hecke durchgekommen. Jetzt lief ich wie ein aufgescheuchtes Huhn auf die Wachen zu. Sie umringten mich und hieben auf mich ein. Zwei von ihnen trafen mich und verletzten mich. Ich hörte einen rufen: "Wir wollen sie lebend.". Noch ehe ich mich wieder von dem Nebel in meinem Kopf befreien konnte, traf mich die flache Seite eines Schwertes und ich ging bewusstlos zu Boden.

 

Als ich wieder aufwachte, fand ich mich nackt in einer angenehm warmen Tropfsteinhöhle wieder. Meine Wunden waren ordentlich verbunden worden. Neben mir befand sich Eika. Von den anderen war keine Spur zu sehen. Eika erzählte mir noch, dass Tiberius durchgebrochen war, durch die Lücke, die ich geschaffen hatte, und sie zusammen geflohen waren, aber sie irgendwann eingeholt und überwältigt wurde. Sie vermutete allerdings, dass Tiberius, vielleicht auch mit Ricardo entkommen war. Wir hörten ein Plätschern vor uns und bewegten uns darauf zu. Vor uns befand sich ein Swimmingpool, in dem sich ein Dunkelelf befand. Am Rand standen einige Elfen, die wie Dienstboten wirkten. In dem Pool befand sich auch noch ein großer Fisch, zwischen drei und vier Meter lang. Der Elf lud uns ein, mit in den Pool zu kommen. Ich bevorzugte es, mich an den Rand zu setzen, da ich den Verband nicht durchnässen wollte. Er unterhielt sich mit uns. Wir erfuhren, dass er der Stadtzofar war. Er wollte von uns wissen, wo er die anderen von uns finden konnte. Das einzige, was ich bereit war, ihm zu verraten, war das Wälinger-Gasthaus, da ich mir sicher war, das dorthin keiner mehr zurückkehren würde. Er war sogar bereit, mir mein Amulett von Maria wiedergeben zu lassen, und lies Eika neue Kleider bringen. Als sie nach ihrer Harfe fragte, bekam sie stattdessen eine andere, eine reichverzierte Harfe, deren Klang unglaublich schön war. Er verließ uns nach einer Weile, und Eika spielte auf meine Bitte etwas Sehnsüchtiges. Jetzt war guter Rat teuer, auch wenn er uns bisher noch recht anständig behandelt hatte.

 

Die Sitzung war ein richtiges Highlight. Der Kampf gegen die Häscher des Stadtzofaren war wirklich spannend, und mit dem Ende vom Lied hätte ich als Spielleiter nicht gerechnet. Jetzt sitzen zwei SCs beim Stadtzofaren, eine bei Silfit und Drusia (rebellische dunkle Seemeisterinnen), und die übrigen zwei konnten sich tatsächlich zu Akanthus, dem Anführer der Sklaven im Untergrund, durchschlagen. Die Gruppe ist also erst einmal getrennt, auch wenn ich guter Dinge bin, dass es zu einer baldigen Wiedervereinigung kommen wird.

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  • 4 Monate später...

#57

 

Die falschen Helden der Arena

 

Ricardo und Tiberius befinden sich bei Akanthus (der Doppelgänger von Tiberius) dem Rebellenführer, während sich Alexandros, Eika und Carmen in der Villa der Silfit sich aufhalten, mehr oder weniger freiwillig.

 

Am Morgen des XXX kommt ein Sklave an die Pforte der Villa und übergibt eine Nachricht für Alexandros, Eika und Carmen, in dieser bittet Tiberius um ein Treffen in der Gaststätte Schwertfisch im Stadtviertel Urun am Nachmittag diesen Tages, um sich auszutauschen. Nach kurzer Beratung und mit einem ausgearbeiteten Plan begeben sich Alexandros, Eika und Carmen sehr vorsichtig zu dem Treffen. Alexandros führt das Gespräch mit Tiberius, während Ricardo, Eika und Carmen Wache schieben. Akanthus hatte vor, den Diktator namens Rhadamanthus, der als Kaiser und Gott das Reich der dunklen Meister beherrscht, zu töten. Alexandros hatte einen ähnlichen Plan auch schon von Silfit gehört. Tiberius konnte auch berichten, dass die Doppelgänger von Oromedon und Eika vermutlich auch im Palast des Rhadamanthus gefangen gehalten werden. Nach etlichen weiteren Treffen einigen sich alle Beteiligten für dieses Ziel zusammen zu arbeiten. Es ist bekannt, dass Rhadamanthus, etwa alle zwei Monate, die besten Gladiatoren zu einem Empfang in seinem Palast empfängt. Dieser Palast hat die Form einer großen Kuppel (Halbkugel) mit fast 100 Meter Durchmesser. Der Palast wird bewacht von vielen tausend Elitekriegern, die unterstütz werden von vielen Magiern. Es wurde nicht an der Ausrüstung der Wachen gespart. Ein direkter Angriff ist deshalb völlig sinnlos, sofern man nicht wie die Grauen Seemeister über mächtige Magie und eine große Armee verfügt. Im Palast selber lebt neben Rhadamanthus nur noch ein dämonischer Diener. Rhadamanthus selber ist vermutlich bereits schon seit langer Zeit klinisch tot, da er bereits seit vielen Jahrhunderten regiert. Da er aber immer noch öffentlich in Erscheinung tritt, muss man, um diesen zu töten, den Körper, die Seele und den Geist von Rhadamanthus vernichten. Da der Palast auch magisch jeglichem widerstehen vermag, ist es nicht möglich einfach den Palast von außen zu bombardieren, sondern möchte man damit Erfolg haben, muss zunächst der zentrale Heimstein vernichtet werden. Silfit und Drusia, die Sprecher der Leukippianer-Fraktion in Thalassa, würde dies auch tun, sofern der Heimstein vorher neutralisiert wurde, was, mit dem anschließenden Bombardierung, auch zum Tode von Rhadamanthus führen würde. Rhadamanthus selbst zieht von einer großen goldenen Scheibe in seinem Palast Energie, da diese Scheibe alle Gebete an die vielen Statuen des Rhadamanthus im gesamten Reich in Energie für diesen kanalisiert. Sollte die Scheibe zerstört werden, würde Rhadamanthus zumindest nicht ständig neue Energie regenerieren können, was ihn dramatisch schwächen würde. Von einem überlebenden Gladiator, dem diese Ehre schon einmal gewährt wurde, der allerdings jetzt deswegen verrückt geworden ist, konnte man von einer großen Halle im Zentrum des Palastes erfahren, an welche die weiteren Räumlichkeiten Ringförmig angebaut sind. Es gibt angeblich(!) nur eine Etage. Man einigt sich darauf die Möglichkeit, über die Einladung der Gladiatoren sich Zugang zu diesem Palast zu erschleichen.

 

Um nicht gewisse Geheimnisse über die Fähigkeiten zu früh zu verraten, nehmen alle an einem nicht magischen Gladiatorenkampf teil. Alle Helden und noch einige Begleiter trainieren hart für den bevorstehenden Kampf, der eine Seeschlacht sein wird zwischen zwei Galeeren. Carmen tritt als Tiger Tatze auf im Tigerfell, was eine Lederrüstung ist mit einem langen Schwanz, der abmontiert werden kann und als Peitsche verwendet werden kann. Ricardo tritt als Pazifist auf in Lederrüstung in die versteckt Messer stecken und das von einem Elfenseil verziert wurde. Alexandros tritt als Jason auf in einer Art Tarnkleidung als Kostüm. Eika als Walküre und Tiberius als Schwertkämpfer.

 

Arkantos schmuggelt alle am großen Tag, dem 28. Pakul (Bluttag), in die große Arena. Akanthus hatte auch dafür gesorgt, dass die falschen Gladiatoren angeblich eine große Reputation als Gladiatoren haben. Sie betreten mit etwa sechs weiteren Gladiatoren ihr Schiff, die Avicenna. Noch bevor der Kampf losgeht, stirbt der Kapitän an einem vergifteten Wein. Als einzige erfahrene Seefahrerin übernimmt Carmen das Kommando. Gerade fährt sie das Schiff in die Arena, kommt auch schon das gegnerische Schiff, die Ravennoes, in die Arena. Der Gegner ist niemand geringeres als der Meeres-Zofar von Thalassa, der größte und berühmteste Seestratege der Gegenwart. Zu Beginn kann Carmen dem Gegner erfolgreich Gegenwehr bieten, während Ricardo und Alexandros das feindliche Schiff entern. Ricardo fängt sehr schwach an und wird vom Publikum ausgebuht. Später schafft er es sich zu bewähren. Alexandros ist sehr erfolgreich und auch Carmen kann sich spektakuläre Punkte verdienen, allerdings wird Carmen dabei auch schwer verletzt. Zwar gelingt es dem Meeres-Zofaren das Schiff von Carmen zu versenken, aber es gelingt den „Helden der Arena“ das generische Schiff zu übernehmen. Auffällig ist dabei, dass die Gegner alle sehr schwach waren, man konnte vermuten sie wurden vorher vergiftet. Zum Schluss kommt noch ein riesen Rochen, der alle im Wasser befindlichen frisst. So wird auch der Meeres-Zofar gefressen, eine Matsch-Mumie, die von Alexandros ins Wasser geworfen wurde. Insgesamt haben sich alle Helden bewährt und werden von Rhadamanthus in seinen Palast eingeladen.

 

Direkt nach dem Kampf müssen alle Gladiatoren alle Waffen und Rüstungen abgeben. Carmen konnte ihr Kostüm und damit die Rüstung mit der Schwanz-Peitsche behalten, alle anderen verlieren ihre Rüstungen und Waffen. Kaum ist dies geschehen, gehen die Gladiatoren, neben den fünf Helden haben auch noch zwei andere Gladiatoren überlebt, gemeinsam mit einer ehren Wache der Leibgarde des Rhadamanthus zu dessen Palast.

 

Der Palast liegt etwas außerhalb von Thalassa und ist umgeben von den Garnisonsgebäuden der Leibgarde. Die große Kuppel wird von Wasser überspült und umspült. Direkt vor dem Eingang ist ein Strudel, der, als die Gladiatoren davor ankommen, aufhört, so dass die Gruppe über eine Treppe zum Palast gelangen kann.

 

 

Und hier beginnt das Endspiel...

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  • 2 Wochen später...

#59

 

In Rhadamantus Palast

 

Wir waren immer noch in Rhadamantus Palast. Zum Frühstück war wieder Rhadamantus da, und er war wieder ziemlich überheblich, wie man es eben von einem Gott gegenüber Sterblichen erwarten kann. Nach dem Frühstück wollten Ricardo noch mal die Stärkemaschine mit den Glocken ausprobieren. Ich half Ricardo und Tiberius jeweils ein Schwert für Tiberius und zwei magische Schwerter für Ricardo unter den Glocken hervorzuziehen. Carmen kochte derweil im Labor Suppe, allerdings roch die wirklich eklig. Schon allein um den Gestank zu überdeckt, kochte ich noch etwas Wein, in der Hoffnung, dass er nicht mehr so alkoholisch war, damit wir mehr davon trinken konnten, ohne besoffen zu werden.

 

Beim Badedämon fand nachher ein Tauchwettbewerb statt, da der Badedämon versprochen hatte, dem Sieger eine Frage zu beantworten. Carmen gewann und fragte ihn, was Rhadamantus mit den anderen Gladiatoren gemacht hätte. Er erklärte uns, dass Rhadamantus keinen Körper hat, und daher ganz gerne mal einen guten Menschenkörper besetzt, was dieser normalerweise nicht lange durchhält. Für den nächsten Tag vereinbarten wir einen Weitsprungwettbewerb, Eika versprach ihm dafür Musik zu machen, und er massierte Tiberius.

 

Carmen schmiedete sich in der Werkstatt eine lange Metallschärpe, die sie dann an dem Kristallgitter über uns, wo die Blitze zuckten, befestigte. Dann flog sie wieder herunter, und liess sich von den Blitzen, die über ihr Metall zuckten, treffen. Diese verwundeten sie mehr oder weniger stark, aber sie regenerierte ihre Macht, die sie aber gleich wieder in das Gefängnis von Skopa Vigalat einfließen liess. Da es dann schon Abend war, ging ich ins Bett.

 

Am nächsten Morgen befreite Carmen Skopa Vigalat. Carmen riss den Anker noch vor dem Frühstück aus dem Geflecht, damit Rhadamantus das nicht sehen würde. Rhadamantus kam dann auch und schaute auch noch beim Weitsprungwettbewerb zu. Er verschwand zum Glück wieder, bevor er mitbekam, dass Ricardo, der diesmal gewonnen hatte, den Badedämon nach den anderen Gefangenen fragte. Die Antwort war, dass sie sich oben befinden würden.

 

Skopa Vigalat liess sich erklären, was es alles an Räumlichkeiten gab. Die Bibliothek der Wahren Namen fand er interessant, und später hackte er mittels Dämonenfeuer auf den Tisch in der Mitte ein, was zur Folge hatte, dass eine Herde Pferde von Neves, wohl irgendwelche Dämonen, auftauchten und ihn niedertrampeln wollten. Die Herde wurde von uns besiegt, allerdings brauchte man magische Waffen, um sie zu verwunden, die hatte ich nur dank Tiberius Spruch. Danach zogen sich Carmen und Tiberius zurück, ich kochte noch etwas mehr Wein und Skopa Vigalat hackte weiter auf den Tisch ein. Prompt kam eine neue Herde dieser Pferdedämonen, aber selbst zu zweit schafften Ricardo und Skopa Vigalat es, sie zu besiegen. Ich überredete danach noch Ricardo, dass er mir eines seiner beiden magischen Schwerter überlies, damit ich im Notfall nicht auf Tiberius angewiesen bin. Die nächsten Dämonen kommen bestimmt.

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#60

Hintergrund - Vorbereitung

 

Die Gruppe befand sich seit drei Tagen im Palast des Rhadamanthus . Es war gegen Mittag als man sich etwas Zeit nahm über die Situation nachzudenken. Der Esstisch war stark beschädigt worden vom befreiten Seemeister Scopa Vigalad, die Herden der Teufelsrösser hatten mit ihren scharfen Hufen deutliche Spuren auf dem Boden des Speisesaales und im Bereich der Badebecken hinterlassen. Dies waren Spuren, die Rhadamanthus unmöglich hätte übersehen können.

 

Während sich Scopa Vigalad in der Kammer der Namensmagie weiter bildete mit gewissem Erfolg, schmiedeten Alexandros und Ricardo einen Armreif, der in Gestalt und Aussehen dem von Rhadamanthus glich und hofften mit diesem eine Plattform zum Schweben zu bringen. Carmen war weiter auf einem Drogentripp und es sah auch nicht aus, dass sie demnächst etwas anderes tun könnte. Tiberius versuchte zu koordinieren und Scopa Vigalad zu motivieren sich stärker einzubringen. Immerhin hatte dieser den Tipp mit dem Schmieden gegeben.

 

Als der Ring in der Nacht fertig war, fuhren alle mit der Plattform, welche tatsächlich sich von dem Duplikat täuschen ließ, hinauf zu einem 100 Meter weit oben angebrachten Tür-Teleporter. Um ein Bierfass mitzunehmen hätte Alexandros beinahe Tiberius in den Abgrund gestoßen, doch zum Glück fand Tiberius gerade noch Halt.

 

Der Raum des Goldstaubes

 

Alle betraten mit Hilfe des Teleporters einen Raum mit Buchstaben auf dem Boden auf großen Hexen und den Zahlen 1 bis 28 an den Außenplatten. In Mitten des neuen Raumes war eine Lichtsäule. Der Raum hatte eine trapezförmige Form. Nach langer Überlegung ohne weiterem Ergebnis sprang Alexandros auf ein paar herum und man konnte sehen wie Goldstaub in einem gebündelten Stahl auf Alexandros nieder regnete und ihn fast Bewegungsunfähig machte. Es war für Alexandros nur bedingt möglich sich davon zu befreien. Nun stank er aber stark nach Alkohol, da er dafür Wein und Bier als Reinigungsmittel zweckentfremdete. Ein Goldklumpen Carmens, den Alexandros auf die Lichtsäule schleuderte, verschwand spurlos drin. Ricardo fand heraus, wenn man sich schnell genug bewegte, kann man dem Goldstaub entgehen. Er Goldstaub der auf den Boden traf verschwand dort aus mysteröse weise. Carmen schlug nun vor, sich mit Kleidungstücken aus der Kleiderkammer zu schützen und damit möglichst schnell die Platten zu überqueren. Alle Anwesenden taten dies auch, schützen sich mit Kleidung die Tiberius und Alexandros aus dem umfangreichen Kleiderkammer mit der schwebenden Plattform in das Zimmer brachten und versuchten, so schnell es ihnen möglich war zur Lichtsäule zu kommen. Dies gelang auch allen, aber einer der anderen Gladiatoren wurde so heftig vom Goldstaub getroffen, dass dieser kaum noch fähig ist etwas zu unternehmen.

 

Der erste Rätselraum. Es sollen noch mehr folgen. Hier ging die Gruppe mit dem Kopf durch die Wand statt mit Verstand vor, klappte aber auch. Insgesamt ist das gesamte obere Stockwerk des Palastes aber ein nur schwach motiviertes Sinnlos-Dungeon, dass sich nur mit "Rhadamanthus ist halt verrückt" erklären lässt.

 

Der Raum des Sarges

 

Alle hatten den zweiten Raum erreicht. Dieser wurde durch einer 3 Meter großen Lichtsäule erleuchtet, die 6 Meter über dem Boden an der Decke hing. Der Raum war wieder trapezförmig und es gab einen Sarg auf der gegenüberliegenden Seite. Viele Knochen auf dem Boden zeugten von hier statt gefunden Kämpfen. Ricardo, der als erster den Raum betreten hatte, hatte beim betreten eine Bewegung beim Sarg erkennen können. Carmen, welche mit einem schnellen Flugzauber den letzten Raum unbeschadet durchquert hatte flog direkt durch die Säule wieder aus dem Raum heraus. Alexandros und Tiberius durchquerten den Raum und begannen den Sarg zu untersuchen. Ricardo rief heimlich laut von der gegenüberliegenden Ecke, sie sollen den Sarg umkippen, damit nichts aus dem Sarg entweichen könne. Als diese drei eben dies versuchen wollten, sprang hinter dem Sarg eine feldermausartige menschliche Kreatur hervor, welche entfernte Ähnlichkeiten mit Rhadamanthus hatte. Tiberius wurde mehrere Male schwer getroffen und die beiden anderen schlitzen mit ihren magischen Waffen die Fledermaus auf. Nach einer kleinen Leichenschändung (man vermutete dies sein der Leib des Rhadamanthus, den man zerstören musste) und der Heilung durch Tiberius, kletterten alle mehr oder weniger elegant zur Lichtsäule hinauf.

 

Das war das ruhmlose Ende des todlosen Leibes von Rhadamanthus.

 

Das Zahlenrätsel

 

Der neue Raum war wieder trapezförmig und hatte eine Lichtsäule in der Mitte. Diese befand sich aber hinter einem magischen Schild. An dem magischen Schild gab es 6 leere Felder und darunter ein fünf mal fünf große Matrix mit verschiedenen Zahlen.

 

Die erste Reihe war 3,20,7,24,11 .

 

Die zweite Reihe war 16,8,25,12,4 .

 

Die dritte Reihe war 9,21,13,5,17 .

 

Die vierte Reihe war 22,14,1,18,10 .

 

Die fünfte Reihe war 15,2,19,6,23 .

 

Auf der rechten Seite lag eine Metallplatte mit folgender Aufschrift:

 

„1/6 seines Lebens verbrachte Rhadamanthus als Knabe“

 

„1/12 seines Lebens verbrachte Rhadamanthus als Junge“

 

„1/14 seines Lebens verbrachte Rhadamanthus bevor er Großmeister wurde“

 

„5 Jahre später begann der Krieg gegen die Verräter“

 

„1/2 seines Lebens dauerte der Kampf“

 

„10 Jahre dauerte es bis Rhadamanthus Gott wurde“

 

Auf der linken Seite stand eine Wage mit verschiedenen Gewichten daneben und einer kniehohen Rhadamantus-Statue. 1, 3, 9, 27 stand auf diesen Gewichten.

 

An dieser Stelle hörte man auf.

 

Hausaufgabe: Rätsel lösen!

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#61

 

Die Lösung des Rätsel-Raumes dauert einige Zeit, da die Zusammenhänge zwischen Waage und Zahlenquadrat nicht so leicht zu durchschauen sind - von dem Rätselspruch auf der Quarzplatte ganz zu schweigen. Sehr schnell findet die Gruppe heraus, dass die Rhadamantus-Statue 29kg wiegt, das Zahlenquadrat ein “magisches” (im mathematischen Sinne) mit der Summe 65 ist und Rhadamantus laut Rätselspruch 84 Jahre alt war, als er vergöttlicht wurde. Die Lösung, nämlich einfach 2-9-6-5-8-4 auf dem Quadrat einzutippen, lässt aber lange auf sich warten. Endlich kommt Tiberius auf die Lösung, die Sperre vor dem Teleporter verschwindet, und die Gruppe rückt in den nächsten Raum vor.

 

War doch gar nicht so schwer, und weil zumindest einige Spieler ihre Hausaufgaben gemacht hatten ging die Aktion auch in einem Stündchen über die Bühne. Ach ja: Kein Highlight.

 

Dort ist der Boden von wabenförmigen Vertiefungen durchzogen, zwischen denen nur schmale Stege verlaufen, auf denen man balancieren muss. Acht mit Libellenflügeln ausgestattete Kristall-Skelette verwickeln die Gruppe in einen Kampf, werden aber schlussendlich besiegt. Die Gruppe wartet auf einen zufällig auftauchenden Teleporter in einer der Waben. Nächster Raum.

 

Pillepalle.  ;)

 

Die Wände dieses Raumes sind fast vollständig mit Kristallblumen übersäät, in der Mitte steht ein 3x3x3 Meter großes Aquarium, das mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt ist. Daraus erhebt sich nach kurzer Zeit ein krabbenartiges Wesen und rückt auf die Wand vor. Als es diese ein Stückchen erklommen hat, greift die Gruppe es an und es kommt zum Kampf. Vier weitere Krabben - die sich als sehr zäh herausstellen - gesellen sich zu dem Kampf hinzu und drohen, die Gruppe aufzureiben. Carmen entdeckt schließlich, dass sich ein weiterer Teleporter in der Mitte es Aquariums befindet, doch Ricardo geht unter den Zangenangriffen der Krabben zu Boden, und auch Alexandros ist schwer verletzt. Heldenhaft versucht Tiberius, Ricardo zu retten, was ihm zuerst auch gelingt, doch schließlich geht auch er zu Boden. Nur Carmen, Eika, Alexandros und die beiden Gladiatoren können in den nächsten Raum fliehen.

 

Das war ein harter, harter Kampf. Beinahe hätte Tiberius es noch geschafft, Ricardo zu retten, aber letztendlich hat es nicht gereicht.

N.B.: Die beiden als tot zurückgelassenen Charaktere waren zwar außer Gefecht, hatten aber am Ende ihren Stabilisierungswurf geschafft und die Krabben hatten keine Veranlassung, sich weiter um die reglosen Gestalten zu kümmern.

 

Die beiden namenlosen Gladiatoren, die die Gruppe mitgenommen hatte machen sich jetzt als Ersatz-SCs bezahlt.

 

Zeitpunkt: Etwa halb acht, es wird langsam hell.

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#62

 

Die Gruppe kommt durch den Teleporter in einen quadratischen Raum aus blauen Kristall. Auf der gegenüber liegenden Seite des Raums befindet sich ebenfalls Teleporter. In der Mitte ist eine Quadratische Vertiefung. Auf dieser Fläche stehen zwei kleine Käfige mit jeweils einen Menschen drin. Die Menschen sehen sehr krank, fahl und fleckig aus. Die Käfige sind auch aus blauen Kristall. Von den Gitterstäben gehen Drähte in die Haut der Personen. Bei genauem hin sehen erkennt die Gruppe die Doppelgänger von Eika und Oromedon. Alexandros geht direkt auf die Käfige zu.Plötzlich beginnen die Käfige sich zu bewegen. Oromedons Doppelgänger öffnet die Augen und schlägt mit den Gitterstäben nach Alexandros. Die Käfige entpuppen sich als eine Art Exoskelett. Alexandros verlässt hastig die Vertiefung in der Mitte des Raumes. Bei genauer Betrachtung entdeckt die Gruppe bei den Doppelgängern zwischen den Schulterblättern eine Verdickung des blauen Kristallexoskeletts. In dieser Verdickung sieht man Blitze zucken. Alexandros rammt Eikas Doppelgänger das Schwert in die Verdickung am Rücken. Blitze zucken heraus und Eikas Doppelgänger sackt leblos in such zusammen. Einer der Gladiatoren versucht das selbe bei Oromedons Doppelgänger. Obwohl er sehr gut trifft, passiert nichts. Alexandros benutzte eines der magischen Schwerter von Ricardo. Das zweite Schwert von Ricardo hat Eika. Der Gladiator hatte es offensichtlich nicht. (Die Gruppe hat sonst keinerlei magische Waffen) Eika versucht das Gleiche wie der Gladiator, nur mit der magischen Waffe. Leider schlägt sie nicht fest genug zu. In einem Reflex schlägt der Doppelgänger erfolgreich nach Eika. Trotz Überzahl erweist er sich als zäher Gegner. Er schafft es einen der Gladiatoren bewusstlos zu schlagen und sich dessen Hellebarde anzueignen. Doch bevor er damit zuschlagen kann schaltet Alexandros ihn mit einem gezielten Schlag auf die Verdickung am Rücken aus. Die beiden Doppelgänger sind noch gerade so am Leben und nicht in der Lage sich zu bewegen. Zusammen mit den Doppelgängern und dem bewusstlosen Gladiator geht es durch den Teleporter in den nächsten Raum.

 

Im Gegensatz zu den anderen Räumen vorher, ist dieser Raum nicht leer, sondern komplett mit Möbeln zugestellt. Es scheint sich um der Lagerraum von Radamantus zu handeln. Die Gruppe sucht nach magischen Waffen, um eine reelle Chance auf das Bestehen des Abenteuers zu haben. Leider erfolglos. Aber die Gruppe findet mehrere Heiltränke, die auch gleich konsumiert werden. Leider sind es zwei zu wenig um alle Wunden der Gruppe zu heilen. Nach längerem suchen findet die Gruppe eine Öffnungen im Boden, die die Form eines Teleporters besitzen. In der Mitte dieser Öffnung befindet sich eine Sechskantöffnung. Zum Glück erinnert sich Jemand in einer der Truhen, am Anfang des Raums, einen passend geschliffen Diamanten gesehen zu haben. Nach dem Einsetzen des Steins erscheint ein Teleporter. Schnell geht es hindurch (Carmen und Alexandros). Zum Glück erinnert sich der Rest der Gruppe dann doch noch an die Doppelgänger. Deswegen geht es dann doch mit Verzögerung vollständig weiter.

 

Der nächste Raum scheint ein Wohnraum zu sein. Doch bevor sich Carmen und Alexandros umschauen können erscheint Radamantus als durchsichtige Geistgestalt. Er ist überrascht das es die Gruppe soweit geschafft hat. Freut sich aber über die anscheinend guten Körper die er in Besitz nehmen kann. Carmen verwendet in ihre Verzweiflung ihre gesamte übrig gebliebene Energie und schleudert ihr stärksten Blitze nach Radamantus. Doch leider vergebens. Bevor Radamantus handeln kann fliegt der Oromedon-Doppelgänger durch den Teleporter. Mit jeder Runde sollte die Gruppe nun wieder vollständiger werden. Radamantus versucht weiter Carmen zu übernehmen und ist am Ende erfolgreich. Alexandros schafft es der besessenen Carmen zwei Wunden zu zu fügen. Es kommen weitere Teile der Gruppe durch den Teleporter. Aufgrund der insgesamt drei Personen im Raum lässt sich für die Neuankömmlinge, auf Nachfrage durch das Mehrheitsprinzip, schnell ermitteln wer von Radamantus besessen ist. Doch bevor die Verstärkung eintrifft, schafft es Eika Carmen bzw. Radamantus niederzustrecken. Trotz Bemühung der Gruppe lässt sich Carmen leider nicht mehr stabilisieren und retten. Die Gruppe beschließt für den Fall, das der Geist von Radamantus noch in Carmens Körper gefangen ist, den toten Körper Carmens mitzunehmen. Es geht also durch den nächsten Teleporter.

 

Der Teleporter transportiert die Gruppe in einen komplett gefluteten Raum. Alexandros und einer der Gladiatoren geraten in Panik. In der Mitte des Raumes ist ein großer sich drehender Kristall von dem Lichtblitze ausgehen. Um den Kristall sind fünf Säulen kreisförmig angeordnet. In einem weiteren Kreis um die Säulen herum sind acht Teleporter. Eika nimmt mit ihrem Doppelgänger den nächst besten Teleporter. Einer der Gladiatoren schiebt den zweiten Doppelgänger durch den selben Teleporter. An der Decke über dem Kristall entdeckt ein Teil der Gruppe ein teleporterartiges Gebilde. Alexandros erreicht den Kristall und schlägt darauf ein. Durch den ersten Hieb wird der Kristall brüchig. Alexandros holt zu einem mächtigen Hieb aus und sein Schwert zersplittert.

 

Das war ein Patzer im denkbar schlechtesten Moment!

 

Das magische Schwert ist hinüber. Eika ist mit dem zweiten magischen Schwert durch einen der Teleporter und Carmen ist tot. Es bleibt als einzige magische Waffe ein größere Splitter des kaputten Schwertes. Alexandros schlägt ohne Rücksicht mit dem Splitter weiter auf den Kristall ein. Mit der Stärke der Verzweiflung gelingt es Alexandros den Kristall zu zerschlagen. Letztendlich verlässt die ganze Gruppe den Raum durch den gleichen Teleporter.

 

Das war nach dem Endkampf mit Rhadamantus nochmal eine extrem spannende Situation. Zeitdruck, weil es in dem Raum keine Luft gab, die Unsicherheit, was nach dem nächsten Teleporter kommt, die Zerstörung des Kristalls, von denen sie nicht mal wussten, was genau das eigentlich ist... ja, war spannend!

 

Der Teleporter bringt die Gruppe wieder unter Wasser. Ein starker Strom spült die Gruppe nach oben auf das Dach, die große Kuppel an der das Wasser entlang herrunter in die Tiefe stürzt. In der Mitte ist auf einem Ständer eine goldene Scheibe mit dem Antlitz von Radamantus. Als die Gruppe sich das Gebilde näher ansehen will, stößt sie auf eine magische Barriere. Die Gruppe entdeckt dass das Kraftfeld regelmäßig flimmert. Mit etwas Timing schafft es die Gruppe durch die Barriere. Die Gruppe trennt die Scheibe von ihrem Ständer und schubst sie gemeinsam herunter. Beim nächsten Flimmern passiert die Scheibe das Kraftfeld und stürzt in die Tiefe. Die Gruppe sitzt auf dem Dach fest. Es geht mehrere hundert Meter in die Tiefe. Am Himmel zeichnet sich in weiter Ferne der angekündigte Orbitalschlag ab.

 

Im Gegensatz zum Skript blieb bei mir das Fluggrab ja im Orbit über Thalassa, und die rebellischen dunklen Meisterinnen Drusia und Silfit kamen schon ziemlich früh in den Besitz des Steuerschmucks. Der Plan, das Fluggrab auf Rhadamantus' Palast zu lenken steht also schon lange im Raum, und jetzt, da die magischen Sicherungen deaktiviert sind, ist die Stunde gekommen!.

 

Gerade als die Gruppe in die Tiefe in ein Wasserbecken springen will (Selbstmord), erblickt einer der Gladiatoren drei fliegende Teppiche die sich schnell nähren. Auf dem ersten Teppich ist Arkantus zu erkennen. Die Teppiche werden von berittenen Meganten (fliegende Elefantenoktopusse) verfolgt. Die Gruppe befestigt die Doppelgänger auf den Rücken der Gladiatoren und danach springt die Gruppe auf die Teppiche. Jeder springt der Reihe nach auf genau einen der drei fliegenden Teppiche. Eika ist vierte in der Reihe…

 

Die hatte ihren Springen-Wurf nicht geschafft, und das erzählerisch so abzuhandeln bot sich einfach an. Am Ende noch ein bisschen Comedy.

 

In ihrer Not hält sie sich an einem der vorbei fliegenden Meganten fest. Als die Gruppe sich umdreht erkennt sie, das es sich bei dem Orbitalschlag um das Fluggrab handelt, das auf den Palast von Radamantus stürzt. Kurz bevor das Fluggrab einschlägt erscheinen zwei Gestalten auf dem Dach.

 

Tiberius und Ricardo waren ja nicht tot, und ich lies die Spieler zwischendurch nochmal würfeln, ob die Charaktere wieder zu sich kommen. Da war es nur zu spät.

 

Eine der Personen springt, als hätte sie einen sechsten Sinn, sofort vom Dach in die Tiefe. Mit einem gewaltigen Aufschlag stürzt das Fluggrab auf den Palast von Radamantus. Es bleibt nur ein Krater über.

 

Epilog:

 

Es herrscht Bürgerkrieg im Land. Die Stadt ist zwischen verschiedenen Fraktionen aufgeteilt. Ein paar Tage später taucht Ricardo überraschend lebendig bei der Gruppe auf. Er ist der Verheerung gerade so entkommen (Wenn die Gruppe eines wirklich kann, dann ist es Alles in Schutt und Asche zu legen. Ab und zu auch mit Absicht.) Der Großteil der Gruppe reist (inkl. Doppelgänger) zurück und in die eigene Welt und bekommt zum Dank von der Magiergilde einen feuchten Händedruck (Aber auch nur weil einer der jüngeren Magier auf dem Gebiet der Arroganz noch nicht ganz so bewandert ist wie seine übrigen Kollegen). Einzig Alexandros bleibt zurück, weil sein Doppelgänger seine eigene Welt nicht verlassen möchte. Er bricht Maria damit das Herz.

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Einen hab ich noch:

 

Epilog

 

Alexandros saß alleine in einer kleinen Kammer in Akanthus unterirdischen Hauptquartier, die Beine dicht an sich gezogen, und mit den Armen umschlang er die Beine. Er wusste, dass Eika und Ricardo bald zurückwollten, und das hieß, dass auch er sich entscheiden musste. Er dachte an Tiberius, und dass sie seine Leiche nicht gefunden hatten, und wahrscheinlich auch nie finden würden, dass er spurlos in dem Kataklysmus, in dem Rhadamanthus Palast untergegangen war, verschluckt war. Er vermisste ihn, seine väterliche Art und Zielstrebigkeit. Er dachte an Carmen, von ihm und Eika getötet, weil Rhadamanthus von ihr Besitz ergriffen hatte. Er hatte sich viel mit ihr gestritten, aber sie waren doch gemeinsam durch Dick und Dünn gegangen. Jetzt waren von der Gruppe nur noch Eika, Ricardo und er über. Es war sowieso schon ein Wunder, dass Ricardo den Untergang des Palastes überlebt hatte. In Ljosgard wartete Maria auf ihn, und ein Leben, dass nie mehr so sein würde wie früher. Kein Tiberius, keine Carmen und ein gewaltiges Schuldgefühl. Und eine Frau, der ihre Studien genauso wichtig waren, wie Alexandros seine Abenteuer. Konnte er einfach so zu ihr zurückkehren und Akanthus hier alleine kämpfen lassen? In den Küstenstaaten gab es natürlich immer Möglichkeiten, umherzuziehen, und genug Geld zum Überleben zu verdienen. Das Geld interessierte ihn nur so weit, als es Mittel zum Zweck war, sich davon ein paar nette Dinge kaufen zu können. Er hatte die meiste Zeit seines Lebens nur wenig Geld gehabt, aber das hatte ihn nie gestört. Maria würde von ihm erwarten, dass er sich bei ihr niederließ, vielleicht würde sie auch mal mit ihm mitkommen. Aber er wusste nicht, wohin er dann gehen wollte, und ziellos durch die Lande zu streifen, dass reizte ihn nicht. Er brauchte ein Ziel, etwas, dass er aus seinem Leben machen wollte – und ein einfacher Familienvater zu sein, fand er nur leer und hohl. Nach all den Gefahren wollte er sich nicht niederlassen und sesshaft werden. Aber was dann? Hier auf Myrkgard war er bei Akanthus wegen seiner Kampffähigkeiten geschätzt, aber nur im Gefolge von Akanthus umherziehen war genauso wenig etwas, dass er sein Leben lang machen wollte, und es war abzusehen, dass die Kämpfe noch lange anhalten würden. Er wünschte, er könnte Tiberius um Rat fragen, aber das ging ja nicht mehr. Und Laran-Priester gab es hier auch nicht, nur diese dunklen Gottheiten. Er dachte an Eunomaios, und dass er ihn auch würde mitnehmen müssen, wenn er zurückkehrte. Den, den er bewundert hatte, weil er den Menschen Hoffnung gab. Er würde ihn genau diesen Menschen wegnehmen müssen. Oh, er hatte keine Zweifel, dass er es schaffen könnte, aber nur mit Gewalt. Und das war etwas, was er weder Eunomaios noch seinen Anhängern antun wollte. Ein anderes Leben zerstören, nur um selber in eine Welt zurückzukehren, in der er keine Aufgabe hatte? Er hatte auch Maria gefragt, ob sie versuchen wollte, mit nach Myrkgard zu kommen, aber sie hatte nur verständnislos abgelehnt. Es gab auch keine Tempel hier, bei denen er um Rat fragen konnte, die dunklen Götter wollte er nicht anbeten. Aber genau das fehlte hier, Götter, zu denen ein Mensch beten konnte, ohne von ihnen verschlungen zu werden. Wieder vermisste er Tiberius. Der kannte sich wenigstens aus mit den ganzen Göttern. Aber zumindest etwas musste auch Akanthus wissen. Die Menschen hier wussten ja gar nichts über Laran, Tin, Alpanu, Notun und Culsu. Aber daran konnte er etwas ändern. Er verabschiedete sich von Eika, Ricardo und durch die Kugel von Maria. Er wünschte ihr viel Glück, aber er sagte ihr, dass er Myrkgard nicht mehr verlassen würde. Er selbst würde jetzt hinausziehen, und den Menschen das Wort der Götter bringen. Auch wenn er kein Priester war und nie einer werden würde, vielleicht würde es eines Tages wieder Priester der Fünf Götter auf Myrkgard geben wegen seiner Tätigkeit.

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